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Strahlenchemie ist ein Teilgebiet der Chemie Sie befasst sich mit chemischen und biochemischen Reaktionen die durch ionisierende Strahlung ausgelost werden Dadurch unterscheidet sie sich von der Kernchemie die sich mit Synthese und Reaktionen von radioaktiven Elementen selber befasst Die Reaktionen sind meist hochkomplex da der bestrahlte Stoff die absorbierte Strahlenenergie unselektiv aufnimmt und zugleich strahlenchemische Primarreaktionen eintreten Es folgen Sekundar und Folgereaktionen unter Bildung mehr oder weniger stabiler Reaktionsprodukte Es gibt eine betrachtliche Anzahl verschiedener Strahlenquellen von 60Co Quellen g Strahlen bis zu Elektronenbeschleunigern beschleunigte Elektronen b Strahlen Inhaltsverzeichnis 1 Einteilung 2 Anwendung 3 Geschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseEinteilung BearbeitenEs wird unterschieden zwischen direkten strahlenchemischen Prozessen Endprodukte bilden sich stochiometrisch aus den Primarprodukten indirekten strahlenchemischen Prozessen Endprodukte leiten sich nicht von den Primarprodukten ab strahleninduzierte Vorgange ein Primarprodukt induziert den Start einer Radikalkettenreaktion 1 Anwendung BearbeitenElektronenstrahlen werden zur Vernetzung von Kunststoffen benutzt z B zur Vernetzung von Kabel und Drahtisolierungen aus Polyethylen PE 2 EP Kautschuk oder Silikonkautschuk Die Strahlenvernetzung findet auch als Vorvernetzung von Reifenbauteilen Innerliner in der Herstellung von Klebebandern und in der Vernetzung von Thermoplasten industrielle Anwendung Die Verwendung energiereicher Strahlen zur Vernetzung von Polymeren hat gegenuber der Vernetzung unter dem Einfluss von Peroxiden einige Vorteile Durchfuhrung bei Raumtemperatur es wird kein Vernetzungsmittel benotigt Andererseits hat die Vernetzung mit Elektronenstrahlen die Nachteile hoher Investitionskosten und der Notwendigkeit teurer Strahlenschutzmassnahmen 3 Geschichte BearbeitenDie Schwarzung einer photographischen Platte durch Strahlung die von Uranerzen emittiert wurden war die erste bekannte strahlenchemische Reaktion 1 Entdecker war 1895 Wilhelm Conrad Rontgen Literatur BearbeitenAdolf Heger Technologie der Strahlenchemie von Polymeren Akademie Verlag Berlin 1990 ISBN 3 05 500200 8Einzelnachweise Bearbeiten a b Brockhaus ABC Chemie VEB F A Brockhaus Verlag Leipzig 1965 S 1349 1350 Sebastian Kotzenburg Michael Maskus Oskar Nuyken Polymere Synthese Eigenschaften und Anwendungen Springer Spektrum 2014 S 406 ISBN 978 3 642 34772 6 Fritz Rothemeyer Franz Sommer Kautschuktechnologie Carl Hanser Verlag Munchen Wien 2 Auflage 2006 S 324 329 ISBN 978 3 446 40480 9 Teilbereiche der Chemie Allgemeine Chemie Anorganische Chemie Biochemie Organische Chemie Physikalische Chemie Technische Chemie Theoretische Chemie Agrochemie Analytische Chemie Atmospharenchemie Bauchemie Bioanorganische Chemie Biogeochemie Bioorganische Chemie Biophysikalische Chemie Chemoinformatik Chemometrik Elektrochemie Femtochemie Festkorperchemie Geochemie Kernchemie Klinische Chemie Kohlechemie Kolloidchemie Kombinatorische Chemie Kosmochemie Lebensmittelchemie Magnetochemie Medizinische Chemie Meereschemie Metallorganische Chemie Naturstoffchemie Oberflachenchemie Oleochemie Petrochemie Pharmazeutische Chemie Photochemie Physikalische Organische Chemie Polymerchemie Quantenchemie Radiochemie Supramolekulare Chemie Stereochemie Strahlenchemie Strukturchemie Textilchemie Thermochemie Umweltchemie Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strahlenchemie amp oldid 206212725