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Das Kriegsende in der Steiermark und die letzten Kampfe des Zweiten Weltkrieges im sudostlichen Bundesland Osterreichs fanden im April 1945 statt Es gelang der Roten Armee Ende Marz gegenuber der deutschen Heeresgruppe Sud die Grenze der damaligen Ostmark trotz des ab Mitte 1944 errichteten Sudostwalls im ersten Anlauf zu uberwinden Es zeichneten sich zwei sowjetische Hauptstossrichtungen ab einerseits uber das Raabtal und Feldbach in Richtung auf Graz und andererseits ab 13 April sudlich des Semmering gegen die Fischbacher Alpen Die operativen Ziele der Fronttruppen des Marschalls Fjodor Tolbuchin wurden im Zuge der wichtigeren Wiener Operation schon wenige Tage nach Angriffsbeginn nicht mehr weiterverfolgt Der Ubergang der sowjetischen Streitkrafte in die Defensive und der Abzug der kampfkraftigsten Verbande ermoglichten der deutschen 6 Armee ab Mitte April eine letzte erfolgreiche Gegenoffensive im Joglland Ende April wurden die Kampfe von beiden Seiten eingestellt Nach der allgemeinen Kapitulation der Wehrmacht wurde Graz am 8 Mai kampflos von der Roten Armee besetzt und am 23 Juli an die britischen Streitkrafte ubergeben Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beteiligte Truppen 2 1 Heeresgruppe Sud 2 2 3 Ukrainische Front 2 3 Kampfe in der Sudost Steiermark Raab Abschnitt und Radkersburg 2 4 Kampfe im Mittelabschnitt und an der Lafnitz 2 5 Stellungskampfe am Semmering 2 6 Kampfraum zwischen Hartberg und dem Wechsel 3 Letzte allgemeine Truppenbewegungen 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte BearbeitenVom 24 bis zum 26 Marz wurden in Ungarn im Raum nordlich des Plattensees mit Schwerpunkt bei Veszprem starke Angriffe der 2 und 3 Ukrainischen Front durchgefuhrt die uber Papa zu einem auf breiter Front angelegten Durchbruch starker Panzerkrafte 6 Garde Panzerarmee nach Westen fuhrten Das ungarische II und VIII Korps wurden in Westungarn uberrannt Reserven der deutschen 6 Armee konnten die Frontlucke nicht mehr schliessen und wurden mitgerissen 42 Schutzendivisionen und sechs mechanisierte Korps brachen facherartig in Richtung Wien durch Nacheinander wurden die Stadte Devecser Kapuvar Guns und Steinamanger von Truppen der Roten Armee genommen Das IV SS Panzerkorps zog sich mit seinen Divisionskampfgruppen 3 Panzer Division und 5 SS Panzer Division Wiking uber Vasvar und Kormend nach Gussing zuruck Auch die Front der deutschen 2 Panzerarmee General de Angelis wurde bei Zalaegerszeg durch die Truppen der sowjetischen 57 Armee durchbrochen Zur Unterstutzung der sowjetischen Bodenoffensive hatten amerikanische Bomberverbande wichtige Bahnknotenpunkte im ruckwartigen Heeresgebiet der Heeresgruppe Sud bis zum 7 April unter General der Infanterie Wohler bombardiert dabei wurden zuerst die Stadte Steinamanger und Odenburg mehrmals schwer getroffen Zu Ostern erlebte auch Graz nach den ersten alliierten Grossangriffen vom 1 November 382 Tote 1 Dezember 102 Tote und am 19 Februar 165 Tote weitere Bombenangriffe Am Ostermontag 2 April 1945 95 Tote erfolgte der bisher schwerste Angriff welcher dem Grazer Hauptbahnhof galt und besonders die sudlichen Bezirke verwustete Insgesamt wurde ein Drittel des Wohnraums getroffen und dabei wurden 946 Hauser total zerstort und 6274 leichter getroffen nbsp Julius RingelAm 30 Marz zeigte sich der Sudostwall wegen unzureichender Besetzung in den Zwischenabschnitten als nahezu wirkungslos und sturzte die militarischen und parteipolitischen Verantwortlichen in chaotische Zustande Der fanatische Gauleiter der Steiermark Siegfried Uiberreither liess umgehend spezielle Standgerichte gegen Druckeberger und Pflichtvergessene bilden befahl die Befestigung der Zugange nach Graz liess Schutzengraben im Stadtpark vorbereiten und beschwor in den Zeitungen die Verteidigung von Graz bis zum letzten Mann Am 29 Marz wurde die deutsche Reichsgrenze bei Rechnitz durch Einheiten des 37 Garde Schutzenkorps Generaloberst P V Mironow uberschritten Sudlich davon erreichte die 26 Armee mit dem 135 Schutzenkorps Generalmajor P W Gnedin die Grenze bei Steinamanger Der Befehlshaber des Wehrkreises XVIII General der Gebirgstruppe Julius Ringel verlegte seine Befehlsstelle von Salzburg nach Graz und begann sofort im Einvernehmen mit dem Oberbefehlshaber der 6 Armee Alarmeinheiten zu sammeln Beteiligte Truppen BearbeitenHeeresgruppe Sud Bearbeiten General der Infanterie Otto Wohler ab 7 April Generaloberst Lothar Rendulic 6 Armee General der Panzertruppe Hermann Balck Kampfgruppe Semmering Oberstleutnant Ludwig Lang ab 11 April Oberst Heribert Raithel ab 9 Gebirgs Division Ost SS Gebirgs Jager Ausbildungs und Ersatz Bataillon 13 Landesschutzen Bataillon 851 Luftwaffen Bau Ersatz Bataillon 17 Ersatz und Ausbildungs Abteilung 48 Gebirgs Jager Schule Admont Gebirgs Jager Ersatz Regiment 136 Gebirgs Artillerie Schule Dachstein Obertraun nbsp General der Panzertruppe Hermann BreithIII Panzerkorps General der Panzertruppe Hermann Breith 1 Volks Gebirgs Division Generalleutnant August Wittmann 1 Panzer Division Generalleutnant Eberhard Thunert ab 13 April 117 Jager Division Generalmajor Hans Kreppel Sturm Panzer Abteilung 219 Schwere Panzer Abteilung 509 Volkswerfer Brigade 17 und 19 Heeres Sturmartillerie Brigade 303 Heeresartillerie Abteilung 171Divisionsgruppe Krause Generalleutnant Walter Krause am 20 April aufgelost SS Panzergrenadier Ausbildungs und Ersatz Bataillon 11 K Gr Siegers Gebirgsjager Ersatz und Ausbildungs Bataillon 138 K Gr Gottwald Bataillon Buttner Volkswerfer Regiment 24 Feldersatz Bataillon 75 SS Polizei Regiment 13 Sperrverband Motschmann IV SS Panzerkorps SS Obergruppenfuhrer Herbert Otto Gille 3 Panzer Division Generalmajor Wilhelm Soth K Gr 5 SS Panzer Division Wiking SS Oberfuhrer Karl Ullrich K Gr 9 SS Panzer Division Hohenstaufen SS Oberfuhrer Sylvester Stadler 14 SS Grenadier Division Generalmajor Fritz FreitagI Kavallerie Korps General der Kavallerie Gustav Harteneck 3 Kavalleriedivision Oberst Peter von der Groeben 4 Kavalleriedivision Generalleutnant Helmuth von Grolman 23 Panzerdivision Generalleutnant Josef von Radowitz3 Ukrainische Front Bearbeiten Marschall Fjodor Tolbuchin 26 Armee Generalleutnant Nikolai Alexandrowitsch Gagen nbsp Marschall Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin135 Schutzenkorps Generalmajor Pjotr Wissarionowitsch Gnedin 151 Schutzendivision Generalmajor Denis Protasowitsch Podschiwajlow 155 Schutzendivision Oberst Nikephori Batluk 74 Schutzendivision Oberst Fjodor Iwanowitsch Sinowjew30 Schutzenkorps Generalmajor Generalmajor Grigori Semenowitsch Laz ko 36 Garde Schutzendivision Generalmajor Georgi S Lilenkow 68 Garde Schutzendivision Generalmajor Iwan Michailowitsch Nekrassow104 Schutzenkorps Generalmajor Michail Sergejewitsch Filipowski 93 Schutzendivision Oberst Konstantin Sergejew 233 Schutzendivision Generalmajor F P Bereschnoje 66 Garde Schutzendivision Generalmajor Sergei Frolowitsch Frolow5 Garde Kavalleriekorps Generalleutnant Sergei Iljitsch Gorschkow 11 Garde Kavalleriedivision Generalmajor D N Pawlow 12 Garde Kavalleriedivision Generalmajor A P Smirnow 63 Kavalleriedivision Oberst P M Krutowski Panzerregimenter 57 60 und 71 Garde Panzerregiment 150 Sturmgeschutz Regiment 1896 nbsp Generaloberst Sergei Georgijewitsch Trofimenko27 Armee Generaloberst Sergei Georgijewitsch Trofimenko 33 Schutzenkorps Generalmajor Alexei Iwanowitsch Semenow 206 Schutzendivision Oberst Fjodor Iwanowitsch Dremenkow 337 Schutzendivision Oberst Taras P Gorobez 3 Garde Luftlandedivision Generalmajor Iwan Nikititsch Konew35 Garde Schutzenkorps Generalleutnant Sergei G Gorjatschew 163 Schutzendivision Generalmajor F W Karlow 202 Schutzendivision Oberst Iwan Michailowitsch Chochlow Sturmgeschutz Regiment 169137 Schutzenkorps Generalmajor Fjodor Samoilowitsch Koltschuk 108 Schutzendivision Oberst Sergej Illarionowitsch Dunajew 316 Schutzendivision Oberst Gregori S Chebotarew 320 Schutzendivision Oberst Josip S Burik18 Panzerkorps Generalmajor Pjotr Dmitrijewitsch Goworunenko 110 Panzerbrigade Oberst Iwan Fomitsch Reschetnikow 170 Panzerbrigade Oberst Nikolai Petrowitsch Chunikhin 181 Panzerbrigade Oberstleutnant Anatoli Kusmitsch Kublanow 32 mechanische Schutzen Brigade Oberst Michail Iwanowitsch Khwatow Sturmgeschutz Regimenter 1438 1453 1479 und 189457 Armee Generaloberst Michail Nikolajewitsch Scharochin 6 Garde Schutzenkorps Generalmajor Nikolai Michailowitsch Drejer 20 Garde Schutzendivision Oberst Georgi Stepanowitsch Iwanitzew 61 Garde Schutzendivision Oberst Pjotr Iwanowitsch Kasatkin 113 Schutzendivision Generalmajor P N Naidjeschew64 Schutzenkorps Generalmajor Iwan Kondratjewitsch Krawtzow 299 Schutzendivision Generalmajor N G Trawnikow 73 Garde Schutzendivision Oberst Wassili Iwanowitsch Schcherbenko 104 Schutzendivision Generalmajor I W Objdenkin133 Schutzenkorps Generalmajor Pawel Alexejewitsch Artjuschenko 84 Schutzendivision Generalmajor P I Bunjaschin 122 Schutzendivision Generalmajor A N BelischkoKampfe in der Sudost Steiermark Raab Abschnitt und Radkersburg Bearbeiten Die deutsche 6 Armee verlor Ende Marz nach dem sowjetischen Durchbruch die Verbindung zu der sudlich des Plattensees kampfenden deutschen 2 Panzerarmee eine Frontlucke von 30 Kilometern klaffte auf Im mittleren Abschnitt des Durchbruchraums nahm das sowjetische 18 Panzerkorps General Govorunenko als Stossgruppe der 27 Armee uber Tapolca und Sankt Gotthart an der Raab die Verfolgung des deutschen Kavalleriekorps Harteneck auf Einheiten des deutschen IV SS Panzerkorps versuchten sudlich davon entlang der Raab eine neue Sicherungslinie nach Suden aufzubauen die nach Osten an den Sudostwall angelehnt war Am 2 April ubernahm die Kampfgruppe des Generalmajor Wolf die Verteidigung im Raabtal Die sowjetische Hauptstossgruppe des Generals Govorunenko verfolgte das zuruckgehende IV SS Panzerkorps parallel zur Raab uber Neuhaus nach Jennersdorf und drangen bei Kalch uber die Staatsgrenze in das Deutsche Reich vor Am 31 Marz drangen etwa 50 sowjetische Panzer sudlich von Kapfenstein nach Bad Gleichenberg durch drehten nach Nordwest und besetzten am 1 April Fehring und Feldbach Damit endete der 110 Kilometer tiefe sowjetische Panzerraid nach einwochigem Vorstoss durch das Raabtal an der Linie zwischen Kirchberg und Riegersburg am 3 April wurde das kampfkraftige 18 Panzerkorps abgezogen und nach Norden uber St Polten westlich von Wien verlegt Dadurch entspannte sich die Situation im Raabtal denn der von den Staben der 6 Armee befurchtete sowjetische Vorstoss auf Graz wurde nicht ausgefuhrt Den leeren Raum des abgezogenen 18 Panzerkorps fullte das 33 Schutzenkorps der aufschliessenden 27 Armee aus Die deutsche 3 Panzerdivision konnte die Orte Vasszentmihaly und Ronok zuruckerobern dem Panzer Grenadierregiment 113 gelang die Wiedereroberung von Heiligenkreuz im Lafnitztal Zwischen Deutsch Minihof und Inzenhof konnte der Sudostwall wieder erreicht und bis 11 April gehalten werden Am 4 April leitete in der Sudoststeiermark die sowjetische 57 Armee verspatet den Angriff gegen den Sudostwall im Abschnitt des Kavalleriekorps Harteneck ein womit die Kampfe um den Mur Abschnitt bei Radkersburg begannen Auf der Hohe ostlich von Radkersburg drangen zwei sowjetische Schutzenkorps in die Sudoststeiermark ein Radkersburg selbst wurde von der 23 Panzer Division und dem Gebirgsjager Regiment 138 verteidigt zusatzlich wurden jetzt die 4 Kavallerie Division und das Grenadier Regiment Hoch und Deutschmeister herangefuhrt Die 14 Waffen Grenadier Division der SS galizische Nr 1 stand kurz vor der Auflosung ihre Bewaffnung sollte fur die Neuaufstellung der 10 Fallschirmjager Division verwendet werden Der Erste Generalstabsoffizier bot daraufhin dem Oberkommando der deutschen 2 Panzerarmee den Dienst der Division an welches diesen Vorschlag aufgrund der prekaren militarischen Lage sofort annahm Sie trat im Raum Straden Feldbach zum Gegenangriff an um die Lucke zwischen der deutschen 6 Armee und der 2 Panzerarmee zu schliessen Im Laufe des Aprils erfolgte die Unterstellung unter die 6 Armee Wahrend ab 6 April schwere Kampfe um Kloch St Anna am Aigen begannen erreichte die russische Front auch bei Dechantskirchen steirischen Boden Es kam zu schweren Abwehrkampfen um den Konigsberg bei Tieschen um Straden und dem Stradnerkogel um Bad Gleichenberg und Trautmannsdorf Am 8 April hatten das sowjetische 6 und 64 Schutzenkorps die Linie Straden Pichla Kloch Zelting erreicht die 73 Garde Schutzendivision sturmte am folgenden Tag Kloch Am 11 April musste die Front des 1 Kavalleriekorps auf die Linie Purkla Radochen ostlich Straden zuruckgenommen werden Teile der 9 SS Panzerdivision Hohenstaufen XXII Gebirgs Korps hielten bei Radkersburg noch einen kleinen Bruckenkopf am linken Mur Ufer der nach dem Eingreifen des sowjetischen 133 Schutzenkorps am Abend des 14 April ebenfalls aufgegeben werden musste Radkersburg fiel nach 13 tagigen Kampfen am 17 April in die Hand der sowjetischen 57 Armee Kampfe im Mittelabschnitt und an der Lafnitz Bearbeiten Das III Panzerkorps war Anfang April 1945 nur noch dem Namen nach ein Panzerkorps dem nach Abgabe der schweren Panzer Abteilung 509 nur mehr schwache Panzerkrafte unterstellt waren General Ringel hatte von Graz aus zum Schutz der ostlichen Steiermark 15 800 Mann und 15 Batterien aus allen Winkeln des Landes organisiert Darunter waren erste Transportzuge der in Italien in Aufstellung befindlichen 10 Fallschirmjager Division die man nach Graz umgeleitet hatte In der ersten Aprilwoche wurde das SS Polizei Regiment 13 aus Karnten in die Oststeiermark verlegt Dieser Verband wurde bei Monichwald als Sperrverband Motschmann Hauptmann Erich Motschmann eingesetzt und spater der Divisionsgruppe Krause zugeteilt Zwischen Poppendorf und Heiligenkreuz gelang es der 1 Panzerdivision den Vormarsch des sowjetischen 33 Schutzenkorps am nordlichen Lafnitz Abschnitt einzudammen Andererseits konnte der sudliche Nachbar die 3 Panzer Division dem sowjetischen Druck nicht mehr standhalten und musste sich vom Sudostwall auf die burgenlandisch steirische Grenze entlang der Lafnitz zuruckziehen Die im Raum Furstenfeld versammelte deutsche 5 SS Panzer Division Wiking wurde mit dem SS Panzergrenadier Ausbildungs und Ersatz Bataillon 11 aus Graz 700 Mann verstarkt und fuhrte ab 2 April erfolgreiche Gegenangriffe bei Kirchberg durch Am 5 April griff die sowjetische 26 Armee mit allen Divisionen in die Kampfe ein der kurzfristig von der Wehrmacht zuruckeroberte Ort Rechnitz fiel endgultig in sowjetische Hande Wahrend der Hauptstoss der 26 Armee nach Nordwesten zielte versuchten kleinere Einheiten der Roten Armee nordlich von Oberwart das Lafnitztal zu erreichen Das III Panzerkorps bestand zu diesem Zeitpunkt aus etwa 20 000 Mann darunter die Kampfgruppe Krause der Sperrverband Montschmann die Kampfgruppe Arko 3 sowie die noch kampfkraftige 1 Volks Gebirgsdivision welche an schwerem Gerat noch uber 8 Jagdpanzer 38 und 14 7 5 cm Pak verfugte Die 1 Panzerdivision stand noch bis 6 April bei Furstenfeld und diente danach im Raum Weiz als Eingreifreserve Am 9 April fuhrte der Sperrverband Motschmann einen Gegenstoss der das verlorene Monichswald zuruckeroberte der Raum westlich der oberen Lafnitz wurde dem SS Polizeiregiment 13 zur Sicherung ubertragen Weiter sudlich erfolgte der Vorstoss des 30 Schutzenkorps der sowjetischen 26 Armee Im Kampfabschnitt Kohfidisch klammerte sich die 1 Volks Gebirgs Division noch bis 11 April an den Sudostwall ehe sie ihre schwer bedrangten Einheiten auf die Lafnitzstellung zuruckzog Um Feldbach und Fehring um Furstenfeld tobten heftige Kampfe die mit grossen Zerstorungen durch die Artillerie einhergingen Am 10 April erhohte die 3 Ukrainische Front nach mehreren Tagen der Ruhe den Druck auf den deutschen Frontvorsprung am Raab Abschnitt Das sowjetische 37 Schutzenkorps Generalleutnant Koltschuk griff wieder im unteren Lafnitztal an und eroberte Heiligenkreuz endgultig Damit war die Front der 3 Panzer Division die sich von Heiligenkreuz uber Inzenhof und Grossmurbisch dann weiter von Hagensdorf uber Moschendorf bis nach Gnas in Anlehnung an den Sudostwall erstreckte nicht mehr zu halten Die 3 Panzerdivision zog sich uber die steirische Grenze zuruck Mit diesem Ruckzug endeten die Kampfe im sudburgenlandischen Abschnitt des Sudostwalls Am 13 April war Wien gefallen Marschall Tolbuchin erhielt von der Stawka die Order die am nordlichen Frontabschnitt operierende 6 Garde Panzerarmee und die 9 Gardearmee an die 2 Ukrainischen Front abzugeben Der Angriff gegen die deutsche Heeresgruppe Mitte gewann fur die Rote Armee jetzt den Vorrang Die in der Oststeiermark eingesetzten Gebirgsjager wurden ab 12 April wieder ihrer Stammdivision zugefuhrt die in weiterer Folge fur den Verteidigungsabschnitt an der Lafnitz zustandig war Generalleutnant Krause wurde mit seinem Stab herausgelost um eine Kampfgruppe im Joglland zu ubernehmen die sich den dort vorstossenden sowjetischen Kraften entgegenstellten Die deutschen Truppen setzten sich hinter die Lafnitz ab hielten dort jedoch die Stellung bis zum Kriegsende Stellungskampfe am Semmering Bearbeiten Hauptartikel 9 Gebirgs Division Ost Am 1 April besetzte das uber Rechnitz durchgebrochene sowjetische 37 Garde Schutzenkorps mit der linken Flugeldivision 103 Schutzen Division unter Generalmajor Stepanow Gloggnitz und schnitt damit die Sudbahnstrecke zwischen Graz und Wien ab Ein Gegenstoss deutscher Ersatz und Volkssturm Einheiten in den Rucken dieser Verbande stoppte Anfang April den weiteren sowjetischen Vorstoss und sicherte notdurftig die Zugange ins Murztal Die Lage zwischen Semmering und dem Rechnitzer Schiefergebirge blieb aber vollkommen unklar in Murzzuschlag floh der Grossteil der Bevolkerung man erwartete dort jederzeit den Einmarsch der sowjetischen Truppen General Ringl schickte der zusammengewurfelten Kampfgruppe Semmering Oberst Ludwig Lang weitere Alarmeinheiten darunter drei Dutzend 8 8 cm Geschutze zum Halten der 30 Kilometer breiten Gebirgsfront und ordnete notwendige taktische Gegenangriffe an Am 11 April ubernahm der eingetroffene Kommandeur der Artillerieschiessschule Dachstein Oberst Raithel die Fuhrung der Kampftruppe die bereits auf 10 000 Mann angewachsen war Die folgenden Kampfe in den Stellungen die etwa vom Eselstein uber Maria Schutz bis zum Sonnwendstein verliefen wurden zumeist defensiv gefuhrt und brachten keine nachhaltigen Anderungen Anfang Mai wurde die Kampfgruppe Semmering offiziell in 9 Gebirgs Division umbenannt Kampfraum zwischen Hartberg und dem Wechsel Bearbeiten Am 5 April besetzte die vollstandig nachgezogene sowjetische 26 Armee mit dem 135 Schutzenkorps Pinkafeld Der Frontabschnitt zwischen Geschriebenstein und Hannersdorf brach zusammen Truppen des 30 Schutzenkorps drang an der Strasse Grosspetersdorf Oberwart durch Die Truppen marschierten uber Sparberegg und Sinnersdorf auf die Linie Pinggau Friedberg Stogersbach vor der schnell geschlagene Volkssturm loste sich vollstandig auf und fluchtete uber das Wechselgebiet zuruck Zwischen 6 und 8 April kam es infolge der Kampfe im Bezirk Oberwart 1945 bei Markt Allhau zu heftigen sowjetischen Angriffen Soldaten der 36 Garde Schutzendivision und des 30 Schutzen Korps das zur sowjetischen 26 Armee gehorte waren uber den Bezirk Oberwart kommend in die Nordost Steiermark eingebrochen Die Divisionsgruppe Krause sowie drei Bataillone der 1 Gebirgs Division stellten sich diesem Druck vergeblich entgegen Am 8 April besetzen sowjetische Truppen Vorau und drangen uber den Pfaffensattel und den Hochwechsel in das obere Feistritztal nach Rettenegg und St Jakob im Walde durch Die Lage des III Panzerkorps blieb bis 12 April stabil als die sowjetische 26 Armee mit dem neu zugefuhrten 5 Gardekavalleriekorps zwischen Hartberg und dem Wechselgebiet zum neuen Vorstoss in Richtung Kindberg ansetzte Die sowjetischen Truppen eroberten unter anderem die Ortschaften Miesenbach Strallegg Wenigzell St Jakob und erreichten am 13 April die Linie Birkfeld Fischbach und Ratten Ab dem 13 April wurde dieser Vorstoss durch das 5 Garde Kavalleriekorps verstarkt dessen Ziel die Gegend um Fischbach war wahrend das 30 Schutzen Korps die nordliche Flanke sicherte Dieser gefahrliche Stoss fuhrte auch dazu dass der Frontabschnitt der Kampfgruppe Semmering um 24 weitere Kilometer verlangert wurde und es nun galt die Passe Alpl und Schanz gegen einen sowjetischen Vorstoss im Murztal zu sperren Die Kampfgruppe Raithel drohte am Semmering im Rucken umgangen zu werden die Trennung der 6 Armee von der im Gau Niederdonau zuruckgeworfenen 6 Panzerarmee drohte Am 15 April brachen die sowjetischen Angriffsspitzen nach Rettenegg durch Oberst Raithel sah sich gezwungen einige Verbande aus seiner Front zu ziehen und mit diesen in der Nahe der Schanz einen Gegenangriff auf die vorgeprellten sowjetischen Einheiten zu fuhren Die Situation wurde so bedrohlich dass General Balck im Einvernehmen mit General Breith das III Panzerkorps am 16 April zu einer letzten grossen Gegenoffensive im Joglland antreten liess Dazu wurde im Norden die in Murzzuschlag ausgeladene und vom Balkan kommende 117 Jager Division im Raum St Kathrein im Anschluss an die 1 Volks Grenadier Division zum Angriff gegen die rechte Flanke des sowjetischen Stosskeiles angesetzt Im Suden hatte die aus dem Raum Weiz zugefuhrte aber wenig kampfkraftige 1 Panzerdivision aus dem Raum Birkfeld uber den Kreuzwirt nach Norden in Richtung Vorau anzugreifen und gegen die linke Flanke des 5 GKK zu stossen Am 20 April konnte Wenigzell erreicht werden die uberraschten russischen Truppen mussten beim Ruckzug teilweise Geschutze und Waffen zurucklassen Am Morgen des 23 April wurde Vorau von der 1 Panzerdivision zuruckerobert Das Augustiner Chorherrenstift Vorau wurde dabei am 23 April schwer getroffen das Wirtschaftsgebaude und mehrere Eckturme brannten trotz deutscher Loschversuche uber die folgenden Tage aus Bis zum 24 April gelang es dem III Panzerkorps unter Aufbietung aller Reserven den tiefen sowjetischen Einbruch im Joglland vollstandig aufzuheben die sowjetische Infanterie hatte sich aber rechtzeitig zuruckgezogen Ein weiterer deutscher Erfolg war die Eroberung des Niederwechsel in der Nacht auf den 27 April Um den Besitz des Hochwechsel tobten ab dem 27 April bis zum Kriegsende wechselhafte Kampfe Letzte allgemeine Truppenbewegungen BearbeitenZwischen 29 April und 2 Mai uberschritt die 3 US Armee auf breiter Front die nordwestliche Grenze Osterreichs Nordlich der Donau nahm das XII Corps und sudlich des Stromes das XX Corps den Weg in das Innere des Landes wobei die 80 Infantry Division Generalmajor McBride den Weg uber Spital am Pyhrnpass in Richtung Ennstal einschlug und bei Kriegsende den Raum Liezen erreichte Die britische 8 Armee Generalleutnant Richard McCreery war von den Alliierten als Besatzungsmacht fur die Steiermark vorgesehen In den letzten Kriegstagen stand das britische V Korps unter Charles Keightley aber erst an der Karntner Sudgrenze Die 6 Panzerdivision Generalmajor Vyvyan Evelegh ruckte bei Tarvis und durch das Pustertal nach Norden vor besetzte am 7 Mai Klagenfurt und Villach und ruckte die folgenden Tage uber den Obdacher und Neumarkter Sattel in das obere Murtal ein Das Gros der deutschen Truppen versuchte sich bereits nach Karnten und in den Raum Liezen zu den Briten und Amerikanern abzusetzen Auf die Nachricht des Anruckens der Roten Armee uber Gleisdorf floh Gauleiter Uiberreither am 7 Mai ubersturzt aus Graz und ubergab die Amtsgeschafte an Armin Dadieu Die Kampfe in der Steiermark waren an allen Abschnitten abgeflaut nur in der Untersteiermark flammten im Abschnitt des XXII Gebirgs Korps neue Angriffe durch jugoslawischen Partisanenbrigaden auf Bei Cilli Schonstein Wollaner Becken im Miesstal und Unterdrauburg kam es zu schweren Kampfen die erst nach dem Aufmarsch britischer Panzertruppen am 14 Mai endeten Am 9 Mai endeten nach der von General Rendulic bei den Amerikanern angesuchten Kapitulation der Heeresgruppe Ostmark bei Steyr die letzten Kampfe viele verschiedenste Heeres und Fluchtlingskolonnen zogen seit Wochen noch immer vor der Roten Armee nach Westen Nach dem Ende April erfolgten Abzug der 117 Jager Division deckte alleine die 1 Gebirgsdivision den Ruckzug im Wechselgebiet gegenuber den nachdrangenden sowjetischen Kraften und fiel dann in sowjetische Kriegsgefangenschaft Nach Kriegsende am 8 Mai traten in Graz die Widerstandsgruppen die sich gegen die nationalsozialistische Herrschaft etablierten erstmals offiziell auf eine gemeinsame Abordnung verschiedener Altparteien forderte im Grazer Rathaus den NS Oberburgermeister Julius Kaspar zum Rucktritt auf Der Delegation gehorten der Sozialdemokrat Reinhard Machold der ehemalige christlichsoziale Landeshauptmann Alois Dienstleder und der Sozialdemokrat Alois Rosenwirth an Der von Uiberreuther bei seiner Flucht eingesetzte Gauhauptmann Armin Dadieu leistete bei seiner Absetzung keinen Widerstand mehr In der Nacht vom 8 auf den 9 Mai marschierten dann Teile der sowjetischen 57 Armee uber die Ries vom Osten her in Graz ein Die Rote Armee richtete eine eigene Militarkommandantur ein Stadtkommandant von Graz wurde zunachst Oberstleutnant Chabarow dem ab 23 Mai Major Wischnewski folgte Der Leiter der Politverwaltung der 3 Ukrainischen Front Generalleutnant Anoschin ubernahm die Lebensmittelversorgung der Stadt Die am 8 Mai selbsternannte provisorische Landesregierung unter Landeshauptmann Reinhard Machold mit Vertretern der SPO OVP und der KPO wurde im Amt belassen und auch von den nachfolgenden Briten anerkannt Am 17 Mai wurde Anton Pirchegger als Landesrat fur Ernahrung in die erste provisorische Landesregierung der Steiermark berufen Wahrend der folgenden sowjetischen Besatzung der Steiermark kam es Plunderungen allein in Graz wurden 1484 Falle gemeldet willkurlichen Verschleppungen durch NKVD und SMERSch Demontagen wichtiger Industrieanlagen und Vergewaltigungen So wurden zwischen 8 Mai und 4 August etwa 9 493 Madchen und Frauen vergewaltigt man kann fur die zehnwochige Prasenz der Roten Armee in der Oststeiermark aber eine Zahl von bis zu 30 000 Fallen veranschlagen weil viele Opfer ihre Peiniger aus Scham nicht angezeigt hatten Auf Grundlage der Moskauer Deklaration vom 30 Oktober 1943 unterzeichneten die vier Siegermachte am 4 Juli in London das Erste alliierte Kontrollabkommen welches die Grenzen der Besatzungszonen festlegte Die Steiermark wurde britische Besatzungszone mit Ausnahme des Ausseerlandes Gerichtsbezirk Bad Aussee das bis Ende Juni 1948 bei Oberosterreich und damit in der amerikanischen Zone verblieb Am 23 Juli zogen die Sowjets ab und Truppen des britischen V Corps aus Karnten 46 Division unter Generalmajor S C Weir ruckten uber die Pack kommend in Graz ein Die Ubernahme durch die Briten wurde von der Bevolkerung sehr positiv gesehen In der Anfangsphase ging politisch nichts ohne den britischen Hochkommissar Der Australier Oberst Alexander C Wilkinson wurde unter dem Landeshauptmann Reinhard Machold zum Chef der britischen Militarverwaltung Senior Military Government Officer in der Steiermark Literatur BearbeitenOthmar Pickl Geschichte der Steiermark Band 10 Felix Schneider Das Kriegsende Selbstverlag der Historischen Landeskommission fur Steiermark Graz 2004 S 9 30 Fritz Posch Geschichte des Verwaltungsbezirkes Hartberg 2 Teilband Von 1848 bis Gegenwart Steiermarkisches Landesarchiv Graz 1978 S 81 101 Manfried Rauchensteiner Der Krieg in Osterreich 1945 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1984 S 247 280 Steriermarkische Landesregierung Hrsg Dr Berthold Sutter Die Steiermark Land Leute Leistung Styria Graz 1956 S 402 407 Roland Kaltenegger Kampf der Gebirgsjager um die Westalpen und den Semmering Chronik der 8 und 9 Gebirgs Division Leopold Stocker Verlag Graz 1987 S 178 f Weblinks BearbeitenStefan Karner Hrsg Graz in der NS Zeit Ludwig Boltzmann Institut Wien 1998 auf 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kriegsende in der Steiermark 1945 amp oldid 235438172