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Sylvester Stadler 30 Dezember 1910 in Fohnsdorf Osterreich Ungarn 23 August 1995 in Konigsbrunn war ein osterreichischer Nationalsozialist und Kommandeur der 9 SS Panzer Division Hohenstaufen der Waffen SS sowie zuvor Befehlshaber jenes SS Regiments dessen 3 Kompanie fur das Massaker von Oradour sur Glane verantwortlich ist Bei Kriegsende erst 34 Jahre alt trug er den Rang eines SS Brigadefuhrers und Generalmajors der Waffen SS Sylvester Stadler 1943 Von links Sylvester Stadler Hans Weiss Christian Tychsen Otto Kumm Vinzenz Kaiser und Karl Heinz Worthmann in der Sowjetunion April 1943 Aufnahme einer SS Propagandakompanie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Laufbahn in der SS 1 2 1 Eintritt in die SS 1 2 2 Zweiter Weltkrieg 2 Stellungnahmen zum Massaker von Oradour sur Glane 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Der Sohn eines steirischen Bergmanns erlernte nach Volks und Landesburgerschule in Judenburg den Beruf eines Elektrotechnikers Laufbahn in der SS Bearbeiten Eintritt in die SS Bearbeiten Zum 2 Mai 1933 trat er der SS bei SS Nummer 139 495 1 Da er im SS Lager Lechfeld eine militarische Ausbildung absolviert hatte wurde er im Zuge einer Anklage wegen Hochverrats aus der Republik Osterreich ausgeburgert Am 31 Juli 1933 setzte er sich nach Deutschland ab wo er sich einige Monate spater als Freiwilliger zur SS Verfugungstruppe meldete Nach Abschluss der Junkerschule in Bad Tolz von April 1935 bis Marz 1936 wurde er zum SS Untersturmfuhrer befordert 2 Am 10 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai aufgenommen Mitgliedsnummer 4 159 018 3 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges fuhrte er eine Nachrichtenkompanie der SS Verfugungstruppe Anschliessend kampfte er 1940 mit der SS Verfugungsdivision in Frankreich wo er bei Arras verwundet wurde Er nahm 1941 auch am Balkanfeldzug teil Nach einer weiteren Verwundung in der Schlacht um Moskau im Jahre 1941 wurde er fur kurze Zeit als Taktiklehrer an der SS Junkerschule in Braunschweig eingesetzt Ab 1 Marz 1942 kommandierte er das II Bataillon des zur SS Division Reich mot gehorenden Panzergrenadier Regiments Der Fuhrer Im Mai 1943 wurde er zum Kommandeur des gesamten Regiments Der Fuhrer ernannt mit dem er in Russland kampfte Fur die Zuruckschlagung eines Einbruchs der Roten Armee bei Charkow wurde ihm am 6 April 1943 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen 4 Zur Auffrischung wurde das in Russland stark dezimierte Regiment Der Fuhrer Anfang 1944 ebenso wie die ubrige 2 SS Panzer Division Das Reich nach Frankreich in den Raum Toulouse verlegt Zur Bekampfung der alliierten Landungstruppen in der Normandie wurde die Division nach Norden beordert Am 10 Juni 1944 brannten Angehorige des Regiments Der Fuhrer den Ort Oradour sur Glane nieder und ermordeten 642 Manner Frauen Greise Kinder und Babys Verantwortlich waren Soldaten der 3 Kompanie des 1 Bataillons unter dem Bataillonskommandeur SS Sturmbannfuhrer Adolf Diekmann Stadler legte dagegen Protest ein und strebte kriegsgerichtliche Ermittlungen gegen Diekmann an Dieser fiel jedoch kurz nach dem Massaker in den Kampfen nach der alliierten Landung in der Normandie Stadler bereitete sich damals auf die Ubernahme eines neuen Kommandos vor sodass er am 14 Juni 1944 das Kommando uber das Regiment Der Fuhrer an Otto Weidinger abgab 5 Ab dem 10 Juli 1944 war Stadler dann Kommandeur der 9 SS Panzer Division Hohenstaufen Mit dieser Einheit nahm er an den Kampfen in der Normandie teil siehe Schlacht um Caen Spater wurde er erneut verwundet Anfang Mai 1945 ergab er sich in Steyr Osterreich mit den Resten seiner Division den Amerikanern und verblieb bis 1948 in amerikanischer Internierung Stellungnahmen zum Massaker von Oradour sur Glane BearbeitenZur Rechtfertigung der Handlungsweise seines ehemaligen Regiments in Oradour sur Glane erklarte Stadler nach dem Krieg bei seiner Vernehmung vor einem Staatsanwalt bezuglich des Kriegsverbrechens in Oradour er habe am Morgen des 10 Juni 1944 uber Informationen verfugt wonach sich in Oradour ein Partisanenstab befand und fur den Nachmittag die offentliche Verbrennung des entfuhrten Sturmbannfuhrers Helmut Kampfe geplant gewesen sei Weiter behauptete Stadler am Morgen des 9 Juni seinen Ordonnanzoffizier Gerlach beauftragt zu haben fur Teile des Regiments in Nieul ein Quartier zu suchen Dieser sei dann aber wahrend der Fahrt dorthin von Partisanen uberfallen worden und in den Ort Oradour sur Glane verbracht worden wo er eine rege Partisanentatigkeit wahrgenommen hatte und sogar bewaffnete Frauen gesehen haben will Gerlachs Fahrer sei von den Partisanen getotet worden weshalb Gerlach dann selbst die Flucht gelungen sei und Stadler davon Bericht erstatten konnte Die spateren Zeugenaussagen der Uberlebenden des Massakers von Oradour und insbesondere der Angeklagten selbst bei den Prozessen in Bordeaux 1953 und in Berlin widerlegten Stadlers Aussagen bald eindeutig Literatur BearbeitenWolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Mohorjeva Klagenfurt u a 2012 ISBN 978 3 7086 0578 4 S 418 426 Bernd Wegner Hitlers Politische Soldaten Die Waffen SS 1933 1945 Leitbild Struktur und Funktion einer nationalsozialistischen Elite 6 Auflage Schoningh Paderborn u a 1999 ISBN 3 506 77502 2 Zugleich Hamburg Universitat Dissertation 1980 Das Fuhrerkorps der bewaffneten SS 1933 1945 Ronald Smelser Enrico Syring Hrsg Die SS Elite unter dem Totenkopf 30 Lebenslaufe Schoningh Paderborn 2000 ISBN 3 506 78562 1 Peter Przybylski Horst Busse Morder von Oradour Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1984 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sylvester Stadler Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 III 557656 Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Klagenfurt Ljubljana Wien 2012 S 418f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 42290757 Wolfgang Graf Osterreichische SS Generale Himmlers verlassliche Vasallen Klagenfurt Ljubljana Wien 2012 S 420f https www oradour info appendix dasorder htm Aufstellung der Einheiten der SS Division Das Reich im Juni 1944 Normdaten Person GND 1085655148 lobid OGND AKS LCCN n88167072 VIAF 59645644 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stadler SylvesterKURZBESCHREIBUNG osterreichischer SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Waffen SSGEBURTSDATUM 30 Dezember 1910GEBURTSORT FohnsdorfSTERBEDATUM 23 August 1995STERBEORT Konigsbrunn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sylvester Stadler amp oldid 231866538