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Die Artikel Kernchemie und Radiochemie uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Die Kernchemie auch Nuklearchemie genannt ist wie die Radiochemie der Teil der Chemie der radioaktive Stoffe zum Gegenstand hat Insbesondere befasst sie sich mit der technischen Durchfuhrung von Analysen und Synthesen unter Beachtung des Strahlenschutzes und oft knapper Zeitvorgaben Anwendungsgebiete sind die Grundlagenforschung die industrielle Produktion die medizinische Diagnostik und Therapie siehe Nuklearmedizin und die Umweltanalytik Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kernchemische Grundlagenforschung 2 1 Zerfallsreihen 2 2 Aussere Einflusse auf Halbwertszeit 2 3 Fortfuhrung des Periodensystems 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenSiehe auch Entdeckung der Kernspaltung Historisch gesehen waren es Chemiker die als erste die entweder naturlich auftretenden Alpha Zerfallsreihen ausgehend von den radioaktiven Th und U Isotopen oder kernphysikalisch induzierte Kernreaktionen untersuchten Die dabei auftretenden Umwandlungen von Elementen Transmutation der uralte Traum der Alchemisten liessen sich nur mit hochentwickelten chemischen Analysemethoden studieren insbesondere da die Reaktionsprodukte oft nur in minimalen Mengen vorkommen Als Beispiele seien die Abtrennung von Radium und Polonium aus Pechblende durch die Chemikerin Marie Curie und ihren Ehemann den Physiker Pierre Curie sowie die Entdeckung der Kernspaltung durch die Chemiker Otto Hahn und Fritz Strassmann genannt Kernchemische Grundlagenforschung BearbeitenZerfallsreihen Bearbeiten Beim Kernzerfall eines Nuklids entsteht oft kein stabiles Zerfallsprodukt sondern ein ebenfalls radioaktives Nuklid Das bedeutet dass selbst aus einem isotopenreinen Element mit der Zeit ein Gemisch mehrerer Elemente entsteht Die von einem solchen Gemisch ausgehende Strahlung ist naturgemass schwerer zu identifizieren als diejenige eines einzelnen Elements Durch eine chemische Trennung der Elemente voneinander konnen anschliessend die einzelnen Elemente anhand ihrer Strahlung identifiziert werden Auch lasst sich dadurch der Reaktionsmechanismus klaren also in welcher Reihenfolge die verschiedenen Zerfallsarten erfolgen Das Ergebnis ist eine Zerfallsreihe Die Kernchemie ermoglicht damit die Zuordnung der Strahlung zu einem bestimmten Nuklid Aussere Einflusse auf Halbwertszeit Bearbeiten Im Fall des radioaktiven Zerfalls durch Elektroneneinfang gibt es messbare Einflusse ausserer Bedingungen wie Aggregatzustand Druck oder chemischer Bindung auf die Halbwertszeit denn die Zerfallsrate hangt hier neben den inneren Eigenschaften des Mutterkerns auch von der Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen am Ort des Kerns ab 1 Ein seit dem Ende der 1940er Jahre diskutierter Fall ist der EC Zerfall des Be 7 zu Li 7 2 T Ohtsuki und Kollegen untersuchten die Halbwertszeit von radioaktivem Be 7 zum einen in Be Metall und zum anderen in C60 Kafigen Buckminster Fulleren Sie fanden die Halbwertszeiten 52 68 0 05 Tage Metall und 53 12 0 05 Tage C60 d h eine Differenz von 0 83 3 Unter extremen Druckverhaltnissen wie sie in den ausseren Schichten von Neutronensternen oder kurzzeitig wahrend Teilchenkollisionen in irdischen Teilchenbeschleunigern auftreten sind auch sonst instabile neutronenreiche Eisenisotope stabil 4 Fortfuhrung des Periodensystems Bearbeiten Bei den Elementen mit Ordnungszahlen grosser etwa 100 konnten durch quantenmechanische Effekte Umordnungen im Periodensystem auftreten Es ist daher ein aktuelles Forschungsthema der Kernchemie die chemischen Eigenschaften der schwersten bisher synthetisierten Elemente zu ermitteln 5 Dabei mussen physiko chemische Experimente mit teilweise nur einem Atom durchgefuhrt werden Die schwersten bisher untersuchten Elemente Dubnium Seaborgium Bohrium zeigen noch keine fundamentalen Anderungen gegenuber ihren Homologen Ta W Re Literatur BearbeitenSiehe auch RadiochemieEinzelnachweise Bearbeiten G T Emery Perturbation of Nuclear Decay Rates In Annual Review of Nuclear Science Band 22 Nr 1 Dezember 1972 ISSN 0066 4243 S 165 202 doi 10 1146 annurev ns 22 120172 001121 englisch annualreviews org abgerufen am 26 Mai 2023 E Segre C E Wiegand Experiments on the Effect of Atomic Electrons on the Decay Constant of Be 7 In Physical Review Band 75 Nr 1 1 Januar 1949 ISSN 0031 899X S 39 43 doi 10 1103 PhysRev 75 39 englisch aps org abgerufen am 26 Mai 2023 T Ohtsuki H Yuki M Muto J Kasagi K Ohno Enhanced Electron Capture Decay Rate of B 7 e Encapsulated in C 60 Cages In Physical Review Letters Band 93 Nr 11 9 September 2004 ISSN 0031 9007 doi 10 1103 PhysRevLett 93 112501 englisch aps org abgerufen am 26 Mai 2023 Jerome Novak Neutronensterne ultradichte Exoten In Spektrum der Wissenschaft Marz 23 Februar 2004 spektrum de abgerufen am 26 Mai 2023 Der Artikel ist hinter einer Paywall Matthias Schadel Chemie superschwerer Elemente In Angewandte Chemie Band 118 Nr 3 9 Januar 2006 ISSN 0044 8249 S 378 414 doi 10 1002 ange 200461072 wiley com abgerufen am 26 Mai 2023 Weblinks BearbeitenInstitut fur Kernchemie an der Universitat MainzTeilbereiche der Chemie Allgemeine Chemie Anorganische Chemie Biochemie Organische Chemie Physikalische Chemie Technische Chemie Theoretische Chemie Agrochemie Analytische Chemie Atmospharenchemie Bauchemie Bioanorganische Chemie Biogeochemie Bioorganische Chemie Biophysikalische Chemie Chemoinformatik Chemometrik Elektrochemie Femtochemie Festkorperchemie Geochemie Kernchemie Klinische Chemie Kohlechemie Kolloidchemie Kombinatorische Chemie Kosmochemie Lebensmittelchemie Magnetochemie Medizinische Chemie Meereschemie Metallorganische Chemie Naturstoffchemie Oberflachenchemie Oleochemie Petrochemie Pharmazeutische Chemie Photochemie Physikalische Organische Chemie Polymerchemie Quantenchemie Radiochemie Supramolekulare Chemie Stereochemie Strahlenchemie Strukturchemie Textilchemie Thermochemie Umweltchemie Normdaten Sachbegriff GND 4138530 5 lobid OGND AKS LCCN sh85092951 NDL 00576324 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kernchemie amp oldid 234041601