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Finite Differenzen Methoden FDM auch Finite Differenzen Verfahren Methoden Verfahren der endlichen Differenzen oder schlicht Differenzenverfahren sind eine Klasse numerischer Verfahren zur Losung gewohnlicher und partieller Differentialgleichungen DGL Perspektivische Grafik der numerische Losung einer partiellen DGL in 2D nach der FDM in Zylinderkoordinaten fur ein physikalisches Problem 1 Die grundlegende Idee des Verfahrens ist es die Orts und oder Zeitableitungen in der Differentialgleichung in einem vorgegebenen Intervall der unabhangigen Variablen an Gitterpunkten in diesem Intervall durch Differenzenquotienten zu approximieren Diese Approximationen der Differenzialgleichung in den Gitterpunkten stellen dann ein Gleichungssystem dar welches zu losen ist Die erste Grafik illustriert die numerische Losung u r z displaystyle u r z einer partiellen DGL in 2D nach der FDM in einem krummlinigen r z displaystyle r z Koordinatensystem Zylinderkoordinaten mit 21 Gitterpunkten 20 Intervallen in der r Richtung und 11 Gitterpunkten 10 Intervallen in der z Richtung Der diskretisierte Korper ist ein Zylinder mit einer Hohe von 100 cm und mit einem Radius von 200 cm Es handelt sich eigentlich um einen realen 3D Zylinder der Besonderheiten besitzt Die in die Berechnung eingehende Materialverteilung im Zylinder kann sich in Prinzip von Zelle zu Zelle 2 andern In dem vorliegenden Modell hangt jedoch die Materialverteilung nicht von der polaren Koordinate der f displaystyle varphi Koordinate ab Diese Eigenschaft muss prinzipiell auch jede physikalische Losungsfunktion besitzen die eine Observable ist Somit wird das Problem zu einem mathematischen 2D einem r z displaystyle r z Problem Da die Materialverteilung ausserdem in z Richtung eine Spiegelsymmetrieebene besitzt wurde fur z 100 displaystyle z 100 als eine der Randbedingungen der Wert 0 displaystyle 0 fur den Gradienten vorgegeben und damit die Halfte der Gitterpunkte eingespart Der Zylinder ist also eigentlich 200 cm hoch Als weitere Randbedingung wurde vorgegeben dass die gesuchte Losung an den Aussenrandern verschwinden soll Dass die Naherungslosung dem gehorcht ist auf der Grafik zu erkennen Es handelt sich bei diesem Zylindermodell um ein zwar einfaches aber reales physikalisches Problem aus der Neutronendiffusionstheorie fur ein spezielles Kernreaktormodell eines BN Reaktors Dargestellt wird der schnelle Neutronenfluss In den Jahren von 1950 bis 1980 dominierte die FDM in den numerischen Programmen der Reaktorphysik zur Berechnung des Neutronenflusses Verfahren dieser Art finden verbreitete Anwendung unter anderem bei fluiddynamischen Simulationen zum Beispiel in der Meteorologie und der Astrophysik Eine gewisse Verbreitung findet das Differenzenverfahren in der Baustatik Schon 1904 analysierte Friedrich Bleich den Durchlauftrager 1909 untersuchte Lewis Fry Richardson elastische Scheiben und 1919 Henri Marcus elastische Platten mit dem Differenzenverfahren Zu den Pionieren des Finite Differenzen Verfahrens fur partielle Differentialgleichungen zahlen Lewis Fry Richardson Richard Southwell Richard Courant Kurt Friedrichs Hans Lewy Peter Lax und John von Neumann Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Namens 2 FDM einer gewohnlichen DGL 2 Ordnung 2 1 Aquidistante Stutzstellen 2 1 1 Randwertproblem fur aquidistante Stutzstellen 2 1 2 Beispiel fur aquidistante Stutzstellen 2 2 Nichtaquidistante Stutzstellen 2 2 1 Randwertproblem fur nichtaquidistante Stutzstellen 2 2 2 Beispiel fur nichtaquidistante Stutzstellen 3 Upwind finite Differenzen fur ein Konvektion Diffusionsproblem 4 Beispiel zur numerischen Losung der Warmeleitungsgleichung 4 1 Numerische Losung im 1D 4 1 1 Diskretisierung 4 1 2 Approximation der Ableitung 5 Beispiel zur numerischen Losung der zweidimensionalen Poissongleichung 6 Konsistenz Stabilitat und Konvergenz 7 Klassen von partiellen Differentialgleichungen zweiter Ordnung 8 Literatur 9 Weblinks 10 Siehe auch 11 EinzelnachweiseGeschichte des Namens BearbeitenIn keinem deutsch oder englischsprachigen Lehrbuch bis etwa zum Jahr 1980 wird man die Termini Finite Differenzen Methode bzw finite difference method finden Zum Beispiel fehlt dieses Stichwort im Lexikon Mathematik von 1977 wo aber der Differenzenquotient enthalten ist 3 Man sprach in der englischsprachigen Fachliteratur schon fruher von finite difference calculations finite difference equations oder finite difference schemes in der deutschsprachigen von Differenzenrechnungen Differenzengleichungen und Diskretisierungsschemata In der deutschsprachigen Fachliteratur tauchten Formen des englischen Adjektivs finite begrenzt endlich in diesem Zusammenhang nicht auf Streng genommen ist der Wortbestandteil finit uberflussig denn Differenzen sind immer endlich Sie sind das Gegenstuck zum Differential das einen unendlich kleinen Abschnitt auf der Achse eines Koordinatensystems beschreibt 4 Auch handelt es sich nicht um eine spezielle Methode sondern umfasst eine Vielzahl von Verfahren Finite difference method tritt erst in den 1980er Jahren auf und zwar nach dem Siegeszug der finite element method Um 1960 wurde der Name finite element method fur eine verwandte Methode eingefuhrt und mit Finite Elemente Methode eingedeutscht Die wahrscheinlich erste Verwendung des Begriffs finite element findet sich 1960 in einem Zeitschriftenaufsatz von Ray W Clough einem Professor fur Baustatik 5 Diese Begriffe verbreiteten sich in den 1970er Jahren schnell 6 Erst deutlich spater muss den Mathematikern Physikern und Ingenieuren aufgefallen sein dass fur die klassischen Diskretisierungsverfahren kein griffiger Name existiert Sie fanden angelehnt an den Namen finite element method dass der Name finite difference method recht passend sei Ein Standardlehrbuch zu dieser Materie zeigt den Entwicklungsgang Es trug 1965 noch den Titel Numerical solution of partial differential equations With exercises and worked solutions 7 Die Monographie wurde 1970 ins Deutsche ubertragen 8 Eine spatere erweiterte Auflage der englischen Version hatte 1985 das finite difference methods dann schon im Untertitel 9 Diese Auflage wurde wahrscheinlich nicht ins Deutsche ubersetzt so dass der Nachweis eines ersten Auftretens von Finite Differenzen Methode so nicht erbracht werden kann Es dauerte noch eine Weile bis finite difference method in Finite Differenzen Methode eingedeutscht wurde Man beachte einen kleinen Unterschied Hatte man den englischen Namen direkt eingedeutscht musste es eigentlich Finite Differenz Methode heissen In den 1970er 1980er Jahren scheint die Beschaftigung mit numerischen Methoden zumindest in den beiden deutschen Staaten fur Mathematiker kein attraktives Betatigungsfeld gewesen zu sein wie man durch Recherchen in den Katalogen der deutschsprachigen Bibliotheksverbunde nach entsprechenden Fachbuchern nachweisen kann Die Anwendung und Weiterentwicklung der Differenzenrechnung verlagerte sich auf Physiker und Ingenieure Wer sich damit beschaftigte bezog seine Fachliteratur ohnehin aus der englisch und russischsprachigen Fachliteratur In der russischsprachigen verwendet man heute Metod konechnyh raznostej also Methode der endlichen Differenzen Eine Recherche in den Katalogen der deutschsprachigen Bibliotheksverbunde ergab dass wahrscheinlich das erste Fachbuch in deutscher Sprache mit Finite Differenzen Methode im Titel im Jahr 1987 erschienen ist das von Ingenieuren und nicht von Mathematikern verfasst wurde 10 Es wird im Katalog der deutschen Nationalbibliothek nach den Sachgruppen Bergbau Bautechnik Umwelttechnik klassifiziert 11 und ist in vier Auflagen erschienen 12 Der Name klassisches Differenzenverfahren ware sicher treffender gewesen 13 Klassisch deshalb weil die Methodik bereits seit Anfang des 19 Jahrhunderts bekannt ist nachdem Augustin Louis Cauchy der Differentialrechnung die heute ubliche logische Strenge gegeben hatte Er ging von den infinitesimalen Grossen ab und definierte die Ableitung als Grenzwert von Sekantensteigungen 14 Bereits Leibniz hatte das Wort Differentialquotient eingefuhrt das den Grenzwert eines Differenzenquotienten benannte 15 Richtig Fahrt nahm die Anwendung der Differenzenverfahren erst mit dem Einzug von Grossrechnern in Forschungseinrichtungen auf Das war Mitte der 1950er Jahre als komplizierte Differentialgleichungen numerisch gelost wurden Motor der Differenzenrechnung und der Entwicklung iterativer Methoden zur Losung der dabei entstehenden grossen linearen Gleichungssysteme war die Reaktorphysik insbesondere die Neutronendiffusionstheorie 16 Aus heutiger Sicht ist der Name Finite Differenzen Methode dennoch nicht so ubel denn es ist immer hilfreich wenn sich Fachausdrucke in unterschiedlichen Sprachen ahneln Zusammengefasst Die Finite Differenzen Methode die Finite Elemente Methode wie auch die Finite Volumen Verfahren sind Teilgebiete der Differenzenrechnung der diskreten Entsprechung der Differentialrechnung FDM einer gewohnlichen DGL 2 Ordnung BearbeitenWir suchen die Losung einer Differentialgleichung 2 Ordnung 17 in einer Dimension 1D in einem geradlinigen Koordinatensystem u x g x displaystyle u x g x nbsp Zu berechnen sei die Funktion u displaystyle u nbsp im Intervall a b displaystyle a b nbsp der unabhangigen Variablen x displaystyle x nbsp a x b displaystyle a leqslant x leqslant b nbsp Die sogenannte Inhomogenitat g displaystyle g nbsp sei gegeben Ohne weitere Bedingungen ist u displaystyle u nbsp nicht eindeutig bestimmt Erst mit zwei Anfangs oder Randbedingungen erhalt man Eindeutigkeit Nur im Fall von Randbedingungen favorisiert man zur numerischen Losung finite Differenzen Das Vorgehen der numerischen Losung nach der Differenzenmethode besteht darin aus der Differentialgleichung ein Differenzengleichungssystem zu erzeugen und dieses zu losen Dazu hat der Anwender im ersten Schritt auf der x displaystyle x nbsp Achse Stutzpunkte Gitterpunkte zu wahlen uber deren Lage er frei verfugen kann Aquidistante Stutzstellen Bearbeiten nbsp Die FDM beruht auf der Diskretisierung einer Funktion auf einem Gitter hier der Funktion einer unabhangigen Variablen mit aquidistanten StutzstellenWahlt er ein aquidistantes Gitter so muss er sich entscheiden mit wie vielen Stutzpunkten er starten mochte Wahlt er als Anzahl der inneren Stutzpunkte n displaystyle n nbsp so sind n 1 displaystyle n 1 nbsp die Anzahl der Intervalle und n 2 displaystyle n 2 nbsp die Anzahl der Stutzstellen insgesamt Dann sind die Gitterschrittweite Maschenweite Intervallbreite h displaystyle h nbsp h b a n 1 displaystyle h frac b a n 1 nbsp und die Abszissenwerte x i displaystyle x i nbsp der Stutzpunkte x i a i h displaystyle x i a i cdot h nbsp fur i 0 n 1 displaystyle i 0 ldots n 1 nbsp nbsp Drei Punkte Stutzstellenschema englisch Five Points stencil fur zentrale Differenzen in 1D mit aquidistanten StutzstellenIm zweiten Schritt hat der Anwender eine Naherung fur die zweite Ableitung zu wahlen Die entsprechenden Formeln kann er zum Beispiel aus dem Artikel Koeffizienten fur Differenzenquotienten entnehmen Die kleinst mogliche und meist auch zu empfehlende Anzahl von Gitterpunkten fur eine Naherung der zweiten Ableitung ist drei Fur Stutzstellen die nicht auf dem Enden des Intervalls a displaystyle a nbsp oder b displaystyle b nbsp liegen fur die inneren Stutzstellen ist der zentrale Differenzenquotient die passende Wahl u x u x h 2 u x u x h h 2 displaystyle u x approx frac u x h 2u x u x h h 2 nbsp In der Grafik ist die rote die vorgegebene Stutzstelle die beiden Nachbarn sind die blauen Punkte Fur die inneren Stutzstellen folgen daraus die Differenzengleichungen 1 h 2 u i 1 2 u i u i 1 g i displaystyle frac 1 h 2 u i 1 2u i u i 1 g i nbsp fur i 1 n displaystyle i 1 ldots n nbsp fur die unbekannten numerischen Naherungswerte u i displaystyle u i nbsp von u x i displaystyle u x i nbsp und mit den vorgegebenen Werten g i displaystyle g i nbsp den Werten der Inhomogenitat g displaystyle g nbsp an den Stutzstellen i displaystyle i nbsp Die Gesamtheit der Differenzengleichungen fur innere Stutzstellen bilden ein lineares Gleichungssystem der Ordnung n displaystyle n nbsp fur die n 2 displaystyle n 2 nbsp unbekannten Funktionswerte von u displaystyle u nbsp Randwertproblem fur aquidistante Stutzstellen Bearbeiten Sind die Funktionswerte u a displaystyle u a nbsp und u b displaystyle u b nbsp vorgegeben haben wir es mit einem Randwertproblem zu tun Dann ist u displaystyle u nbsp eindeutig bestimmt Die beiden Rander sind die erste und die letzte Stutzstelle die das vorgegebene x displaystyle x nbsp Intervall links und rechts begrenzen Randwertprobleme nennt man in der Mathematik die wichtige Klasse von Problemstellungen bei denen zu einer vorgegebenen Differentialgleichung Losungen gesucht werden die auf dem Rand des Definitionsbereiches vorgegebene Funktionswerte die Randbedingungen annehmen sollen Die erste Differenzengleichung wird mit den Randwerten dann zu 1 h 2 u a 2 u 1 u 2 g 1 displaystyle frac 1 h 2 u a 2u 1 u 2 g 1 nbsp oder 1 h 2 2 u 1 u 2 g 1 1 h 2 u a displaystyle frac 1 h 2 2u 1 u 2 g 1 frac 1 h 2 u a nbsp und die letzte 1 h 2 u n 1 2 u n u b g n displaystyle frac 1 h 2 u n 1 2u n u b g n nbsp oder 1 h 2 u n 1 2 u n g n 1 h 2 u b displaystyle frac 1 h 2 u n 1 2u n g n frac 1 h 2 u b nbsp In Matrixform lautet das zu losende System wenn wir beide Seiten aller Differenzengleichungen mit dem Faktor h 2 displaystyle h 2 nbsp multiplizieren dann 2 1 0 0 1 2 1 0 1 0 1 0 0 1 2 u 1 u 2 u 3 u n h 2 g 1 1 h 2 u a g 2 g 3 g n 1 h 2 u b displaystyle begin pmatrix quad 2 amp 1 amp quad 0 amp dots amp quad 0 1 amp quad 2 amp 1 amp ddots amp vdots quad 0 amp 1 amp ddots amp ddots amp quad 0 vdots amp ddots amp ddots amp ddots amp 1 quad 0 amp dots amp quad 0 amp 1 amp quad 2 end pmatrix begin pmatrix u 1 u 2 u 3 vdots u n end pmatrix h 2 begin pmatrix g 1 frac 1 h 2 u a g 2 g 3 vdots g n frac 1 h 2 u b end pmatrix nbsp Die Matrix heisst Koeffizientenmatrix und ist vom Rang n displaystyle n nbsp Sie ist regular und somit ist das erzeugte Gleichungssystem eindeutig losbar und ihre Inverse ist sogar formelmassig angebbar Da in jeder Zeile maximal nur drei Unbekannte vorkommen gehort sie zu den dunnbesetzten Matrizen Sie ist eine Bandmatrix bei der zusatzlich zur Hauptdiagonalen nur eine obere und eine untere Nebendiagonale Elemente ungleich Null aufweisen und ist somit eine Tridiagonalmatrix Da die Elemente der Hauptdiagonalen und der beiden Nebendiagonalen konstant sind zahlt sie daruber hinaus zu den Tridiagonal Toeplitz Matrizen Ahnlich spezielle Koeffizientenmatrizen treten auch anderweitig bei der Diskretisierung nach der Finiten Differenzen Methode auf Solche speziellen Matrizentypen verringert die Anzahl der Rechenoperationen bei der Losung des Gleichungssystems Insbesondere aber spart man Arbeitsspeicher um die Elemente der Koeffizientenmatrix zu speichern Bei einer Anzahl der Unbekannten n displaystyle n nbsp und einer voll besetzen Koeffizientenmatrix wurde man n 2 displaystyle n 2 nbsp Speicherplatze benotigen dagegen sind es im Fall einer Tridiagonalmatrix nur 3 n displaystyle 3n nbsp In der Fruhzeit der Anwendung der FDM in den 1950er Jahren musste man mit dem Speicherplatz sehr haushalten Deshalb konnte man vorrangig nur 1D Probleme behandeln wobei die Anzahl der Unbekannten in realen Problemstellungen durchaus schon die Millionengrenze erreichte Beispiel fur aquidistante Stutzstellen Bearbeiten nbsp Exakte Losungsfunktion des Beispiels und Werte der Naherungslosungen mit 2 3 und 4 aquidistanten IntervallenGegeben sei das Randwertproblem u x 2 displaystyle u x 2 nbsp fur 0 x 1 displaystyle 0 leqslant x leqslant 1 nbsp mit den Randbedingungen u 0 u 1 3 displaystyle u 0 u 1 3 nbsp Die Inhomogenitat g 2 displaystyle g 2 nbsp ist also konstant Die Losung u displaystyle u nbsp lasst sich in diesem Fall exakt angeben und zwar durch die Festlegung u x 3 x x 1 displaystyle u x 3 x x 1 nbsp Dass das tatsachlich eine Losung ist kann man durch Einsetzen in die Differentialgleichung leicht nachweisen Sie erfullt auch die Randbedingungen Wahlen wir vier Intervalle berechnen die Naherungswerte von u x displaystyle u x nbsp an drei inneren Stutzstellen ist die Gitterschrittweite h 1 4 0 25 displaystyle h frac 1 4 0 25 nbsp Es ergibt sich das Gleichungssystem in Matrixform 2 1 0 1 2 1 0 1 2 u 1 u 2 u 3 h 2 2 3 h 2 2 2 3 h 2 displaystyle begin pmatrix quad 2 amp 1 amp quad 0 1 amp quad 2 amp 1 quad 0 amp 1 amp quad 2 end pmatrix begin pmatrix u 1 u 2 u 3 end pmatrix h 2 begin pmatrix 2 frac 3 h 2 2 2 frac 3 h 2 end pmatrix nbsp mit der Losung u 1 u 2 u 3 2 812 5 2 750 0 2 812 5 displaystyle begin pmatrix u 1 u 2 u 3 end pmatrix begin pmatrix 2 8125 2 7500 2 8125 end pmatrix nbsp Die Grafik zeigt den Funktionsverlauf der exakten Losung des Beispiels und Werte der Naherungslosungen mit 2 3 und 4 Intervallen Die diskreten Naherungslosungen an den Gitterpunkten sind durch farbige Kreise markiert die durch Geraden in gleicher Farbe verbunden sind Es ist anzumerken dass alle Naherungslosungen dieses Beispiels Funktionswerte liefern die genau gleich den Funktionswerten der exakten Losung an den Stutzstellen sind Das liegt daran dass fur ein quadratisches Polynom als exakte Losung der Konsistenzfehler bei dieser Diskretisierung gleich Null ist und damit auch der Fehler in den Gitterpunkten Dies ist naturlich ein Ausnahmefall Nichtaquidistante Stutzstellen Bearbeiten nbsp Drei Punkte Stutzstellenschema fur zentrale Differenzen in 1D mit nichtaquidistanten StutzstellenNichtaquidistante Stutzstellen sind angebracht wenn die Losung Besonderheiten aufweist z B Singularitaten oder Grenzschichten Wir betrachten wieder die Differentialgleichung u x g x displaystyle u x g x nbsp mit der vorgegebenen Inhomogenitat g displaystyle g nbsp und mit gegebenenfalls vorgegebenen Randwerten u a displaystyle u a nbsp und u b displaystyle u b nbsp Die unabhangige Variable x displaystyle x nbsp werde mit folgenden beliebigen nichtaquidistanten Stutzstellen diskretisiert a x 0 lt x 1 lt x i lt lt x n 1 b displaystyle a x 0 lt x 1 lt cdots x i lt cdots lt x n 1 b nbsp mit h i x i x i 1 displaystyle h i x i x i 1 nbsp und h max i h i displaystyle h max i h i nbsp Da die Nummerierungen i displaystyle i nbsp der Gitterschrittweiten h i displaystyle h i nbsp von Autor zu Autor unterschiedlich sind konnte folgende anschauliche Merkregel nutzlich sein Betrachten wir den Gitterpunkt x i displaystyle x i nbsp so bedeuten bei der Nummerierung in diesem Abschnitt h i displaystyle h i nbsp die Gitterschrittweite vor und h i 1 displaystyle h i 1 nbsp die Gitterschrittweite nach dem Gitterpunkt Es ist folgende zentrale Drei Punkte Diskretisierung zweckmassig 2 h i h i 1 u i u i 1 h i u i u i 1 h i 1 g i displaystyle frac 2 h i h i 1 frac u i u i 1 h i frac u i u i 1 h i 1 g i nbsp fur i 1 n displaystyle i 1 ldots n nbsp Ordnen wir die Formel wieder in der Reihenfolge aufsteigender Stutzstellen und multiplizieren beide Seiten mit 1 displaystyle 1 nbsp so ergibt sich 2 h i h i 1 h i h i 1 h i 1 u i 1 h i h i 1 u i h i u i 1 g i displaystyle frac 2 h i h i 1 cdot h i cdot h i 1 h i 1 u i 1 h i h i 1 u i h i u i 1 g i nbsp fur i 1 n displaystyle i 1 ldots n nbsp oder h i 1 u i 1 h i h i 1 u i h i u i 1 g i h i h i 1 h i h i 1 2 displaystyle h i 1 u i 1 h i h i 1 u i h i u i 1 g i frac h i h i 1 h i h i 1 2 nbsp fur i 1 n displaystyle i 1 ldots n nbsp Die sich daraus ergebende Koeffizientenmatrix ist wie im Fall aquidistanter Stutzstellen eine Tridiagonalmatrix Da die Elemente auf der Hauptdiagonalen und der beiden Nebendiagonalen nicht konstant sind ist es keine Matrix vom Tridiagonal Toeplitz Typ Setzen wir h i h displaystyle h i h nbsp fur alle i displaystyle i nbsp dann ergibt sich wieder die Formel fur aquidistante Stutzstellen u i 1 2 u i u i 1 g i h 2 displaystyle u i 1 2u i u i 1 g i h 2 nbsp fur i 1 n displaystyle i 1 ldots n nbsp Zur Untersuchung des Konsistenzfehlers wird die exakte Losung in die Diskretisierung eingesetzt und man hat folgenden Term abzuschatzen 2 h i h i 1 u x i u x i h i h i u x i u x i h i 1 h i 1 u x i displaystyle frac 2 h i h i 1 frac u x i u x i h i h i frac u x i u x i h i 1 h i 1 u x i nbsp Taylorentwicklung liefert d 1 3 u x i h i 1 h i O h 2 displaystyle delta frac 1 3 u x i h i 1 h i mathcal O h 2 nbsp Auf aquidistanten Gittern verschwindet der erste Anteil und der Konsistenzfehler ist von der Ordnung 2 Auf beliebigen Gittern jedoch reduziert sich der Konsistenzfehler auf die Ordnung Eins Trotzdem ist der Fehler selbst in der Maximumnorm wieder von der Ordnung Zwei Das kann man mit Hilfe der diskreten Greenschen Funktion oder verbesserten Stabilitatsaussagen verifizieren Es gilt also u x i u i O h 2 displaystyle u x i u i mathcal O h 2 nbsp Randwertproblem fur nichtaquidistante Stutzstellen Bearbeiten Sind wie oben wieder die Randwerte u a displaystyle u a nbsp undu b displaystyle u b nbsp gegeben wird die erste Differenzengleichung zu h 1 h 2 u 1 h 1 u 2 h 2 u a g 1 h 1 h 2 h 1 h 2 2 displaystyle h 1 h 2 u 1 h 1 u 2 h 2 u a g 1 frac h 1 h 2 h 1 h 2 2 nbsp und die letzte h n 1 u n 1 h n h n 1 u n h n u b g n h n h n 1 h n h n 1 2 displaystyle h n 1 u n 1 h n h n 1 u n h n u b g n frac h n h n 1 h n h n 1 2 nbsp Ansonsten gilt auch im Fall nichtaquidistanter Stutzstellen das im Abschnitt Randwertproblem fur aquidistante Stutzstellen gesagte Beispiel fur nichtaquidistante Stutzstellen Bearbeiten nbsp Exakte Losungsfunktion des Beispiels und Werte der Naherungslosungen mit 2 3 und 4 nichtaquidistanten IntervallenWie im Fall aquidistanter Intervalle soll wieder folgendes Randwertproblem numerisch gelost werden u x 2 displaystyle u x 2 nbsp fur 0 x 1 displaystyle 0 leqslant x leqslant 1 nbsp mit den Randbedingungen u 0 u 1 3 displaystyle u 0 u 1 3 nbsp Die Inhomogenitat g 2 displaystyle g 2 nbsp ist also wieder konstant Die Losungsfunktion u displaystyle u nbsp kennen wir schon Sie ist gegeben durch u x 3 x x 1 displaystyle u x 3 x x 1 nbsp Bevor wir die Intervalle wahlen eine Vorbemerkung zu physikalischen Grossen Das ist wichtig fur Beispiele wo Zahlenwerte fur Grossen eingesetzt werden In mathematischen Lehrbuchern findet man zum Beispiel solche Texte wie Die Gitterschrittweite h displaystyle h nbsp betragt h 1 4 displaystyle h 1 4 nbsp Das ist vom physikalischen Standpunkt und mit Differentialgleichungen werden bevorzugt physikalische Probleme gelost nicht korrekt Die Gitterschrittweite ist eine physikalische Grosse und besteht immer aus dem Produkt einer Zahl und einer Einheit also zum Beispiel h 1 4 c m displaystyle h 1 4 mathrm cm nbsp Darauf sollten auch Mathematiker hinweisen Die Gitterschrittweite betragt h 1 4 c m displaystyle h 1 4 mathrm cm nbsp mit welcher Langeneinheit auch immer oder Der Zahlenwert der Gitterschrittweite betragt h 1 4 displaystyle h 1 4 nbsp Die nachfolgend verwendeten Symbole h i displaystyle h i nbsp stehen nicht fur physikalische Grossen sondern fur Zahlenwerte der physikalischen Grossen Behandeln wir fur dieses Beispiel wieder den Fall mit vier Intervallen berechnen folglich die Naherungswerte der Funktion u x displaystyle u x nbsp an drei inneren Stutzstellen Als Zahlenwerte der nicht gleich breiten Gitterschrittweiten sollen vorgegeben werden h 1 1 6 h 2 1 3 h 3 1 3 h 4 1 6 displaystyle h 1 frac 1 6 h 2 frac 1 3 h 3 frac 1 3 h 4 frac 1 6 nbsp Es ergibt sich das Gleichungssystem in Matrixform 1 2 1 6 0 1 3 2 3 1 3 0 1 6 1 2 u 1 u 2 u 3 0 972 22 0 074 07 0 972 22 displaystyle begin pmatrix quad frac 1 2 amp frac 1 6 amp quad 0 frac 1 3 amp quad frac 2 3 amp frac 1 3 quad 0 amp frac 1 6 amp quad frac 1 2 end pmatrix begin pmatrix u 1 u 2 u 3 end pmatrix begin pmatrix quad 0 97222 0 07407 quad 0 97222 end pmatrix nbsp mit der Losung u 1 u 2 u 3 2 861 11 2 750 00 2 861 11 displaystyle begin pmatrix u 1 u 2 u 3 end pmatrix begin pmatrix 2 86111 2 75000 2 86111 end pmatrix nbsp Die Grafik zeigt den Funktionsverlauf der exakten Losung des Beispiels und Werte der Naherungslosungen mit zwei drei und vier Intervallen Bei zwei Intervallen wurden die Schrittweiten h 1 1 3 h 2 2 3 displaystyle h 1 frac 1 3 h 2 frac 2 3 nbsp gewahlt bei drei Intervallen h 1 1 4 h 2 1 2 h 3 1 4 displaystyle h 1 frac 1 4 h 2 frac 1 2 h 3 frac 1 4 nbsp Die diskreten Naherungslosungen an den Gitterpunkten der Grafik sind wieder durch farbige Kreise markiert die durch Geraden in gleicher Farbe verbunden sind Ergebnis Fur diese Differentialgleichung liefern alle Naherungslosungen in Fall nichtaquisistanter Stutzstellen ebenfalls Werte die genau gleich den Funktionswerten der exakten Losung an den Stutzstellen sind wie auch bei aquidistanten Gitterschrittweiten Das war nach der oben gegebenen Formel fur den Konsistenzfehler d displaystyle delta nbsp auch zu erwarten Upwind finite Differenzen fur ein Konvektion Diffusionsproblem BearbeitenBetrachtet wird das Konvektions Diffusionsproblen e u u 0 u 0 0 u 1 1 displaystyle varepsilon u u 0 quad u 0 0 u 1 1 nbsp mit einem kleinen Parameter 0 lt e lt lt 1 displaystyle 0 lt varepsilon lt lt 1 nbsp Durch den kleinen Parameter dominiert in diesem Problem der Konvektionsterm u displaystyle u nbsp und nicht wie oft ublich der Diffusionsterm e u displaystyle varepsilon u nbsp Das normale Differenzenverfahren mit der aquidistanten Schrittweite h displaystyle h nbsp lautet e u i 1 2 u i u i 1 h 2 u i 1 u i 1 2 h 0 displaystyle varepsilon frac u i 1 2u i u i 1 h 2 frac u i 1 u i 1 2h 0 nbsp Mit u 0 0 displaystyle u 0 0 nbsp und u N 1 displaystyle u N 1 nbsp kann man das diskrete Problem exakt losen und erhalt mit r 2 e h h 2 e displaystyle r frac 2 varepsilon h h 2 varepsilon nbsp u i r i 1 r N 1 displaystyle u i frac r i 1 r N 1 nbsp Wenn e displaystyle varepsilon nbsp extrem klein ist verbietet es sich mit Schrittweiten zu arbeiten die noch kleiner als 2 e displaystyle 2 varepsilon nbsp sind insbesondere fur mehrdimensionale Probleme Ist aber h gt 2 e displaystyle h gt 2 varepsilon nbsp so ist r displaystyle r nbsp negativ und die numerische Losung oszilliert und approximiert die exakte Losung extrem schlecht Deshalb ist es ublich eine upwind Finite Differenzen Methode einzusetzen Dabei wird u displaystyle u nbsp statt durch den obigen zentralen Differenzenquotienten durch einen einseitigen ersetzt also durch u i 1 u i h displaystyle u i 1 u i h nbsp oder u i u i 1 h displaystyle u i u i 1 h nbsp Dies geschieht in Abhangigkeit von der Stromrichtung deshalb upwind hier in Abhangigkeit vom Vorzeichen von u displaystyle u nbsp Im eindimensionalen Fall wird so erreicht dass die Koeffizientenmatrix des diskreten Problems positive Diagonalelemente und negative Ausserdiagonalelemente besitzt dies garantiert Stabilitat des diskreten Problems Das upwind Verfahren lautet also e u i 1 2 u i u i 1 h 2 u i u i 1 h 0 displaystyle varepsilon frac u i 1 2u i u i 1 h 2 frac u i u i 1 h 0 nbsp es liefert eine robuste Approximation der Losung auch im Fall h gt 2 e displaystyle h gt 2 varepsilon nbsp Beispiel zur numerischen Losung der Warmeleitungsgleichung BearbeitenIm Folgenden wird die numerische Losung der Warmeleitungsgleichung auf einem beschrankten Gebiet W displaystyle Omega nbsp betrachtet t u D u f in 0 T W f C 0 0 T W displaystyle partial t u Delta u f text in 0 T times Omega f in C 0 0 T times Omega nbsp u t 0 auf W displaystyle u t cdot 0 text auf partial Omega nbsp u 0 u 0 in W displaystyle u 0 cdot u 0 text in Omega nbsp Numerische Losung im 1D Bearbeiten Im 1D Fall ist W a b displaystyle Omega a b nbsp ein beschranktes Intervall Da in diesem Fall nur eine Ortsableitung betrachtet wird kann die Warmeleitungsgleichung folgendermassen geschrieben werden t u x x u f displaystyle partial t u partial xx u f nbsp Diskretisierung Bearbeiten Um die Finite Differenzen Methode anwenden zu konnen muss das Intervall W displaystyle Omega nbsp zunachst in endlich viele Teilintervalle unterteilt werden Hierfur werden N 2 displaystyle N 2 nbsp aquidistante Stutzstellen verwendet x 0 a x N 1 b x i a i b a N 1 displaystyle x 0 a x N 1 b x i a i cdot frac b a N 1 nbsp fur i 0 N 1 displaystyle i 0 ldots N 1 nbsp Die Gitterweite dieser Diskretisierung ist also h b a N 1 displaystyle h tfrac b a N 1 nbsp Nach Voraussetzung verschwindet die gesuchte Funktion u displaystyle u nbsp an den Randwerten d h u x 0 u x N 1 0 displaystyle u x 0 u x N 1 0 nbsp sodass diese Werte nicht weiter betrachtet werden mussen Damit lassen sich die Funktionsauswertungen von u displaystyle u nbsp an Stutzstellen als Vektor im R N displaystyle mathbb R N nbsp darstellen U h u 1 t u N t T displaystyle U h u 1 t dots u N t T nbsp Approximation der Ableitung Bearbeiten Die zweite Ableitung von u displaystyle u nbsp bzgl des Orts kann nun an den Stutzstellen durch Differenzenquotienten zweiter Ordnung approximiert werden x x u t x i u t x i 1 2 u t x i u t x i 1 h 2 displaystyle partial xx u t x i approx frac u t x i 1 2u t x i u t x i 1 h 2 nbsp Wird die Warmeleitungsgleichung nach t u displaystyle partial t u nbsp umgestellt ergibt sich damit folgendes System gewohnlicher Differentialgleichungen erster Ordnung U h t A h U h f h displaystyle dot U h t A h U h f h nbsp wobei f h f t x 1 f t x N T displaystyle f h f t x 1 dots f t x N T nbsp und A h 1 h 2 2 1 0 0 1 2 1 0 1 0 1 0 0 1 2 displaystyle A h frac 1 h 2 begin pmatrix 2 amp 1 amp 0 amp dots amp 0 1 amp 2 amp 1 amp ddots amp vdots 0 amp 1 amp ddots amp ddots amp 0 vdots amp ddots amp ddots amp ddots amp 1 0 amp dots amp 0 amp 1 amp 2 end pmatrix nbsp Dieses System kann nun durch beliebige Verfahren zur Losung von gewohnlichen Differentialgleichungen wie z B das Runge Kutta Verfahren oder das Euler Verfahren gelost werden Beispiel zur numerischen Losung der zweidimensionalen Poissongleichung BearbeitenBetrachtet wird exemplarisch u 2 u f i n W 0 1 2 m i t u W 0 displaystyle triangle u nabla 2 u f rm in Omega 0 1 2 rm mit u partial Omega 0 nbsp Auf dem Gitter mit den Gitterpunkten x i y j displaystyle x i y j nbsp mit x i i h y j j h displaystyle x i ih y j jh nbsp mit h 1 n 1 displaystyle h 1 n 1 nbsp und i j 0 1 n 1 displaystyle i j 0 1 cdots n 1 nbsp wird eine Naherung u i j displaystyle u ij nbsp fur u x i y j displaystyle u x i y j nbsp gesucht Analog wie im eindimensionalen Fall diskretisiert man die zweiten Ableitungen in jeder Koordinatenrichtung in den inneren Gitterpunkten und erhalt fur i j 1 2 n displaystyle i j 1 2 cdots n nbsp das diskrete Problem 1 h 2 4 u i j u i 1 j u i 1 j u i j 1 u i j 1 f x i y j displaystyle frac 1 h 2 4u ij u i 1 j u i 1 j u i j 1 u i j 1 f x i y j nbsp Dabei setzt man naturlich die Werte auf dem Rand W displaystyle partial Omega nbsp gleich Null Diese Diskretisierung heisst Funf Punkte Stern fur die Poissongleichung Man kann zeigen dass das erzeugte Gleichungssystem eine eindeutige Losung besitzt Zudem gilt fur den Fehler u x i j u i j O h 2 displaystyle u x ij u ij mathcal O h 2 nbsp falls die exakte Losung des Problems ausreichend glatt ist Dies ist im zweidimensionalen Fall insbesondere in Gebieten mit Ecken keinesfalls trivial Konsistenz Stabilitat und Konvergenz BearbeitenEine Finite Differenzen Methode erzeugt ein lineares Gleichungssystem analog Gleichung im Kapitel Beispiel A h u h b h displaystyle A h u h b h nbsp wobei u h displaystyle u h nbsp die numerische Approximation der Losung ist und h displaystyle h nbsp die Abhangigkeit vom Gitter explizit darstellen soll Sei u x displaystyle u x nbsp die exakte Losung und U R N displaystyle U in mathbb R N nbsp die endliche Darstellung mittels U i u x i displaystyle U i u x i nbsp Sowohl u h displaystyle u h nbsp als auch U displaystyle U nbsp sind sogenannte Gitterfunktionen sie sind nur definiert in allen Gitterpunkten des verwendeten Gitters Eine FDM heisst konsistent von Ordnung n N displaystyle n in mathbb N nbsp falls es ein C K gt 0 displaystyle C K gt 0 nbsp gibt so dass man den Konsistenzfehler folgendermassen abschatzen kann A h U b h C K h n displaystyle A h U b h leq C K h n nbsp Dabei ist displaystyle cdot nbsp eine Norm fur Gitterfunktionen Oft verwendet wird die Maximumnorm v max i v x i displaystyle v max i v x i nbsp sie erlaubt punktweise Fehlerabschatzungen Eine FDM heisst stabil falls es ein C S gt 0 displaystyle C S gt 0 nbsp gibt sodass fur alle Gitterfunktionen v R N displaystyle v in mathbb R N nbsp gilt A h v C S v displaystyle A h v geq C S v nbsp Aus Konsistenz der Ordnung n displaystyle n nbsp und Stabilitat folgt Konvergenz der Ordnung n displaystyle n nbsp U u h C K C S h n displaystyle U u h leq frac C K C S h n nbsp Stabilitat vorausgesetzt ist Konsistenz der Ordnung n displaystyle n nbsp fur Konvergenz der Ordnung n displaystyle n nbsp hinreichend aber nicht notwendig Klassen von partiellen Differentialgleichungen zweiter Ordnung BearbeitenBetrachtet werden folgende partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung A x y 2 u x y x 2 B x y 2 u x y x y C x y 2 u x y y 2 D x y 2 u x y x E x y 2 u x y y F x y u x y 0 displaystyle A x y cdot frac partial 2 u x y partial x 2 B x y cdot frac partial 2 u x y partial x partial y C x y cdot frac partial 2 u x y partial y 2 D x y cdot frac partial 2 u x y partial x E x y cdot frac partial 2 u x y partial y F x y cdot u x y 0 nbsp Gesucht ist die Funktion u displaystyle u nbsp von der oft noch Anfangs oder Randbedingungen vorgeschrieben werden Die Funktionen A displaystyle A cdot cdot nbsp B displaystyle B cdot cdot nbsp C displaystyle C cdot cdot nbsp D displaystyle D cdot cdot nbsp E displaystyle E cdot cdot nbsp und F displaystyle F cdot cdot nbsp sind gegebene Koeffizienten und sollten daher beschrankt und im gegebenen Integrationsbereich stetig sein Bei vielen Gleichungen die spezielle technische Probleme beschreiben nehmen diese Funktionen konstante Werte an Diese Gleichungen vom werden oft nach dem Wert der Diskriminante D x y B 2 x y 4 A x y C x y displaystyle Delta x y B 2 x y 4 cdot A x y cdot C x y nbsp in eine der folgenden Gruppen eingeteilt hyperbolisch fur D x y gt 0 displaystyle Delta x y gt 0 nbsp parabolisch fur D x y 0 displaystyle Delta x y 0 nbsp und elliptisch fur D x y lt 0 displaystyle Delta x y lt 0 nbsp Typische Zusatzbedingungen fur elliptische Probleme sind Randbedingungen fur parabolische und hyperbolische Probleme jedoch Anfangsbedingungen und Randbedingungen Beispiele fur partielle Differentialgleichungen die fur physikalische Probleme formuliert werden sind Laplace Gleichung 2 U x y z 0 displaystyle nabla 2 U x y z 0 nbsp Poisson Gleichung 2 U x y z f x y z 0 displaystyle nabla 2 U x y z f x y z 0 nbsp Helmholtz Gleichung 2 U x y z k 2 U x y z 0 displaystyle nabla 2 U x y z k 2 U x y z 0 nbsp Wellengleichung 2 U x y z a 2 2 U x y z t t 2 0 displaystyle nabla 2 U x y z a 2 cdot frac partial 2 U x y z t partial t 2 0 nbsp Warmeleitungsgleichung 2 U x y z b 2 U x y z t t 0 displaystyle nabla 2 U x y z b 2 cdot frac partial U x y z t partial t 0 nbsp Literatur BearbeitenClarence Hudson Richardson An introduction to the calculus of finite differences Van Nostrand New York 1954 142 S Christian Grossmann Hans Gorg Roos Numerische Behandlung partieller Differentialgleichungen 3 vollig uberarb und erw Auflage B G Teubner Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 519 22089 3 572 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Stig Larsson Vidar Thomee Partielle Differentialgleichungen und numerische Methoden Springer Berlin Heidelberg New York 2005 ISBN 978 3 540 20823 5 272 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Claus Dieter Munz Thomas Westermann Numerische Behandlung gewohnlicher und partieller Differenzialgleichungen Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch fur Ingenieure 4 verbesserte und uberarbeitete Auflage Springer Vieweg Berlin 2019 ISBN 978 3 662 55886 7 394 S eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Finite Differenzen Methode Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienSiehe auch BearbeitenDifferenzenrechnung Differenzenquotient Koeffizienten fur Differenzenquotienten Numerische DifferentiationEinzelnachweise Bearbeiten Modell eines Kernreaktors berechnet mit dem Programm MCT Christian Reiche Das zweidimensionale Mehrgruppenprogramm MCT und einige Untersuchungen uber den Einfluss des Axialblankets bei schnellen Reaktoren In Kernenergie Band 9 1966 S 232 240 Artikeldaten online Ergebnisse als Grafik dargestellt mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft Excel 2013 und zwar mit der Diagramm Option 3D Saulen Eine Zelle ist hier in 2D eine von vier benachbarten Gitterpunkten festgelegte Flache in 3D ein von acht benachbarten Gitterpunkten festgelegter Raumbereich Walter Gellert Herbert Kastner Siegfried Neubert Hrsg Lexikon der Mathematik 1 Auflage Bibliographisches Institut Leipzig 1977 624 S Jurgen Schmidt Basiswissen Mathematik Springer Verlag 2014 ISBN 978 3 662 43545 8 S 307 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ray W Clough The Finite Element Method in Plane Stress Analysis American Society of Civil Engineers 1960 35 S Finite element method In Books Ngram Viewer Abgerufen am 15 November 2022 Gordon D Smith Numerical solution of partial differential equations With exercises and worked solutions Oxford University Press London 1965 179 S Gordon D Smith Numerische Losung von partiellen Differentialgleichungen Mit Aufgaben und Losungen Studienausgabe Auflage Vieweg C F Winter Braunschweig Basel 1970 ISBN 3 528 08296 8 246 S Gordon D Smith Numerical solution of partial differential equations Finite difference methods Clarendon Oxford 1985 ISBN 0 19 859650 2 337 S Herbert Fritsch Rolf Wohlfahrt Manfred Teige Hrsg Finite Differenzen Methode 1 Auflage IRB Verlag Stuttgart 1987 ISBN 3 8167 1279 7 75 S Finite Differenzen Methode Hrsg Informationszentrum Raum u Bau d Fraunhofer Ges IRB Red Bearb Manfred Teige Belegexemplar DNB 942077040 bei der Deutschen Nationalbibliothek Herbert Fritsch Rolf Wohlfahrt Manfred Teige Hrsg Finite Differenzen Methode 4 erweiterte Auflage IRB Verlag Stuttgart 1994 ISBN 3 8167 1279 7 121 S Lothar Collatz Eigenwertaufgaben mit technischen Anwendungen 2 durchges Auflage Akad Verl Ges Geest amp Portig Leipzig 1963 S 354 XIV 500 Thomas Sonar 3000 Jahre Analysis Springer S 506 514 Richard Courant Vorlesungen uber Differential und Integralrechnung Erster Band Funktionen einer Veranderlichen Zweite verbesserte Auflage Julius Springer Berlin 1930 S 79 410 S Eugene Leon Wachspress Iterative solution of elliptic systems and applications to the neutron diffusion equations of reactor physics Prentice Hall Englewood Cliffs N J 1966 ix 299 S Die hochste vorkommende Ableitungsordnung n displaystyle n nbsp wird Ordnung der Differentialgleichung genannt Normdaten Sachbegriff GND 4194626 1 lobid OGND AKS LCCN sh85048348 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Finite Differenzen Methode amp oldid 237615280