www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Oberfohren 15 Marz 1881 in Dumpten 7 Mai 1933 in Kiel war ein deutscher Politiker DNVP Ernst Oberfohren Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruher Werdegang 1 2 Politik in der Weimarer Republik 1 2 1 Reichspolitik 1 2 2 Politik in Schleswig Holstein 1 3 Das Kabinett Hitler 1 4 Ruckzug und Tod 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruher Werdegang Bearbeiten Ernst Oberfohren wurde als Sohn des Landwirts Johann Oberfohren und seiner Ehefrau Anna Kruger geboren Von 1892 bis 1900 besuchte er das Gymnasium in Mulheim an der Ruhr das er mit dem Abitur verliess Danach wurde er bis 1903 am Lehrerseminar zugleich hohere Knabenschule in Mettmann ausgebildet Anschliessend studierte Oberfohren Evangelische Theologie Philosophie Germanistik und Franzosisch an den Universitaten von Berlin und Bonn Dort legte er 1907 das Staatsexamen fur das hohere Lehramt ab Bis 1909 unterrichtete er als Oberlehrer Studienrat an Schulen in Godesberg Bonn und Kattowitz 1908 dann von 1909 bis 1924 an der Stadtischen Hoheren Madchenschule und am Lehrerinnenseminar in Kiel Neben seiner Schularbeit war er weiter wissenschaftlich tatig und wurde 1914 an der Universitat Kiel mit einer Arbeit uber Jean Bodin zum Doktor der Politischen Wissenschaften promoviert Wahrend des Ersten Weltkrieges fing Oberfohren auch an Aufsatze zu politischen Themen zu schreiben Konservativ gesinnt schloss er sich in der Weimarer Republik der Deutschnationalen Volkspartei DNVP an Zunehmend wurde Politik sein Lebensinhalt Sein durch seinen Wohnort Kiel bedingtes Interesse fur Welthandel und Seeverkehr fuhrte zu einer ehrenamtlichen Mitgliedschaft am Institut fur Weltwirtschaft in Kiel Zeit seines Lebens setzte er sich aber auch herkunftbedingt fur die Belange der Landwirtschaft ein Oberfohren war in politischen Dingen initiativ strebte nach Einfluss und Anerkennung Der Schuldienst wurde da mehr und mehr zur Beschrankung 1 Politik in der Weimarer Republik Bearbeiten Reichspolitik Bearbeiten 1919 1920 gehorte Oberfohren der Weimarer Nationalversammlung an Von 1920 bis 1933 sass er als Abgeordneter der DNVP fur den Wahlkreis Schleswig Holstein im Reichstag Im Rahmen seiner parlamentarischen Arbeit beschaftigte er sich mit Steuer Finanz und Haushaltsfragen Wahlkreisbedingt kamen noch Marine und Landwirtschaftsfragen dazu Seinen Beruf als Lehrer gab er 1924 auf nachdem sich seine Interessen eindeutig der Politik zugewandt hatten und er seinen Stand in der Partei so sehr gefestigt hatte dass er hauptamtlich von der Politik leben konnte Als sich die DNVP nach der gunstig verlaufenen Reichstagswahl Dezember 1924 Anfang 1925 im Kabinett Luther erstmals an einer Regierung beteiligte gehorte Oberfohren schon zu den Abgeordneten die fur ihre Partei verantwortlich sprechen und handeln konnten 2 Bei der Reichstagswahl 1928 musste die DNVP wie andere Parteien des burgerlichen Spektrums auch erhebliche Stimmenverluste hinnehmen Eine grosse Gruppe innerhalb der Partei machte dafur den Eintritt in die Reichsregierung verantwortlich der von der Fuhrung unter Kuno von Westarp und Gottfried Treviranus durchgesetzt worden war Man konne doch nicht in die Regierung des Staates eintreten den man bekampfe Westarp und andere vertraten die Ansicht dass die Partei auch nach dem Ruckschlag weiter am demokratisch parlamentarischen System mitarbeiten sollte Die Partei solle sich fur neue Wahler offnen Der Konfrontationskurs der radikalen Parteikreise habe die Partei unglaubwurdig gemacht Die erste Gruppierung war der Meinung man musse die Opposition zur Republik verstarken und in einen Wettlauf um das Burgertum mit der erstarkenden NSDAP eintreten Fur diese Position stand Alfred Hugenberg der Sieger im Streit blieb und Parteichef wurde Er begann die Partei zu einem Instrument seines Willens umzuformen und fuhrte sie sehr autoritar Oberfohren hatte Hugenberg in den parteiinternen Kampfen eindeutig unterstutzt 3 So konnte er am 4 Dezember 1929 mit Hugenbergs Hilfe die Nachfolge des scheidenden Fraktionsvorsitzenden Westarp ubernehmen und behielt dieses Amt bis Anfang April 1933 Oberfohren galt als Mann Hugenbergs Seine Aufgabe war es den Wandel der DNVP von einer relativ pluralistischen Partei innerhalb des politischen Spektrums der Konservativen zu einer autokratischen Fuhrerpartei durchzusetzen 4 Nach der Reichstagswahl 1930 als die Partei nochmals Stimmen verlor spaltete sie sich mit dem Austritt von Westarp u a die die Volkskonservative Vereinigung grundeten die das Kabinett Bruning I unterstutzten Im Marz 1930 noch vor seiner Ernennung zum Reichskanzler hatte Heinrich Bruning vergeblich versucht auch Oberfohren auf seine Seite zu ziehen 5 Hugenberg und Oberfohren schworen die die Partei auf einen strikten Oppositionskurs gegen die Regierung ein die von den demokratischen Parteien gebildet wurde 6 Dessen Stellung in der Partei beruhte mehr auf dem Wohlwollen Hugenbergs als auf Unterstutzung in der Fraktion In der Folgezeit radikalisierten sich die Positionen Hugenbergs die Oberfohren bis Ende 1932 ohne Widerspruch mittrug Im Oktober 1931 formulierte Oberfohren im Reichstag eine regelrechte Kriegserklarung gegen die Weimarer Republik und die sie tragenden burgerlichen Parteien Wir kommen in diesen Reichstag um eine Kriegsansage auf den Tisch zu legen Bravo bei den Deutschnationalen eine Kriegsansage dem System unter dem wir regiert werden und den Tragern dieses Systems Das deutsche Volk will heute grosse Entscheidungen sehen Entweder finden diese kleinen Parteien den Weg der nach Ursprung und Zielsetzung ihrer Politik gegeben ist oder sie werden vernichtet Sie werden in freier Luft zerrissen auf freiem Felde erschossen 7 Bei der Frage der Zusammenarbeit mit der NSDAP fur die sich Hugenberg im Vorfeld der Tagung der Harzburger Front im Herbst 1931 vehement einsetzte widersprach Oberfohren seinem Parteivorsitzenden aber 8 Einen Monat spater beklagte er sich gegenuber einem Fraktionskollegen uber Hugenbergs utopische Ambitionen auf ein Amt als Reichskanzler oder Reichsprasident schwenkte dann aber um und lobte Hugenberg uber die Massen 9 Politik in Schleswig Holstein Bearbeiten Obwohl selbst ohne besondere Funktionen in Schleswig Holstein beherrschte Oberfohren den Landesverband der DNVP fast vollstandig Dabei kamen ihm seine Verbindung zur Zentrale aber auch seine politische Erfahrung und seine intensive Parteiarbeit zugute Ihre starkste Unterstutzung hatte die Partei bis 1928 in den bauerlichen und mittelstandisch gewerblichen Schichten sowie Verwaltung und Militar 10 Demzufolge war die Propaganda der DNVP ausschliesslich auf Gegnerschaft zur Sozialdemokratie ausgelegt Oberstes Ziel im Land und Reich sei der Aufbau einer antimarxistischen Front Oberfohren unterstrich immer wieder wie schadlich fur die Partei die Zeit in der Regierung gewesen sei Hugenberg komme das Verdienst zu die Partei auf den Weg der nationalen Opposition gefuhrt zu haben Das sei keine Obstruktionspolitik sondern die Wahrung wichtiger nationaler Interessen Ziel dieser Politik war der Zusammenbruch der Weimarer Demokratie 11 Trotzdem verringerte sich die Anzahl der Wahler der DNVP erheblich Lag der Stimmenanteil 1924 noch bei 33 der abgegebenen Stimmen so waren es 1928 noch 23 1930 hingegen nur noch 6 1 Prozent somit ein Verlust von rund 80 der Stimmen Diese Wahlerschichten wanderten zuerst zu berufsstandischen Parteien 1932 waren sie bei der NSDAP angekommen die im Juli 1932 schon 51 der Stimmen erhielt Beiden Parteien war deutlich dass sie um die gleichen politisch okonomisch und sozial verunsicherten Wahlerschichten kampften Daher kam es in Schleswig Holstein ab 1928 zu einer zunehmenden Frontstellung zwischen DNVP und NSDAP Oberfohren versuchte den Wahlern zu verdeutlichen dass die DNVP die einzige Gruppierung sei von der sie sich Hilfe im Kampf fur ihre Interessen erhoffen konnten der gegen den Staat gerichtet war Diese Rolle des Staatsgegners vertrat die NSDAP in den Augen der Wahler aber viel uberzeugender als die DNVP in deren Reihen sich viele hohere Beamte und Funktionstrager des bekampften Staates befanden 12 Die Auseinandersetzung zwischen der NSDAP und DNVP und ihrem Fuhrer Oberfohren wurde ab 1928 hart gefuhrt Hauptkontrahenten waren Oberfohren und der Gauleiter der NSDAP Schleswig Holstein Hinrich Lohse Anfangs wurde die Auseinandersetzung in der Presse auf Versammlungen und auch vor Gericht ausgetragen Obwohl die DNVP ahnlich wie die NSDAP die Zerstorung der Republik als Zielsetzung verfolgte kritisierte sie insbesondere deren demagogischen Stil und die Form der Auseinandersetzung die als unverantwortlich bezeichnet wurde Die NSDAP sei eine demagogisch gewalttatige Partei ihre Kandidaten seien teils moralisch minderwertig teils sei ihre Qualifikation fur die angestrebten Amter nicht ausreichend Der Gipfel der Auseinandersetzung war eine Klage von Lohse gegen Oberfohren die dieser teilweise abschmettern konnte Die Informationen der DNVP erschienen in den meist konservativ gesinnten ortlichen Presseorganen wie dem Ostholsteiner Tageblatt die der NSDAP in der neuen parteieigenen Schleswig Holsteinischen Tageszeitung oder auf Flugblattern Nach Wulf ist es bezeichnend welche der Programmpunkte der NSDAP nicht kritisiert wurden So wurden weder die antiparlamentarische und antidemokratische Haltung der NSDAP noch der Kampf gegen das System noch der offene Antisemitismus der NSDAP angegriffen Diese Haltungen waren auch in der DNVP vertreten und boten im Reich unter dem Dach der Nationalen Opposition eine Basis fur eine partielle Zusammenarbeit 13 Der mehr programmatische und propagandistische Konflikt erhielt seit Fruhjahr 1932 eine politisch praktische Dimension Am 29 Mai 1932 hatten die Nationalsozialisten im Freistaat Oldenburg die absolute Mehrheit bekommen und dort am 16 Juni 1932 mit dem Kabinett Rover die erste nationalsozialistische Regierung gebildet Zu dem Freistaat gehorte der Landesteil Lubeck der in etwa dem bis 1970 existierenden Kreis Eutin entsprach Regierungsprasident dieses Gebietes wurde der SA Standartenfuhrer und NSDAP Funktionar J H A Bohmcker nach seinem bevorzugten Schlaginstrument bei politischen Auseinandersetzungen auch Latten Bohmker genannt Im Rahmen der einsetzenden nationalsozialistischen Gleichschaltung wurden im Landesteil Lubeck 50 teilweise mit Handgranaten ausgerustete SA Manner zu Hilfspolizisten ernannt die nach aussen hin die Sicherheitspolizei unterstutzen sollten in Wirklichkeit aber ein wahres Schreckensregiment errichteten Der Regierungsprasident entfaltete ein Unrechtsregime Unter anderem entliess er am 2 November den korrekt arbeitenden der DNVP angehorenden Eutiner Burgermeister Otto Stoffregen und zwei Tage spater den korrekt ermittelnden Polizeikommissar der Stadt Paul Marks 14 Beide Beamte waren bemuht gewesen ein am 11 August erfolgtes Handgranatenattentat auf eine Einrichtung der SPD aufzuklaren das offensichtlich aus den Reihen der SA begangen worden war Damit gab die NSDAP klar zu erkennen dass sie nach einer erfolgreichen Machtergreifung auch im Deutschen Reich ihre Vorhaben gegen alles Recht und alle Gesetze durchsetzen wurde Im Landesteil Lubeck wurde ein Willkurregime errichtet Widerstand war zwecklos da das Recht nichts mehr galt und nur Gewalt praktiziert wurde 15 In der schleswig holsteinischen Presse fanden die Vorgange grossen Widerhall Fur die Deutschnationalen in Schleswig Holstein war damit klar dass sie von den Nationalsozialisten im Reich keine Bundnistreue sondern rucksichtslose Gegnerschaft und Unterdruckung zu erwarten hatten 16 Das Kabinett Hitler Bearbeiten Als sich im Januar 1933 eine Koalition der NSDAP mit der DNVP unter einem Kanzler Adolf Hitler abzeichnete war Oberfohren nicht grundsatzlich dagegen aber er war der Meinung dass seine Partei bestimmte Positionen bei Verhandlungen nicht aufgeben sollte Ab dem 16 Januar 1933 gab es in Berlin andauernd verschiedene Treffen der DNVP Angehorigen bei denen uber die in Erwagung gezogene Koalition mit den Nationalsozialisten debattiert wurde Bei all diesen Treffen scheint Oberfohren keinen Einspruch gegen diese Koalition erhoben zu haben Wulf findet das nach den Erfahrungen der DNVP und ihrer Haltung zur NSDAP in Schleswig Holstein erstaunlich Andrerseits verweist er auf die aus Sicht der DNVP und auch Oberfohrens einmalige Chance der Partei an die Macht zu kommen und ihr Programm durchzusetzen 17 Das Eintrittsgeld dazu war die Koalition mit der NSDAP Oberfohren war zu diesem Zeitpunkt wie auch andere fuhrende DNVP Politiker der Ansicht dass ausreichend Sicherungen gegen eine Vorherrschaft der NSDAP in der Koalition eingebaut waren Der Aussenminister Konstantin von Neurath war ein Protege von Reichsprasident Hindenburg und hatte schon in den Vorgangerkabinetten amtiert Der Reichswehrminister Werner von Blomberg wurde durch Hindenburg zum Minister in Hitlers Kabinett ernannt Hugenberg konnte fur vier Ministerien sprechen Ausserdem gibt Wulf zu bedenken dass Oberfohren schliesslich ein Hugenberg Mann war und sich ihm verpflichtet fuhlte Fur Wulf besteht kein Zweifel dass Oberfohren den Entschluss zur Regierungskoalition mit den Nationalsozialisten in der zweiten Halfte des Januars 1933 mitgetragen hatte Nach Ernennung des Kabinetts Hitler Papen Hugenberg am 30 Januar 1933 erwiesen sich die vielen Sicherungen als ziemlich bruchig Der vierfache Minister und Kommissar fur die Osthilfe Hugenberg war seinen Amtern nicht gewachsen Dazu kam dass er nicht den Kontakt zur Fraktion hielt Daher war er auch in seinen Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten und den anderen Regierungsmitgliedern im Kabinett isoliert Bald wurde klar die Nationalsozialisten waren nicht gebandigt sondern waren im Begriff an der DNVP vorbeizuziehen 18 Oberfohren sah in den folgenden Tagen ein dass die Koalition mit der NSDAP ein Fehler gewesen war Die Nationalsozialisten waren im Begriff genauso vorzugehen wie im Landesteil Lubeck des Freistaats Oldenburg Am 10 Februar engagierte er sich in der Fraktionssitzung erstmals offen gegen Hugenberg Von Oberfohren aufgeputscht 19 wurde Hugenberg nun auch von anderen Fraktionsangehorigen kritisiert Dieser kundigte als Reaktion auf die Kritik an er wolle sich nach der Wahl am 5 Marz von jedem DNVP Abgeordneten einen Revers unterschreiben lassen dass dieser im Voraus jede Massnahme des Kabinetts billigen werde Oberfohren fuhlte sich seit dieser Forderung Hugenbergs die als Eingriff in die Abgeordnetenautonomie gesehen wurde frei von jeder Bindung an Hugenberg Inzwischen verstarkte sich der Eindruck von Hugenbergs physischer und politisch taktischer Unzulanglichkeit Hugenberg war nur auf die Wahrung seiner Amter bedacht und erwies sich bei seiner Amtsfuhrung und Auseinandersetzungen mit den Nationalsozialisten im Kabinett nur zogernd und unschlussig 20 Nach Einschatzung von Fraktionskollegen marschierten die Nationalsozialisten an ihm vorbei 21 Nach der Wahl vom 5 Marz verschlechterte sich die Position der DNVP in der Regierung noch Denn nun hatten die Nationalsozialisten die Mehrheit im Reichstag da die Stimmen der Kommunisten gemass der Reichstagsbrandverordnung sicherlich mit den Stimmen der DNVP fur ungultig erklart worden waren Abgesehen von Verfassungsanderungen konnten die Nationalsozialisten jetzt Entscheidungen allein treffen Bei der Kabinettssitzung vom 11 Marz uberging Hitler daher Hugenberg als dieser Zeit haben wollte den uberraschend vorgetragenen Vorschlag zur Errichtung eines Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda zu uberprufen das Joseph Goebbels ubernehmen sollte Auf das wichtigste Vorhaben der Nationalsozialisten vor der Zusammensetzung des neuen Reichstages das von Wilhelm Frick vorgeschlagene Ermachtigungsgesetz nahmen Hugenberg und die nicht nationalsozialistischen Kabinettsmitglieder kaum Einfluss Soweit sie sich bei ihren Einwendungen nicht gegenseitig bekampften liessen sie sich von Hitler Hermann Goring und Frick uberspielen 22 Bald darauf verabschiedete der Reichstag das Ermachtigungsgesetz vom 24 Marz 1933 Bei der ersten Fraktionssitzung nach der Wahl hatte Hugenberg es nicht geschafft die innerparteiliche Opposition gegen ihn zur Ruhe zu bringen Die Sitzung verlief tumultuos der Abgeordnete Reinhold Quaatz notierte in sein Tagebuch Oberfohren hetzte 23 Hugenberg begann nun Oberfohrens Ablosung als Fraktionsvorsitzenden zu betreiben Oberfohren seinerseits erhielt in dieser Zeit zahlreiche Briefe von Parteifreunden die berichteten dass die Nationalsozialisten uberall mit Gewalt die Besetzung von Schlusselstellungen in Politik und Verwaltung mit den eigenen Anhangern durchfuhrten Deutschnationale Beamte wurden widerrechtlich aus ihren Posten entlassen Das traf auch Wahlbeamte im Wahlkreis Oberfohrens wie am 25 Marz 1933 zum Beispiel den seit November 1932 amtierenden Oberprasidenten Heinrich Thon der Provinz Schleswig Holstein Er wurde widerrechtlich in den Ruhestand versetzt und gegen den NSDAP Gauleiter Hinrich Lohse ausgewechselt 24 Am 22 Marz 1933 sprach sich die Fraktion in einer Probeabstimmung fur die Neuwahl des Fraktionsvorsitzenden fur Oberfohren aus Um seine Position weiter zu starken und um Hugenberg zu einer Kursanderung zu zwingen leitete Oberfohren einige von den Briefen die ihn hilfesuchend aus dem Reich erreicht hatten an Parteifreunde weiter Am 24 Marz 1933 kam es in der Fraktionssitzung zu einer funfstundigen Auseinandersetzung zwischen ihm und Hugenberg bei der sich das Blatt Hugenberg zuzuwenden schien 25 Ruckzug und Tod Bearbeiten Von den Auseinandersetzungen in der DNVP hatten die Nationalsozialisten Wind bekommen Goring als Reichskommissar des preussischen Innenministeriums ordnete fur den 26 und 27 Marz Durchsuchungen von Oberfohrens Berliner Buros und seiner Kieler Privatwohnung an Zitate aus gegen Hugenberg gerichteten Briefen die dabei gefunden worden waren liess Goring an die Presse weitergeben 26 Diese Aktion stand im Zusammenhang mit nationalsozialistischen Pressionen gegen deutschnationale Politiker wie Gunter Gereke und Entlassungen von Beamten die der Partei nahestanden 27 Oberfohren erwartete eine Solidaritatsaktion von Partei und Fraktion gegen die Verletzung der Rechte eines Parteikollegen Als diese nicht eintrat wurde ihm wie der Historiker Peter Wulf schreibt das Scheitern seines Lebenswerkes bewusst Seine Warnungen und politischen Bemuhungen waren umsonst Die eigene Partei paktierte mit ihrem eigenen Henker Ein Nervenzusammenbruch war die Folge Ende Marz legte Oberfohren sein Reichstagsmandat nieder vielleicht auch um ein deutliches Zeichen gegen die Hausdurchsuchungen zu setzen die seine politische Immunitat als Reichstagsabgeordneter verletzte 28 Er zog sich verbittert nach Kiel zuruck Am 12 April 1933 erklarte Hugenberg wahrheitswidrig vor der Fraktion Oberfohren sei von Anfang an gegen die Koalition mit der NSDAP gewesen sein Rucktritt sei ein Schuldeingestandnis 29 Mitte April 1933 begab sich Oberfohren in ein Kurheim nach Bad Weisser Hirsch bei Dresden kehrte aber schon nach wenigen Tagen ruhelos nach Hause zuruck Seine Frau und er wurden durch die nationalsozialistische Presse offentlich angegriffen und als Feinde der nationalsozialistischen Bewegung an den Pranger gestellt nun befurchtete das Paar eine korperliche Attacke oder einen Mordanschlag der Nationalsozialisten Am 7 Mai 1933 wurde Oberfohren in seiner Kieler Wohnung erschossen aufgefunden Der offizielle Polizeibericht konstatierte einen Suizid 30 In der allgemein herrschenden Atmosphare des Terrors der ersten Wochen nach der Machtergreifung wurde dies von manchen bezweifelt 31 Ob es wirklich Suizid war oder gar ein Mord ist bis heute umstritten Peter Wulf verweist auf das grosse SA Treffen vom 6 und 7 Mai in Kiel das Oberfohren erschutterte In dieser Situation der absoluten Niederlage und des Scheiterns seines personlichen und politischen Lebenswerkes sei ihm der Tod als der einzige Ausweg erschienen 32 Oberfohrens Witwe gab schon 1956 zu Protokoll ihr Mann habe aus tiefer Verzweiflung den Freitod gewahlt 33 34 Das in Paris durch Willi Munzenberg im Auftrag der KPD herausgegebene Braunbuch hatte 1933 ohne Quellennennung behauptet Oberfohren sei als Mitwisser des Reichstagsbrands ermordet worden 35 Diese Version wurde von den meisten Historikern bis zum Jahr 1962 fur glaubhaft gehalten In diesem Jahr erschien das Buch Der Reichstagsbrand Legende und Wirklichkeit von Fritz Tobias der zu einer schon im Jahr 1959 60 in einer Serie des Spiegels vorveroffentlichten Neubewertung der Ursachen den Reichstagsbrandes kam und die Mordthese verwarf 36 Veroffentlichungen einer Historikergruppe um den Schweizer Historiker Walther Hofer stellten dies in den 1970er Jahren wieder in Frage 37 was in einer Veroffentlichung um den Politikwissenschaftler Eckhard Jesse 1986 wieder bezweifelt wurde 38 Die Historiker Alexander Bahar und Wilfried Kugel vertraten 2001 die Auffassung dass es sich bei Oberfohrens Tod lediglich um einen als Suizid getarnten Mord gehandelt habe Dabei stutzen sie sich unter anderem auf die Memoiren des Gestapo Chefs Rudolf Diels wonach Oberfohrens Tod den Verdacht der Gestapo erweckt habe Ermittlungen der Kieler Polizei hatten zur Festnahme eines SA Rollkommandos gefuhrt das auf eigne Faust gehandelt habe 39 Seit 1934 ist die Behauptung nachweisbar dass ein solches Rollkommando unter Fuhrung Paul Rohrbeins Oberfohren entweder erschossen oder zum Suizid gezwungen haben soll 40 Der amerikanische Historiker Benjamin Carter Hett spricht 2016 trotz des Inhalts der oben angefuhrten Diels Memoiren davon dass Oberfohren in den Selbstmord getrieben worden sei Der Mord von dem das Braunbuch gesprochen habe habe nicht stattgefunden Dagegen hatte Oberfohren gegenuber einem Journalisten des Neuen Vorwarts schon im April 1933 von der Moglichkeit eines Suizids gesprochen 41 Von den Historikern die den Mord fur wahrscheinlich halten wird in diesem Zusammenhang meist angefuhrt dass Oberfohren belastendes Material uber den Reichstagsbrand gesammelt hatte das eine nationalsozialistische Verantwortung fur den Brand bewiesen oder angedeutet hatte Als ein Beleg gilt die so genannte Oberfohren Denkschrift Eine Vorversion erschien Ende April 1933 anonym im Manchester Guardian spatere Versionen die in Willi Munzenbergs Braunbuch erschienen nannte Oberfohren als Verfasser Dieser Text gilt heute als Falschung des kommunistischen Journalisten Albert Norden 42 Das sieht auch Benjamin Carter Hett so aber seiner Meinung nach basierte der Inhalt der Veroffentlichung im Manchester Guardian auf Einschatzungen die Oberfohren teilte Dass Oberfohren von der Vorbereitung der Brandstiftung im Reichstag etwas wusste halt er dagegen fur ausgeschlossen 43 Der Generalredaktor der Neuen Deutschen Biographie Franz Menges dagegen halt es fur moglich dass die Veroffentlichung im Manchester Guardian Oberfohren zugeschrieben wurde und zu seiner Ermordung fuhrte 44 Ganz anders ruckt der Kulturhistoriker Jonathan Miles den Komintern Funktionar Louis Gibarti in den Blickpunkt der aus seiner Sicht zusammen mit Otto Katz fur den Abdruck des Schriftstucks im Manchester Guardian gesorgt hat und auch der Verfasser gewesen sein konnte 45 Schriften BearbeitenJean Bodin und seine Schule Untersuchungen uber die Fruhzeit der Universalokonomik Kiel 1914 Dissertation Die Idee der Universalokonomie in der franzosischen wirtschaftswissenschaftlichen Literatur Jena 1915 Franzosische Bestrebungen zur verdrangung des deutschen Handels Jena 1916 Die Lebensmittelversorgung der Stadt Kiel in den drei ersten Kriegsjahren Kiel 1918 Deutschnationale Steuerpolitik 1924 Wir und die Steuervorlagen 1925 Deutschnationale Steuerpolitik und Mittelstand 1926 Wirtschafts und Steuernote des selbstandigen Mittelstandes 1927 Reichshaushalt und Finanzausgleich 1928 Auf zur Opposition 1928 Reichshaushalt 1929 Zum Freiheitsgesetz s a 1930 Kampfprogramm der Deutschnationalen Volkspartei 1930 Kriegserklarung an das System Brunning Berlin 1931 Literatur BearbeitenPeter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik In Erich Hoffmann und Peter Wulf Hrsg Wir bauen das Reich Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein Wachholtz Neumunster 1983 ISBN 3 529 02181 4 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Franz Menges Oberfohren Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 384 f Digitalisat Oberfohren Ernst In Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Bd 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 S 1344 Weblinks BearbeitenErnst Oberfohren in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Literatur von und uber Ernst Oberfohren im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Ernst Oberfohren in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik In Erich Hoffmann und Peter Wulf Hrsg Wir bauen das Reich Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig Holstein Neumunster 1983 ISBN 3 529 02181 4 S 167 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 167f Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 168 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 169 Hermann Weiss und Paul Hoser Hrsg Die Deutschnationalen und die Zerstorung der Weimarer Republik Aus dem Tagebuch von Reinhold Quaatz 1928 1933 Schriftenreihe der Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 59 Oldenbourg Munchen 1989 ISBN 3 486 64559 5 S 105 Hans Mommsen Aufstieg und Untergang der Republik von Weimar Ullstein Berlin 1998 S 359 Annelise Thimme Flucht in den Mythos Die Deutschnationale Volkspartei und die Niederlage von 1918 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1969 S 142 Friedrich Hiller von Gaertringen Die Deutschnationale Volkspartei In Erich Matthias und Rudolf Morsey Hrsg Das Ende der Parteien Darstellungen und Dokumente Droste Dusseldorf 1960 S 558 Hermann Weiss und Paul Hoser Hrsg Die Deutschnationalen und die Zerstorung der Weimarer Republik Aus dem Tagebuch von Reinhold Quaatz 1928 1933 Oldenbourg Munchen 1989 S 161 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 170 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 171 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 174 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 177 Lawrence D Stokes Meine kleine Stadt steht fur tausend andere Studien zur Geschichte von Eutin in Holstein 1918 1945 Struve s Buchdruckerei Eutin 2004 ISBN 3 923457 72 3 S 185 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 176f Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 178 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 178 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 179f So die Einschatzung des Abgeordneten Reinhold Quaatz Hermann Weiss und Paul Hoser Hrsg Die Deutschnationalen und die Zerstorung der Weimarer Republik Aus dem Tagebuch von Reinhold Quaatz 1928 1933 Oldenbourg Munchen 1989 S 235 Peter Wulf Ernst Oberfohren 1983 S 180 f Hermann Weiss und Paul Hoser Hrsg Die Deutschnationalen und die Zerstorung der Weimarer Republik Aus dem Tagebuch von Reinhold Quaatz 1928 1933 Oldenbourg Munchen 1989 S 235 Friedrich Hiller von Gaertringen Die Deutschnationale Volkspartei In Erich Matthias und Rudolf Morsey Hrsg Das Ende der Parteien Darstellungen und Dokumente Droste Dusseldorf 1960 S 588 f Hermann Weiss Weiss und Paul Hoser Hrsg Die Deutschnationalen und die Zerstorung der Weimarer Republik Aus dem Tagebuch von Reinhold Quaatz 1928 1933 Oldenbourg Munchen 1989 S 244 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 181 f Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 182 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 183 f Richard J Evans Das Dritte Reich Bd I Aufstieg Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2004 S 486 Friedrich Hiller von Gaertringen Die Deutschnationale Volkspartei In Erich Matthias und Rudolf Morsey Hrsg Das Ende der Parteien Darstellungen und Dokumente Droste Dusseldorf 1960 S 596 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 184f Friedrich Hiller von Gaertringen Die Deutschnationale Volkspartei In Erich Matthias und Rudolf Morsey Hrsg Das Ende der Parteien Darstellungen und Dokumente Droste Dusseldorf 1960 S 606 Lars Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff Deutsche Legenden Vom Dolchstoss und anderen Mythen der Geschichte Ch Links Verlag Berlin 2002 S 51 Richard J Evans Das Dritte Reich Bd I Aufstieg Deutsche Verlagsanstalt Munchen 2004 S 488 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 185 ff Lars Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff Deutsche Legenden Vom Dolchstoss und anderen Mythen der Geschichte Ch Links Verlag Berlin 2002 S 52 Richard Wolff Der Reichstagsbrand 1933 Ein Forschungsbericht in Aus Politik und Zeitgeschichte Bonn Bundeszentrale fur Politische Bildung ISSN 0479 611X Nr B 3 56 18 Januar 1956 S 35 zitiert einen Brief Ida Oberfohrens der Online als IFZ Zeugenschrifttum einsehbar ist Oberfrohren Ida zs 0654 Anson Rabinbach Staging Antifascism The Brown Book of the Reichstag Fire and Hitler Terror In New German Critique 103 2008 S 97 126 hier S 100 Fritz Tobias Der Reichstagsbrand Legende und Wirklichkeit Grote Rastatt 1962 Walther Hofer Edouard Calic Christoph Graf Friedrich Zipfel Der Reichstagsbrand Eine wissenschaftliche Dokumentation K G Saur Munchen 1978 Uwe Backes Karl Heinz Janssen Eckhard Jesse Henning Kohler Hans Mommsen Fritz Tobias Reichstagsbrand Aufklarung einer historischen Legende Piper Munchen und Zurich 1986 S 94 Rudolf Diels Lucifer ante portas es spricht der erste Chef der Gestapo Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1950 S 304 Alexander Bahar und Wilfried Kugel Der Reichstagsbrand Wie Geschichte gemacht wird edition q Berlin 2001 ISBN 3 86124 513 2 S 634 637 Benjamin Carter Hett Der Reichstagsbrand Wiederaufnahme eines Verfahrens Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2016 ISBN 978 3 498 03029 2 S 211 u 221 Peter Wulf Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik 1983 S 166 f Franz Menges Oberfohren Ernst in Neue Deutsche Biographie 19 1999 S 384 f online Zugriff am 6 Marz 2018 Lars Broder Keil und Sven Felix Kellerhoff Deutsche Legenden Vom Dolchstoss und anderen Mythen der Geschichte Ch Links Verlag Berlin 2002 S 51 f Hermann Beck The Fateful Alliance German Conservatives and Nazis in 1933 The Machtergreifung in a New Light Berghahn Books New York 2013 ISBN 9780857454102 S 168 227 Benjamin Carter Hett Der Reichstagsbrand Wiederaufnahme eines Verfahrens Ubersetzung aus dem Englischen von Karin Hielscher Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2016 ISBN 978 3 498 03029 2 S 221 Franz Menges Oberfohren Ernst in Neue Deutsche Biographie 19 1999 S 384 f online Zugriff am 6 Marz 2018 Jonathan Miles The Nine Lives of Otto Katz The Remarkable Story of a Communist Super Spy Bantam Books London u a 2010 S 94 f Normdaten Person GND 101629362 lobid OGND AKS VIAF 71765211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oberfohren ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker DNVP MdRGEBURTSDATUM 15 Marz 1881GEBURTSORT DumptenSTERBEDATUM 7 Mai 1933STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Oberfohren amp oldid 237787887