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Saurau auch Soro ist der Name eines uralten Adelsgeschlechts aus der Steiermark 1 das bis zum Anfang des 12 Jh nachweisbar ist und zum niederosterreichischen landstandischen Adel zahlte 2 Stammwappen derer von Saurau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Altsitz und Anfange der Familie 1 2 Kaspar von Saurau und die zwei Stammlinien 2 Nobilitierungen 2 1 Franz Bernhard Graf von Saurau und die altere Stammlinie zu Lobming 2 2 Johann von Saurau und die jungere Linie zu Ligist und zu Wolkenstein 2 3 Die Saurauer und die mittelalterlichen Orden 2 4 Dynastische Heirat mit den ersten Familien der Steiermark und des Kaiserstaates 3 Wappen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAltsitz und Anfange der Familie Bearbeiten Das Geschlecht derer von Saurau nutzte die alte Stammburg Saurau an der Mur bei Unzmarkt im Judenburger Kreise die heute eine Ruine ist 1 Das Palais Saurau u a Palais Saurau Goess ist nach deren von Saurau benannt und liegt als denkmalgeschutztes Objekt in der osterreichischen Stadt Graz Durch Besitz sind auch weitere historische Gebaude mit der Familiengeschichte derer von Saurau verbunden Dazu gehoren u a Schloss Thalenstein sowie die Burgen Alt Teuffenbach und Eppenstein Burgruine 3 Die Familie Saurau ist urkundlich bis in den Anfang des 12 Jh nachweisbar mit Arnold Saurau um 1117 Seyfried von Saurau um 1176 Conrad von Saurau um 1262 und Kaspar von Saurau um 1390 bis 1423 1 Ein spaterer Conrad von Saurau kaufte 1373 das Schloss Horneck Ottocar von Saurau erbte 1340 den Nachlass und integrierte daher die Wappen von Offo und Lipp von Weitenbichl Der Ort Weitenbichl Weitenpuechel im Jahr 1347 heisst zu deutsch der weitgestreckte Bichl und liegt bei der ehemaligen osterreichischen Gemeinde Kulm am Zibrich 4 Im Jahre 1446 standen Jorg Ulrich der Altere und der Jungere sowie Wolf und Kaspar von Saurau beim Aufgebot der steirisch karntnisch krainischen Adelsgeschlechter gegen die Ungarn 1 Ulrich von Saurau war im Jahre 1451 als Pfleger des Grafen von Montfort zu Peckau steirische Linie tatig Hans von Saurau wurde 1477 als Landeshauptmann in Krain aus den Mitgliedern des Landtages vom Kaiser personlich ausgewahlt und ernannt Kaspar von Saurau und die zwei Stammlinien Bearbeiten Kaspar auch bekannt als Georg von Saurau heiratete Dorothea von Fladnitz 1 Sie zeugten neun Sohne und eine Tochter Ein Sohn Wilhelm von Saurau heiratete Ursula von Wolkenstein sie zeugten wiederum Franz Bernhard Graf von Saurau und begrundeten so die altere Stammlinie zu Lobming Jener Franz Bernhard heiratete wiederum Henriette Herrin von Stubenberg und zeugte mit ihr zwei Tochter die fruh verstarben sodass die Linie bereits im Jahre 1761 erlosch nbsp Franz Joseph Graf SaurauJohann war ein weiterer Sohn und der Begrunder der jungeren Linie zu Ligist und zu Wolkenstein 1 Seine Gemahlin war Siguna von Apfaltern Die Linie spaltete sich in der sechsten Generation in zwei Zweige mit Wolfgang Rudolph von Saurau alterer steiermarkische Zweig und Sigmund Friedrich von Saurau jungerer osterreichischer Zweig jenen beiden Sohnen des Karl von Saurau und der Susanna Katharina von Tieffenbach Der jungere osterreichische Zweig erlosch zuerst im mannlichen Stamm am 9 Juni 1832 mit Franz Joseph Grafen von Saurau im weiblichen Stamme erlosch dieser mit dessen Gemahlin Maria Antonia Grafin Lodron und ihrem Ableben am 19 Oktober 1839 1 Der altere steiermarkische Zweig erlosch mit Maria Zeno Graf von Saurau am 28 August 1846 In der Pfarrkirche Grosslobming sind Grabsteine der Familie Saurau erhalten Nobilitierungen BearbeitenFranz Bernhard Graf von Saurau und die altere Stammlinie zu Lobming Bearbeiten Georg von Saurau aus der alteren Linie erhielt von Kaiser Friedrich III das erbliche Land Untermarschallamt des Herzogtums Steiermark im Jahre 1453 nach dem Absterben derer von Helfenberg 1 Franz von Saurau heiratete Katharina von Rappach und wurde 1553 in den Freiherrnstand erhoben Am 25 Juli 1607 wurde der Stand durch Kaiser Rudolph II dem ganzen Geschlecht verliehen Christoph Alban Freiherr von Saurau aus der alteren Linie zu Lobming erhielt am 5 Januar 1638 als erster den Grafenstand und die Lizenz mit seinem Wappen jenes derer von Lindegg vereinigen zu durfen Spater wurden Ehrenreich und Erasmus Wilhelm die zwei Sohne seines Onkels Johann Wilhelm am 17 Januar 1686 mit gleichem Titel und Wappen zum Grafenstand erhoben Johann von Saurau und die jungere Linie zu Ligist und zu Wolkenstein Bearbeiten Franz von Saurau aus der jungeren Linien wurde erst selbst dann seine Vettern aus der alteren Linie in Graz am 13 November 1553 in den Freiherrnstand mit dem Titel auf Ligist und Wolkenstein erhoben 1 In Wien am 22 Marz 1625 erlangte sein Urenkel Freiherr Karl das Obersterbland Marschallamt der Steiermark Dazu erhielt er entsprechend die Guter Frauenheim Klein Solk und Friedstein Karl wurde in Prag am 12 Januar 1628 in den erblandischen Grafenstand erhoben Spater erlangte Graf Raimund Maria von Saurau am 5 April 1785 das ungarische Indigenat er wurde somit in den Adel Ungarns aufgenommen Auch Graf Franz von Saurau wurde am 10 Februar 1797 das ungarische Indigenat zuteil und am 12 Mai die konigliche Schenkung der Guter Merczidorf und Zsadany Gemeinde in Ungarn im Temesvarer Comitate Der Graf und oberste Kanzler Franz von Saurau war der letzte seines Geschlechts und trug als erster und einziger in der Familie seit 1823 das goldene Vliess Die Saurauer und die mittelalterlichen Orden Bearbeiten Auf Geschichtstafeln des Johanniterorden und des Deutschen Ordens sind Namenstrager derer von Saurau als Commenthuren verzeichnet Seyfried Graf Saurau im 17 Jh beim deutschen Orden zu Wien Max Guidobald Graf Saurau in Krain zu Motling und Tschernembl und Julius Ernst Graf von Saurau beim Malteserorden zu Klein Oels im Furstenthume Brieg 1 Unter den Nachkommen derer von Saurau befanden sich oft herausragende Waffenhelden die den angestammten Herrscherhauses in Not stutzten oder hervorstechende Staatsmanner wie der Diplomat Wolfgang Freiherr von Saurau oder Franz Graf von Saurau weniger fanden sich solche im Dienst der Kirche Maria Theresien Ordensritter gab es keine unter ihnen Dynastische Heirat mit den ersten Familien der Steiermark und des Kaiserstaates Bearbeiten Es fand eine Vielzahl dynastischer Vermahlungen statt z B mit deren von Schrattenbach Von Graben 5 Burgsthal Thannhausen Regal Rindtscheidt Poppendorf Prant Eibiswald Rainach Mersberg Morsberg Morsburg Ratmannsdorf Rud von Kahlenberg Datenbeck Pollheim Wildenstein Farber von Rechelheim Lengheim 6 So verbandelten sich derer von Saurau mit den ersten Familien der Steiermark In den Stammtafeln dieses Hauses zeigt sich dass sie spater auch in verwandtschaftliche Beziehungen mit den ersten Familien des Kaiserstaates traten wie etwa Dietrichstein Rindsmaul Herberstein Rosenberg Attems Breuner Khevenhiller Khevenhuller Galler Trauttmansdorff Apfaltern Abfalterer Lamberg Katzianer Lodron Khuenburg Rottal Schlik Clam Daun Windisch Gratz sowie Kollonitz und anderen 1 Wappen BearbeitenStammwappenBlasonierung Der Schild zeigt in Rot eine aufsteigende eingebogene silberne Spitze auf dem Helm mit rot silbernen Decken einen schwarzen mit silbernen Blattchen Herzchen bestreuten Hahnenfederbusch spaterhin dieser als drei Straussenfedern dargestellt FreiherrenwappenBlasonierung nach Siebmachers Wappenbuch 1605 Das erste vermehrte Wappen zeigt sich geviert Feld 1 und 4 in Rot eine eingebogene silberne Spitze Stammwappen Feld 2 u 3 in Gold ein an Schwanz und Fussen gestummelter golden gekronter schwarzer Adler auch als Konigsadler oder Eulenrumpf bezeichnet mit ausgebreiteten auch fledermausahnlichen Flugeln Auf dem Schild ruhen zwei gekronte Helme Helm 1 auf dem Helm mit rot silbernen Decken ein geschlossener roter Flug mit einer eingebogenen silbernen Spitze hier wanderte das Schildbild nach oben um zur zweiten Helmzier zu werden Helm 2 auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken ein schwarzer Hahnenfederbusch oder drei Straussenfedern mit silbernen Herzchen bestreut Stammkleinod dargestellt Erklarung Die Wappenmehrung erfolgte 1553 als Franz von Saurau Herr auf Ligist Hornegg Wolkenstein Labegg und Premstatten in den erblandisch osterreichischen Freiherrenstand erhoben wurde GrafenwappenBlasonierung nach Constantin von Wurzbach Das grafliche Wappen zeigt ein sechsfeldriges zweimal senkrecht und einmal quergeteiltes Schild mit Herzschild wobei dieser letztere quadriert ist Felder 1 und 4 zeigen in Rot eine aufsteigende silberne etwas eingebogene Spitze altes Stammwappen Felder 2 und 3 zeigen in Gold einen wachsenden gekronten schwarzen Drachen mit ausgebreiteten Schwingen nach alteren Wappenbeschreibungen ein gekrontes schwarzes fliegendes Vogelein ohne Fusse welches die Steirer eine Schicken Andere eine Fledermaus nennen Weitenbuchel Im Hauptschild ist 1 und 3 von Blau und Silber sechsmal schragrechts gestreift nach dem Handbuch zum genealogischen Taschenbuche der graflichen Hauser sind die Farben dieser Felder Blau und Silber nach Ritter von Schonfeld Schwarz und Silber Felder 2 und 5 zeigen jeweils in Rot drei langliche goldene Lindenblatter an ihren Stielen welche aus dem mittleren eines dreifachen grunen Hugels hervorsprossen Lindegg Felder 4 und 6 zeigen jeweils in Silber einen doppelt geschwanzten schwarzen einwarts gekehrten Lowen 1 nbsp Gemehrtes Wappen der Freiherren von Sauraw Saurau nach Johann Siebmachers 1605 nbsp Gemehrtes Wappen der Grafen von Saurau im Wappenbuch der Osterreichischen Monarchie nbsp Gemehrtes Wappen des Ernreich Graff von Saurau Fassade am Zeughaus in Graz Literatur BearbeitenJohann Baptist Witting Der Niederosterreichische Landstandische Adel Tafeln S Z In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Bauer und Raspe Nurnberg 1918 S 19 21 Tafel 7 8 Online Johann Baptist Witting Der Niederosterreichische Landstandische Adel Text S Z In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Bauer und Raspe Nurnberg 1918 S 22 28 Online Georg Clam Martinic Burgen und Schlosser in Osterreich von Vorarlberg bis Burgenland Verlag A und M St Polten Wien Linz 1991 506 Seiten Online Kurt Woisetschlager Peter Krenn Bearbeiter mit Beitragen von Geza Hajos Wolfram Helke Horst R Huber Viktor H Pottler Amelie Sztatecsny Dehio Handbuch Die Kunstdenkmaler Osterreichs Steiermark ohne Graz Verlag Anton Schroll amp Co Wien 1982 ISBN 3 85028 439 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Constantin Wurzbach Biographisches Lexikon des Kaisertums Osterreich Achtundzwanzigster Teil Saal Sawiczewski und Nachtrage VII Folge Band 28 1874 S 283 ff Johann Baptist Witting Der Niederosterreichische Landstandische Adel Tafeln S Z Tafel 7 8 In J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 4 Bauer und Raspe Nurnberg 1908 S 19 21 Burgen und Schlosser in Osterreich Web Books im Austria Forum Abgerufen am 1 Januar 2019 Otto Michael Schinko Von Achner bis Zugtal Berg Gewasser Haus Ried und Siedlungsnamen im oberen Murtal disserta Verlag 2015 ISBN 978 3 95425 968 7 google de abgerufen am 1 Januar 2019 Zeitschrift des Historischen Vereines fur Steiermark Jahrgang 51 1960 Die Herren vom Graben Die Geschichte eines steirischen Adelsgeschlechtes Von Adalbert Sikora S 65 Carl Schmutz Historisch topographisches Lexicon von Steyermark Band 3 1822 S 453 454 google de abgerufen am 1 Januar 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saurau Adelsgeschlecht amp oldid 199192331