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Nordeck zur Rabenau auch Nordeck von Rabenau ist der Name eines alten pfalzisch hessischen Adelsgeschlechts das zum Uradel des Lahngaues gehort Ursprunglicher Stammsitz der Herren von Nordeck zur Rabenau war die Burg Nordeck bei Allendorf Lumda Wappen derer von Nordeck zur RabenauDie Familie Nordeck zur Rabenau ist nicht verwandt mit dem briefadligen hessischen Adelsgeschlecht von Nordeck und dem meissnischen Uradelsgeschlecht von Rabenau Sie fuhren auch alle unterschiedliche Wappen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Gemeindewappen 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Namenstrager des nicht verwandten hessischen Adelsgeschlechts von Nordeck 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Die Burg Nordeck gehorte Anfang des 13 Jahrhunderts den Pfalzgrafen von Tubingen die sie als Erben der Grafschaft Giessen erhielten Sie war von Beginn an mit Burgmannen aus verschiedenen Geschlechtern besetzt die aber gemeinsam das Wappen der Burgmannschaft fuhrten Burgmannen stellte unter anderen auch das bedeutende Geschlecht der Milchlinge sie trugen den Namen als Eigen und Beinamen von Nordeck Zu ihnen gehorte wahrscheinlich Walter von Nordeck der von 1272 bis 1275 Heermeister des Schwertbruderordens in Livland war nbsp Burg Nordeck der ursprungliche Sitz der BurgmannschaftEin weiteres Geschlecht aus der Burgmannschaft nannte sich anfangs nur von Nordeck auch Nordeckin Angehorige dieser Familie besassen die typischen Leitnamen Widerold und Adolf Im Jahre 1222 erscheinen die Bruder Adolf Walter und Gerlach von Nordeckin erstmals urkundlich 1 1229 wird der Ritter Widerold I von Nordeck in einer Urkunde des Pfalzgrafen Wilhelm von Tubingen genannt Er war vermutlich ein naher Verwandter der Widerolde von Linden und Michelbach die 1239 als Zeugen des Pfalzgrafen urkundlich genannt werden Seine beiden Sohne Widerold und Adolf treten 1263 als Burgen der Landgrafin Sophie von Hessen einer Tochter der Heiligen Elisabeth von Thuringen auf Ausbreitung und Besitzungen Bearbeiten 1264 verkauften die Pfalzgrafen Giessen an den hessischen Landgrafen Heinrich I Dieser hatte kein Interesse den bisherigen Verteidigungszustand der Burg Nordeck aufrecht zuhalten und loste das Lehensverhaltnis der Burgmannschaft auf Die Lehen welche die Herren von Nordeck ausserhalb der Burg besassen und den Namen behielt aber die Familie Adolf von Nordeck nennt sich 1274 ausdrucklich ein Sohn des Ritters Widerold I und Vater des dritten Widerold 1283 wurde er Amtmann des Erzbischofs von Mainz Ende des 13 Jahrhunderts erwarben die Herren von Nordeck bedeutende Besitzungen in der Rabenau Dazu gehorte Londorf als Lehen der Grafen von Nassau und der Herrschaft Munzenberg Von Hessen besassen sie nur noch ein Vorrecht ihrer Muhle und spater ein Burggesess zu Marburg nbsp Die abgegangene Talburg in Londorf Gemeinde Rabenau Gemalde von Carl Engel von der RabenauJunckir Adolff genat von der Rabenau erscheint erstmals in einer am 18 April 1287 ausgestellten Urkunde Er war Schultheiss des Erzbischofs von Mainz in Amoneburg und nannte sich nach der neu erbauten Talburg an der Lumda in Rabenau Als dort ansassige Lehnsmannen des Grafen Philipp zu Nassau Saarbrucken werden im Jahre 1367 die Bruder Adolf Hermann und Johann von Nordeck genannt Ein Lehenbrief von Otto zu Solms aus dem Jahre 1473 beurkundet den Nordeck zur Rabenau den Besitz der Munzbergischen Lehen Lehensverhaltnisse bestanden zu dieser Zeit auch zum Bischof von Fulda Nach dem Aussterben der Geschlechter von Londorf und von Nordeck Braun erbten die Herren von Nordeck zur Rabenau deren samtliche Besitzungen Vermutlich infolge einer Pestepidemie gegen Ende des 15 Jahrhunderts waren alle Mitglieder der Familie bis auf Winter von Nordeck zur Rabenau gestorben Er war Domherr zu Mainz und Koln und trat mit papstlichem Dispens in den weltlichen Stand zuruck Spater heiratete er Catharina Lutter von Losshausen und wurde Stammvater aller weiteren Nachkommen der Familie Anfang des 16 Jahrhunderts waren Angehorige der Familie Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Rhon Werra des frankischen Ritterkreises Ausserdem waren sie Mitglied der mittelrheinischen Reichsritterschaft im Kanton Wetterau und in der Althessischen Ritterschaft Ende des 18 Jahrhunderts wurde ein Hausgesetz erlassen und das unverausserliche Vermogen unter Senioratsbesitz gestellt Dazu zahlte unter anderen das Patrimonialgericht Rabenau in der Provinz Oberhessen mit den Ortschaften und Hofen Londorf Kleinbach Allertshausen Kesselbach Odenhausen Geilshausen Weitershausen und Ruddingshausen Einzelne Zweige der Familie waren auch in den Landgrafschaften Hessen Darmstadt Hessen Kassel und im Herzogtum Nassau besitzlich Standeserhebungen Bearbeiten Leopold von Nordeck zur Rabenau kursachsischer Oberst und sein Bruder Heinrich von Nordeck zur Rabenau wurden im Jahre 1676 von Kaiser Leopold I in den Reichsfreiherrenstand erhoben Eine Linie wurde 1814 bei der Freiherrenklasse der Adelsmatrikel im Konigreich Bayern eingetragen Am 9 Januar 1911 erfolgte eine grossherzoglich hessische Bestatigung zur Fuhrung des Freiherrentitels fur das Gesamtgeschlecht Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der Nordeck zur Rabenau aus Johann Siebmachers WappenbuchStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Silber ein schwarzes Kleeblatt Auf dem Helm eine mit einem Pfauenfederbusch besteckte goldene Saule zwischen zwei silbern schwarz und schwarz silbern geteilten Buffelhornern Die Helmdecken sind schwarz silbern Das ursprungliche Wappenbild war ein so genanntes Waldkleeblatt drei mit der Spitze zusammengesetzte Seeblatter Die goldene Saule erscheint in jungeren Wappenabbildungen nicht mehr Gemeindewappen Bearbeiten Elemente aus dem Wappen der Familie von Nordeck zur Rabenau erscheinen noch heute in einigen hessischen Ortswappen nbsp Wappen der Gemeinde Rabenau nbsp Wappen der Gemeinde BuseckBekannte Familienmitglieder BearbeitenAdalbert von Nordeck zur Rabenau 1817 1892 deutscher Reichstagsabgeordneter Sohn des Georg Nordeck zur Rabenau 1777 1858 Ferdinand von Nordeck zur Rabenau 1837 1892 hessischer Landtagsabgeordneter und Oberstleutnant Sohn des Friedrich von Nordeck zur Rabenau 1793 1863 hessischer Landtagsabgeordneter und Generalleutnant Sohn des Hugo Nordeck zur Rabenau 1755 1832 Georg von Nordeck zur Rabenau 1777 1858 hessischer Landtagsabgeordneter und Oberst Sohn des Leopold Nordeck zur Rabenau 1747 1809 Gottlieb von Nordeck zur Rabenau 1776 1846 hessischer Landtagsabgeordneter und Oberst Sohn des Leopold Nordeck zur Rabenau 1747 1809 Hugo Leopold Georg Valentin von Nordeck zur Rabenau 1755 1832 koniglich kaiserlicher Hauptmann Karl von Nordeck zur Rabenau 1793 1862 hessischer Landtagsabgeordneter und Oberforstrat Leopold von Nordeck zur Rabenau 1747 1809 Oberst und Kammerjunker Wilhelm von Nordeck zur Rabenau 1798 1862 hessischer Landtagsabgeordneter und Forstmeister Sohn des Hugo Nordeck zur Rabenau 1755 1832 Namenstrager des nicht verwandten hessischen Adelsgeschlechts von Nordeck BearbeitenKarl Carl Freiherr von Nordeck zu Nordeck 1793 1853 Burg Hemmerich bei Bornheim Rheinland nahe Bonn Hunold Freiherr von Nordeck zu Nordeck 1909 2004 Burg Hemmerich bei Bornheim Rheinland nahe Bonn und Ehefrau Anne Marie 1930 Gisbert Rudolf Freiherr von Nordeck zu Nordeck N N verheiratet mit Andrea Bettina Bahlsen 1945 1998 Die Tochter von Werner Bahlsen war anerkannte Araber Pferdezuchterin in Oberuzwil SG bei St Gallen in der Schweiz und eine der drei Erben des nunmehr aufgeteilten Bahlsen Konzerns Ihre drei Sohne Markus Titus und Julius Freiherren von Nordeck zu Nordeck kontrollieren als Schweizer Staatsburger die v Nordeck International Holding AG in Glauris Schweiz 2 3 4 Literatur BearbeitenPeter Kreuter Die Freiherren von Nordeck zur Rabenau Anhang Briefe R M Rilke an Marietta v Nordeck zur Rabenau Schriftenreihe des Heimatkundlichen Arbeitskreises Buseck Heft 2 Buseck 1997 Otto Hupp Munchener Kalender 1918 Verlagsanstalt Munchen Regensburg 1918 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band IX Band 116 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1998 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch des Adels Freiherrliche Hauser Band XXI Band 120 der Gesamtreihe S 239 287 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1999 ISSN 0435 2408 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Johann Wilhelm Christian Steiner Geschichte des Patrimonialgerichts Londorf und der Freiherrn von Nordeck zur Rabenau Darmstadt 1846 Digitalisat Manja Sauerbrei Familienarchiv v Nordeck zur Rabenau Repertorien Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Abt O08 PDF 100 kB In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 2000 abgerufen am 18 Juli 2012 Christoph von Rommel Geschichte von Hessen Band 5 S 421ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser S 310ff 1856 S 465ff 1866 S 716ff 1869 S 607ff 1874 S 547ff Weblinks BearbeitenNordeck zur Rabenau Nordeck genannt Braun Die Rechte der Landeshoheit und Landesherrlichen Obergerichtsbarkeit eines Teutschen Reichs Standes Giesen 1785 Eintrag uber Nordeck zur Rabenau in Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Eintrag uber Nordeck zur Rabenau in Neues preussisches AdelslexiconEinzelnachweise Bearbeiten Stephan Alexander Wurdtwein Dioecesis Moguntina in achidiaconatus distincta 3 Mannheim 1777 S 302 Nr 200 Niklas Kindlinger Geschichte der deutschen Horigkeit Berlin 1819 S 255 256 Nr 19 Freiherren von Nordeck zu Nordeck u a Eigentumer einer traditionsreichen Glarner Mobelfabrik in der Schweiz Memento vom 16 Juli 2015 im Internet Archive https www wevcom ch files leseprobe v nordeck international holding ag pdf https www fuw ch article ganz privat und familir Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordeck zur Rabenau amp oldid 226364354