www.wikidata.de-de.nina.az
Die Herrschaft Sonnewalde oder Standesherrschaft Sonnewalde war eine territoriale Verwaltungseinheit des 1806 in ein Konigreich umgewandelten Kurfurstentums Sachsen Sie stand bis zur Abtretung an Preussen 1815 unter dem Obergericht des Kurkreises In ihrer staatsrechtlichen Stellung schwankte sie zwischen dem sachsischen Kurkreis in Bezug auf die Lehen und dem Markgraftum Niederlausitz wegen der Schatzung Innerhalb des Kurfurstentums Sachsen war sie als Freie Standesherrschaft herausgehoben und im Range den Rittergutern ubergeordnet Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Markgraftum Niederlausitz 3 2 Kurfurstentum Sachsen 3 3 Haus Solms unter kursachsischer Oberherrschaft 3 4 Haus Solms unter preussischer Oberherrschaft 4 Zugehorige Orte 5 Linien des Hauses Solms mit Namen Sonnewalde 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet der Standesherrschaft Sonnewalde lag im Westen der Niederlausitz zwischen Luckau im Norden und Finsterwalde im Suden Die sudliche Herrschaftsgrenze bildete die Kleine Elster Durch das Herrschaftsgebiet wurde der Westteil des Amts Dobrilugk vom restlichen Markgraftum Niederlausitz getrennt Das Amtsgebiet liegt heute im Land Brandenburg und gehort zum Landkreis Elbe Elster Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenMarkgraftum Niederlausitz Stadt Luckau Amt Schlieben nbsp Markgraftum Niederlausitz Ritterschaft Luckau Amt Dobrilugk Markgraftum Niederlausitz Standesherrschaft Drehna Geschichte BearbeitenMarkgraftum Niederlausitz Bearbeiten Die Herrschaft Sonnewalde wurde erstmals im Jahre 1255 die Burg Sonnewalde im Jahre 1301 erwahnt Zu dieser Zeit war sie Teil des Markgraftums Niederlausitz und war Lehen der bohmischen Krone In dieser Zeit waren die Herren von Ihleburg Besitzer der Herrschaft Botho der Altere von Ihleburg 1379 1430 siedelte 1414 nach Sonnewalde uber Sein gleichnamiger Sohn 1430 1480 war ab 1450 Landvogt der Lausitz Kurfurstentum Sachsen Bearbeiten Durch Kauf kam die Herrschaft im Jahr 1477 an das Kurfurstentum Sachsen Wahrend die Herrschaft nun in Bezug auf die Lehen Teil des wettinischen Kurfurstentums Sachsen war blieb sie betreffend der Schatzung Teil des Markgraftums Niederlausitz Der sachsische Kurfurst belehnte im Jahr 1481 Ritter Hans von Minckwitz mit der Herrschaft Sonnewalde 1 Seit der Leipziger Teilung 1485 gehorte die Herrschaft zur albertinischen Linie der Wettiner Die Sohne von Hans von Minckwitz waren eifrige Befurworter der Reformation und setzten 1522 in Sonnewalde einen lutherischen Prediger ein Den Brudern von Minckwitz gehorten auch die benachbarte Herrschaft Drehna und die Herrschaft Finsterwalde als sachsisches Lehen Haus Solms unter kursachsischer Oberherrschaft Bearbeiten nbsp Schloss Sonnewalde um 1861 62 Sammlung Alexander Duncker 1949 durch Brandstiftung zerstort 2 1537 verkauften die von Minckwitz die Herrschaft Sonnewalde an Graf Philipp von Solms Lich wodurch die Seitenlinie Solms Sonnewalde begrundet wurde Nach dem Schmalkaldischen Krieg im Jahr 1547 Wittenberger Kapitulation erhielt das albertinische Herzogtum Sachsen den Kurkreis mit seinen Amtern von den Ernestinern Die bereits albertinische Herrschaft Sonnewalde kam unter die Oberherrschaft des nun ebenfalls albertinischen Kurkreises im Kurfurstentum Sachsen Graf Otto zu Solms Laubach 1550 1612 war der erste der in Sonnewalde residierte Er legte 1582 den Grundstein zum Bau von Schloss Sonnewalde 1596 kaufte er die Standesherrschaft Baruth von denen von Schlieben 1602 fiel ihm aufgrund der Erbverbruderung auch die Herrschaft Wildenfels sudwestlich von Zwickau anheim Bis 1815 wurde die Herrschaft Sonnewalde von verschiedenen Linien des Hauses Solms regiert Der kursachsische Justizamtmann im Amt Schlieben und sein Kollege der Amtsverwalter waren in Gerichts und Verwaltungsangelegenheiten in begrenztem Umfang auch fur die Standesherrschaft Baruth und die lehnsrechtlich zum angrenzenden Markgraftum Niederlausitz gehorende Standesherrschaft Sonnewalde der Grafen zu Solms zustandig Haus Solms unter preussischer Oberherrschaft Bearbeiten In Folge der Niederlage des Konigreichs Sachsen wurden auf dem Wiener Kongress im Jahr 1815 Gebietsabtretungen an das Konigreich Preussen beschlossen was u a den gesamten Kurkreis mit seinen Amtern und Herrschaften betraf Die Standesherrschaft Sonnewalde wurde dem neu gebildeten Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt der preussischen Provinz Brandenburg zugeordnet Der preussische Vertreter auf dem Wiener Kongress war Furst Karl August von Hardenberg und dessen Assistent war Graf zu Solms Sonnewalde Nach dem Aussterben der in Sonnewalde regierenden Solmser Linie wurde die Herrschaft nach 1814 an die Linie zu Solms und Tecklenburg verlehnt Der Besitz der Standesherrschaft Sonnewalde gewahrte dem Haus Solms eine Virilstimme auf der Herrenbank der Provinziallandtage der Kurmark Brandenburg und der Niederlausitz sowie einen erblichen Sitz im Preussischen Herrenhaus Letzter Standesherr zu Sonnewalde mit Peterhof Clementinenhof Georgshof Kleinkraussnigk Anteile in damals Wendisch Drehna sowie Zeckerin war nach dem Genealogischen Handbuch des Adels der Rittmeister Wilhelm Theodor Friedrich Graf zu Solms Sonnenwalde 1886 1981 verheiratet mit Isabelle Grafin Bentick 1889 1981 Die Sonnewalder Besitzungen 3 hatten um 1929 eine Gesamtgrosse von 5053 ha Auf den einzelnen Rittergutern arbeiteten der Rentmeister an der Spitze Verwalter und Forster und zwei Pachter u a Ignatz von Kuczkowski in Clementinenhof Weitere Beguterungen bestanden seit Generationen denen zu Solms Sonnenwalde gehorend in Pouch Anhalt und in der Oberlausitz Wurschen 4 Die Familie zu Solms lebte dann in den Niederlanden und erwarb Schloss Wurschen 1997 zuruck Zugehorige Orte BearbeitenStadteSonnewaldeDorferBrehnitz Dabern Friedersdorf Gossmar Gross Krausnigk 1937 germanisiert zu Grosskrausnik Klein Krausnigk 1937 germanisiert zu Kleinkrausnik Mollendorf Ossagk 1937 germanisiert zu Ossak Pahlsdorf Piessigk 1937 germanisiert zu Piessig Presehna 1937 germanisiert zu Birkwalde Schonewalde Wehnsdorf Wendisch Drehna 1937 germanisiert zu Walddrehna ZeckerinRitterguterHillmersdorf ProssmarkeWustungenSchadau Schadewitz Linien des Hauses Solms mit Namen Sonnewalde BearbeitenSolms Sonnewalde 1561 1615 Solms Sonnewalde seit 1607 bzw 1627 Solms Sonnewalde Pouch seit 1688 1711 1728 Solms Sonnewalde Rosa seit 1688 1711 1728 Solms Sonnenwalde seit 1688 1711 1728 Siehe auch Solms SonnewaldeEinzelnachweise Bearbeiten Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern Band 6 Fr Voigt Leipzig 1865 Marie Luise Rohde Mit einer wesentlichen Beeintrachtigung der kulturellen Substanz innerhalb der Zone ist zu rechnen Landliche Schlosser und Herrenhauser in Brandenburg nach der Bodenreform In Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED Diktatur 41 S 54 56 Hrsg K Ronneberger 2002 Digitalisat Ernst Seyfert Hans Wehner GF Hofgrefe Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band Provinz Brandenburg 1929 Hrsg Niekammer 4 und letzte Ausgabe Auflage VII der Reihe Paul Niekammer Reg Bez Frankfurt a d Oder Kreis Luckau Niekammer Adressbuch GmbH Leipzig 1929 S 255 martin opitz bibliothek de abgerufen am 1 August 2022 Gothaischer Genealogischer Hofkalender nebst diplomatisch statistischem Jahrbuch 1894 In Der Gotha 131 Auflage Solms b Solms Laubach I Sonnenwalder Linie 2 Ast Solms Sonnenwalde Justus Perthes Gotha 20 November 1893 S 226 227 google de abgerufen am 1 August 2022 Literatur BearbeitenGottfried Graf Finck v Finckenstein Christoph Franke Gothaisches Genealogisches Handbuch der Furstlichen Hauser I Band 1 der Gesamtreihe GGH Verlag des Deutschen Adelsarchivs Marburg 2015 ISBN 978 3 9817243 0 1 Karlheinz Blaschke Uwe Ulrich Jaschke Kursachsischer Amteratlas 1790 Verlag Klaus Gumnior Chemnitz 2009 ISBN 978 3 937386 14 0 Vinzenz Czech Christiane Salge Sonnewalde In Peter Michael Hahn Hellmut Lorenz Hrsg Herrenhauser in Brandenburg und der Niederlausitz Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker 1857 1883 Bd 2 Katalog Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann Berlin 2000 ISBN 978 3 875 84024 7 S 555 560 Bernd Maether Marie Luise Rohde Sonnewalde In Schlosser und Garten der Mark Hrsg Freundeskreis Schlosser und Garten der Mark in der Deutschen Gesellschaft e V Sibylle Badstubner Groger Berlin 1999 Solms Sonnenwalde In Rudolph zu Solms Laubach Geschichte des Grafen und Furstenhauses Solms Verlag C Adelmann Frankfurt am Main 1865 MDZWeblinks BearbeitenStadte und Amtsbezirke des Landkreises Luckau Nd Laus Geschichte der Standesherrschaft Sonnewalde Familienfriedhof Sonnewalde sowie Motiv Grab Wilhelm zu Solms Sonnenwalde51 683055555556 13 65 Koordinaten 51 40 59 N 13 39 0 O Amter des Kurkreises Amt Annaburg Grafschaft Barby Standesherrschaft Baruth Amt Belzig Amt Bitterfeld Amt Gommern Amt Grafenhainichen Amt Liebenwerda Amt Pretzsch Amt Schlieben Amt Schweinitz Amt Seyda Standesherrschaft Sonnewalde Amt Walternienburg Kreisamt Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Standesherrschaft Sonnewalde amp oldid 232673903