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Mit der eidgenossischen Volksabstimmung vom 7 Marz 2021 wurde der Bundesbeschluss uber die Genehmigung des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens mit Indonesien angenommen Der Bundesrat wurde damit zum Abschluss des Vertrags ermachtigt Dieses Abkommen stellt faktisch ein Freihandelsabkommen FHA zwischen der Europaischen Freihandelsassoziation EFTA und Indonesien dar Das Wirtschaftsabkommen englisch Comprehensive Economic Partnership Agreement CEPA hat das Ziel den Warenverkehr sowie den Handel mit Dienstleistungen zu liberalisieren die Investitionsmoglichkeiten der Vertragsparteien EFTA Staaten und Indonesien auszuweiten und den internationalen Handel in die Richtung zu bewegen dass er zur nachhaltigen Entwicklung beitragt Das CEPA hat die Form eines volkerrechtlichen Vertrags 1 Seit dem Jahre 2004 standen die EFTA Staaten mit Indonesien in Kontakt bezuglich der Ausarbeitung eines CEPA formelle Verhandlungen wurden im Jahre 2011 lanciert Nach 15 Verhandlungsrunden und mehreren Zwischenrunden wurde das Abkommen im November 2018 zum Abschluss gebracht und anschliessend am 16 Dezember 2018 in Jakarta unterzeichnet 2 Gegen den Bundesbeschluss wurde von der Bauerngewerkschaft Uniterre das fakultative Referendum ergriffen Der Bundesbeschluss wurde dem Volk am 7 Marz 2021 zur Abstimmung unterbreitet Eine Mehrheit des Volkes stand jedoch hinter dem Abkommen und nahm es mit 51 6 Ja Stimmen an Dieses Freihandelsabkommen ist das erste der 40 unterzeichneten FHAs der Schweiz das dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wurde 3 Inhaltsverzeichnis 1 Behandlung des Bundesbeschlusses 1 1 Rechtliche Grundlage 1 2 Vorverfahren 1 3 Behandlung in den Eidgenossischen Raten 2 Inhalt des Abkommens 2 1 Warenverkehr 2 2 Dienstleistungen und Investitionen 2 3 Nachhaltigkeit geistiges Eigentum und Memorandum of Understanding 3 Fakultatives Referendum 3 1 Abstimmungstext 3 2 Chronologie 3 3 Referendumskomitee 4 Stellungnahmen 4 1 Argumente des Referendumskomitees 4 2 Argumente von Bundesrat und Parlament 5 Volksabstimmung 5 1 Haltungen 5 2 Ergebnisse 5 3 Abstimmungskampf 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBehandlung des Bundesbeschlusses BearbeitenRechtliche Grundlage Bearbeiten Hauptartikel Volkerrechtlicher Vertrag Schweiz Gemass Art 166 Abs 2 und Art 184 Abs 2 BV unterzeichnet der Bundesrat einen volkerrechtlichen Vertrag und unterbreitet ihn mit dem Entwurf eines Bundesbeschlusses Art 24 Abs 3 ParlG der Bundesversammlung zur Genehmigung was Voraussetzung fur die Ratifikation des Vertrages durch den Bundesrat ist Nach Art 141 Abs 1 Bst d Ziff 3 BV unterstehen Vertrage die wichtige rechtsetzende Bestimmungen enthalten dem fakultativen Referendum Vorverfahren Bearbeiten Grundsatzlich muss bei Bundesbeschlussen die dem fakultativen Referendum unterstehen eine Vernehmlassung durchgefuhrt werden In diesem Fall konnte gestutzt auf Artikel Art 3a Absatz 1 Buchstabe b des Vernehmlassungsgesetzes darauf verzichtet werden weil fur die Umsetzung des Abkommens keine Gesetzesanderungen notig seien und man sich uber die Positionen der interessierten Kreise im Klaren sei Das Mandat des Bundesrates vom 10 Juni 2005 fur die Verhandlungen mit Indonesien wurde gemass Art 152 Abs 3 ParlG den Aussenpolitischen Kommissionen des Nationalrats APK N und des Standerats APK S sowie der Kommission fur Wirtschaft und Abgaben des Standerats zur Konsultation unterbreitet Alle drei Kommissionen stimmten dem Mandatsentwurf zu Eine grosse Kontroverse losten die geplanten Zollkonzessionen fur Palmol aus In diesem Zusammenhang wurden auch eine Motion 16 3332 und zwei Standesinitiativen 18 303 17 317 eingereicht die forderten dass Palmol aus den Verhandlungen mit Malaysia und Indonesien ausgeschlossen wird Sowohl die Motion als auch die beiden Standesinitiativen wurden verworfen Die APK S reichte ihrerseits eine Motion ein die den Bundesrat verpflichtet in den FHAs mit Malaysia und Indonesien keine Konzessionen fur Palmol zu gewahren die die einheimische Olsaatenproduktion reduzieren konnten Er sollte im Abkommen uberdies stufenweise Massnahmen vorsehen die es erlauben allfallige Palmolkonzessionen auszusetzen falls diese die inlandische Olsaatenproduktion reduzieren Schliesslich sollte der Bundesrat im Abkommen Bestimmungen vorsehen die einen Beitrag zur nachhaltigen Produktion und zum nachhaltigen Handel von Palmol leisten und sich an der Erarbeitung von internationalen Standards beteiligen Die APK N nahm die Motion mit 18 zu drei Stimmen an kurze Zeit spater folgte ihr der Nationalrat 2 Behandlung in den Eidgenossischen Raten Bearbeiten Der Bundesbeschluss wurde vom Nationalrat in der Herbstsession 2019 behandelt Eine Mehrheit des Rates stellte sich hinter das Abkommen eine Minderheit aus SP und Grunen verlangte ein Kontrollsystem im Inland das reguliert dass nur nachhaltiges Palmol Zollpraferenzen erhalt Die Regelungen fur die Kontrolle solle der Bundesrat auf dem Verordnungsweg schaffen Die gegnerische Mehrheit befurchtete jedoch dass diese Moralkeule Indonesien vor den Kopf stossen konnte falls ein solcher Zusatz angefugt wird Zugleich gebe es ja die Motion Keine Konzessionen beim Palmol die schon Regelungen in diesem Bereich vorsieht Deswegen wurde der Minderheitsantrag im Nationalrat mit 110 zu 64 Stimmen bei elf Enthaltungen verworfen Im Standerat gab es keine entsprechenden Antrage In den Schlussabstimmungen wurde der Bundesbeschluss vom Nationalrat mit 119 zu 56 Stimmen bei 21 Enthaltungen angenommen im Standerat mit 34 zu 8 Stimmen bei zwei Enthaltungen 4 Inhalt des Abkommens BearbeitenWarenverkehr Bearbeiten Vonseiten der EFTA Staaten werden jegliche Zolle auf Industrieprodukte Fisch und andere Meeresprodukte vollumfanglich beseitigt Indonesien beseitigt seinerseits 78 6 seiner Zolle auf Schweizer Industrieexporte Die verbleibenden 21 4 Zollabgaben werden graduell abgebaut sodass nach einer Ubergangsfrist von zwolf Jahren die Zollabgaben auf Industrieexporte fast vollumfanglich 98 2 beseitigt sind Im Bereich der Landwirtschaft gewahren sich die Schweiz und Indonesien reziprok Zollkonzessionen fur bestimmte verarbeitete und unverarbeitete Landwirtschaftsprodukte fur die das Partnerland ein besonderes Interesse geltend gemacht hat einen vollstandigen Zollabbau gibt es aber nicht Fur Schokolade Energydrinks Kaffee Bonbons Suppen Sossen Konfituren und Teige aus der Schweiz werden jegliche Zollabgaben nach Ubergangsfristen abgebaut Fur Kindernahrmittel werden Zollabgaben nach Inkrafttreten des Abkommens vollstandig abgebaut bei Kase und Milch auch aus der Schweiz stammend ist dies noch ungeklart Eine praferenzielle Behandlung in der Regel Beseitigung des Zolls gewahrt die Schweiz Indonesien zum Beispiel fur verschiedene Bohnensorten getrocknete Gemusemischungen Bananen verschiedene gefrorene Fruchte verschiedene getrocknete Fruchte und Fruchtemischungen verschiedene Gewurze Reismehl Frucht und Gemusezubereitungen Fur Palmol hat die Schweiz bilaterale Kontingente und Zollreduktionen gewahrt Die Grosse der Kontingente wird uber die ersten funf Jahre jedes Jahr um jeweils 5 Prozent der Ausgangsgrosse erhoht Die Bedingung fur die Gewahrung der Kontingente und Zollreduktionen war dass das Palmol aus nachhaltiger Produktion stammt Artikel 8 10 des CEPA Dies soll mit dem Nachweis eines Nachhaltigkeitszertifikats geschehen RSPO Zertifikat Im Rahmen eines 100 Tonnen Kontingents fur den direkten Konsum kann Indonesien Palmol zollfrei importieren Auch zollbefreit ist Palmol in verarbeiteter Form das spater exportiert oder fur die Herstellung von Sossen und Suppen verwendet wird und Palmol das fur technische Zwecke importiert wurde Sollte der Import von Palmol jedoch die Schweizer Olsaatenproduktion unter Druck bringen durfte die Schweiz dank eines eingebauten Schutzmechanismus Art 2 17 entsprechend reagieren Nach Artikel 2 3 des Abkommens sind alle Vertragsparteien verpflichtet allfallige Konzessionen im Bereich der Ausfuhrzolle auf Drittstaaten auch auf die jeweils anderen Vertragsparteien des CEPA auszudehnen Das heisst wenn Indonesien in einem anderen FHA mit einem anderen Vertragspartner Konzessionen auf Ausfuhrzolle gibt muss es diese auch den EFTA Staaten gewahren Diese Klausel ist reziprok kame aber im Falle eines Eintretens der Schweiz zugute weil sie im Allgemeinen anders als Indonesien keine Ausfuhrzolle erhebt 2 Dienstleistungen und Investitionen Bearbeiten Die Begriffsbestimmungen und die Bestimmungen zum Dienstleistungshandel folgen dem Allgemeinen Abkommen der WTO vom 15 April 1944 uber den Handel mit Dienstleistungen GATS wobei bestimmte GATS Bestimmungen prazisiert beziehungsweise dem bilateralen Rahmen angepasst wurden Indonesien hat im Vergleich zum GATS seine Verpflichtungen in Bezug auf die Schweiz punktuell erweitert zum Beispiel im Bereich der Finanzdienstleistungen Dort hat Indonesien die Anzahl der moglichen Filialen von in seinem Hoheitsgebiet niedergelassenen Banken erhoht Weiter gestattet Indonesien die befristete Einreise und den Aufenthalt von Geschaftsreisenden aus der Schweiz die fur den Aufbau einer kommerziellen Prasenz verantwortlich sind Im Bereich der Investitionen sieht das CEPA vor dass die Investoren einer Vertragspartei das Recht erhalten in der anderen Vertragspartei grundsatzlich unter den gleichen Bedingungen wie inlandische Investoren ein Unternehmen zu grunden oder zu ubernehmen Der Anwendungsbereich dieser Regelung bezieht sich aber nur auf die Nichtdienstleistungssektoren Da das Verpflichtungsniveau der Schweiz hoher ist als das Indonesiens hat die Schweiz zusatzliche Vorbehalte angebracht um ein zu starkes Ungleichgewicht des Verpflichtungsniveaus zu vermeiden Hierzu gehort unter anderem dass die Schweiz beim Erwerb von Grundstucken und beim Energiesektor keine Verpflichtungen eingeht Indonesien hat einen branchenubergreifenden Vorbehalt genereller Natur angebracht wonach fur auslandische Investitionen ein Mindestbetrag von umgerechnet ca 700 000 Franken fur alle Sektoren mit Ausnahme der Fertigungsindustrie gilt Fur letztere ist ein Mindestbetrag von umgerechnet ca 1 Million Franken vorgesehen 2 Nachhaltigkeit geistiges Eigentum und Memorandum of Understanding Bearbeiten In Kapitel 8 des Abkommens Handel und nachhaltige Entwicklung werden die Agenda 2030 fur nachhaltige Entwicklung sowie weitere internationale Instrumente in den Bereichen Umweltschutz und Arbeitsrechte bekraftigt Die Vertragsparteien verpflichten sich unter anderem in diesem Abschnitt die Gesetze zum Schutz von Primarwaldern Torfmooren und ahnlichen Okosystemen effektiv umzusetzen die Abholzung die Entwasserung von Torfmooren sowie Brandrodungen zu stoppen und die Rechte der indigenen Bevolkerung und der Arbeitnehmenden zu respektieren Das CEPA soll die Rechtssicherheit fur beide Vertragsparteien erhohen Die Bestimmungen sehen den Schutz von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten Marken geografischen Angaben Herkunftsangaben Designs Patenten Pflanzensorten Topographien von Mikroprozessoren und vertraulichen Informationen vor Als Basis fur das Schutzniveau dient das TRIPS Abkommen der WTO die CEPA Bestimmungen gehen jedoch punktuell weiter In einer Zusatzvereinbarung Recording of Understanding anerkennt Indonesien zudem dass die Anordnung von Zwangslizenzen bei Produkten nicht erfolgen darf nur weil das Produkt importiert wurde 5 Die im Kapitel zur technischen Zusammenarbeit formulierten Ziele werden in einem separaten rechtlich verbindlichen Memorandum of Understanding konkretisiert Dieses behalt seine Gultigkeit vom Inkrafttreten bis zur Kundigung des Abkommens 2 Fakultatives Referendum BearbeitenAbstimmungstext Bearbeiten Art 11 Das Umfassende Wirtschaftspartnerschaftsabkommen vom 16 Dezember 2018 zwischen den EFTA Staaten und Indonesien einschliesslich des Memorandum of Understanding vom 16 Dezember 2018 zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit und zum Kapazitatsaufbau zwischen den EFTA Staaten und Indonesien wird genehmigt 2 Der Bundesrat wird ermachtigt das Abkommen zu ratifizieren 6 Chronologie Bearbeiten Das Referendum wurde am 22 Juni 2020 eingereicht 7 Am 1 Juli 2020 verfugte die Bundeskanzlei gestutzt auf die Artikel Art 59a Art 66 BPR dass das Referendum mit 61 184 Unterschriften zustande gekommen sei 8 Am 7 Marz 2021 fand die Abstimmung statt bei der der Bundesbeschluss knapp mit 51 6 angenommen wurde Referendumskomitee Bearbeiten Folgende Personen unterstutzten das Referendum 9 Ursula Schneider Schuttel Prasidentin Pro Natura Irene Kalin Vize Prasidentin des Nationalrats Julia Kung Co Prasidentin Junge Grune Schweiz Ronja Jansen Prasidentin JUSO Schweiz Adele Thorens Goumaz Standeratin Grune Schweiz Lisa Mazzone Standeratin Grune Heidi Muck Co Prasidentin BastA Toya Krummenacher Grossratin SP Basel Laura Gantenbein Prasidentin Grune Solothurn Lydia Schneider Hausser Co Prasidentin SP Genf Gian Waldvogel Geschaftsleiter Grune Luzern Elango Kanakusandaram Geschaftsleiter MultiWatch Christine Hurlimann Agrarinfo Ueli Gahler multiwatch Michael Nanz Co Prasident von FIAN Schweiz Regina Fuhrer Wyss Prasidentin Kleinbauern Vereinigung Tobias Sennhauser Prasident Tier im Fokus Josef Zysiadis Co Prasident Slow Food Schweiz Willy Cretegny Initiator des Referendums Rudi Berli Gewerkschaftssekretar Uniterre Ulrike Minkner Uniterre Sekretarin Jelena Filipovic Co Prasidentin Landwirtschaft mit Zukunft Dominik Waser Prasident Landwirtschaft mit ZukunftStellungnahmen BearbeitenArgumente des Referendumskomitees Bearbeiten Ein zentraler Punkt fur die Gegner des CEPA ist der Handelspartner selbst Indonesien sei nicht verlasslich Rechtsstaatlichkeit Nachhaltigkeit sowie soziale Standards wurden mit Fussen getreten Man vertreibe Kleinbauern Indigene komplette lokale Gemeinschaften man mache nicht halt vor Kinderarbeit und der Akzeptanz von menschenverachtenden Arbeitsbedingungen und man habe keine Hemmungen hochgiftige Pestizide zu verwenden Mit der Ratifikation dieses Abkommens akzeptiere die Schweiz die dort vorherrschenden Missstande obgleich diese den eigenen Wertehaltungen widersprachen Die omniprasente Korruption mache es unmoglich dass die Nachhaltigkeitsbestimmungen eingehalten werden Verletzungen der staatlichen Nachhaltigkeitslabel und die Missachtung des sogenannten RSPO Labels seien ubiquitar Denn trotz eines Moratoriums fur die Entwicklung neuer Palmolplantagen verschwinde stundlich Regenwald von einer Flache von ca 108 Hektaren fur Plantagen Bergbau Holzwirtschaft und Kohleindustrie Schon heute bestunden auf fast 17 Mio Hektaren Palmolmonokulturen Das entspreche fast 10 Prozent der Landesflache von Indonesien Die wirtschaftliche Chance die verloren gehe wenn man das Abkommen ablehnt sei fur die Schweiz bescheiden wahrend die Konsequenzen ob okologischer oder sozialer Natur bei einer Ratifikation dramatisch seien Denn Indonesien sei einer der grossten CO Emissions Verursacher und die Palmolwirtschaft forciere die Klimakrise 10 Argumente von Bundesrat und Parlament Bearbeiten Um eine Benachteiligung der eigenen Unternehmungen gegenuber der Europaischen Union EU beispielsweise vermeiden zu konnen brauche es dieses Abkommen denn die EU verhandle mit Indonesien uber ein vergleichbares Abkommen Stand Ende 2020 Ohne das CEPA konnten gewisse Schweizer Industriezweige Maschinenbau zum Beispiel schlechter gestellt sein als deren Konkurrenz in der EU Dies konnte einen Verlust von Auftragen und einen darauffolgenden Verlust von Arbeitsplatzen zur Folge haben 10 Das Staatssekretariat fur Wirtschaft ging derweil davon aus dass Schweizer Unternehmen nach Ablauf der Zollfristen basierend auf dem heutigen Handel bis zu 25 Millionen Franken jahrlich einsparen konnen 11 Das Referendumskomitee betone dass eine Gefahr fur die heimische Landwirtschaft bestehe Diese Gefahr ist laut dem Bundesrat unbegrundet zumal die meisten indonesischen Agrarprodukte zum Beispiel tropische Fruchte das hiesige Angebot erganzten und keine Konkurrenz seien Zudem seien die Zugestandnisse im Agrarbereich so ausgestaltet dass sie die Schweizer Landwirtschaft nicht gefahrdeten Fur das sehr kontrovers diskutierte Palmol habe man Losungen gefunden die sozialpolitischen und okologischen Bedenken Rechnung trugen Erstens wurden die Zolle nicht abgeschafft sondern nur ein wenig gesenkt 20 bis maximal 40 Prozent Zollreduktion 3 Zweitens geschehe dies nur bis zu einer begrenzten Menge Und drittens wurden die Zollrabatte nur fur nachweislich nachhaltig produziertes Palmol gewahrt den Nachweis der Nachhaltigkeit mussten zudem die Importeure erbringen Der Bundesrat betonte zudem dass das Abkommen sowohl der Schweiz als auch Indonesien nutze Es verbessere den Marktzugang und verstarke die Rechts und Planungssicherheit Es trage dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung Rechnung und leiste einen wichtigen Beitrag zu den globalen Bemuhungen um eine nachhaltigere Palmolproduktion Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit unterstutze die Schweiz Indonesien uberdies dabei dass breite Bevolkerungsschichten vom Abkommen profitieren konnen 10 Volksabstimmung BearbeitenHaltungen Bearbeiten EDU FDP SVP Die Mitte und die GLP beschlossen die Ja Parole zum Bundesbeschluss die SP die Grunen und die EVP lehnten den Bundesbeschluss ab Aus der Privatwirtschaft unterstutzten das CEPA die Economiesuisse der Schweizerische Arbeitgeberverband der Schweizerische Gewerbeverband Swissmem Scienceindustries Hotelleriesuisse der Schweizerische Versicherungsverband das Schweizerische Konsumentenforum und Swissaid Pro Natura die Kleinbauernvereinigung Uniterre der Bruno Manser Fonds Solidarite sans frontieres die Gesellschaft fur bedrohte Volker Klimastreik Schweiz Greenpeace und die EDU Appenzellerland lehnten das CEPA ab 12 Ergebnisse Bearbeiten Palmol Referendum amtliche Endergebnisse 13 Kanton Ja Nein Beteiligung Kanton Zurich nbsp Zurich 58 2 41 8 51 38 Kanton Bern nbsp Bern 51 7 48 3 49 47 Kanton Luzern nbsp Luzern 55 9 44 1 51 11 Kanton Uri nbsp Uri 55 5 45 5 43 04 Kanton Schwyz nbsp Schwyz 58 9 41 1 53 78 Kanton Obwalden nbsp Obwalden 59 1 40 9 53 42 Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 62 7 37 3 55 26 Kanton Glarus nbsp Glarus 54 1 45 9 45 78 Kanton Zug nbsp Zug 61 8 38 2 59 05 Kanton Freiburg nbsp Freiburg 46 3 53 7 54 67 Kanton Solothurn nbsp Solothurn 55 0 45 0 51 48 Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 48 8 51 2 54 77 Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 55 3 44 7 48 56 Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 50 7 49 3 68 57 Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 53 4 46 6 50 33 Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 57 4 42 6 45 51 Kanton St Gallen nbsp St Gallen 56 0 44 0 47 74 Kanton Graubunden nbsp Graubunden 53 8 46 2 44 25 Kanton Aargau nbsp Aargau 56 5 43 5 48 20 Kanton Thurgau nbsp Thurgau 54 7 45 3 47 90 Kanton Tessin nbsp Tessin 50 8 49 2 45 35 Kanton Waadt nbsp Waadt 34 1 65 9 55 78 Kanton Wallis nbsp Wallis 51 8 48 2 60 75 Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 39 5 60 5 45 53 Kanton Genf nbsp Genf 40 3 59 7 52 70 Kanton Jura nbsp Jura 35 2 64 8 44 49 nbsp Schweizerische Eidgenossenschaft 51 6 48 4 51 10 Abstimmungskampf Bearbeiten Im Abstimmungskampf uber das Referendum stand die Palmol Kontroverse im Mittelpunkt obwohl nur 0 1 des importierten Palmols der Schweiz aus Indonesien stammt Den Gegnern des Freihandelsabkommens gelang es trotz dieser marginalen Importe die Diskussion im Vorfeld der Abstimmung ausschliesslich auf die Problematik des Palmols zu fokussieren schrieb Annee politique suisse So wurde die Abstimmung bis zu einem gewissen Grad auf eine ethisch moralische Ebene gehoben anstatt dass uber okonomische Themen des FHAs diskutiert wurde Dies war vermutlich auch ein Grund weshalb das Abstimmungsresultat deutlich knapper ausfiel als von vielen Medien erwartet wurde Andererseits hatte das Referendumskomitee Schwierigkeiten mit der fehlenden Unterstutzung vieler Institutionen Zahlreiche NGOs seien zersplittert gewesen die SP die das Abkommen im Nationalrat abgelehnt hatte habe das Referendum nicht ausreichend unterstutzt und der WWF habe seine Expertise nicht in die Debatte eingebracht Auch hatten sich viele NGOs die sich wahrend des Abstimmungskampfes zur Konzernverantwortungsinitiative als Globalisierungskritiker profiliert haben weitgehend rausgehalten 3 Siehe auch BearbeitenListe der eidgenossischen VolksabstimmungenWeblinks BearbeitenOriginaltext des Abkommens PDF 0 6 MB auf efta int Deutsche Ubersetzung des Abkommens in Fedlex Arena zum Palmol Referendum in SRF Abkommen zur Errichtung der WTO PDF 1 4 MB in Fedlex in Anhang 1B wird das GATS beschrieben Erklarvideo und Medienkonferenz des Bundesrates auf seco admin chEinzelnachweise Bearbeiten Umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen den EFTA Staaten und Indonesien In Fedlex Bundesrat 16 Dezember 2018 abgerufen am 29 Dezember 2021 a b c d e Botschaft zur Genehmigung des umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den EFTA Staaten und Indonesien In Fedlex Bundesrat 22 Mai 2019 abgerufen am 29 Dezember 2021 a b c Genehmigung des Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen den EFTA Staaten und Indonesien BRG 19 036 In Annee politique suisse Institut fur Politikwissenschaft der Universitat Bern abgerufen am 2 Januar 2022 19 036 Wirtschaftspartnerschaftsabkommen zwischen den EFTA Staaten und Indonesien Genehmigung In Geschaftsdatenbank Curia Vista mit Links zur Botschaft des Bundesrates zu den Verhandlungen der Rate und zu weiteren Parlamentsunterlagen Parlamentsdienste abgerufen am 30 Dezember 2021 Factsheet Umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen CEPA EFTA Indonesien PDF 167 kB In newsd admin ch Eidgenossisches Departement fur Wirtschaft Bildung und Forschung WBF abgerufen am 2 Januar 2022 Bundesbeschluss uber die Genehmigung des Umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den EFTA Staaten und Indonesien 31 Dezember 2020 abgerufen am 28 Dezember 2021 Bundesbeschluss uber die Genehmigung des Umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den EFTA Staaten und Indonesien Chronologie In bk admin ch Bundeskanzlei abgerufen am 30 Dezember 2021 Referendum gegen den Bundesbeschluss vom 20 Dezember 2019 uber die Genehmigung des Umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den EFTA Staaten und Indonesien Zustandekommen In fedlex admin ch Bundesrat abgerufen am 30 Dezember 2021 Referendum Stop Palmol Nein zum Freihandelsabkommen mit Indonesien In stop palmoel ch Uniterre abgerufen am 30 Dezember 2021 a b c Volksabstimmungen vom 3 Marz 2021 In Abstimmungsbuchlein Bundeskanzlei S 45 54 abgerufen am 2 Januar 2022 Indonesien In seco admin ch Staatssekretariat fur Wirtschaft SECO abgerufen am 2 Januar 2022 Freihandelsabkommen mit Indonesien In swissvotes Abgerufen am 29 Dezember 2021 Vorlage Nr 640 Resultate in den Kantonen Bundeskanzlei abgerufen am 30 Dezember 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossische Volksabstimmung uber das Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit Indonesien amp oldid 238919923