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Gipf Oberfrick schweizerdeutsch gɪpf ˈɔberˌfɾɪkx 5 6 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Laufenburg liegt im Sudosten der Region Fricktal und ist mit rund 3500 Einwohnern die zweitgrosste Gemeinde des Bezirks Bis 1804 gehorten Gipf und Oberfrick zur Gemeinde Frick Gipf OberfrickWappen von Gipf OberfrickStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk LaufenburgwBFS Nr 4165i1f3f4Postleitzahl 5073UN LOCODE CH GOFKoordinaten 642517 260930 47 49775 8 00288 368 Koordinaten 47 29 52 N 8 0 10 O CH1903 642517 260930Hohe 368 m u M Hohenbereich 349 750 m u M 1 Flache 10 17 km 2 Einwohner 3802 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 374 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 14 7 31 Dezember 2022 4 Website www gipf oberfrick chLage der GemeindeKarte von Gipf Oberfrickwww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde liegt inmitten des Tafeljuras am Bruggbach Dieser verlauft von Sudwesten nach Nordosten in einem fast 500 Meter breiten Tal und mundet bei Frick in die Sissle Die einst getrennten Dorfer Gipf im Nordosten und Oberfrick im Sudwesten sind in den letzten Jahrzehnten zusammengewachsen und bilden zusammen mit der Nachbargemeinde Frick ein fast drei Kilometer langes Siedlungsband 7 Die Anhohen auf der Westseite des Tales sind gleichmassig ansteigend und gehen in schmale Hochplateaus uber Es sind dies der Wolberg 556 m u M im Nordwesten und der Tiersteinberg 749 m u M im Westen Der an der sudwestlichen Gemeindegrenze gelegene Homberg 705 m u M weist auf seiner Ostseite einen schmalen steil aufragenden Grat auf und ahnelt somit eher einem Hugel des Faltenjuras Auf der Ostseite des Tales sind die Anhohen im unteren Bereich ausserst steil und gehen im oberen Bereich in flache und ausgedehnte Hochebenen uber auf denen intensiv Landwirtschaft betrieben wird Dabei handelt es sich um den Kornberg 557 m u M im Osten sowie den Furberg 552 m u M und den Ruedisberg 542 m u M im Suden 7 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 1017 Hektaren davon sind 421 Hektaren mit Wald bedeckt und 114 Hektaren uberbaut Der hochste Punkt liegt auf dem Tiersteinberg der tiefste auf 355 m u M am Bruggbach 8 Das Gemeindegebiet von Gipf Oberfrick ist Teil des Juraparks Aargau einem Regionalen Naturpark von nationaler Bedeutung Nachbargemeinden sind Frick im Norden Herznach Ueken im Sudosten Wolflinswil im Suden Wittnau im Sudwesten sowie Schupfart und Wegenstetten im Westen Geschichte BearbeitenDie Gegend war bereits wahrend der Jungsteinzeit und der Bronzezeit besiedelt Vom 1 bis 4 Jahrhundert befand sich ein romischer Gutshof auf dem heutigen Gemeindegebiet Im Mittelalter herrschten die Grafen von Homberg Tierstein uber die nahere Umgebung Sie liessen vermutlich im 10 Jahrhundert am Osthang des Tiersteinbergs ihre Stammburg Alt Tierstein errichten Um das Jahr 1100 entstand rund 600 Meter weiter sudlich die auf dem Gemeindegebiet von Wittnau gelegene Burg Alt Homberg Um 1180 errichteten die Grafen bei Busserach die Burg Neu Thierstein und verlegten ihren Herrschaftsmittelpunkt dorthin Nach dem Aussterben der Grafen von Homberg Tierstein folgten im Jahr 1232 die Habsburger Die erste urkundliche Erwahnung von Guphfe erfolgte 1259 jene von Obiren Vrieche im Jahr 1288 Der erste Ortsname stammt vom althochdeutschen in dero gupfu bei der Bergkuppe 5 der zweite vom lateinischen ferraricia Eisenerzgebiet 6 Die Burg Alt Homberg wurde beim Basler Erdbeben 1356 zerstort Alt Tierstein wurde zwar wieder aufgebaut dann aber im fruhen 15 Jahrhundert aufgegeben und dem Verfall uberlassen Die Habsburger vergaben das Lehen an die Herren von Frick danach an die Herren von Eptingen und schliesslich an die Stadt Basel Das Lehen fiel 1534 an Osterreich zuruck Die aus Frick Gipf und Oberfrick bestehende Vogtei gehorte nun zu Vorderosterreich und war Bestandteil der Landschaft Fricktal die wiederum Teil der Kameralherrschaft Rheinfelden war ab 1752 im Oberamt Breisgau nbsp Luftansicht 1950 Im 17 Jahrhundert gab es kaum langere Friedenszeiten Der Rappenkrieg ein Bauernaufstand dauerte von 1612 bis 1614 Im Dreissigjahrigen Krieg der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste wurden Gipf und Oberfrick zerstort und danach wieder aufgebaut Auch wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs 1688 1697 zogen fremde Truppen durch die Region 1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein franzosisches Protektorat Wahrend des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Osterreichs Am 20 Februar 1802 wurde der Kanton Fricktal gegrundet der sich im August der Helvetischen Republik anschloss Die Gemeinde Frick zu der damals auch Gipf und Oberfrick gehorten war damit schweizerisch geworden und war der Hauptort des gleichnamigen Distrikts Am 19 Marz 1803 erfolgte der Wechsel zum neu gegrundeten Kanton Aargau 1804 trennten sich die beiden Dorfer von Frick und bilden seither eine eigenstandige Gemeinde Der fruher bedeutende Weinbau musste Ende des 19 Jahrhunderts nach der Reblaus Epidemie aufgegeben und durch Kirschenkulturen ersetzt werden Nachdem die Einwohnerzahl in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts um fast zwanzig Prozent zuruckgegangen war und danach einige Jahrzehnte lang stagniert hatte stieg sie ab 1950 um das Dreifache an Die Landwirtschaft wurde verdrangt und Gipf Oberfrick wandelte sich zu einer Wohngemeinde am Rande der Agglomeration Basel Die Bebauung beider Ortsteile wuchs zusammen Wappen Bearbeiten nbsp Schaffnerhaus nbsp Haus Trottgasse nbsp Untere MuhleDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Gelb auf grunem Dreiberg rote Hirschkuh 1934 ubernahm die Gemeinde das Wappen der Grafen von Tierstein Es besitzt eine Sonderstellung da Wappentiere in der Heraldik ublicherweise mannlichen Geschlechts sind 9 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Gipf OberfrickBevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 10 Jahr 1768 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 588 1050 851 958 954 1096 1285 1509 2058 2808 3251 3731Am 31 Dezember 2022 lebten 3802 Menschen in Gipf Oberfrick der Auslanderanteil betrug 14 7 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 41 5 als romisch katholisch und 23 2 als reformiert 35 3 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 11 93 9 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 1 1 Albanisch 0 9 Italienisch je 0 7 Franzosisch und Portugiesisch sowie 0 6 Englisch 12 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Laufenburg zustandig Gipf Oberfrick gehort zum Friedensrichterkreis X Mettau 13 Wirtschaft BearbeitenIn Gipf Oberfrick gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 750 Arbeitsplatze davon 14 in der Landwirtschaft 23 in der Industrie und 63 im Dienstleistungssektor 14 Die fruher dominierende Landwirtschaft hat stark an Bedeutung eingebusst Die Bauernhofe wurden aus dem Dorfzentrum auf den Westhang des Tiersteinbergs und auf das Plateau des Kornbergs verlegt Gipf Oberfrick besitzt zwar zahlreiche Gewerbe und Dienstleistungsbetriebe doch viele Erwerbstatige arbeiten im benachbarten Frick oder pendeln nach Aarau und in die Agglomeration Basel 2011 wurden Teile der Landi Gipf Oberfrick von der LANDI FRILA Genossenschaft mit Sitz in Eiken ubernommen 15 Die Landi Gipf Oberfrick wurde in BGGO Baugenossenschaft Gipf Oberfrick umbenannt 16 2013 wurde das 1954 erbaute Getreidesilo der ehemaligen Zanovit AG bei der Landi abgerissen 17 Verkehr BearbeitenGipf Oberfrick liegt an der Kantonsstrasse 276 die von Frick aus uber die Salhohe nach Aarau fuhrt Etwa einen Kilometer sudlich des Dorfes zweigt die Kantonsstrasse 487 uber das Benkerjoch nach Aarau ab Die Anbindung an das Netz des offentlichen Verkehrs erfolgt uber die Postautolinie zwischen den Bahnhofen von Aarau und Frick An Wochenenden verkehrt ein Nachtbus von Frick nach Oberhof Bildung BearbeitenDie Gemeinde verfugt uber drei Kindergarten und drei Schulhauser in denen die Primarschule die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden Die Bezirksschule kann in Frick besucht werden Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Alte Kantonsschule und die Neue Kantonsschule beide in Aarau Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gipf Oberfrick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Gipf Oberfrick Dominik Sauerlander Gipf Oberfrick In Historisches Lexikon der Schweiz Usem Dorf Schaffnerhaus PDF 1 6 MB Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 174 176 a b Zehnder Gemeindenamen des Kantons Aargau S 314 315 a b Landeskarte der Schweiz Blatt 1069 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 11 Mai 2019 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 165 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 11 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 10 August 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 19 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 8 Mai 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch LANDI FRILA Genossenschaft Handelsregisteramt des Kantons Aargau abgerufen am 10 Oktober 2022 BGGO Baugenossenschaft Gipf Oberfrick Handelsregisteramt des Kantons Aargau abgerufen am 10 Oktober 2022 Walter Christen Gipf Oberfrick Der Bagger frisst sich durch das 35 Meter hohe Silo In aargauerzeitung ch 13 November 2013 abgerufen am 10 Oktober 2022 Politische Gemeinden im Bezirk Laufenburg Boztal Eiken Frick Gansingen Gipf Oberfrick Herznach Ueken Kaisten Laufenburg Mettauertal Munchwilen Oberhof Oeschgen Schwaderloch Sisseln Wittnau Wolflinswil ZeihenEhemalige Gemeinden Etzgen Herznach Hornussen Ittenthal Mettau Oberhofen Sulz Ueken WilKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gipf Oberfrick amp oldid 230259715