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Markobel ist ein Ortsteil der Gemeinde Hammersbach im hessischen Main Kinzig Kreis MarkobelGemeinde HammersbachKoordinaten 50 13 N 8 59 O 50 221944444444 8 9852777777778 134 Koordinaten 50 13 19 N 8 59 7 OHohe 134 131 167 m u NHNFlache 13 45 km 1 Einwohner 1683 1970 Bevolkerungsdichte 125 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 63546Vorwahl 06185Markobel mit den markanten Gebauden Obertor Kirche Untertor v l r Markobel mit den markanten Gebauden Obertor Kirche Untertor v l r Das Untertor Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Romerzeit 2 2 Mittelalter 2 3 Historische Namensformen 2 4 Neuzeit 2 5 Bevolkerung 2 5 1 Einwohnerentwicklung 2 5 2 Historische Religionszugehorigkeit 2 6 Kirche 3 Infrastruktur 3 1 Verkehr 3 2 Radfernwege 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLage Bearbeiten Markobel liegt im Ronneburger Hugelland am Hammersbach auf einer Hohe von 135 Metern uber NHN etwa 10 5 km nordostlich von Hanau Zum Ort gehoren der Weiler Hirzbacherhofe und die Staatsdomane Baiersroderhof Nachbarorte Bearbeiten Langen BergheimHirzbacherhofe nbsp HuttengesassNeuberg Hessen Geschichte BearbeitenRomerzeit Bearbeiten nbsp Die markierte Lage des Kastellbades nbsp Rekonstruierte Palisade am Kastell nbsp Das historische Rathaus nbsp Judischer Friedhof nbsp Das ObertorAuf dem Gebiet der Ortschaft befand sich ein romisches Kastell das zur Anlage des Obergermanisch Raetischen Limes gehorte Dieses wurde erganzt durch ein Kastellbad und eine Zivilsiedlung Vicus Hauptartikel Kastell Markobel Mittelalter Bearbeiten Die alteste erhaltene Erwahnung des Ortes befindet sich in einer Urkunde aus dem Jahr 839 In ihr ubertrug Kaiser Ludwig der Fromme seinem Getreuen Eckhart Besitz und Horige zu Markobel zu Eigen die dessen Vater zuvor als kaiserliches Lehen besessen hatte 1220 verlegte Konig Friedrich II den Markt von Markobel nach Gelnhausen Im spaten Mittelalter gehorte Markobel zum Amt Windecken der Herrschaft und ab 1429 Grafschaft Hanau nach der Landesteilung von 1458 zur Grafschaft Hanau Munzenberg 1368 erhielt Ulrich III von Hanau von Kaiser Karl IV ein Privileg in der er dem Ort die Freiheiten und Rechte der Stadt Hanau verlieh So besass Markobel auch ein so genanntes Spilhus das als Rathaus und Versammlungsort diente 1298 wurde eine Kirche fur den Ort bezeugt die einen eigenen Pfarrer hatte fur 1338 ist dann auch eine Pfarrei belegt Sie gehorte zum Erzbistum Mainz Kirchliche Mittelbehorden waren das Landkapitel Rossdorf und das Archidiakonat des Propstes der Kirche St Maria ad Gradus in Mainz Das Patronat der Kirche lag 1298 zu 2 3 bei den Herren von Falkenstein zu 1 3 bei den Herren von Hanau 1490 gehen die 2 3 falkensteinischer Anteil an Isenburg Budingen uber 1511 an Isenburg Birstein Historische Namensformen Bearbeiten In erhaltenen Urkunden wurde Markobel unter den folgenden Namen erwahnt in Klammern das Jahr der Erwahnung 1 Cavilla 839 Kebella 1057 Kebeln 1220 Markivele 1272 Margkebel 1289 Markebel 1289 Neuzeit Bearbeiten nbsp Luftbild von MarkobelIn der Grafschaft Hanau Munzenberg wurde Mitte des 16 Jahrhunderts nach und nach die Reformation eingefuhrt zunachst im lutherischen Sinn In einer zweiten Reformation wurde die Konfession der Grafschaft Hanau Munzenberg erneut gewechselt Graf Philipp Ludwig II verfolgte ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik Er machte vom Jus reformandi seinem Recht als Landesherr Gebrauch die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen und setzte dies fur die Grafschaft weitgehend als verbindlich durch Die protestantische Pfarrei gehorte zur Klasse Dekanat Windecken und sie schloss auch die Einwohner der Hirzbacherhofe und Baiersroder Hofe ein Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde das heutige historische Rathaus gebaut Hier war der Sitz des Gerichts 1741 wurde die evangelische Kirche von dem Baumeister Christian Ludwig Hermann uber einem Vorgangerbau errichtet der wiederum das romische Kastellbad teilweise mit einbezog Die Untermuhle die Wolfsmuhle und die Riedmuhle befanden sich innerhalb der Ortslage Ausserhalb lag die Obermuhle Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen Johann Reinhard III 1736 fiel Markobel zusammen mit der ganzen Grafschaft Hanau Munzenberg an die Landgrafschaft Hessen Kassel aus der Anfang des 19 Jahrhunderts das Kurfurstentum Hessen hervorging Wahrend der napoleonischen Zeit stand Markobel ab 1806 unter franzosischer Militarverwaltung gehorte 1807 1810 zum Furstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Grossherzogtum Frankfurt Departement Hanau Anschliessend fiel es wieder an das Kurfurstentum Hessen zuruck In der Verwaltungsreform des Kurfurstentums Hessen von 1821 im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde kam Markobel zum neu gebildeten Landkreis Hanau 1835 richtete die judische Gemeinde Markobels einen judischen Friedhof ein der bis 1937 benutzt wurde 1866 wurde das Kurfurstentum und damit auch Markobel nach dem Deutsch Osterreichischen Krieg von Preussen annektiert Nach dem Zweiten Weltkrieg gehorte Markobel zum Land Hessen Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 31 Dezember 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Langen Bergheim aus dem Landkreis Budingen und Markobel mit Hirzbach und der Staatsdomane Baiersroderhof aus dem Landkreis Hanau die Gemeinde Hammersbach im Landkreis Hanau gebildet 2 Bevolkerung Bearbeiten Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1632 0 91 Familien davon 4 judische Familien 3 1707 00 88 Familien 1753 0 136 Haushaltungen und 8 Juden mit zusammen 639 Personen 1812 0 156 Feuerstellen 830 SeelenMarkobel Einwohnerzahlen von 1753 bis 1970Jahr Einwohner1753 6391812 8301834 1 1871840 1 2141846 1 2991852 1 1591858 1 0891864 1 0931871 1 1271875 1 1071885 1 1901895 1 2811905 1 3101910 1 3181925 1 3741939 1 3531946 1 9581950 1 8471956 1 6201961 1 5871967 1 6381970 1 683Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Historische Religionszugehorigkeit Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 1 1885 1053 evangelische 90 62 drei katholische 0 26 15 andere Christen 1 29 91 judische 7 83 Einwohner 1961 1411 evangelische 88 91 162 romisch katholische 10 21 EinwohnerKirche Bearbeiten Die alte Markobeler evangelische Kirche uberstand die Zerstorung von Markobel im Dreissigjahrigen Krieg Sie wurde wegen starker Bauschaden 1741 1742 durch einen Neubau am alten Turm ersetzt dieser wurde in der Form einer Querkirche errichtet 4 Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Im Ort treffen sich die Landesstrassen L3009 und L3195 Am Ortsrand verlauft die Bundesautobahn 45 deren Auffahrt 40 Hammersbach uber die L3195 drei Kilometer entfernt ist Den offentlichen Personennahverkehr stellt die KreisVerkehrsGesellschaft Main Kinzig KVG im Rahmen des Rhein Main Verkehrsverbundes sicher Radfernwege Bearbeiten Der Deutsche Limes Radweg fuhrt durch den Ort Dieser folgt dem Obergermanisch Raetischen Limes uber 818 km von Bad Honningen am Rhein nach Regensburg an der Donau Personlichkeiten BearbeitenWilhelm Johann Stroh 1837 1905 Landwirt Burgermeister von Markobel und Mitglied des Deutschen ReichstagsLiteratur BearbeitenGemeindevorstand Hammersbach 1150 Jahre Markobel 850 Jahre Baiersroderhof Hammersbach 1989 Peter Gbiorczyk Die Geschichte der zwei Reformationen in der Grafschaft Hanau Munzenberg am Beispiel der Landgemeinde Markobel 1519 1670 2017 Georg Ulrich Grossmann Sudhessen Kunstreisefuhrer Imhof Petersberg 2004 ISBN 3 935590 66 0 S 139 Willi Klein Zur Geschichte des Muhlenwesens im Main Kinzig Kreis Hanauer Geschichtsblatter 40 Hanau 2003 S 355 358 Gerhard Kleinfeldt Hans Weirich Die mittelalterliche Kirchenorganisation im oberhessisch nassauischen Raum Schriften des Instituts fur geschichtliche Landeskunde von Hessen und Nassau 16 1937 ND 1984 S 40 f Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 14 1926 S 283 Fred Schwind Markobel im Mittelalter Von der Romerzeit bis zum Dreissigjahrigen Krieg In Burg Dorf Kloster Stadt Beitrage zur hessischen Landesgeschichte und zur mittelalterlichen Verfassungsgeschichte Ausgewahlte Aufsatze von Fred Schwind 1999 S 221 267 Literatur uber Markobel nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Markobel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webauftritt der Gemeinde Hammersbach Markobel Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Markobel Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Zusammenschluss der Gemeinden Langen Bergheim im Landkreis Budingen und Markgobel im Landkreis Hanau zur neuen Gemeinde Hammersbach im Landkreis Hanau vom 5 August 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 3 S 110 Punkt 112 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 5 5 MB In den Jahren 1632 1707 und 1754 wurde in der Grafschaft Hanau die Zahl der Einwohner ermittelt Die Zahlen sind hier wiedergegeben nach Erhard Bus Die Folgen des grossen Krieges der Westen der Grafschaft Hanau Munzenberg nach dem Westfalischen Frieden In Hanauer Geschichtsverein 1844 Der Dreissigjahrige Krieg in Hanau und Umgebung Hanauer Geschichtsblatter 45 2011 ISBN 978 3 935395 15 9 S 277 320 289 ff Naheres siehe Kathrin Ellwardt Kirchenbau zwischen evangelischen Idealen und absolutistischer Herrschaft Die Querkirchen im hessischen Raum vom Reformationsjahrhundert bis zum Siebenjahrigen Krieg Michael Imhof Verlag Petersberg 2004 ISBN 3 937251 34 0Normdaten Geografikum GND 4214148 5 lobid OGND AKS LCCN n92075362 VIAF 144391991 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markobel amp oldid 238430130