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Heinrich Rudolf Walbe 6 Marz 1865 in Lauban Niederschlesien 20 Januar 1954 in Heppenheim war ein deutscher Architekt Baubeamter Hochschullehrer und Denkmalpfleger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werk 3 1 Bauten 3 2 Schriften 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinrich Walbe wurde in Lauban in der Oberlausitz in Niederschlesien als Sohn des Gerichtsassessors Ernst Walbe und seiner Ehefrau Anna Walbe geb Meissner geboren Sein Vater starb bereits drei Jahre nach seiner Geburt Er besuchte die Landesschule Pforta 1 und erhielt 1884 das Reifezeugnis Von 1884 bis 1889 studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Aachen Anschliessend leistete er seinen Militardienst als Einjahrig Freiwilliger in Munchen Heinrich Walbe entschied sich fur eine Karriere als Baubeamter und absolvierte von 1890 bis 1894 das Referendariat als Regierungsbaufuhrer in Bad Nauheim und Koln Nach dem bestandenen 2 Staatsexamen arbeitete er als Regierungsbaumeister Assessor in Koln Spater wurde er als Kreisbauinspektor nach Sorau versetzt Heinrich Walbe war fur kurze Zeit als Stadtbauinspektor in der kommunalen Bauverwaltung der Stadt Halle Saale tatig Ab dem 1 April 1896 arbeitete er als Architekt in dem Buro Knoch amp Kallmeyer in Halle Im Wintersemester 1902 wurde er als ordentlicher Professor fur Baukunst III an die Technische Hochschule Darmstadt berufen er war dort Nachfolger von Erwin Marx Gleichzeitig wurde er zunachst kommissarischer und ab 1903 Denkmalpfleger der Provinz Oberhessen des Grossherzogtums Hessen und gehorte dem ersten Denkmalrat an der aufgrund des 1902 im Grossherzogtum Hessen erlassenen neuen Denkmalschutzgesetzes des ersten modernen Denkmalschutzgesetzes in Deutschland zusammentrat 2 Walbe war von 1913 bis 1916 sowie von 1928 bis 1930 Dekan der Architekturfakultat ausserdem von 1907 bis 1909 sowie von 1920 bis 1921 Rektor der Hochschule Seit spatestens 1912 war er Mitglied im Deutschen Werkbund 3 Von 1912 bis 1920 errichtete er das Verwaltungsgebaude des Chemieunternehmens Merck an der Frankfurter Strasse in Darmstadt 1918 entwarf er das Denkmal fur die gefallenen Angehorigen der Technischen Hochschule Darmstadt das im Hochschulstadion aufgestellt wurde Fur die Hochschule war er als Architekt beim Neubau der Gerbereichemie fur Edmund Stiasny der angrenzenden Versuchsgerberei und des Hochspannungslaboratoriums fur Waldemar Petersen beide entstanden 1922 1923 aktiv In den 1920er Jahren folgten auch zahlreiche Kirchenbauten Seit 1924 war Walbe auch als Denkmalpfleger fur den sudlichen Teil der Provinz Starkenburg verantwortlich Walbe wurde nach dem Tod von Friedrich Putzer 1922 Konsistorialbaumeister der Evangelischen Landeskirche in Hessen Auf Antrag von Gustav Kruger Theologe erhielt er aufgrund seiner besonderen Verdienste im Kirchenbau im Dezember 1932 von der Justus Liebig Universitat Giessen die theologische Ehrendoktorwurde als Dr theol h c verliehen Nach turbulenten Auseinandersetzungen an der Architekturfakultat nach der Machtergreifung der NSDAP in Darmstadt der Landeshauptstadt des damaligen Volksstaats Hessen wurde Heinrich Walbe am 16 Oktober 1933 im Alter von 68 Jahren auf sein Ersuchen in den Ruhestand versetzt Es kann nicht ausgeschlossen werden dass der Antrag von Walbe eine Folge der Lieser Affare in der Architekturabteilung der Hochschule im Fruhjahr 1933 war Im Ruhestand setzte sich Walbe intensiv mit Fragen des Fachwerks an historischen Gebauden auseinander Daraus entstand 1942 sein Standardwerk Das hessische frankische Fachwerk Heinrich Walbe lebte zuletzt in einem Alters und Pflegeheim in Heppenheim Er starb dort im Alter von 88 Jahren im Januar 1954 Er war seit 1895 mit Mathilde Walbe geb Meissner verheiratet Aus dieser Ehe gingen drei Sohne hervor Kurt Walbe 1898 studierte ebenfalls Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt und wurde spater Stadtbaurat in Wittenberg und Friedberg Hessen Der jungste Sohn Wolfgang Walbe 1900 1945 war Amtsgerichtsrat in Nordlingen Er starb in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs Ein Sohn starb als Soldat im Ersten Weltkrieg Heinrich Walbe wurde auf dem Alten Friedhof in Darmstadt bestattet Grabstelle I D 192 Ehrungen Bearbeiten1907 Ritterkreuz I Klasse des grossherzoglich hessischen Verdienstordens Philipps des Grossmutigen 1908 Geheimer Baurat 1932 Ehrendoktorwurde Dr theol h c der Justus Liebig Universitat Giessen 1953 Bundesverdienstkreuz 1965 In Darmstadt wurde der Walbeweg nach ihm benannt Werk BearbeitenBauten Bearbeiten 1897 1899 Wasserturm Nord in Halle Saale zusammen mit Ewald Genzmer 1905 Wohnhaus fur Familie Burkhard in Darmstadt Am Erlenberg 4 nach 1904 Doppelhaus fur Wilhelm und Theodor Kleinschmidt in Darmstadt Am Erlenberg 6 8 1908 Einfamilienhaus Musterhaus auf der Hessischen Landesausstellung 1908 in Darmstadt auf der Mathildenhohe 1912 Wohnhaus Friedrich in Darmstadt Roquetteweg 34 1919 Kriegerdenkmal im Hochschulstadion in Darmstadt Lichtwiesenweg nach 1919 Kriegerdenkmal in Bad Wimpfen 1922 1923 Institut fur Gerbereichemie der Technischen Hochschule Darmstadt Schlossgartenstrasse 1922 1923 Hochspannungslaboratorium der Technischen Hochschule Darmstadt Schlossgartenstrasse 1925 1926 evang Gustav Adolf Kapelle in Ober Morlen 1926 1927 evang Gustav Adolf Kirche in Gau Algesheim 1933 Renovierung der evang Martinskirche in DarmstadtSchriften Bearbeiten Uber Bauordnungen Rede zur Feier des Geburtstages seiner Koniglichen Hoheit des Grossherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein am 25 November 1902 in der Aula der Grossherzoglichen Technischen Hochschule zu Darmstadt Darmstadt 1902 Die Kunstdenkmaler des Kreises Giessen 1919 1938 in mehreren Banden Kloster Arnsburg mit Altenburg 1919 Hochbau in Stein B G Teubner Leipzig 1920 Der Neubau des Chemischen Instituts der Universitat Frankfurt a M In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 4 1922 S 116 126 zlb de Das hessisch frankische Fachwerk Schriften des Volks und Heimatforschung Band 4 Wittich Darmstadt 1942 erweiterte Auflagen 1954 Giessen 1979Literatur BearbeitenOtto Muller Heinrich Walbe In Mitteilungsblatter des Historischen Vereins fur Hessen Jahrgang 1954 S 123 f Christa Wolf Marianne Viefhaus Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt Darmstadt 1977 S 220 Carlo Schneider Die Friedhofe in Darmstadt Darmstadt 1991 S 40 Melanie Hanel Normalitat unter Ausnahmebedingungen die TH Darmstadt im Nationalsozialismus Carlo amp Karin Giersch Stiftung WBG Darmstadt 2014 ISBN 978 3 534 26640 1 Dissertation an der TH Darmstadt 2013 4 5 Einzelnachweise Bearbeiten Dresslers Kunsthandbuch 9 Ausgabe Band 2 Berlin 1930 S 1059 stichwortartige Angaben zur Biografie Bekanntmachung die Bestellung des Denkmalrats betreffend vom 10 Februar 1903 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Beilage 4 2 Marz 1903 S 49 f Mitgliederverzeichnis des Deutschen Werkbunds 1912 Projekt Technische Hochschule Darmstadt und Nationalsozialismus TU Darmstadt TU Darmstadt Spate Aufarbeitung der Nazi Vergangenheit Deutschlandfunk Normdaten Person GND 117115878 lobid OGND AKS VIAF 20448922 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walbe HeinrichALTERNATIVNAMEN Walbe Heinrich Rudolf vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt Hochschullehrer und DenkmalpflegerGEBURTSDATUM 6 Marz 1865GEBURTSORT Lauban SchlesienSTERBEDATUM 20 Januar 1954STERBEORT Heppenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Walbe amp oldid 239021361