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Levetzow auch Levezow oder Lewetzaw ist der Name eines alten ursprunglich mecklenburgischen Adelsgeschlechts mit gleichnamigem Stammhaus bei Wismar jetzt Ruine das spater auch nach Holstein und Danemark gelangte Zweige der Familie bestehen bis heute Wappen derer von Levetzow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Linien und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Wappensage 3 Bekannte Familienmitglieder chronologisch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Dass die Familie wie in alterer Literatur zum Teil angegeben wendischen Ursprungs war ist genealogisch nicht nachweisbar Es wurden auch wahrend des 13 und 14 Jahrhunderts keine slawischen Vornamen an Angehorige vergeben nbsp Ulrike von Levetzow 1804 1899 nbsp Albert von Levetzow 1827 1903 Das Geschlecht erscheint erstmals im Jahr 1219 urkundlich mit dem Ritter Henricus Leuzowe 1 und weiter mit den Brudern Gunther und Heino wobei Gunther im Jahre 1266 urkundlich genannt wird Der Ritter Johannes de Levezan erscheint 1305 und Henricus Levetzow 1375 jeweils als Zeuge in Urkunden der Stadt Gustrow Levetzow der namensgebende Stammsitz wird erstmals 1262 genannt und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Lubow bei Wismar im Landkreis Nordwestmecklenburg Linien und Besitzungen Bearbeiten nbsp Allianzwappen der Levetzow und Plessen am alten Herrenhaus Schwiessel aus dem Jahr 1735Bereits 1372 erhielt Heinrich von Levetzow aus der schorrentinschen Linie das Erbmarschallsamt der Herrschaft Werle Gustrow 1523 unterzeichneten Mitglieder der Familie die Union der Landstande Es bildeten sich die drei Hauptlinien zu Marckow Mistorf Schorrentin heute Ortsteil von Neukalen und Lunow heute Ortsteil von Teterow die im Laufe der Zeit ansehnlichen Grundbesitz in den Herzogtumern Mecklenburg Schwerin und Mecklenburg Strelitz erwerben konnten Wahrend die Linien zu Schorrentin und Lunow wieder erloschen konnte sich die Linie zu Marckow Mistorf weiter ausbreiten und sich ab dem 18 Jahrhundert auch in der Alt und Neumark ansiedeln In beiden Mecklenburg gelangten Angehorige zu hohen Ansehen am Hof und im Staatswesen Joachim Otto Ulrich von Levetzow war Hofmarschall am Grossherzoglich Mecklenburg Schweriner Hof Theodor Diederich von Levetzow war 1840 Prasident des Kammer und Forstkollegiums und Prasident der Schuldentilgungskommission Staatsminister und Vorstand im Finanzministerium Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin befinden sich 25 Eintragungen von Tochtern der Familie von Levetzow von 1722 bis 1910 aus Hoppenrade Koppelow Lelkendorf Hohen Mistorf Gross Markow und Schwissel zur Aufnahme in das adelige Damenstift im Kloster Dobbertin Aus dem markischen Zweig stammte der Rittmeister Alexander von Levetzow Herr auf Kladen Er war auch Domherr zu Magdeburg und Halberstadt In das Konigreich Danemark gelangte ein Zweig mit Hans Friedrich von Levetzau bereits im 17 Jahrhundert Er wurde am 26 April 1670 naturalisiert und zum Generalleutnant in der danischen Armee befordert In Nordjutland in der Gegend von Aalborg konnte er mehrere grosse Guter kauflich erwerben und setzte seine Linie in Danemark fort Seine Nachkommen erhielten hohe Staats und Hofamter so unter anderen Anfang des 19 Jahrhunderts Siegfried Victor Rabe von Levetzow koniglich danischer geheimer Konferenzrat und Kammerherr und Theodosius von Levetzau koniglich danischer Geheimrat Der ebenfalls aus dieser Linie stammende danische Geheimrat und Kammerherr Albrecht Philipp von Levetzau wurde Domdechant zu Lubeck Das Palais Levetzau befand sich bis 1794 in Familienbesitz und ist heute Teil von Schloss Amalienborg der koniglich danischen Stadtresidenz in Kopenhagen Bedeutende Mitglieder aus jungerer Zeit waren der preussische Wirkliche Geheime Rat Albert von Levetzow 1827 1903 Mitglied des Staatsrats und des Reichstages Er war Fraktionsvorsitzender der Deutschkonservativen Partei und von 1881 bis 1884 und von 1888 bis 1895 Reichstagsprasident Nach ihm wurde in Berlin Moabit die Levetzowstrasse benannt 2 Theodor von Levetzow 1843 1902 Kapitan zur See war Reichskommissar fur Auswanderungswesen und Joachim von Levetzow 1859 1933 grossherzoglich oldenburgischer Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Landwirte Gutsanlagen nbsp Gutshaus Schloss LelkendorfDas Gut Levetzow war vom Mittelalter bis in das 18 Jahrhundert im Familienbesitz Das Gut Lelkendorf war von 1224 bis 1945 im Familienbesitz Das Gutshaus Schloss Lelkendorf von nach 1629 umgebaut 1898 wurde von der Familie 1989 wieder erworben und danach saniert fur Ferien und Eigentumswohnungen Gut Gross Lunow war von 1309 bis 1647 im Familienbesitz Das Gut Klenz war von um 1400 bis 1796 rund 400 Jahre im Familienbesitz Das Herrenhaus Schwiessel war von 1732 bis 1782 im Familienbesitz Das Gut Gossow in der Neumark war von 1791 im Familienbesitz Das Gut Gross Wubiser in der Neumark war Ende des 19 Jhd zeitweilig im Familienbesitz FamilienverbandAm 8 Mai 1877 wurde in Hamburg ein Familienverband der Freiherren und Herren von Levetzow gegrundet 3 Standeserhebungen Bearbeiten Mehrfach wurden Angehorigen des Geschlechts Standeserhohungen zuteil Karl von Levetzow aus dem Haus Divak k u k Oberleutnant erhielt am 6 Mai 1864 zu Schwerin eine Grossherzoglich Mecklenburgisch Schweriner Erlaubnis als k u k Offizier innerhalb Osterreichs zur Fuhrung des Freiherrentitels Eine osterreichische Pravalierung des Freiherrentitels als eines auslandischen erfolgte am 12 Januar 1871 zu Ofen und am 26 August 1892 zu Wien als Mitherr zu Divak mit Polehraditz in Mahren Heinrich von Levetzow aus dem Haus Kokkedal koniglich danischer Geheimrat und Kammerherr Jagermeister und Amtmann zu Fredriksborg und Kronborg erhielt am 3 April 1776 die danische Adelsnaturalisation Ebenso Hans Friedrich von Levetzow auf Oxholm koniglich danischer Kammerherr Geheimrat und Generalleutnant bereits am 26 April 1670 Sein Sohn Christian Friedrich von Levetzau koniglich danischer Generalleutnant und geheimer Konferenzrat wurde am 13 Marz 1751 durch Diplom in den danischen Grafenstand erhoben Er starb am 17 April 1756 ohne Nachkommen Aus dem Haus Vippach erhielt Erdmann von Levetzow koniglich preussischer Rittmeister fur seine Person am 30 Marz 1907 zu Berlin durch Allerhochste Kabinettsorder den preussischen Freiherrenstand Das Diplom wurde am 12 August 1907 in Wilhelmshohe ausgestellt Am 29 Mai 1912 zu Wien erfolgte fur ihn eine unbeschrankte osterreichische Anerkennung des Freiherrenstandes Diplom ausgestellt am 11 Oktober 1912 Eine italienische Anerkennung folgte am 11 Februar 1930 Am 21 Januar 1934 erfolgte eine italienische Namensvereinigung fur seinen Sohn Carl Erdmann Freiherr von Levetzow mit seiner Ehefrau Clementine Grafin Lanthieri von Paratico die letzte ihrer Familie als Levetzow Lantieri Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Silber auf einem roten Fuss ein rotes Drillgatter auch Kerzenrechen genannt aus sieben auch funf spitzen Pfahlen und zwei Balken Auf dem Helm die linke Halfte des Schildes mit dem Spalt aufliegend oben mit Pfauenfedern facherartig besteckt dahinter ein silberner Schaft der wiederum mit drei Pfauenfedern besteckt ist Die Helmdecken sind rot silbern Wappensage Bearbeiten Die Wappensage ist junger als das Wappen das schon im 13 Jahrhundert in Mecklenburg als Siegel auftaucht Nach dieser Sage hat ein Knappe seinen Herrn vor dem Hinterhalt gerettet Als sie zur Verhandlung uber einen Frieden in eine Stadt einzogen erkannte er die Falle Das Stadttor sollte hinter ihnen geschlossen werden Er warnte die Gruppe hielt das Tor offen und alle wurden gerettet Zur Erinnerung daran fuhrte er danach das Symbol des Fallgatters im Wappen nbsp Wappen in Danmarks Adels Aarbog 1890 nbsp Wappengrafik von Otto Hupp im Munchener Kalender von 1901 nbsp Wappen der Grafen von Levetzow in Danmarks Adels Aarbog 1890Bekannte Familienmitglieder chronologisch BearbeitenTheodosius von Levetzau 1742 1817 danischer Stiftsamtmann Albrecht Philip von Levetzau 1744 1817 danischer Amtmann und Landdrost Joachim Otto Ulrich von Levetzow 1777 1843 mecklenburgischer Hofmarschall Vater von Ulrike von Levetzow Joachim Godsche von Levetzau 1782 1859 danischer Diplomat und Hofbeamter Amalie von Levetzow 1788 1868 Mutter von Ulrike von Levetzow Alexander von Levetzow 1786 1861 Domkapitular von Magdeburg und Halberstadt Erbherr auf Gross Markow Kladen und Dannewitz Theodor Diederich von Levetzow 1801 1869 Staatsminister in Mecklenburg Schwerin Ulrike von Levetzow 1804 1899 letzte Liebe Goethes Albrecht Ludwig Joachim Friedrich von Levetzow 1809 1889 Gutsbesitzer und Prasident der lauenburgischen Landesversammlung Wilhelm von Levetzau 1820 1888 Verwaltungsjurist in danischen und preussischen Diensten Landrat im Kreis Stormarn Werner von Levetzow 1822 1899 Preuss Landrat des Kreises Apenrade 4 Albert von Levetzow 1827 1903 deutscher Politiker Prasident des Reichstags Karl Joachim von Levetzow 1859 1933 Politiker Mitglied des Oldenburgischen Landtages 5 Hulda von Levetzow 1863 1947 Schriftstellerin Karl Michael von Levetzow 1871 1945 Librettist Magnus von Levetzow 1871 1939 deutscher Militar und Polizeiprasident von Berlin Dieter von Levetzow 1925 deutscher Bildhauer und MedailleurLiteratur BearbeitenGeorg Christian Friedrich Lisch Urkundensammlung zur Geschichte derer von Levetzow 1842 55 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1864 S 496 497 Digitalisat J von Levetzow Die Familie von Levetzow und Stammbaume derselben Schleswig 1867 6 Moritz Maria von Weittenhiller Genealogisches Taschenbuch der Ritter u Adels Geschlechter Band 3 Buschak amp Irrgang Brunn 1878 S 421ff Alexander Freiherr von Dachenhausen Genealogisches Taschenbuch des Uradels Band 1 Friedrich Irrgang Rudolstadt Brunn 1891 Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1902 Verlagsanstalt Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1902 Ernst Seyfert Hans Wehner W Baarck Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band IV Mecklenburg Schwerin und Strelitz In Niekammer Hrsg Letzte Ausgabe 4 Auflage Band IV Niekammer s Guter Adressbuch GmbH Leipzig 1928 S 96 192 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1941 A Uradel Jg Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1940 S 271 281 Gerhard Granier Levetzow von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 391 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe C A Starke Limburg an der Lahn 1989 ISSN 0435 2408 Gothaisches Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser Band 8 2018 Verlag des Deutschen Adelsarchivs Marburg 2018 ISBN 978 3 9817243 7 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Levetzow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Familien von Levetzow in der Landesbibliographie MV Wappensiegel von 1266 mit Beschreibung Seite 105 Nr 211 Memento vom 5 Mai 2012 im Internet Archive In Friedrich Crull Die Wappen der bis 1360 in den heutigen Grenzen Meklenburgs vorkommenden Geschlechter der Mannschaft Einzelnachweise Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Band I 789 1250 Nr 256 Hrsg Verein fur Meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde In Commission der Stiller schen Hofbuchhandlung Schwerin 1863 S 242 243 Digitalisat Levetzowstrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1901 In Der Gotha Der in Deutschland eingeborene Adel Uradel 2 Auflage Levetzow Levetzau 8 Mai 1877 Justus Perthes Gotha November 1900 S 543 555 uni duesseldorf de abgerufen am 17 September 2022 Gothaisches Genealogisches Handbuch Band 8 Verlag des Deutschen Adelsarchivs Marburg 2018 S 337 Gothaisches Genealogisches Handbuch Band 8 Verlag des Deutschen Adelsarchivs Marburg 2018 S 338 Ad M Hildebrandt Vierteljahrsschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie 1882 Hrsg Herold Verein zu Berlin X Auflage Verzeichniss gedruckter Familiengeschichten Deutschlands und der angrenzenden Lander Levetzow Carl Heymanns Verlag Berlin 1882 S 75 uni duesseldorf de abgerufen am 17 September 2022 Normdaten Person GND 1081547731 lobid OGND AKS VIAF 8797157162088678980001 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Levetzow Adelsgeschlecht amp oldid 235445079