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Charles Mannay auch Karl Mannay 13 Oktober 1745 in Champeix Auvergne 5 Dezember 1824 in Rennes war promovierter franzosischer katholischer Theologe Kleriker und Bischof von Trier 1802 1816 unter der Herrschaft Napoleon Bonapartes 1 Bischof Charles MannayWappen von Bischof Charles Mannay in der Kathedrale Saint Pierre in Rennes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bischof von Trier 3 Wappen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr studierte zunachst Philosophie und katholische Theologie am Seminar St Sulpice Paris Dort erhielt er auch am 30 Marz 1770 seine Priesterweihe Am 7 Mai 1780 wurde er Kanoniker und am 26 Februar 1787 Generalvikar unter Erzbischof Jean Charles de Coucy im Erzbistum Reims 1783 erlangte er die Promotion in Theologie an der Sorbonne Als 1789 die franzosische Revolution ausbrach emigrierte er nach England dann Schottland und kehrte erst nach Unterzeichnung des Konkordats von 1801 s u nach Frankreich zuruck Durch Vermittlung von Charles Maurice de Talleyrand Perigord dessen Hauslehrer er gewesen war wurde Mannay durch Napoleon direkt eingesetzt und von Papst Pius VII bestatigt Am 18 Juli 1802 erhielt er dazu aus den Handen von Antoine Francois Xavier Mayneaud de Pancemont Bischof von Vannes unter Assistenz der Bischofe von Digne und Nizza die Bischofsweihe Dies geschah auf der Grundlage des Konkordates zwischen Kaiser und Papst vom 15 Juli 1801 und des Friedens von Luneville von 1801 der auch das Territorium des ehemaligen Furstbistums neu gestaltete Als Teil der linksrheinischen Politik Napoleons wurde zeitgleich auch das Bistum Aachen neu gegrundet und sein Bischof Marc Antoine Berdolet eingesetzt Im Rest des ehemaligen Erzbistums Mainz wurde Joseph Ludwig Colmar als Bischof von Napoleons Gnaden eingesetzt Bischof von Trier BearbeitenMit Mannays Antritt gab es zwei Bistumer Trier einen linksrheinischen und einen rechtsrheinischen Teil Die bischoflichen Funktionen im rechtsrheinischen Teil des Erzbistums Trier wurden von Ehrenbreitstein aus durch Bischof Johann Michael Josef von Pidoll als Vertreter des nach Augsburg geflohenen Furstbischofs Clemens Wenzeslaus von Sachsen ausgeubt Mannay sprach anfangs kein Deutsch versuchte aber sich in Trier zu integrieren Bei seiner Ankunft musste er zunachst Grundlagen fur seine Wirkungsmoglichkeiten schaffen so war z B der Trierer Dom als Lagerhalle umgenutzt worden Seine guten Verbindungen nach Paris und auch zur lokalen Verwaltung erlaubten eine rapide Verwirklichung seiner Wunsche Eine seiner ersten Amtshandlungen als Bischof von Trier war die Weihe der Springiersbacher Kloster zur Bengeler Pfarrkirche was den Erhalt des Gotteshauses bewirkte Die Reorganisation und der Neuaufbau seiner Diozese in einer so schwierigen Zeit war eines seiner Hauptverdienste von bleibendem Charakter Er fuhrte u a Institutionen wie Generalvikariat Priesterseminar Knabenseminar Normalschule fur die Ausbildung der Lehrkrafte im Bistum ein weiterhin sorgte er durch geschickte und erfolgreiche Verhandlungen fur die Ruckgabe des Stiftungsvermogens von Dom und weiteren nicht verausserten Gutern Wahrend seiner Amtszeit war die von ihm veranlasste Ruckfuhrung des Heiligen Rocks von Augsburg nach Trier der kostbaren und beruhmten Reliquie von besonderer Bedeutung 1810 konnte sie ausgestellt werden Als Pfarreivisitator war er geschatzt und geachtet Auf sein Betreiben kamen die Borromaerinnen aus Nancy ins Trierer Bistum Auf dem Hintergrund der sich gleichermassen weiter vollziehenden Sakularisation ist diese Moglichkeit zur Niederlassung besonders bemerkenswert So konnten sie ab 1811 in Trier mehrere Hospitaler zusammenfassen und ihre wirkungsreiche Tatigkeit insbesondere die Krankenpflege ausuben Nach Napoleons unwiderruflichem Sturz verzichtete der als Politiker hochdekorierte Mann Mitglied der Ehrenlegion frz Membre de la Legion d honneur Baron des Kaiserreiches frz Baron de l Empire Mitglied des Staatsrates frz Membre du Conseil d Etat am 4 August 1816 auf das Bistum Trier aufgrund politischen Drucks seitens Preussens Am 11 November des gleichen Jahres schied er von seinen Diozesanen und kehrte nach Frankreich zuruck Dort wurde Charles Mannay 1817 auf Anordnung Ludwig XVIII Bischof von Auxerre und 1820 Bischof von Rennes wo er im sudlichen Querarm der Pfarrkirche Notre Dame en Saint Melaine begraben liegt Am 22 Dezember 1824 wurde im Trierer Dom das Requiem gehalten Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Charles MannayBlasonierung seines Wappens Geviert von Blau und Silber in 1 und 4 ein goldener Lowe in 2 und 3 drei rote Balken Literatur BearbeitenJohann Christian Lager Der Trierer Bischof Charles Mannay 1802 1816 In Trierische Chronik Bd 13 Trier 1917 S 129 141 u 163 171 Martin Persch Mannay Charles In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 699 702 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Martin Persch Michael Embach Hrsg Die Bischofe von Trier seit 1802 Festgabe fur Bischof Dr Hermann Josef Spital zum 70 Geburtstag am 31 Dezember 1995 I A des Bischoflichen Generalvikariates Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Bd 30 Paulinus Verlag Trier 1996 ISBN 3 7902 0160 X Martin Persch Bernhard Schneider Hrsg Auf dem Weg in die Moderne Geschichte des Bistums Trier 1802 1880 Veroffentlichungen des Bistumsarchivs Trier Bd 4 Paulinus Verlag Trier 2002 ISBN 3 7902 0274 6 Wolfgang Seibrich Mannay Charles Baron In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 58 f Digitalisat Die Visitationsreise des Bischofs Charles Mannay von Trier im Kanton Blieskastel vom 23 bis 30 Juli 1807 in Archiv fur mittelrheinische Kirchengeschichte Jg 12 1960 S 251 271 Details zur Publikation Leo Schwarz Charles Mannay Ein Bischof aus Frankreich in Trier Paulinus Trier 1998 ISBN 978 3 7902 0080 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charles Mannay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Charles Mannay im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mannay Charles in der Datenbank Saarland BiografienEinzelnachweise Bearbeiten Mannay war der letzte einer Reihe von Trierer Bischofen franzosischer Herkunft z B Alberon de Montreuil Jakob I von Sierck u a VorgangerAmtNachfolgerClemens Wenzeslaus von SachsenBischof von Trier 1802 1816Josef von HommerJean Baptiste Marie Champion de CiceBischof von Auxerre 1817 1820Antoine Louis Henri de La Fare Erzbischof von SensEtienne Celestin EnochBischof von Rennes 1819 1824Claude Louis de LesquenNormdaten Person GND 116733799 lobid OGND AKS LCCN nb99187389 VIAF 27830381 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mannay CharlesALTERNATIVNAMEN Mannay KarlKURZBESCHREIBUNG Bischof von Trier Bischof von Auxerre und RennesGEBURTSDATUM 13 Oktober 1745GEBURTSORT Champeix Auvergne FrankreichSTERBEDATUM 5 Dezember 1824STERBEORT Rennes Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charles Mannay amp oldid 235247856