www.wikidata.de-de.nina.az
Die Neutronendiffusion lat diffundere ausgiessen verstreuen ausbreiten ein Spezialfall in der rechnerischen Behandlung des allgemeinen Neutronentransports ist hauptsachlich wichtig in der Berechnung von Kernreaktoren Diffusion meint zwar auch hier einen ohne aussere Einwirkung eintretenden Vorgang aber nicht nur den Ausgleich von Anzahldichteunterschieden bei der Neutronendiffusion sind die Vorgange vielgestaltiger denn freie Neutronen konnen durch Kernreaktionen neu entstehen und durch Absorption verschwinden 2D Neutronenfluss in 3D Darstellung uber einer Querschnittsflache 1 eines Kernreaktors in Gestalt eines Quaders mit homogen verteiltem Kernbrennstoff Der Neutronenfluss hat an allen Aussenflachen des Quaders den Zahlenwert Null was vorgegeben wurde Der Neutronenfluss ist frei normierbar 2 z B kann dem Maximalfluss der Zahlenwert Eins zugewiesen werden Inhaltsverzeichnis 1 Vereinfachte Neutronen Diffusionsgleichungen 1 1 Eindimensionale Neutronen Diffusionsgleichungen 1 2 Zeitunabhangige Neutronen Diffusionsgleichung 2 Stationare Vielgruppen Neutronen Diffusionsgleichungen 3 Anmerkungen und EinzelnachweiseVereinfachte Neutronen Diffusionsgleichungen BearbeitenEin Raumbereich sei homogen mit Material gefullt das sowohl Neutronen durch Kernspaltung erzeugen als auch Neutronen absorbieren kann Der Neutronenfluss lasst sich durch Losung der Differentialgleichung der Neutronendiffusion gewinnen 3 Zeitliche Anderung Produktion Leckage Absorption displaystyle text Zeitliche Anderung text Produktion text Leckage text Absorption nbsp n t S D D F S a F displaystyle frac partial n partial t S D Delta Phi Sigma a Phi nbsp Es bedeuten Zeichen Einheit Benennungn displaystyle n nbsp 1 cm Neutronenanzahldichtet displaystyle t nbsp s ZeitS displaystyle S nbsp 1 cm s Lokale NeutronenquelleF displaystyle Phi nbsp 1 cm s NeutronenflussD displaystyle D nbsp cm NeutronendiffusionskoeffizientD displaystyle Delta nbsp 1 cm LaplaceoperatorS a displaystyle Sigma a nbsp 1 cm Makroskopischer AbsorptionsquerschnittDie Neutronen Diffusionsgleichungen sind Grossengleichungen also von Einheiten unabhangig Aber es gibt ubliche Einheiten in der Reaktorphysik die in der zweiten Spalte der Tabelle angegeben worden sind Jeder Term des obigen Differentialgleichungssystems der als Produkt von makroskopischem Wirkungsquerschnitt und Neutronenfluss gebildet wird z B S a F S a F S a F displaystyle Sigma a Phi Sigma a Phi cdot Sigma a Phi nbsp besitzt als physikalische Grosse die Einheit S a F 1 c m 3 s displaystyle Sigma a Phi mathrm frac 1 cm 3 s nbsp Das ist die Einheit einer Kernreaktionsratendichte Eindimensionale Neutronen Diffusionsgleichungen Bearbeiten In einem Medium das durch zwei parallele Flachen mit unendlicher Oberflache begrenzt ist dem sogenannten Plattenreaktor ergibt sich die vereinfachte Neutronen Diffusionsgleichung zu n t S D 2 F x 2 S a F displaystyle frac partial n partial t S D frac partial 2 Phi partial x 2 Sigma a Phi nbsp In zylindrischer Geometrie einem Reaktor in der Form eines Zylinders von unendlicher Lange Polarkoordinaten lautet die vereinfachte Neutronen Diffusionsgleichung n t S D 2 F r 2 1 r F r S a F displaystyle frac partial n partial t S D left frac partial 2 Phi partial r 2 frac 1 r frac partial Phi partial r right Sigma a Phi nbsp In spharischer Geometrie entsprechend n t S D 2 F r 2 2 r F r S a F displaystyle frac partial n partial t S D left frac partial 2 Phi partial r 2 frac 2 r frac partial Phi partial r right Sigma a Phi nbsp Im stationaren Zustand ist die zeitliche Anderung der Neutronenanzahldichte Null n t 0 displaystyle tfrac partial n partial t 0 nbsp Von dieser Annahme gehen wir auch bei den stationaren Vielgruppen Neutronen Diffusionsgleichungen aus siehe unten Zeitunabhangige Neutronen Diffusionsgleichung Bearbeiten In einem Reaktor wird im stationaren Zustand der Quellterm S durch S k S a F displaystyle S k infty Sigma a Phi nbsp beschrieben D F k 1 S a D F 0 displaystyle Delta Phi k infty 1 frac Sigma a D Phi 0 nbsp Dabei ist k displaystyle k infty nbsp der Neutronenmultiplikationsfaktor im unendlich ausgedehnten Medium L 2 D S a displaystyle L 2 frac D Sigma a nbsp ist das Quadrat der Diffusionslange L displaystyle L nbsp Da im kritischen Reaktor k gt 1 displaystyle k infty gt 1 nbsp sein muss kann man die Grosse B 2 k 1 L 2 displaystyle B 2 frac k infty 1 L 2 nbsp einfuhren sie heisst in der Reaktorphysik Buckling eingedeutscht Flusswolbung Die vereinfachte Form der Neutronen Diffusionsgleichung lautet damit D F B 2 F 0 displaystyle Delta Phi B 2 Phi 0 nbsp Diese Gleichung ist vom Typ Helmholtz Gleichung Stationare Vielgruppen Neutronen Diffusionsgleichungen BearbeitenDer reale Fall eines heterogenen Reaktors wird durch die stationaren Vielgruppen Neutronen Diffusionsgleichungen beschrieben 4 5 Der stationare Neutronenfluss F g r displaystyle Phi g vec r nbsp fur die Energiegruppe g displaystyle g nbsp am Ort r displaystyle vec r nbsp genugt den homogenen zeitunabhangigen Vielgruppen Neutronen Diffusionsgleichungen D g r F g r S r g r F g r Q g r displaystyle nabla D g vec r nabla Phi g vec r Sigma r g vec r Phi g vec r Q g vec r nbsp mit der Quellratendichte Q g r displaystyle Q g vec r nbsp einer Summe von Spaltraten und Streuquelldichten in der Form Q g r x g k eff h 1 G n S f h r F g r h 1 h g G S s g h r F g r displaystyle Q g vec r frac chi g k text eff sum h 1 G nu Sigma f h vec r Phi g vec r sum h 1 h neq g G Sigma s gh vec r Phi g vec r nbsp fur g 1 2 G displaystyle g 1 2 ldots G nbsp und alle Orte r displaystyle vec r nbsp im Raumbereich fur die diese Differentialgleichungen zu losen sind Diese Gleichungen bilden ein System von G displaystyle G nbsp partiellen elliptischen Differentialgleichungen 2 Ordnung In der hier dargestellten Form wurde die kontinuierliche Energievariable bereits in Intervalle in Energiegruppen unterteilt Die sog Gruppenkonstanten die in die Koeffizienten des Gleichungssystems eingehen sind bis auf Ausnahmen material orts und energieabhangig Bevor man mit der Losung der Vielgruppen Neutronen Diffusionsgleichungen beginnen kann mussen diese Koeffizienten mit einem Zellprogramm berechnet worden sein und zahlenmassig als Eingabedaten vorliegen Es bedeuten Zeichen Einheit Benennungr displaystyle vec r nbsp cm Ort die Koordinaten eines Punkts im LosungsbereichF g r displaystyle Phi g vec r nbsp 1 cm s Neutronenfluss der Energiegruppe g displaystyle g nbsp am Ort r displaystyle vec r nbsp die fundamentale Eigenfunktion des Differentialgleichungssystemsk eff displaystyle k text eff nbsp 1 Effektiver Multiplikationsfaktor der Eigenwert der zur fundamentalen Eigenfunktion gehortg displaystyle g nbsp und h displaystyle h nbsp 1 Nummer der EnergiegruppeG displaystyle G nbsp 1 Anzahl der Energiegruppen displaystyle nabla nbsp 1 cm Nabla oder GradientenoperatorD g r displaystyle D g vec r nbsp cm Neutronendiffusionskoeffizient der Gruppe g displaystyle g nbsp am Ort r displaystyle vec r nbsp S r g r displaystyle Sigma r g vec r nbsp 1 cm Makroskopischer totaler Verlustquerschnitt der Gruppe g displaystyle g nbsp am Ort r displaystyle vec r nbsp auch als makroskopischen Removalquerschnitt bezeichnet daher Index r n S f h r displaystyle nu Sigma f h vec r nbsp 1 cm Makroskopischer Neutronen Produktionsquerschnitt der Gruppe h displaystyle h nbsp am Ort r displaystyle vec r nbsp Das ist ein Produkt aus der mittlere Anzahl n displaystyle nu nbsp der Neutronen pro Spaltung und dem makroskopischen Spaltquerschnitt S f h r displaystyle Sigma f h vec r nbsp Index f von fission S s g h r displaystyle Sigma s gh vec r nbsp 1 cm Makroskopischer Streuquerschnitt von der Gruppe h displaystyle h nbsp in die Gruppe g displaystyle g nbsp am Ort r displaystyle vec r nbsp Beachte dass die Matrixindizes oft in der Form h g displaystyle h to g nbsp geschrieben werden Index s von scattering oder Streuung x g displaystyle chi g nbsp 1 Spaltspektrum der Gruppe g displaystyle g nbsp Ist im allgemeinen ortsunabhangigJede einzelne der G displaystyle G nbsp Stuck Gleichungen des Systems ist die differentielle Form einer Erhaltungsgleichung fur die Anzahl der Neutronen im Raum am Ort r displaystyle vec r nbsp deren Energien in dem Intervall liegen das durch die Grenzen der Energiegruppe g displaystyle g nbsp festgelegt ist Das Differentialgleichungssystem wird vervollstandigt durch zwei Stetigkeitbedingungen und eine Bedingung fur alle Punkte die auf ausseren Randflachen liegen Ist das System symmetrisch besitzt es zum Beispiel Spiegelebenen dann kommen spezielle Randbedingungen an diesen Ebenen hinzu Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Der Schnitt kann parallel zu allen Aussenflachen des Quaders gefuhrt werden Das Maximum des Neutronenflusses liegt im Mittelpunkt des Quaders Wird der Schnitt nicht durch den Mittelpunkt gefuhrt verringert sich der Neutronenfluss gegenuber dem durch den Mittelpunkt gefuhrten nur um eine Konstante die mit dem Abstand des Schnitts vom Mittelpunkt kleiner wird Da die Neutronendiffusionsgleichung eine homogene lineare Differentialgleichung ist ist mit einer Neutronenfluss Losung F displaystyle Phi nbsp auch der mit einer beliebigen Konstanten multiplizierte Neutronenfluss eine Losung der Neutronendiffusionsgleichung Samuel Glasstone Milton C Edlund The elements of nuclear reactor theory MacMillan London 1952 VII 416 S Diese Monografie hat wie keine andere die damals junge Generation der Reaktorphysiker in West und Ost und die spateren Lehrbuchschreiber gepragt Ihr 6 Druck vom Februar 1957 ist vollstandig online einsehbar 1 Volltextsuche ist moglich Neutronendiffusion ist auf S 106 behandelt C W J McCallien SNAP Multigroup 3 D Neutron Diffusion in XZ R Theta Z Hexagonal Z Triangular Z Geometry AEA RS 1214 1993 Paul Reuss Neutron physics EDP Sciences Les Ulis France 2008 ISBN 978 2 7598 0041 4 xxvi 669 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Reuss behandelt die Neutronendiffusion u a auf S 650 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neutronendiffusion amp oldid 221275595