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Die Filialkirche Kleinsoding oft auch einfach Sebastianikirche genannt ist eine romisch katholische Filial und Wallfahrtskirche in der zur Gemeinde Soding Sankt Johann gehorenden Ortschaft Kleinsoding in der Weststeiermark Die zu Ehren des heiligen Sebastian geweihte Kirche gehort zum Seelsorgeraum Voitsberg in der Diozese Graz Seckau und ist der Pfarre Mooskirchen unterstellt Als Wallfahrtskirche spielt sie nur noch eine lokale Rolle fur Kleinsoding und die umliegenden Ortschaften Die Filialkirche im Juli 2015 vor der Neugestaltung der AussenwandeIhre Geschichte fuhrt bis in den Beginn des 16 Jahrhunderts zuruck als sie als Pestheiligtum errichtet wurde Die Ursprunge der Kirche sind dabei eng mit den Ausbruchen der Pest im 15 Jahrhundert verbunden die Teile des Umlandes fast vollstandig entvolkerte Uberlebende Bauern legten einen Schwur ab im Laufe ihres Lebens den sogenannten Kuhzins zu entrichten Dabei versprachen sie den Gegenwert einer Kuh zu spenden Das so aufgekommene Geld finanzierte den Kirchenbau Durch erneute Pestepidemien im 17 Jahrhundert entwickelte sich die Kirche zum wichtigsten Pestheiligtum in der Weststeiermark In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts wurden eine Sakristei und die Kreuzkapelle angebaut und die Kirche selbst barockisiert In den nachfolgenden Jahrhunderten nahm die Bedeutung als Wallfahrtsort aber ab Seit der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts befindet sich das Bauwerk im Besitz der Gemeinde die seither auch fur die Erhaltung zustandig ist Vor allem ab der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts wurden zahlreiche Instandhaltungs und Sanierungsarbeiten an der Bausubstanz und am Kircheninventar durchgefuhrt Die Filialkirche von Kleinsoding ist eine im Kern spatgotische und nachtraglich barockisierte Saalkirche Der Kirchturm ragt im Nordwesten uber das Langhaus auf und im Sudosten ist an den Chorschluss die von aussen zugangliche Kreuzkapelle angebaut Der Hochaltar aus farbig gefasstem Sandstein sowie die beiden Seitenaltare wurden um 1630 aufgestellt Die Seitenaltare wurden dabei aus den Flugeln eines alteren Flugelaltares neu zusammengestellt und zeigen geschnitzte Relieftafeln mit Szenen aus dem Leben Marias Das gesamte Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Ursprunge und Bauzeit 2 2 Die Zeit vom 16 bis in das 19 Jahrhundert 2 3 Seit dem 20 Jahrhundert 3 Architektur 3 1 Aussenbeschreibung 3 2 Innenbeschreibung 4 Ausstattung 4 1 Chorbereich 4 2 Langhaus 4 3 Kreuzkapelle 5 Orgel 6 Glocken 7 Kirchliches und Brauchtum 8 Wappen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht im ostlichen Teil der Gemeinde Soding Sankt Johann auf einer kleinen Anhohe die auch als Kirchenriegel 2 bekannt ist zentral in der Siedlung Sankt Sebastian etwa 700 Meter westlich des Dorfes Kleinsoding Sie befindet sich auf einer Seehohe von rund 350 Metern am nordlichen Ufer der Kainach im mittleren Kainachtal auch als Kainachboden bekannt Etwa 50 Meter nordlich der Kirche verlauft die Packer Strasse B 70 Etwa 600 Meter westlich befindet sich der Zubringer zu der Autobahnabfahrt Mooskirchen der Sud Autobahn A2 Die Kirche liegt an einem von der Packer Strasse nach Sudosten abzweigenden Weg und hat wie das direkt nordwestlich von ihr gelegene ehemalige Mesnerhaus die Adresse Kirchenweg 1 Auf dem Kirchenvorplatz steht das Kriegerdenkmal der Gemeinden Gross und Kleinsoding das an die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege erinnert 3 Geschichte BearbeitenUrsprunge und Bauzeit Bearbeiten An der Stelle der heutigen Kirche befand sich vermutlich bereits in der Antike ein Kulthugel und es gibt die Legende von einem dortigen Heidentempel Spater sollen Pestopfer auf diesem Hugel begraben worden sein Es gibt zwar Aussagen von Anwohnern die uber Funde von Knochen berichten aber es konnten bisher keine archaologischen Belege fur einen Tempel oder ein Pestgrab erbracht werden Die Bewohner der Gegend von Kleinsoding wurden spatestens ab dem 12 Jahrhundert von der 1136 erstmals urkundlich erwahnten Pfarre Mooskirchen aus seelsorgerisch versorgt Als ab 1348 die Pest den heutigen Bezirk Voitsberg befiel wurden die Dorfer Hardekk und Mukkaw bei Muggauberg sowie das bei Sodingberg gelegene Reuner Dorf Sedinge vollstandig entvolkert Als um 1480 die Krankheit erneut die Weststeiermark heimsuchte und die Bevolkerung stark dezimierte schworen 135 der uberlebenden Bauern der Umgebung fur die Errichtung eines zu Ehren des sogenannten Pestheiligen Sebastian geweihten Gotteshauses wahrend ihres Lebens den Wert einer Kuh zu spenden 4 Diese Spende wird als Kuhzins bezeichnet und die Bauern spendeten jedes Jahr bis der Gegenwert einer Kuh entrichtet worden war Falls das Spendenziel nicht zu Lebzeiten erreicht worden war wurde es vererbt und die Nachkommen waren verpflichtet es zu erfullen Das so zusammengebrachte Geld reichte aus um bei Kleinsoding eine grossere Kirche zu errichten 5 6 7 Vor dem Neubau der Kirche soll an deren spaterem Standort eine romanische Jagdkapelle der Schlossherren von Soding gestanden haben Diese musste dem Neubau weichen Die Kirche wurde laut dem Geistlichen Personalstand der Diozese Seckau im Jahr 1508 erbaut wozu Sebastian von Rollau den Auftrag gegeben habe Wahrscheinlich bezieht sich diese Annahme aber nur auf den Bau des Chores der bis zur Fertigstellung der Kirche als Kapelle genutzt wurde In dieser Kapelle befand sich bereits eine aus Sandstein gefertigte Statue des heiligen Sebastian Sie soll von Monchen die aus dem spanischen San Sebastian vertrieben worden und zum Riedlhof oder Riederhof bei Berndorf gekommen waren aufgestellt worden sein In den nachfolgenden Jahren stieg die Zahl der Wallfahrer stetig an Mit dem so eingebrachten Geld konnten bis 1562 das an den Chor angebaute Kirchenschiff mit flacher Holzdecke und bis 1564 der Bau des Kirchturms finanziert werden Auf die Errichtung des Kirchenschiffs weist unter anderem ein mit Jahreszahl und Zeichen des Baumeisters versehener Stein am Torbogen des Turmportales hin Zu den Stiftern der Kirche durften auch die auf Schloss Rollau ansassigen Rollauer gehort haben da die Kirche als ihre Grablege diente 5 6 8 Die Zeit vom 16 bis in das 19 Jahrhundert Bearbeiten Pestausbruche die 1584 85 das Kainachtal und 1634 1679 80 sowie von 1713 bis 1716 den Bezirk Voitsberg heimsuchten hatten zur Folge dass immer mehr Wallfahrer zu der Kirche pilgerten 7 Im 17 Jahrhundert erreichten die Wallfahrten ihre Blutezeit und die Sebastianikirche entwickelte sich zum bedeutendsten Pestheiligtum der Weststeiermark Um 1630 wurde der Hochaltar der Kirche aufgestellt und die bereits in der Kirche befindliche Sebastiansstatue wurde als Altarbild daraufgesetzt Ab 1665 trat die auf Schloss Gross Soding ansassige Familie Keller von Kellersperg als Wohltater der Kirche in Erscheinung Im Jahr 1676 wurde das spatgotische Bauwerk barockisiert das bisher flach gedeckte Kirchenschiff eingewolbt und eine Empore eingebaut Auch die Sakristei und die von aussen zugangliche Kreuzkapelle an der Aussenseite des Chors entstanden bei der Umgestaltung Als einziger der Mooskirchner Pfarrer wurde M Simon Schoper 1694 auf seinen testamentarischen Wunsch hin unter dem Fronbogen neben der vermutlich von ihm gestifteten lebensgrossen Sebastiansfigur in der Kirche begraben 4 9 Noch von 1711 bis 1880 wurde ein Zinsverzeichnis uber die Entrichtung des Kuhzinses gefuhrt was darauf schliessen lasst dass Nachfahren der ursprunglichen Stifter noch immer fur den Erhalt der Kirche spendeten Zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurden Personen aus zwolf verschiedenen Pfarren als Stifter aufgefuhrt 10 Der in Mooskirchen tatige Dechant Alois Wagl verfasste 1799 eine mehrbandige Pfarrchronik und beschreibt darin auch die damalige Einrichtung der Kirche 4 Um 1800 wurde das Altarbild des Hochaltares die Sebastiansstatue durch eine Figur der Anna selbdritt ersetzt Um die Figuren des Hochaltars wahrend des Funften Koalitionskrieges zu schutzen wurden sie 1809 mit einem Bretterverschlag umgeben Die Franzosen unter dem Kommando des Marschalls Auguste Frederic Louis Viesse de Marmont nutzten zwischen dem 25 Juni und dem 15 Dezember 1809 die Kirche als Magazin 11 Ebenso missbrauchte ein Regiment von Ulanen das sich vom 27 Juli bis zum 14 August 1813 in der Gegend niederliess die Kirche als Magazin Als die Pfarrkirche Ligist in der Mitte des 19 Jahrhunderts umgebaut wurde kam einiges des dortigen Kircheninventares wie die beiden Figuren seitlich des Hochaltares nach Kleinsoding Auch das Tabernakel kam nach Kleinsoding erwies sich aber als zu gross fur den Hochaltar und wurde deshalb auf der Empore aufgestellt 9 12 In der Zeit nach der Schaffung der freien Ortsgemeinde Kleinsoding im Jahr 1850 ging die Sebastianikirche durch einen Vergleich mit dem Pfarrer von Mooskirchen in den Besitz der Gemeinde uber Der Pfarrer behielt aber das Aufsichtsrecht uber die Kirche und sie blieb weiterhin der dortigen Pfarre unterstellt Die Gemeinde fuhrte mit Hilfe der Kirchenpropste eigene Kirchenrechnungen Durch einen Blitzschlag brannte am 14 April 1874 der Dachstuhl des Kirchturms und auch die Orgel wurde durch das Feuer beschadigt Der Brand konnte von der Bevolkerung aber schnell geloscht werden so dass keine grosseren Schaden entstanden 1876 77 wurden der Chor und das Langhaus neu ausgemalt dabei wurden fruhere Dorn und Weintraubenverzierungen sowie die Sonnenuhr an der Sudseite des Langhauses ubertuncht Bei einer Renovierung im Jahr 1890 wurde ein Fresko des heiligen Sebastian an der sudlichen Aussenwand des Langhauses ebenfalls ubermalt Im Rahmen dieser Renovierung wurden alte Fenster der Grazer Franziskanerkirche gespendet In den 1880er Jahren wurde eine Turmuhr eingebaut 13 14 Seit dem 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Postkarte von Mooskirchen aus der Zeit um 1910 Auf der linken Seite im Hintergrund sieht man die SebastianikircheUnter dem von 1921 bis 1925 15 in Mooskirchen tatigen Kaplan Josef Radl kam es von 1924 bis 1926 zu einer umfassenden Renovierung der Kirche die er teilweise selbst bezahlte Er verfasste bis 1925 auch eine Historie der Kirche die als Radl Chronik bekannt ist 16 Mit der Zusammenlegung der Gemeinden Kleinsoding und Grosssoding zur Gemeinde Soding im Jahr 1958 ging die Kirche in den Besitz der neuen Gemeinde uber In den nachfolgenden Jahrzehnten wurden umfangreiche Reparatur und Renovierungsarbeiten durchgefuhrt So wurden 1961 der linke und 1978 der rechte Seitenaltar restauriert 1970 71 die Fassade erneuert und von 1978 bis 1983 die Innenseite und Teile der Ausstattung renoviert 1979 riefen die Bewohner von Soding die Kirchengemeinschaft St Sebastian als uneigennutzige Vereinigung zur Erhaltung der Kirche ins Leben Am Hochaltar wurden 1991 92 Restaurierungsarbeiten vorgenommen In den Jahren 1998 und 1999 erfolgten erneut grossere Renovierungsarbeiten an der Bausubstanz und dem Kircheninventar 17 18 19 Seit der steiermarkischen Gemeindestrukturreform im Jahr 2015 gehort die Kirche der Gemeinde Soding Sankt Johann Da es durch die Witterung immer wieder zu Schaden an den Dachziegeln kam und die Reparaturarbeiten sich als immer kostenintensiver erwiesen wurde nach Rucksprache mit dem Bundesdenkmalamt im Marz 2019 im Gemeinderat die Neudeckung des Kirchendaches beschlossen Die Gemeinde selbst brachte dabei den Grossteil der finanziellen Mittel auf der restliche Betrag wurde von der Kirchengemeinschaft St Sebastian der Pfarre Mooskirchen sowie dem Bundesdenkmalamt gestellt Bereits im April 2019 begannen die Arbeiten in deren Verlauf sich herausstellte dass der Dachstuhl der Kreuzkapelle einsturzgefahrdet war so dass er ebenfalls erneuert werden musste Der Putz der Aussenwande wurde im Rahmen der Dachdeckarbeiten mit einer Grundierung aus Sinterwasser gefestigt und anschliessend mit Kalkmilch und einem farbigen Schattenstrich neu eingefarbt Diese Farbgebung entspricht laut einem restauratorischen Befund einer fruheren Auch das Kriegerdenkmal vor der Kirche wurde saniert 2 Architektur BearbeitenAussenbeschreibung Bearbeiten Aussenarchitektur nbsp Nordwestseite der Kirche mit dem Kirchturm nbsp Blick von Osten auf die Nordostseite der Kirche mit der angebauten Kreuzkapelle und der Sakristei nbsp Blick von Suden auf die Sudwestseite der Kirche und die angebaute Kreuzkapelle nbsp An den Chor angebaute Kreuzkapelle vor der Neugestaltung im Jahr 2019 nbsp Blick von Osten auf den Kirchturm nbsp Rundbogenportal an der Sudostseite des Langhauses nbsp Portal an der Nordwestseite des Kirchturmes vor der Neugestaltung im Jahr 2019 nbsp Figur des heiligen Sebastian in der Nische neben dem Turmportal nbsp Relief mit der Darstellung von zwei Grabwachtern oder Bogenschutzen uber dem Turmportal Die im Kern spatgotische und nachtraglich barockisierte einschiffige Saalkirche mit an den Chor angebauter Kreuzkapelle und Sakristei ist nach Sudosten ausgerichtet 20 Die Aussenwande von Kirche und Turm sind einfach gehalten und werden durch gemalte Fensterrahmen und Eckquaderungen gegliedert Die Fassade ist seit einer Renovierung im Jahr 2019 mit weisser Kalkmilch getuncht wahrend die gemalten Verzierungen in Grau gehalten sind Das Langhaus der Chor sowie die Sakristei haben ein mit Ziegeln gedecktes uber alle Anbauten verlaufendes Walmdach Die Kreuzkapelle hat ein ebenfalls ziegelgedecktes Zeltdach Alle Dachflachen wurden 2019 mit Taschenziegeln aus Ton neu gedeckt 2 Das Hauptportal der Kirche ist an der Nordwestseite des Turmes ein profiliertes Rundbogenportal bildet die Mitte der Westseite des Langhauses Die westliche Portalseite des Langhauses hat von Norden nach Suden ein vergittertes Rechteckfenster in einer runden Wandnische links des Seitenportals sowie zwei grossere Rechteckfenster oberhalb und sudlich des Seitenportals mit einer aufgemalten Sonnenuhr zwischen ihnen An der nordostlichen Fassade des Langhauses sind zwei vermauerte aufgemalte Spitzbogenfenster mit Laibung zu erkennen Im Nordwesten des Langhauses jeweils angrenzend an den Kirchturm belichten zwei kleine vergitterte Rechteckfenster sowie zwei daruber liegende kleine Rundbogenfenster den Emporenbereich Auch die sudwestliche Chorwand hat ein vergittertes Rundbogenfenster An der sudlichen und sudostlichen Seite des Chorschlusses befindet sich jeweils ein spitzbogiges Masswerkfenster Die Sakristei weist an ihrer Sudostseite sowohl im Erd als auch im Obergeschoss je ein und an ihrer Ostseite jeweils drei ubereinander liegende vergitterte Rechteckfenster auf Die nordostliche Sakristeimauer hat eine Tur und daruber ein vermauertes Rechteckfenster 20 Der 1564 fertiggestellte viergeschossige Kirchturm mit rechteckigem Grundriss ist im Nordwesten dem Langhaus vorgestellt und hat ein Zeltdach Auf eine kupferne Turmkugel auf der Spitze des Turmes ist ein Kreuz mit zwei Querbalken aufgesetzt Die vier Geschosse sind durch steinerne Kaffgesimse der Turmfassaden hervorgehoben An der nordostlichen Seite des Turmes gelangt durch drei vergitterte Rechteckfenster Licht in das Innere der oberen Geschosse Im obersten Geschoss ist auf der sudwestlichen der nordwestlichen sowie der nordostlichen Seite das Ziffernblatt der Turmuhr angebracht Daruber befindet sich auf allen vier Seiten des Turmes je ein Spitzbogenfenster Das spitzbogige Portal der Nordwestseite fuhrt in die Turmhalle von der man in das Langhaus gelangt Rechts vom Portal steht in einer uberdachten Wandnische eine aus Aflenzer Sandstein gefertigte Figur des heiligen Sebastian Bei dieser Figur soll es sich um das ursprungliche Hochaltarbild handeln 9 Uber dem Turmportal ist ein aus dem 16 Jahrhundert stammendes Relief angebracht das je nach Interpretation entweder zwei Grabwachter oder die Bogenschutzen 21 darstellt die der Legende nach auf den heiligen Sebastian schossen 20 An der sudostlichen Aussenwand des Chorschlusses steht die 1676 angebaute Kreuzkapelle Sie ist nur von aussen durch ein Rundbogenportal das mit einem schmiedeeisernen Gitter verschlossen werden kann zuganglich Bei einem halbrunden Fenster uber dem Portal weist die aufgemalte Inschrift 1676 auf das Baujahr hin Sowohl auf der nordostlichen als auch auf der sudwestlichen Seite hat die Kreuzkapelle je ein Rechteckfenster und ein daruber liegendes halbrundes Fenster 20 Innenbeschreibung Bearbeiten nbsp Blick auf das Langhaus mit den beiden Seitenaltaren den Fronbogen und den Chor mit dem HochaltarDas einschiffige und funfjochige Langhaus wird von einem Stichkappentonnengewolbe uberspannt Im dritten Joch befindet sich ein Heiliggeistloch Im Nordwesten des Langhauses befindet sich die dreiachsige gemauerte und von einem auf Saulen ruhenden Kreuzgratgewolbe unterspannte Orgelempore Ein verstabtes Spitzbogenportal mit gerauteten Basen fuhrt unter der Empore von der Turmhalle in das Langhaus Uber eine Stiege im Westen des Langhauses gelangt man auf die Orgelempore Von der Empore wiederum gelangt man durch ein Schulterbogenportal in die oberen Geschosse des Kirchturmes Die Fenster im Langhaus sind barockisiert Der dreijochige Chor wird durch einen niedrigen eingezogenen Fronbogen vom Langhaus getrennt Wie das Langhaus uberspannt auch den Chor ein Stichkappentonnengewolbe Der Chor hat einen Dreiachtelschluss mit zwei einfachen gotischen zweibahnigen Masswerkfenstern Die im 17 Jahrhundert im Osten an den Chor angebaute Sakristei ist im Erdgeschoss tonnengewolbt Eine Tur fuhrt vom Chor in die Sakristei von wo eine Stiege in das Obergeschoss fuhrt Im flach gedeckten Obergeschoss der Sakristei ermoglichen zwei halbrunde Offnungen einen Blick in den Chorraum 20 Ausstattung BearbeitenChorbereich Bearbeiten Hochaltar und Chorbereich nbsp Hochaltar mit dem Altarbild der Anna selbdritt nbsp Figur der Anna selbdritt in der Hauptnische des Hochaltars nbsp Sogenannter Joglischer Altar an der nordostlichen Chormauer nbsp Blick auf die nordostliche Chormauer mit dem Kruzifix und einem Teil der Kreuzwegbilder nbsp Lebensgrosse Figur des heiligen Sebastian unter dem Fronbogen nbsp Engelsfiguren am Fronbogen Der Hochaltar aus farbig gefasstem Aflenzer Sandstein wurde um 1630 aufgestellt Er hat im Mittelteil des Aufbaus durchbrochene Nischen In der unteren Nische steht eine Figur der Anna selbdritt deren Darstellung der Maria nachtraglich uberarbeitet wurde An den Seiten der Nische ist jeweils ein Mensch oder Engel mit gekreuzten Armen dargestellt In der Nische daruber in der Kronung des Altars steht eine Statue des heiligen Florian die von zwei Reiterfiguren flankiert wird Die linke Reiterfigur zeigt den heiligen Martin wie er seinen Mantel fur einen Bettler zerteilt Die rechte Reiterfigur stellt den heiligen Georg und die betende Prinzessin aus seiner Heiligenlegende dar Den oberen Abschluss des Altares bildet die Figur des heiligen Rochus links und rechts daneben zwei Statuen der heiligen Petrus und Paulus Alle diese Figuren kamen vermutlich erst nachtraglich auf den Hochaltar vorher standen wahrscheinlich eine Sebastiansfigur in der Hauptnische und eine Marienstatue in der Kronung Die Figur des Sebastian wurde in die Nische neben dem Turmportal gebracht Das Tabernakel ist in Weiss gefasst und mit Gold verziert Die Saulen des Altares zieren die Darstellungen von menschlichen Gesichtern 20 21 Auf beiden Seiten des Hochaltars an der Wand des Chorschlusses stehen zwei grossere aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts stammende Figuren Sie wurden in der Mitte des 19 Jahrhunderts von der Pfarrkirche Ligist hierher verbracht und dienen als Altarwachter Die linke Figur zeigt den heiligen Oswald die rechte den heiligen Pankratius Neben diesen beiden Figuren ist an den Wanden des Chorschlusses auf jeder Seite des Hochaltares noch jeweils eine Engelsfigur angebracht Die Wand des Chorschlusses hinter dem Hochaltar ist mit einem gemalten Baldachin gestaltet 20 21 An der nordostlichen Chormauer neben der Tur zur Sakristei steht ein kleiner Tabernakelaltar der auch als Joglischer Altar bekannt ist Er stammt aus dem 19 Jahrhundert und wurde ursprunglich vom Bauern Scherzvater fur die als fromme Joglin bekannte Bauerin vulgo Feldpeter fur deren Hofkapelle gefertigt Nach dem Tod der Bauerin wurde der Altar in die Sebastianikirche gebracht Unter einem Baldachin steht als Altarfigur die heilige Maria Der obere Abschluss enthalt das Marienmonogramm Uber dem Altar hangt ein Bild des Herzens Maria Ein 1889 gestiftetes Bild des heiligen Wendelin als Hirte hangt links vom Altar An der Mauer zwischen der Sakristeitur und dem Fronbogen ist ein Kruzifix mit einer Figur der betenden Maria Ein holzernes Chorgestuhl steht an der sudostlichen Chormauer Uber dem Chorgestuhl hangt ein Bild des Herzens Jesu Rechts neben dem Chorgestuhl ist ein Stein mit der Grabinschrift des Pfarrers Simon Schoper eingemauert Auf beiden Seiten des Chores hangen insgesamt sechs der 14 von Gerd Linke 1988 gemalten Kreuzwegbilder der Kirche Die Fenster im Chor sind mit farbigen teilweise floralen Ornamenten gestaltet 14 Im Chor setzt sich das 1923 auch im Langhaus aufgemalte Schriftband fort auf dem steht bittet fur uns Dass du die Fruchte der Erde geben und erhalten wollest wir bitten dich erhore uns O Herr Du wollest allen Wohltatern dieser Kirche um deines Namens willen das ewige Leben geben Das in Blau ausgemalte und mit goldenen Sternen verzierte Chorgewolbe ist eine Darstellung des Himmels Nur die Grate der Stichkappen sowie die aufgemalten Gurtbogen sind farblich anders gehalten und mit floralen Mustern verziert Uber dem Hochaltar ist das Monogramm IHS aufgemalt Die Chorseite des Fronbogens ist marmoriert und tragt im Scheitel die Jahreszahl 1876 22 Unter dem Fronbogen steht auf einem beweglichen Podest eine lebensgrosse im letzten Drittel des 17 Jahrhunderts angefertigte Statue des heiligen Sebastian Daruber sind am Fronbogen zwei grosse in der gleichen Zeit von dem Grazer Bildhauer Johann Baptist Fischer gefertigte Engelsfiguren angebracht Unter dem Fronbogen steht der Ambo aus Holz Auf der rechten der sudlichen Seite des Fronbogens brachte 1924 der Bildhauer Josef Guggi eine Tafel mit dem Wappen der Herren von Roll zu Rollau an An der nordlichen Seite des Fronbogens hangt ein Christuskopf 13 20 Langhaus Bearbeiten Seitenaltare und Langhaus nbsp Linker Seitenaltar nbsp Hauptbild des linken Seitenaltars Tod Mariens links und rechts davon ein Teil der Wurzel Jesses nbsp Rechter Seitenaltar nbsp Kanzel der Kirche nbsp Lourdesmadonna unter der Orgelempore nbsp Verstabtes Spitzbogenportal das von der Turmhalle ins Langhaus fuhrt Die beiden Seitenaltare wurden aus Teilen eines spatgotischen dreiteiligen Flugelaltars gefertigt welcher der Uberlieferung nach aus der Pfarrkirche Hitzendorf stammen soll 23 Der Flugelaltar soll zwischen 1510 und 1525 in Hitzendorf aufgestellt worden sein und kam wie das ursprungliche Hauptbild sowie einer der beiden Altarflugel im Zuge der barocken Neugestaltung dieser Kirche um 1630 nach Kleinsoding Dort wurden sie in ihre heutige Form gebracht mit gesprengeartigen Aufsatzen sowie Seitenwangen und Schleierbrettern versehen die Predellen entfernt und an die beiden Enden des Fronbogens gestellt Beide Altare zeigen geschnitzte Reliefs mit Szenen aus dem Leben Marias Der linke Seitenaltar entstand aus dem alten Hauptbild des Hitzendorfer Flugelaltars und zeigt drei Reliefs Das grosse Relief stellt den Tod Mariens dar Daruber befinden sich zwei Darstellungen der Flucht nach Agypten sowie der Darstellung Jesu im Tempel Die Reliefs werden seitlich von Teilen der geschnitzten Wurzel Jesse gerahmt Der rechte Seitenaltar entstand aus einem der Altarflugel und zeigt vier Reliefs Sie zeigen die Verkundigung des Herrn Heimsuchung Maria die Geburt Christi sowie die Anbetung durch die Heiligen Drei Konige 13 20 Die Kanzel wurde 1876 von zwei aus Hitzendorf stammenden Bildhauern und Vergoldern an der nordlichen Langhausmauer aufgestellt Den Korb zieren gemalte Darstellungen der vier Evangelisten Auf dem Schalldeckel stehen zwei kleine Engel mit Posaune sowie zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten Im Dachboden uber der Kanzel hat sich an der Wand eine lateinische Inschrift mit einer Anrufung an den heiligen Sebastian erhalten Diese war bis zur Einwolbung der Kirche im Jahr 1676 von Langhaus aus sichtbar 4 13 An der nordlichen Langhausmauer unter der Orgelempore steht eine Statue der Madonna von Lourdes die links von einem Bild des Herzens Mariens und rechts von einem Bild des Herzens Jesu flankiert wird Uber der Statue ist die Inschrift Ich bin die Unbefleckte Empfangnis aufgemalt An dieser Mauer hangt zwischen der Orgelempore und der Kanzel eine vom Bildhauer Josef Guggi am 19 Janner 1924 aufgehangte Grabtafel welche die in der Kirche begrabenen Personen auffuhrt Uber dieser Grabtafel ist ein Bild einer Rosenkranzmadonna angebracht An der Wand neben dem Aufgang zur Kanzel ist ein Bild der Kreuzigung Christi angebracht An der sudlichen Langhausmauer hangt ein Bild einer Mondsichelmadonna Auf beiden Seiten des Langhauses hangen insgesamt sieben der vierzehn von Gerd Linke 1988 gemalten Kreuzwegbilder der Kirche 22 Wie der Chor so haben auch die Wande des Langhauses ein 1923 aufgemaltes Schriftband dessen Inhalt an der nordlichen Wand hier Von Pest Hunger und Krieg erlose uns o Herr Hl Sebastian und Hl Rochus lautet und sich dann im Chor fortsetzt An der sudlichen Langhausmauer hat das Schriftband den Inhalt Von Blitz und Ungewitter erlose uns o Herr Christus hore uns Christus erhore uns Das in Blau ausgemalte und mit goldenen Sternen verzierte Gewolbe ist eine Darstellung des Himmels Wie im Chor so sind auch hier die Grate der Stichkappen sowie die aufgemalten Gurtbogen farblich anders gehalten und mit floralen Mustern verziert Das Heiliggeistloch enthalt eine Christusdarstellung Der Fronbogen ist auf der Langhausseite marmoriert mit aufgemalten Steinblocken an der Laibung Den Scheitel des Bogens ziert ein gemaltes Kreuz Die Orgelempore hat eine ausgemalte Brustung und die Laibungen der Gewolbebogen auf denen sie ruht sind marmoriert Uber der Orgelempore erinnert eine Inschrift an den Bau des Langhauses im Jahr 1562 Die Fenster im Langhaus sind einfach gehalten und weisen keine Verzierungen auf 22 Kreuzkapelle Bearbeiten In der Kreuzkapelle steht der Kreuzaltar mit einem Kruzifix das von zwei Statuen der heiligen Rochus und Sebastian flankiert wird alle wurden um 1676 gefertigt Vor dem Kruzifix steht eine Marienfigur 20 Ursprunglich bildete das Kruzifix zusammen mit zwei hochgotischen Figuren der Maria und des Apostels Johannes eine Kreuzigungsgruppe Die beiden Figuren wurden aber in der Nacht auf den 6 Februar 1968 aus der Kapelle gestohlen und gelten seither als verschollen 13 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelemporeDie Orgel ein barockes Brustungspositiv wurde um 1690 der Uberlieferung nach von einem Sudtiroler Orgelbauer aufgestellt Philipp Fischer baute 1867 die Orgel um und erweiterte sie auf sechs Register Eine Inschrift auf dem Windkasten verweist auf diesen Umbau 15 der alten Prospektpfeifen mussten im Ersten Weltkrieg 1917 als Metallspende abgeliefert werden Zu Pfingsten 1923 wurde die verstimmte Orgel es funktionierten nur mehr zwei der Register einwandfrei repariert und gereinigt Die Zimmermannsarbeiten fuhrte Kirchenpropst Stadler durch 1980 wurde die zu dieser Zeit bereits seit 18 Jahren defekte Orgel von dem Grazer Orgelbauer Gebruder Krenn restauriert 18 Es haben sich Teile der barocken Orgel erhalten und auch einige der etwa 300 Orgelpfeifen stammen noch aus dem 17 Jahrhundert 13 24 25 Der aus Mooskirchen stammende Orgelbauer Gottfried Gschier reinigte reparierte und stimmte die Orgel 2004 neu 19 Eine erneute Reinigung und Sanierung der Orgel fuhrte im September 2020 Ulrich Aschermann durch 25 Glocken Bearbeiten source source Das Gelaut der Kirche zum 11 Uhr LautenIm Kirchturm hangen drei Glocken Die alteste dieser Glocken wurde 1710 von Florentin Streckfuss in Graz gegossen und 1711 aufgezogen Eine 1794 von Salesius Feltl gegossene Glocke wurde ursprunglich von Marianna Grafin von Saurau fur die Pfarrkirche Sankt Johann ob Hohenburg gestiftet Im Jahr 1923 wurde sie nach Kleinsoding verkauft und am 29 April jenes Jahres geweiht und aufgezogen Die Florianiglocke aus Zinnbronze wurde am 24 Mai 1985 gegossen und am 30 Juni dieses Jahres geweiht und aufgezogen 18 26 27 Im 17 Jahrhundert bestand das Gelaut aus mindestens drei Glocken von denen eine 1675 von Lorenz Selner gegossen worden war Zu Beginn des 18 Jahrhunderts wurde das Gelaut um die von Florentin Streckfuss stammende Glocke erweitert Drei alte Glocken wurden 1860 eingeschmolzen und durch drei von Johann Feltl in Graz neu gegossene Glocken ersetzt Am 25 Mai 1860 wurden eine 798 Kilogramm schwere Glocke mit Abbildungen des heiligen Sebastian und der Mutter Anna sowie eine 215 Kilogramm schwere Glocke mit Abbildungen der Apostel Simon Petrus und Paulus aufgezogen Die dritte Glocke von Feltl folgte am 25 Mai 1861 Im Jahr 1917 mussten zwei der Glocken zu Kriegszwecken abgenommen werden wobei nur die altesten wegen ihres historischen Wertes verschont blieben Darunter fiel auch eine wahrscheinlich vor 1600 gegossene 2000 Kilogramm schwere als Jockl bekannte Glocke Sie ware als sogenannter Kunstguss von der Ablieferung ausgenommen gewesen aber die Nachricht erreichte die Gemeinde erst nachdem die Glocke bereits zerschlagen worden war Auch die von Salesius Feltl gegossene Glocke hatte ursprunglich abgeliefert werden sollen aber ein Bauer bezahlte den zustandigen Soldaten ein Fass Bier damit sie eine kleinere Glocke abnahmen Am 20 Janner 1942 wurden die beiden 1711 und 1794 gegossenen Glocken abgenommen aber nicht abgeliefert und konnten 1945 wieder aufgezogen werden Die 1675 von Lorenz Selner gegossene Glocke wird in der Literatur zwar als nach dem Zweiten Weltkrieg im Kircheninventar vorhanden genannt existiert dort aber nicht mehr 26 28 Das aktuelle Gelaut umfasst folgende drei Glocken Nr Name Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser cm ca Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Glockenzier1 1710 Florentin Streckfuss Graz Darstellungen der Heiligen Rochus Sebastian Gregor und Augustinus2 1794 Salesius Feltl Graz h Abbildungen von Maria mit Kind Johannes dem Taufer Johannes Nepomuk und Florian3 Florianiglocke 1985 Glockengiesserei Grassmayr Innsbruck 120 27 e Kirchliches und Brauchtum BearbeitenDie Sebastianikirche ist seit ihrem Bau Filial und Wallfahrtskirche der Pfarre Mooskirchen Im 17 Jahrhundert entwickelte sie sich zum bedeutendsten Pestheiligtum der Weststeiermark verlor aber nach dem Ruckgang der Pestausbruche an Bedeutung Am 9 November 1618 scheinen mit Gregor Gruebpauer und Sebastian Fuggerle die ersten urkundlich belegten Kirchenpropste auf und am 14 August 1684 wird mit Michael Strasser der erste urkundliche nachweisbare Mesner genannt Mit Barbara Mayer wird am 26 Janner 1694 auch erstmals eine Mesnerin erwahnt 29 30 Zumindest im 19 Jahrhundert wurden mehrere jahrliche Markte bei der Kirche abgehalten bis in das 21 Jahrhundert erhielten sich aber nur jene zum Sebastianitag 20 Janner und am Sonntag nach Peter und Paul 29 Juni Am 20 Janner sowie am drauf folgenden Sonntag wird jeweils eine Messe gelesen Am Markustag 25 April zieht eine Prozession von der Pfarrkirche Mooskirchen nach Kleinsoding Drei Tage vor Christi Himmelfahrt wird in der Kirche eine Bittprozession abgehalten 31 Zumindest seit der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts werden Hochzeiten und Taufen in der Kirche gefeiert Auch dient sie immer wieder als Raumlichkeit fur Chor und Orchesterkonzerte So gibt es etwa seit 1970 ein Weihnachtssingen 17 Im Jahr 1979 wurde die uneigennutzige Kirchengemeinschaft St Sebastian mit dem Ziel der Erhaltung der Sebastianikirche gegrundet Seit den 1980er Jahren veranstaltet die Kirchengemeinschaft im Sommer das sogenannte Riegelfest mit eigenen Gottesdienst bei der Kirche 32 Im 21 Jahrhundert gibt es noch immer Zuzug von Wallfahrern So pilgern am Margarethentag 20 Juli die Bewohner von Berndorf bei Hitzendorf zur Sebastianikirche Falls der 20 Juli ein Sonntag ist wird die Wallfahrt verschoben Diese Wallfahrt geht wahrscheinlich bis in die Pestzeit zuruck die nur sieben Bewohner von Berndorf uberlebt haben sollen Ursprunglich fuhrte sie von Hitzendorf uber die Kapelle bei Berndorf und dann weiter nach Kleinsoding mittlerweile ist aber Berndorf der Ausgangspunkt der Wallfahrt Es gibt jedoch auch Wallfahrer aus anderen Ortschaften So pilgern am Ostermontag die Bewohner von Sankt Bartholoma und am Pfingstdienstag die Einwohner von Sankt Johann ob Hohenburg zu der Kirche Uber die Ursrpunge dieser Wallfahrten ist nichts bekannt 31 33 Als Dank fur die Erlosung von der Pest wird seit dem 17 Jahrhundert am Ostersonntag die sogenannte Maschta abgehalten eine Marterprozession zur Pfarrkirche nach Mooskirchen Maschta ist im ortlichen Dialekt die Bezeichnung fur Marter im Sinne von Schmerz Folter und Martyrium Neben den Bewohnern von Kleinsoding ziehen auch die Bewohner von Grosssoding Fluttendorf und Stogersdorf nach Mooskirchen Nur Bewohner des jeweiligen Ortes gehen in der Prozession mit und aus jedem Haus soll zumindest eine Person anwesend sein dabei durfen nur die Manner die uberlieferten Maschtalieder singen Jede dieser vier Gruppen tragt ein mit zehn 23 oder zwolf Kerzen bestucktes und mit blauen oder violetten Tuchern behangenes Marterkreuz vor sich her 34 Wappen Bearbeiten nbsp Das alte bis 2015 gultige Wappen der Gemeinde Soding Die zwei Pfeile sowie die Kerze verweisen auf den Kirchenpatron und einen Volksbrauch nbsp Das 2021 verliehene neue Gemeindewappen der Gemeinde Soding Sankt Johann zeigt ebenfalls zwei Pfeile und eine KerzeDas am 18 Februar 1985 verliehene und von Heinrich Purkarthofer entworfene Gemeindewappen das bis zur Zusammenlegung von Soding mit Sankt Johann Koppling im Rahmen der steiermarkischen Gemeindestrukturreform am 1 Janner 2015 Gultigkeit hatte nimmt indirekt Bezug auf die Filialkirche von Kleinsoding Die Blasonierung lautet In Schwarz zwei goldene Pfeile schrag gekreuzt mit einer brennenden goldenen Kerze bewinkelt von kreuzstandigen goldenen Lilien Die zwei Pfeile weisen auf den Martyrertod des heiligen Sebastian hin Die Kerze verweist auf den Volksbrauch des Wachsopfers und das mit Kerzen behangte Vortragekreuz das bei der Prozession und dem Maschtasingen von der Filialkirche nach Mooskirchen getragen wird 35 Auch das am 17 Juni 2021 verliehene neue Gemeindewappen von Soding Sankt Johann nimmt indirekten Bezug auf die Filialkirche Die Blasonierung dieses Wappens lautet In rotem Schild pfahlweise ein silberner Kreuzstab um den sich ein Spruchband schlingt unterlegt von zwei mit einer goldenen brennenden Kerze schrag gekreuzten goldenen Pfeilen balkenweise beseitet von je drei silbernen Getreidehalmen von denen jeweils die ausseren gekrummt sind Wie bereits im alten Gemeindewappen weisen auch im neuen Wappen die beiden Pfeile sowie die Kerze auf den Kirchenpatron und den mit der Kirche verbundenen Volksbrauch hin 36 Literatur BearbeitenGemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 28 65 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 528 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Filialkirche Soding Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klein Soding A Stmk St Sebastian Einzel Vollgelaute www youtube com abgerufen am 11 Marz 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesdenkmalamt Steiermark unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF In www bda gv at Abgerufen am 11 Mai 2022 a b c Bernhard Windisch Sebastianikirche Renovierung 2019 PDF In Gemeindezeitung Soding Sankt Johann S 12 13 abgerufen am 7 Marz 2022 Kleinsoding Gemeinde Soding Bezirk Voitsberg Steiermark Osterreich In Onlineprojekt Gefallenendenkmaler www denkmalprojekt org abgerufen am 21 Marz 2022 deutsch a b c d Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 31 a b Lotte Linke Die Entstehung des Pestheiligtums St Sebastian In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 28 a b Lotte Linke Die Entstehung des Pestheiligtums St Sebastian In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 30 a b Bernhard Reismann Katastrophen und Seuchen In Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 1 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 246 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 302 a b c Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 34 Josef Radl Der Kuhzins zu St Sebastian bei Klein Soding In Historischer Verein fur Steiermark Hrsg Blatter fur Heimatkunde Band 2 Graz 1924 S 8 historischerverein stmk at PDF Walter Brunner Bedrohung durch innere und aussere Feinde In Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 1 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 233 Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 38 a b c d e f Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 36 a b Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 39 Tagesbericht Vom Klerus In Grazer Tagblatt Grazer Tagblatt Organ der Deutschen Volkspartei fur die Alpenlander Neues Grazer Tagblatt Neues Grazer Morgenblatt Morgenausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Neues Grazer Abendblatt Abendausgabe des Neuen Grazer Tagblattes Suddeutsches Tagblatt mit der Illustrierten Monatsschrift Bergland 24 August 1925 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung gtb Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 45 a b Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 47 a b c Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 49 a b Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 50 a b c d e f g h i j Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Steiermark ohne Graz 2 Auflage Berger Horn Wien 2006 ISBN 3 85028 439 5 S 528 a b c Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 32 a b c Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 43 a b Geschichte Sodings Nicht mehr online verfugbar www kultur soeding at archiviert vom Original am 9 Februar 2021 abgerufen am 21 Marz 2022 deutsch Gottfried Allmer Orgelbau in der Weststeiermark In Principal Verein der Orgelfreunde Hrsg Principal Band 15 2012 S 11 a b Wolfgang Pristavec Grosses Orgelservice in Mooskirchen und Kleinsoding PDF In Pfarrblatt Sankt Johann Mooskirchen sind wir Dezember 2020 S 5 6 abgerufen am 7 Marz 2022 a b Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 37 a b Wolfgang Pristavec Glocken in der Pfarre Mooskirchen PDF In Pfarrblatt Sankt Johann Mooskirchen sind wir Oktober 2020 S 3 abgerufen am 16 Marz 2022 Walter Brunner Hrsg Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg Band 2 Steiermarkisches Landesarchiv Graz 2011 S 302 303 Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde Soding Gemeinde Soding Sankt Johann Soding Sankt Johann 2016 S 51 Lotte Linke Die Geschichte der Sebastianikirche In Gemeinde Soding Sankt Johann Hrsg Soding Von drei kleinen Bauerndorfern zur Gemeinde 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Landesregierung vom 17 Juni 2021 uber die Verleihung des Rechtes zur Fuhrung eines Gemeindewappens an die Gemeinde Soding Sankt Johann politischer Bezirk Voitsberg www ris bka gv at abgerufen am 7 Marz 2022 nbsp Dieser Artikel wurde am 27 Mai 2022 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 47 001422 15 276621 Koordinaten 47 0 5 1 N 15 16 35 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche Kleinsoding amp oldid 237660674