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Die Evangelische Kirche in Kirchberg Lahn wurde als spatgotische asymmetrisch zweischiffige Hallenkirche von 1495 bis 1508 erbaut Dabei fanden Teile eines romanischen Vorgangerbaues Verwendung Die Kirche spielte als Send und Pfarrkirche des Kirchspiels Kirchberg im Mittelalter eine bedeutende Rolle Neben den drei mittelalterlichen Glocken gehoren das spatgotische Kruzifix drei farbig gefasste Doppelgrabsteine aus der Renaissance und die Rokoko Orgel von 1777 zu den wertvollsten Ausstattungsstucken Die Kirche auf dem Kirchberg liegt auf dem Gebiet der Stadt Lollar im Landkreis Giessen und ist hessisches Kulturdenkmal 1 Kirche von SudenDie Kirchengemeinde Kirchberg Ruttershausen gehort zum Dekanat Giessener Land in der Propstei Oberhessen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Glocken 6 Pfarrer 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Westportal mit Bauinschrift von 1495 daruber Doppelwappen der Schabe und RauVermutet wird dass iro schottische Monche unter Lullus zwischen 770 und 780 eine erste holzerne Kapelle auf der Erhebung des Kirchbergs errichteten 2 Wahrscheinlich wurde das Kirchspiel Kirchberg vom Erzbistum Mainz aus gegrundet Urkundlich wird im Jahr 1227 Reinherus de Kyrberg als Pleban erwahnt der residierender Pfarrer in Kirchberg war Kirchberg war eine Sendkirche und gehorte in kirchlicher Hinsicht zum Dekanat Amoneburg im Archidiakonat von St Stephan im Erzbistum Mainz Im 13 Jahrhundert zahlten Daubringen Lollar Mainzlar Odenhausen Ruttershausen Staufenberg Salzboden Wissmar und mehrere spater aufgegebene Wustungen zum Kirchspiel Kirchberg 3 Im Jahr 1237 ist Kirchberg urkundlich als Sitz des Zentgerichts in der Grafschaft Ruchesloh bezeugt Gegenuber anderen Kirchspielen war der Ort von uberregionaler Bedeutung Papst Johannes XXII in Avignon stellte im Jahr 1327 fur die Glaubigen in Kirchberg und dem zugehorigen Wissmar einen gesiegelten Ablassbrief auf Pergament aus was auf die Bedeutung Kirchbergs weist Ihnen wurde fur ein dreimaliges Beten des Ave Maria beim Nachtgelaut ein Ablass von 40 Tagen gewahrt 4 Im 15 Jahrhundert gehorten die Siedlungen Burscheid Daubringen Dickenbach Heibertshausen Kirchberg Lollar Mainzlar Odenhausen Ruttershausen Wissmar und Salzboden zum Sendbezirk Kirchberg 5 Der romanische Vorgangerbau besass ein Marien Patrozinium das einmal im Jahr 1483 belegt ist Ein Altar war Unser Lieben Frauen geweiht ein anderer der heiligen Katharina und ein dritter dem heiligen Nikolaus 6 Als Mutter und Sendkirche der umliegenden Ortschaften bediente Kirchberg die Sakramente Seelsorge cura animarum Taufen baptisterium Begrabnisse cimiterium oder sepultura und die Zehnterhebung 3 In den Jahren 1495 Inschrift uber dem Westportal bis 1508 MDVIII als gemalte Inschrift im Chorgewolbe wurde die heutige Hallenkirche erbaut Hierfur wurden Teile des romanischen Vorgangerbaus wiederverwendet besonders fur den Kirchturm Bauherren und adelige Stifterfamilien waren die von Schabe zu Staufenberg die das Patronat innehatten die Herren Rau von Holzhausen und von Rolshausen sowie die Familie Schutzbar genannt Milchling deren Wappen alle mehrfach in der Kirche erhalten sind 7 Hinzu kamen die Herren von Trohe und die Grafen von Ziegenhain deren sechsstrahliger Stern zweimal am Bau erscheint 8 nbsp Ansicht von 1646 In der Bildmitte die heutige Ev Kirche rechts davon die Michaeliskapelle mit dem spitzen TurmDie Einfuhrung der Reformation in Kirchberg erfolgte 1527 kurz nach der Einfuhrung in Hessen durch Philipp den Grossmutigen im Oktober 1526 In Nassau Weilburg wozu in jener Zeit Kirchberg gehorte setzte Philipp III ab 1532 weitere Massnahmen und Kirchenordnungen durch Der letzte katholische Pfarrer Heiderich Grebe um 1485 um 1536 wird als Reformator von Kirchberg bezeichnet 9 Im Jahr 1576 gehorten nur noch Daubringen Lollar Mainzlar Ruttershausen und Staufenberg zum Kirchspiel Kirchberg Landgraf Ludwig IV leitete das Kirchspiel im streng lutherisch orthodoxen Sinn von 1567 bis zu seinem Tod im Jahr 1604 Anschliessend wurde es Teil der Lutherischen Landeskirche Hessen Darmstadt in der Superintendentur Giessen 10 Im Jahr 1637 wurden Emporen eingebaut und die Kanzel in diesem Zuge oder spatestens im 18 Jahrhundert von der ostlichen Saule an den Chorbogen versetzt Die dem Erzengel Michael geweihte Kapelle auf dem Friedhof die einen hoheren Turm als die Kirche hatte wurde nach Einfuhrung der Reformation aufgegeben 6 Zeitweise diente sie als Beinhaus das zuletzt im Jahr 1699 erwahnt wurde und mutmasslich mit der Kapelle zu identifizieren ist 11 Das jetzige Pfarrhaus wurde im Jahr 1718 anstelle des Pfarrhauses von 1594 errichtet nbsp Kirche um 1850 mit Blick auf Staufenberg nbsp Sakramentsnische in der westlichen Sudseite mit dem Stern von Ziegenhain im Bogenfeld und unten den Wappen von Rau und ScheuernschlossIm Jahr 1746 folgten einige Veranderungen und Umbauten Im Chor wurde eine Orgelempore eingebaut und die Orgel dorthin umgesetzt Um den unteren Bereich besser zu belichten wurden das sudliche Chorfenster verlangert und ein hochrechteckiges Fenster in der Sudwestecke rechts der Sakramentsnische eingebrochen Fur die Emporen im Schiff wurde ein Aussenzugang an der Sudseite mit einem Mauerdurchbruch geschaffen 12 Der gotische Taufstein gelangte in den Pfarrgarten Bei der Erneuerung des Dachwerks im Jahr 1840 wurde die Fahne von Kloster Arnsburg auf der Dachspitze angebracht Nach 1871 wurde die Sakramentsnische aus dem Chor entfernt und in der sudlichen Aussenwand eingemauert 13 1926 fand eine eingreifende Innenrenovierung unter Leitung von Heinrich Walbe statt Sie hatte die Wiederherstellung des ursprunglichen Zustands zum Ziel und legte den Chor wieder frei 14 In diesem Zuge wurde der Friedelhauser Stuhl entfernt der bis 1926 auf der Empore in der Turmhalle stand Seine Brustungen wurden fur die neue schmalere Turmempore wiederverwendet Bis zu dieser Zeit war die Turmhalle vollstandig mit Emporen ausgefullt An der Ostseite des Chors wurde ein schlichtes Gestuhl in zwei Reihen und zum neuen Aufstellungsort der Orgel am Ostende der Nordempore eine neue Treppe eingebaut Die Aussentreppe zur Sudempore wurde entfernt und das rechteckige Sudfenster neben der Sakramentsnische verkleinert Die Fenster im Schiff erhielten die 1746 entfernten Mittelpfosten wieder und das sudliche Chorfenster seine ursprungliche Grosse Otto Linnemann aus Frankfurt am Main gestaltete die drei farbigen Glasfenster im Chor 15 Bei der Umorganisation der Evangelischen Landeskirche von Hessen und Nassau schuf man 1950 als Teil des Visitationsbezirks Oberhessen ein neues Dekanat Kirchberg das mit dem alten Kirchspiel nur den Namen gemeinsam hat Denn es umfasst nicht nur das untere sondern auch das mittlere Lumdatal sowie die Wiesecker Talschaft Am 31 August 1976 wurde eine selbststandige Kirchengemeinde Kirchberg Rutterhausen eingerichtet Zum 1 Januar 2022 ging das Dekanat Kirchberg mit den Nachbardekanaten Grunberg und Hungen im neuen Dekanat Giessener Land auf Renovierungsarbeiten der Kirchberger Kirche wurden von 1963 bis 1965 durchgefuhrt Der Taufstein wurde wieder in der Kirche aufgestellt das Dach neu geschiefert die ursprungliche farbliche Fassung des Innenraums wiederhergestellt und auf ein elektrisches Heizsystem umgestellt 16 Weitere Innensanierungen von 2002 bis 2004 umfassten den Einbau einer neuen Warmwasserheizung und neuer Leuchtkorper eine Elektrosanierung eine Reinigung der Innenwande und eine Putzsanierung sowie eine Renovierung der Orgel 17 Architektur Bearbeiten nbsp Kirche mit sudlichem Flankenturm und Ostchor nbsp Kirche von NordenDie geostete Kirche wird im Norden vom 1718 erbauten Pfarrhof Fachwerkbau und an der Sudseite durch einen baumbestandenen Kirchhof umgeben Die Friedhofsmauer umschloss bis zum Jahr 1840 das gesamte Areal das sich sudlich noch weiter erstreckte 18 Die Kirche besteht aus vier Baukorpern dem zweischiffigen Langhaus dem eingezogenen Chor dem Flankenturm und dem Sakristeianbau Ein Nordfenster ist einteilig ein Westfenster dreiteilig Die ansonsten zweiteiligen Spitzbogenfenster mit Masswerk sind unterschiedlich gestaltet 19 Beim Bau der spatgotischen Hallenkirche wurde der romanische Turm vom Vorgangerbau ubernommen oder umgebaut 20 Ursprunglich fand der Turm in nord sudliche Richtung seine Fortsetzung worauf Mauerreste hinweisen Das kleine Rundbogenfenster in der Ostseite und ein Profilkampfer beim Choranbau stammen noch aus romanischer Zeit Die zweischiffige Halle und der polygonale Chor wurden im spatgotischen Stil neu errichtet Beide werden von einem Satteldach abgeschlossen Entgegen dem damals ublichen Vorgehen baute man die neue Kirche von Westen nach Osten wie die Jahreszahlen am Bau bekunden 21 Zunachst wurde das Schiff abgebrochen und das neue zweischiffige Langhaus errichtet Wahrend der Bauzeit wurde der alte Chor weiter fur gottesdienstliche Zwecke genutzt 22 In einem zweiten Bauabschnitt wurde der alte Chor abgetragen und der neue gotische Chor geschaffen Eine Fachwerkwand am ostlichen Ende des Langhausdaches diente dazu den Dachraum wahrend der Bauarbeiten am Chor zu verschliessen 8 Am Schiff wurde fur die Gliederungselemente roter Sandstein am Chor grauer Sandstein verwendet Fur den Turm und die Sakristei kamen beide Steinarten zum Einsatz Schiff und Chor weisen einen Sockel auf der sich bei dem alteren Turm nicht findet Ein Steingesims leitet zum Kirchendach uber wahrend der Turm ein holzernes Gesims hat Am Westende der sudlichen Aussenmauer ist eine Sakramentsnische eingelassen die um 1500 datiert wird 23 und ursprunglich im Chor angebracht war 24 Das spitzbogige Westportal hat ein profiliertes Gewande aus rotem Sandstein uber dem zwei Tafeln mit der gotischen Bauinschrift von 1495 und mit dem Doppelwappen der Schabe und Rau eingelassen sind Drei grosse Rundpfeiler mit Konsolen und die entsprechenden Wanddienste und Wandkonsolen tragen acht Kreuzrippengewolbe in vier Jochen unterschiedlicher Breite Wahrend die beiden Ostjoche annahernd quadratisch sind sind die beiden Westjoche etwas tiefer und schmaler Das nordliche Schiff ist etwas schmaler als das sudliche Zwei Gewolbekonsolen im Westen tragen die Doppelwappen von Rolshausen Milchling Vor dem Chorbogen tragt der Schlussstein das Wappen der Milchling im Nordosten das Wappen der Rolshausen Die drei sudwestlichen Schlusssteine sind unbelegt die drei Gewolbe im Nordwesten kreuzen sich ohne Schlussstein 25 Die ungewohnliche seitliche Stellung des niedrigen Turms an der Sudseite liegt in dem romanischen Vorgangerturm begrundet Ein vergleichbarer Flankenturm ist im Kreis Giessen nur noch von Treis an der Lumda bekannt 8 Vier starke Pfeiler flankierten ursprunglich breite Offnungen im Untergeschoss die sekundar vermauert wurden In vorreformatorischer Zeit wurden in der Turmhalle wahrscheinlich Taufen durchgefuhrt An der nordlichen und ostlichen Seite finden sich noch romanische Reste und Kampferplatten 23 ein kleines romanisches Rundbogenfenster an seiner Ostseite Der verschieferte Turmhelm geht aus vier Dreiecksgiebeln in ein Pyramidendach uber das die Kirche vier Meter uberragt 26 Der Chor auf annahernd quadratischem Grundriss mit 3 8 Abschluss ist an der Ostseite des etwas breiteren Sudschiffs angebaut Ein Netzgewolbe uberspannt den Chor dessen Rippen auf 3 4 Diensten mit Konsolen und den Stifterwappen ruhen 27 Ein grosser spitzbogiger Triumphbogen offnet den Chor zum Schiff Oberhalb des mittleren Chorfensters sind die drei Wappen der Schabe Rolshausen und Rau zu sehen Vor dem Chorbogen tragt der Schlussstein das Wappen der Milchling im Nordosten das Wappen der Rolshausen In der Sudwand zeigt eine Gewolbekonsole das Wappen der Schabe in der Nordwand eine Gewolbekonsole das Wappen der Rolshausen Ein Doppelwappen der Schabe und Rau ist aussen im Sudosten des Chors unterhalb des Dachgesimses eingelassen 28 Nach Fertigstellung der Kirche entstand in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts wahrscheinlich noch in vorreformatorischer Zeit der Sakristeianbau ostlich vom Turm und sudlich vom Chor unter einem abgeschleppten Dach 29 Ausstattung Bearbeiten nbsp Kanzel und Chor nbsp Grabdenkmal fur Eberhart Magnus von Rodenhausen und Frau Margarete v BuseckDie schlichte quadratische Kanzel an der Sudecke des Triumphbogens wurde im 17 Jahrhundert geschaffen Sie hat profilierte Fullungen in den Feldern und einen kleinen polygonalen Schalldeckel Aus der Zeit des Emporeneinbaus im Jahr 1637 stammen die kleinen Fenster unter der Empore die statt steinerner Gewande Holzzargen haben 30 Auf dem aufgemauerten Altar ruht eine mittelalterliche gekehlte Platte 1 76 1 05 0 33 Meter Das spatgotische lebensgrosse Kruzifix auf dem Altar diente ursprunglich als Triumphkreuz Der achteckige Taufstein aus Sandstein ist ebenfalls spatmittelalterlich Er hat einen Durchmesser von 0 99 Meter und eine Hohe von 0 61 Meter 31 Von dem 1926 entfernten Friedelhauser Stuhl auf der Turmempore sind an der Sudseite die Brustungsmalereien hinter dem Turmbogen erhalten Das Allianzwappen bezieht sich offensichtlich auf die 1628 geschlossene Ehe des Caspar Reinhard von Weitolshausen genannt Schrautenbach mit Anna Elisabeth von Nordeck zur Rabenau Die ovale Malerei zeigt die Wappen in einem Blatterkranz der von zwei flankierenden Lowen gehalten wird Auf der kleinen Westempore ist das Wappen von Staufenberg angebracht das bis 1926 den Herrenstuhl im Seitenschiff zierte 32 Drei farbig gefasste Renaissancegrabmaler aus der Zeit um 1600 zeigen figurliche Darstellungen biblischer Szenen antikisierende Ornamente und Wappen Die Epitaphe waren ursprunglich im Boden eingelassen wurden aber bei einer Restaurierung im Jahre 1840 an den Wanden in der Kirche verteilt angebracht nachdem sich der Kirchenboden uber den Grabern gesenkt hatte Im Chor gibt es funf Grabdenkmale darunter drei Doppelsteine 33 Denkmal des hessischen Hofmarschalls Friedrich von Rolshausen 1564 in Rustung und seiner Gemahlin Anna von Ehringshausen 1582 an der Nordwand uber Sockel mit zweispaltiger Schrifttafel Lebensgrosses Ehepaar zwischen ornamentierten Pilastern aussen Wappenreihen Architrav mit zwei Schrifttafeln daruber Darstellung der Auferstehung mit zwei kleinen Schrifttafeln seitlich vermittelndes Beschlagwerk bekronender Giebel 2 60 Meter breit etwa 5 Meter hoch Denkmal des Eberhart Magnus von Rodenhausen 1587 in Rustung und seiner Frau Margarete geb v Buseck gen Ruesser 1586 an der Sudwand Lebensgrosses Ehepaar uber zwei Schrifttafeln flankiert von zwei Hermen Architrav mit Wappenfries bekront von einer Schrifttafel mit Giebel 2 25 Meter breit etwa 4 50 Meter hoch Denkmal des Philipp von Rodenhausen 1605 in Rustung und seiner Gemahlin Elisabeth von Schwalbach 1613 an der Nordwand uber Sockel und zwei Schrifttafeln Lebensgrosses Ehepaar zwischen zwei Pilastern aussen Wappenreihen Architrav mit zwei breiten Schrifttafeln daruber Darstellung der Kreuzigung und bekronende dreipassformige Schrifttafel In den Ecken des Aufbaus vermittelt ornamentiertes Beschlagwerk 2 75 Meter breit etwa 5 Meter hoch Marmortafel fur Anna Augusta von Selle und Friedelhausen geb Wolffen von Gutenberg 1699 an der Nordostwand ovale Schrifttafel gerahmt von Wappenreihen unten Totengebeine beschadigte Bekronung mit zwei Putti 1 02 Meter breit 2 35 Meter hoch Epitaph des Benedictus von During 1732 furstlicher hessischer Oberstlieutenant vermahlt mit Luise von Selle uff Friedelhausen an der Sudostwand Uber dem Sockel verjungt sich der Schriftstein der von Wappenreihen flankiert wird Strahlenkranz im Rundbogen daruber Putto zwischen zwei Wappen Seitlich ragen Fahnen hervor 1 25 Meter breit 2 60 Meter hoch Orgel Bearbeiten nbsp Rokoko Orgel von 1777 nbsp SpieltischSeit 1926 steht die Rokoko Orgel von 1777 auf der Nordempore Sie wurde wahrscheinlich von Johann Andreas Heinemann errichtet Die spatbarocke Orgel wurde 1968 durch Forster amp Nicolaus modernisiert und die Tonhohe der Orgel um einen Halbton verandert Eine Restaurierung durch die Licher Orgelbaufirma im Jahr 2004 orientierte sich wieder am ursprunglichen Zustand Der Prospekt ist funfachsig gestaltet mit einem uberhohten mittleren Rundturm und zwei runden Seitenturmen die durch niedrige Flachfelder verbunden werden Die Pfeifenfelder werden nach oben und auf dem Gehause uber den beiden Flachfeldern durch vergoldete Rocaillen abgeschlossen Das einmanualige Instrument verfugt uber 13 Register die zum grossen Teil auf Heinemann zuruckgehen Der Spieltisch ist eingebaut und hat an beiden Seiten je sieben Registerzuge Die Disposition lautet 34 I Manual C e3Bordun 8 Quintthon 8 Gamba 8 Principal 4 Spitzfloet 4 Gedackt 4 Quinta 3 Octava 2 TertiaMixtur IVVox humana 8 Pedal C d1Subbass 16 Octavbass 8 Koppeln I PGlocken BearbeitenDer Kirchturm beherbergt ein Dreiergelaut 35 das aus dem romanischen Vorgangerbau ubernommen wurde Die Glocken stammen aus den Jahren 1310 1380 und 1432 und erklingen annahernd im Dur Dreiklang 36 Nr Gussjahr Durchmesser mm Schlagton Inschrift Bild 1 1380 1050 gis1 orex glorie cristi veni cum paceanno domini mo ccco l xxx ipso die viti me f udit iohannes wydekyndy de marporg maria nbsp 2 1310 830 h1 DVM TRAHOR AVDITE VOCO VOS AD SACRA VENITEVIII CA DNI M CCC X XI ID AVGVSTI nbsp 3 1432 700 e2 ave maria gracia plena dominus tecum Kreuzigungsgruppe Tier Lilie anno doy mo cccco xxxiio yn dye vrbany ppae nbsp Pfarrer BearbeitenIn vorreformatorischer Zeit sind nur einige Pfarrer nachgewiesen 37 12270 0 0 0 0 Reinherus Pleban 13470 0 0 0 0 Johann von Bernhartisburg 14830 0 0 0 0 Nikolaus Arnold 14870 0 0 0 0 Johann Heylige AltaristSeit der Reformationszeit sind die Pfarrer luckenlos bezeugt 37 1515 1536 Heyderich Grebe unter ihm wird die Reformation eingefuhrt 1536 1564 Johannes Girwig 1564 1611 Georg Halbwinner aus Fredeberg in Westfalen Grabstein in der Sakristei erhalten 1611 1612 Kaspar Halbwinner Sohn des Georg Halbwinner 1612 1636 Gerhard zur Avest aus Riga Studium in Rostock und Giessen Pfarrer in Lutzellinden und Budesheim Wetterau 1636 1677 Johann Daniel Trygophorus deutsch Hefentrager aus Wildungen Schwiegersohn seines Vorgangers Gerhard zu Avest vorher Pfarrer in Wildungen und Hofprediger in Giessen 1678 1715 Johann Christoph Trygophorus Sohn seines Vorgangers Vikariat bei seinem Vater 1715 1742 Johann Lorenz Dieffenbach aus Bechtolsheim in Rheinhessen Feldprediger Vater von 10 Kindern 1743 1761 Johann Dietrich Romheld aus einer Marburger Kaufmannsfamilie 1761 1778 Johann Georg Selzam aus Altenbuseck bei seinem Vater dort Diakon Schwager seines Vorgangers und Schwiegersohn seines Vorvorgangers 1778 1779 verwaltet sein Sohn die Pfarrstelle 1779 1804 Heinrich Dieter Gebhard aus Butzbach Adjunkt Hilfspfarrer in Alsfeld Pfarrer in Nieder Rosbach 1794 1804 ist sein Sohn Georg Ludwig Gebhard sein Adjunkt 1805 1849 Johann Georg Ludwig Klingelhoffer einer der bedeutendsten Pfarrer des Kirchspiels 1772 geboren in Biedenkopf als Sohn eines Amtmanns und Regierungsrates Studium in Giessen 1794 1804 Bergprediger in Thalitter Seine Vikare in Kirchberg waren Friedrich Heinrich Welcker Wilhelm Nebel Verfasser einer Kirchberger Chronik und Ludwig Bang Klingelhoffer hatte sechs Kinder zwei seiner Sohne zogen nach Amerika Er impfte uber 600 Kinder gegen die Blattern und veroffentlichte daruber mehrere Aufsatze im Reichsanzeiger 1844 wurde er Kirchenrat er starb 1854 in Giessen 1855 1871 Wilhelm Klopper aus Sprendlingen Vikar in Offenbach Pfarrer in Wenings 1872 1884 Friedrich Heinrich Welcker vormalig Vikar in Kirchberg dann Pfarrer in Watzenborn und Allendorf Lumda 1885 1896 Heinrich Heintze aus Hartmannshain Vikar in Queckborn Verwalter in Herbstein Gelnhaar und Usenborn Pfarrer in Lissberg und Gettenau bei Budingen 1896 1936 Ludwig Gussmann aus Hirzenhain Sohn des Burgermeisters Johann Gussmann Pfarrverwalter in Gettenau Dekan des Dekanats Giessen Sein Grab hinter der Kirchberger Kirche ist erhalten 1936 1947 Friedrich Metzler aus Gau Odernheim Pfarrassistent in Alzey ging 1947 nach Wiesbaden verfasste die Festschrift Unser Kirchspiel zur 700jahrigen urkundlichen Ersterwahnung 1927 1947 1957 Wilhelm Kramer vorher Pfarrer in Ober Breidenbach 1957 1975 Heinz Simon geb 1911 in Ober Mossau Odenwald Pfarrassistent in Mumling Crumbach Pfarrer in Guttersbach gest 1976 1977 1980 Rolf Boge ging 1980 nach Frankfurt am Main 1980 1994 Martin Breidert geb 1946 in Erzhausen bei Darmstadt Studium in Tubingen Mainz und Marburg Pfarrvertreter in Gross Eichen und Freienseen 1978 1980 im Dienst der Presbyterianischen Kirche Ghanas in Westafrika tatig Seine Ehefrau Ellen Hojgaard Breidert geb Jensen ist Pfarrerin der Kirchengemeinde Kirchberg Ruttershausen 1995 1999 Uwe Martini teilt sich mit seiner Frau Jutta Martini die Aufgaben von Kirchberg Ruttershausen und der Kirchengemeinde Kirchberg I Staufenberg 1995 2020 Jutta Martini ist die Pfarrerin von Kirchberg fur die Kirchengemeinde Staufenberg Kirchberg I 1999 2004 die als halbe Pfarrstelle ausgewiesene Pfarrstelle Kirchberg Ruttershausen ist vakant Carl Heinz Alsmeier ubernimmt die Vertretung der Pfarrstelle von Kirchberg Ruttershausen 2008 2018 Andreas Lenz ist Pfarrer von Kirchberg fur die Kirchengemeinde Kirchberg Ruttershausen Seit 20180 Traugott Stein ist Pfarrer der Kirchengemeinde Ruttershausen und Daubringen Kirchberg II Seit 20210 Sarah Kiefer ist Pfarrerin fur Staufenberg und Mainzlar Kirchberg I Ab November 2023 ist sie stellvertretende Dekanin im Dekanat Giessener Land im Umfang einer halben Stelle Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 800 Wilhelm Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien der Landgrafschaft Hessen Darmstadt Hassia sacra 5 Selbstverlag Darmstadt 1931 S 258 260 Reinhold Huttarsch Michael Muller Lollar beiderseits der Lahn Stadt Lollar Lollar 1984 Johannes Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn In Archiv fur hessische Geschichte und Altertumskunde N F Band 53 1995 S 35 99 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Karlheinz Lang Bearb Kulturdenkmaler in Hessen Landkreis Giessen III Die Gemeinden Allendorf Lumda Biebertal Heuchelheim Lollar Staufenberg und Wettenberg Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Theiss Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2179 4 S 211 213 Magistrat der Stadt Lollar 750 Jahre Lollar 1242 1992 Stadt Lollar Lollar 1992 Jutta Martini Ev Pfarramt Kirchberg I Hrsg Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2 Auflage Ev Pfarramt Kirchberg I Staufenberg 2008 Ernst Schneider Das Kirchspiel Kirchberg Selbstverlag Lollar 1964 Heinrich Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen Band 1 Nordlicher Teil Hessisches Denkmalarchiv Darmstadt 1938 S 250 f Peter Weyrauch Die Kirche auf dem Kirchberg In Die Kirchen des Altkreises Giessen Mittelhessische Druck und Verlagsgesellschaft Giessen 1979 S 96 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Evangelische Kirche Kirchberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinde Kirchberg Ruttershausen Homepage der Kirchengemeinde Kirchberg bestehend aus Kirchberg 1 Ortsteile Staufenberg und Mainzlar und Kirchberg 2 Ortsteil Daubringen Kirchberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 18 April 2020 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Ev Pfarrkirche In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 213 Homepage der Kirchengemeinde Die Geschichte des Kirchberg abgerufen am 18 April 2020 a b Huttarsch Muller Lollar beiderseits der Lahn 1984 S 24 Huttarsch Muller Lollar beiderseits der Lahn 1984 S 27 Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn 1995 S 51 a b Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien 1931 S 258 Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn 1995 S 55 61 a b c Weyrauch Die Kirche auf dem Kirchberg 1979 S 96 Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn 1995 S 51 f Huttarsch Muller Lollar beiderseits der Lahn 1984 S 29 Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 15 Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 18 Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 21 Diehl Baubuch fur die evangelischen Pfarreien 1931 S 259 f Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 23 Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 25 Homepage der Kirchengemeinde Renovierung abgerufen am 18 April 2020 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 250 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Kulturdenkmaler in Hessen 2010 S 212 Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 5 Martini Die ev Kirche zu Kirchberg im Wandel der Zeiten 2008 S 10 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 251 a b Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I 2008 S 500 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 256 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 253 Weyrauch Die Kirche auf dem Kirchberg 1979 S 97 Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn 1995 S 41 Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn 1995 S 56 Kogler Die spatgotische Pfarrkirche von Kirchberg an der Lahn 1995 S 41 48 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 254 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 259 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 255 Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 260 262 Franz Bosken Hermann Fischer Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins Beitrage zur Mittelrheinischen Musikgeschichte Band 29 1 Band 3 Ehemalige Provinz Oberhessen Teil 1 A L Schott Mainz 1988 ISBN 3 7957 1330 7 S 518 Robert Schafer Hessische Glockeninschriften PDF Datei 37 7 MB in Archiv fur Hessische Geschichte und Alterthumskunde 15 1884 S 475 544 hier S 529 f Walbe Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1938 S 260 f a b Homepage der Kirchengemeinde Pfarrverzeichnis abgerufen am 29 Marz 2023 Kirchen in Lollar Evangelische Kirche Kirchberg Lahn Evangelische Kirche Lollar St Josef Lollar Kapelle aus Lollar Evangelische Kirche Odenhausen Lahn Evangelische Kirche Salzboden 50 661443 8 716065 Koordinaten 50 39 41 2 N 8 42 57 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evangelische Kirche Kirchberg Lahn amp oldid 232299750