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Die Biogeochemie altgriechisch bios bios Leben gῆ ge Erde gew geo Erde betreffend xhmeia chemeia Chemie befasst sich mit den chemischen biologischen und physikalischen Prozessen welche dem Aufbau und den Funktionen von Okosystemen oder auch Landschaften zu Grunde liegen Biogeochemie ist eine interdisziplinare Systemwissenschaft deren Themenkreis alle funf geochemischen Spharen umfasst Biosphare Pedosphare Hydrosphare Erdatmosphare und Lithosphare Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsbereich 2 Geschichte der Biogeochemie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseForschungsbereich BearbeitenDer Bereich der Forschung ist trotz der weitgefassten Definition relativ eng konzentriert Biogeochemie befasst sich im Wesentlichen mit Stoffflussen in und aus Systemen sowie den Stoffumsatzen im System selbst zusammengefasst Stoffhaushalt Die Bilanzierung der Flusse erfolgt meistens an den Systemgrenzen Eine bedeutende Rolle spielen Stoffkreislaufe wie beispielsweise der Kohlenstoff der Stickstoff Schwefel und der Phosphorkreislauf Energie und Informationsflusse und umsatze sind nicht Teil der Forschung Einige wichtige aktuelle Umweltproblemfelder werden mit Hilfe von biogeochemischen Ansatzen untersucht Boden und Gewasserversauerung terrestrische und aquatische Eutrophierung Waldzustand Waldschaden und Waldsterben Bodeneintrag aus der Atmosphare und Prozesse im Boden Klimawandel Ursache und Folge Kohlenstoffzyklus Die chemische Veranderung der Atmosphare und ihre Folgen fur die VegetationGeschichte der Biogeochemie BearbeitenAls Begrunder der Wissenschaft Geochemie gilt Wladimir Wernadski ein ukrainischer und russischer Wissenschaftler spezialisiert im Bereich Geologie und Mineralogie Anfang des 20 Jahrhunderts befasste er sich mit der chemischen Zusammensetzung organischer Substanzen dem Ablauf und den Auswirkungen geochemischer Prozesse an denen Organismen beteiligt sind Dem US amerikanischen Geochemiker und Limnologen George Evelyn Hutchinson wird die Abgrenzung des wissenschaftlichen Bereiches und der Prinzipien der jungen Disziplin zugeschrieben 1 Ende der 1960er Jahre entwickelte der Geochemiker James Lovelock zusammen mit der Evolutionsbiologin Lynn Margulis die Gaia Hypothese wonach sich die Biosphare zusammen mit den unbelebten Komponenten der Erdoberflache wie ein eigenstandiger selbstregulierender Organismus verhalt und die Biosphare die Zusammensetzung der Atmosphare massgeblich reguliert und dadurch das Klima stabilisiert Auch diese Theorie stutzt sich im Wesentlichen auf biogeochemische Zusammenhange Auch wenn manche Thesen der Gaia Theorie von der wissenschaftlichen Mehrheit nicht geteilt werden hat sie diesem Forschungszweig erstmals eine grossere Aufmerksamkeit gebracht und insbesondere die Entwicklung der Erdsystemforschung vorangetrieben Durch die verschiedenen Umweltprobleme ruckte die biogeochemische Forschung in den 1980er Jahren weiter in das Bewusstsein der Offentlichkeit Durch detaillierte Untersuchung des Stoffhaushalts von Okosystemen erhofft man sich grundlegende Aufschlusse uber Funktion und Steuerung von Okosystemen und somit ein besseres Verstandnis der Problemursachen In den 1990er und 2000er Jahren wurden zahlreiche numerische Modelle zur Simulation biogeochemischer Prozesse entwickelt um die Ruckkopplungen verschiedener Okosysteme zum Beispiel Sediment und Ozean als ein biogeochemisches System besser zu verstehen 2 In jungerer Zeit entwickelte sich aus der Biogeochemie heraus auch die Idee des Geo Engineering Der Begriff bezeichnet Uberlegungen auf technischem Weg in geochemische Kreislaufe einzugreifen etwa um die Globale Erwarmung oder die Versauerung der Meere zu bremsen 3 Siehe auch BearbeitenMax Planck Institut fur Biogeochemie Marine Biogeochemie am IFM GEOMARLiteratur BearbeitenSchlesinger W H 2005 Biogeochemistry Vol 8 in Treatise on Geochemistry Elsevier Science ISBN 0 08 044642 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biogeochemie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hutchinson G E A treatise on limnology Vol I Geography Physics and Chemistry 1957 Wiley 1015 S Roger Luff Modellierung und Bilanzierung bentischer Stoffflusse und Stoffumsatze in marinen Oberflachensedimenten ein Modellansatz zur Beschreibung diagenetischer Prozesse an zwei Fallbeispielen Kiel 2001 DNB 972066748 urn nbn de gbv 8 diss 4860 Dissertation Universitat Kiel Deutscher Bundestag Aktueller Begriff Geo Engineering Climate Engineering Memento vom 20 Marz 2013 im Internet Archive PDF 67 kB 12 September 2010 Teilbereiche der Chemie Allgemeine Chemie Anorganische Chemie Biochemie Organische Chemie Physikalische Chemie Technische Chemie Theoretische Chemie Agrochemie Analytische Chemie Atmospharenchemie Bauchemie Bioanorganische Chemie Biogeochemie Bioorganische Chemie Biophysikalische Chemie Chemoinformatik Chemometrik Elektrochemie Femtochemie Festkorperchemie Geochemie Kernchemie Klinische Chemie Kohlechemie Kolloidchemie Kombinatorische Chemie Kosmochemie Lebensmittelchemie Magnetochemie Medizinische Chemie Meereschemie Metallorganische Chemie Naturstoffchemie Oberflachenchemie Oleochemie Petrochemie Pharmazeutische Chemie Photochemie Physikalische Organische Chemie Polymerchemie Quantenchemie Radiochemie Supramolekulare Chemie Stereochemie Strahlenchemie Strukturchemie Textilchemie Thermochemie Umweltchemie Normdaten Sachbegriff GND 4125243 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biogeochemie amp oldid 231485583