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Das Mineral Chromo Alumino Povondrait ist ein sehr seltenes Ringsilikat aus der Turmalingruppe mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung NaCr3 3 Al3 4Mg2 Si6O18 BO3 3 OH 3O 4 Chromo Alumino PovondraitAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 2013 089 1 2009 088 2 IMA Symbol Capov 3 Andere Namen Chromoaluminopovondrait Chromo AluminopovondraitChemische Formel NaCr3 3 Al3 4Mg2 Si6O18 BO3 3 OH 3O 4 1 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und Germanate RingsilikateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss VIII E 19 078 5 Kristallographische DatenKristallsystem trigonal 4 Kristallklasse Symbol 3 mVorlage Kristallklasse Unbekannte Kristallklasse 4 Raumgruppe R3m Nr 160 Vorlage Raumgruppe 160 4 Gitterparameter a naturlich 16 0277 2 A c naturlich 7 3085 1 A 4 Formeleinheiten Z 3 4 Haufige Kristallflachen Prismen 101 0 112 0 Pedion 0001 und untergeordnet Pyramide 101 1 4 Zwillingsbildung nicht beobachtet 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 7 5 4 Dichte g cm3 berechnet 3 227 4 Spaltbarkeit nicht beobachtet 4 Bruch Tenazitat muschelig 4 Farbe grun 4 Strichfarbe blass grun 4 Transparenz Bitte erganzen Glanz Glasglanz 4 KristalloptikBrechungsindizes nw 1 745 5 4 ne 1 685 5 4 Doppelbrechung d 0 060Optischer Charakter einachsig negativ 4 Pleochroismus deutlich von smaragtgrun nach blass gelbgrun 4 Anhand ausserer Kennzeichen ist Chromo Alumino Povondrait nicht von anderen Chrom oder Vanadium haltigen Turmalinen zu unterscheiden Er kristallisiert mit trigonaler Symmetrie und bildet grune prismatische Kristalle von unter einem Millimeter Grosse Im Dunnschliff erscheinen sie smaragdgrun bis gelbgrun 4 Wie alle Minerale der Turmalingruppe ist Chromo Alumino Povondrait pyroelektrisch und piezoelektrisch Die Typlokalitat sind metamorphe Quarzite im Pereval Marmor Steinbruch in der Umgebung von Slyudyanka am Sudende des Baikalsees in der Oblast Irkutsk Russland 4 6 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDen ersten Chromturmalin beschrieben Alfonso Cossa und Andreas Arzruni bereits 1883 Die Proben aus dem Ural wurden 1977 erneut untersucht wobei die hohen Chromgehalte nicht bestatigt werden konnten und der Turmalin als chromhaltiger Dravit charakterisiert wurde 7 Frank C Hawthorne reichte im Jahr 2009 eine erste Beschreibung eines Chromo Alumino Povondrait aus der Chromit Lagerstatte bei Nausahi im Distrikt Kendujhar Odisha Indien unter der Nummer IMA 2009 088 bei der IMA ein 2 Nachfolgende Analysen der Turmaline dieses Vorkommens ergaben jedoch dass es sich um Chrom Dravit handelt Daraufhin wurde die Anerkennung des Chromo Alumino Povondrait im Januar 2013 zuruckgezogen und noch im selben Jahr erneut mit besseren Material aus der neuen Typlokalitat dem Pereval Marmor Steinbruch in der Umgebung von Slyudyanka eingereicht IMA 2013 089 8 4 Klassifikation BearbeitenIn der strukturellen Klassifikation der IMA gehort Chromo Alumino Povondrait zusammen mit Bosiit Maruyamait Oxy Chrom Dravit Oxy Dravit Oxy Schorl Oxy Vanadium Dravit Povondrait Princivalleit Vanadio Oxy Dravit und Vanadio Oxy Chrom Dravit zur Alkali Untergruppe 3 in der Turmalinobergruppe 9 Da Chromo Alumino Povondrait erst 2013 als eigenstandige Mineralart anerkannt wurde ist er weder in der veralteten 8 Auflage noch in der von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierten 10 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik verzeichnet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana kennt den Chromo Alumino Povondrait noch nicht Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen allerdings noch nach der alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz in der 8 Auflage richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VIII E 19 31 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Silikate und Germanate und dort der Abteilung Ringsilikate wo Chromo Alumino Povondrait zusammen mit Adachiit Bosiit Chrom Dravit Darrellhenryit Dravit Elbait Feruvit Fluor Buergerit Fluor Dravit Fluor Elbait Fluor Liddicoatit Fluor Schorl Fluor Tsilaisit Fluor Uvit Foitit Lucchesiit Luinait OH diskreditiert Magnesio Foitit Maruyamait Olenit Oxy Chrom Dravit Oxy Dravit Oxy Foitit Oxy Schorl Oxy Vanadium Dravit Povondrait Rossmanit Schorl Tsilaisit Uvit Vanadio Oxy Chrom Dravit und Vanadio Oxy Dravit die Turmalin Gruppe bildet 5 Chemismus BearbeitenChromo Alumino Povondrait ist das Chrom Analog von Vanadio Oxy Dravit und hat die idealisierte Zusammensetzung X Na Y Cr3 3 Z Al3 4Mg2 T Si6O18 BO3 3 V OH 3 W O 4 wobei X Y Z T V und W die Positionen in der Turmalinstruktur sind Fur den Chromo Alumino Povondrait aus der Typlokalitat wurde folgende Zusammensetzung bestimmt X Na0 87Ca0 07 0 04K0 02 Y Cr3 2 29Mg0 71 Z Al3 04Mg1 54Cr3 1 18V3 0 22Fe3 0 01 T Si5 96Al0 04 O18 BO3 3 V OH 3 W O0 73F0 25 OH 0 02 4 Zwischen den Vanadium Chrom Aluminium Oxy Turmalinen besteht vollkommene Mischbarkeit entsprechend der Austauschreaktionen 11 Y Z Cr3 Y Z Al3 Oxy Dravit Y Z Al3 Y Z Cr3 Oxy Chrom Dravit Y Z Al3 Y Z V3 Vanadio Oxy Chrom Dravit Y Z Cr3 Y Z V3 Vanadio Oxy Dravit Die Eisengehalte aller Vanadium Chrom Oxy Turmaline sind vernachlassigbar gering 11 Kristallstruktur BearbeitenChromo Alumino Povondrait kristallisiert mit trigonaler Symmetrie in der Raumgruppe R3m Raumgruppen Nr 160 Vorlage Raumgruppe 160 mit 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle Die Gitterparameter des naturlichen Mischkristalls aus der Typloklaitat sind a 16 0273 3 A c 7 2833 1 A 4 Die Kristallstruktur ist die von Turmalin Natrium Na besetzt die von 9 Sauerstoffen umgebene X Position die oktaedrisch koordinierte Y Position ist uberwiegend mit Chrom Cr3 besetzt und die kleinere ebenfalls oktaedrisch koordinierte Z Position ist gemischt besetzt mit vier Aluminium Al3 und zwei Magnesium Mg2 Die tetraedrisch koordinierte T Position enthalt Silizium Si4 Die V Anionenposition ist vorwiegend mit OH besetzt und die W Anionenposition mit einem Sauerstoffionen O2 4 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Ansicht von SlyudyankaDie granulitfaziellen Metasedimente in der Umgebung von Slyudyanka am Sudende des Baikalsees in der Oblast Irkutsk Russland besonders die graphithaltigen Quarzite des Pereval Marmor Steinbruchs sind die Typlokalitat von zahlreichen Vanadium und Chrom Mineralen darunter die Turmaline Chromo Alumino Povondrait Vanadio Oxy Chrom Dravit Vanadio Oxy Dravit und Oxy Vanadium Dravit Begleitminerale von Chromo Alumino Povondrait sind Dravit Oxy Chrom Dravit Oxy Dravit Quarz Calcit Chromphyllit Eskolait Chromit Uwarowit chromhaltiger Phlogopit Diopsid Kosmochlor Mischkristalle Cr haltiger Tremolit Cr haltiger Titanit und Rutil und Pyrit 4 6 Das einzige weitere dokumentierte Vorkommen Stand 2022 ist die American 1 Talk Miene bei Balmat New York im St Lawrence County New York USA Dunkelgruner Chromo Alumino Povondrait tritt hier zusammen mit hellgrunem Tremolit Quarz Phlogopit und Fluorapatit in Talk Tremolit Cummingtonit Schiefern auf Die Zusammensetzung des Turmalins wird auf der Basis von angenommenen 4 OH berechnet wonach es sich um einen Mischkristall von Dravit und Chrom Dravit handeln musste Eine Einkristall Strukturverfeinerung weist fur die W Position aber nur eine Besetzung mit 0 3 OH auf und rund 0 7 O2 aus was auf einen Oxy Turmalin hinweist Chromo Alumino Povondrait 12 13 6 Weblinks BearbeitenChromo Alumino Povondrait In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 19 Juni 2022 Chromo alumino povondraite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 10 Mai 2023 englisch Chromo alumino povondraite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 88 kB 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researchgate net PDF 806 kB abgerufen am 10 Mai 2023 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c Fundortliste fur Chromo Alumino Povondrait beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 10 Mai 2023 Pete J Dunn Chromium in dravite In Mineralogical Magazine Band 41 1977 S 408 410 doi 10 1180 minmag 1977 041 319 21 englisch Peter A Williams Frederic Hatert Marco Pasero Stuart Mills IMA No 2013 089 In IMA CNMNC Newsletter Band 18 2013 S 10 englisch cnmnc units it PDF 170 kB abgerufen am 10 Mai 2023 Darrell J Henry Barbara L Dutrow Tourmaline studies through time contributions to scientific advancements In Journal of Geosciences Band 63 2018 S 77 98 englisch jgeosci org PDF 2 2 MB abgerufen am 10 Mai 2023 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 9 MB In cnmnc main jp IMA 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Chromo Alumino Povondrait amp oldid 239001457