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Ein Atom U Boot ist ein Unterseeboot das die Energie fur seinen Antrieb und seine Bordsysteme aus einem oder mehreren Kernreaktoren bezieht Kernenergieantrieb Der Begriff bedeutet nicht dass das U Boot Atomwaffen mit sich fuhrt siehe dazu U Boot mit ballistischen Raketen Mit der amerikanischen USS Nautilus SSN 571 wurde am 30 September 1954 das erste Atom U Boot in Dienst gestellt Gegenwartig betreiben sechs Nationen nuklear getriebene Boote dies sind die Vereinigten Staaten von Amerika Russland Frankreich Grossbritannien die Volksrepublik China und Indien Alle diese Lander sind auch im Besitz von Atomwaffen wobei Indien als einziges dieser Lander nicht am Atomwaffensperrvertrag teilnimmt Die australische und die brasilianische Regierung planen den Erwerb eigener nuklear angetriebener aber nicht nuklear bewaffneter U Boote Beide Lander verfugen nicht uber Atomwaffen Die Nautilus das erste Atom U BootModernes U Boot der Seawolf KlasseDie grossten U Boote die sowjet ischen bzw russischen Projekt 941Atom U Boote haben gegenuber den meist kleineren und kostengunstigeren U Booten mit konventionellen Antrieben wie etwa dem dieselelektrischen Antrieb vor allem den Vorteil einer fast unbeschrankten Reichweite und der Tatsache dass bei Atom U Booten die Dauer der Tauchgange praktisch nur durch die Nahrungsvorrate an Bord begrenzt ist Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entwicklungsgeschichte 1 2 Klassifizierung 1 3 Einsatzgeschichte 1 3 1 USA 1 3 2 Sowjetunion Russland 1 3 3 Grossbritannien 1 3 4 Frankreich 1 3 5 China 1 3 6 Indien 1 3 7 Plane Australiens 2 Antriebstechnik 2 1 Allgemeines 2 2 Vor und Nachteile 3 Einsatzprofil 4 Abwrackung 4 1 Vorgehen 4 2 Probleme 5 Zwischen und Unglucksfalle 5 1 Gesunkene Boote 5 2 Andere Zwischenfalle 6 Atom U Boote in der Literatur 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEntwicklungsgeschichte Bearbeiten Hyman Rickover trieb den Bau des ersten Atom U Bootes voran Die Entwicklung der Atom U Boote begann nach Ende des Zweiten Weltkrieges in den Vereinigten Staaten Der amerikanische Physiker Philip Hauge Abelson beschaftigte sich mit maritimer Antriebstechnik und in diesem Rahmen auch mit der Moglichkeit einen Reaktor in einem U Boot unterzubringen Zur gleichen Zeit waren auf diesem Gebiet die United States Atomic Energy Commission und das Bureau of Ships der United States Navy tatig In diesen Behorden verfolgte vor allem der spatere Admiral und sogenannte Vater der Nuklearmarine Hyman Rickover die Idee eines nuklear angetriebenen U Bootes Auf Basis von Abelsons Forschungsergebnissen entwarf eine Gruppe um Alvin M Weinberg schliesslich einen Reaktor fur Unterseeboote 1 Der Kongress der Vereinigten Staaten genehmigte im Juli 1951 schliesslich den Bau eines ersten voll einsatztauglichen Prototyps fur die Navy Unter der Leitung Rickovers wurde so bis 1954 das erste Atom U Boot der Welt die USS Nautilus SSN 571 gebaut Am 17 Januar 1955 legte die Nautilus erstmals unter Nutzung des Atomantriebs vom Pier ab Im Sommer 1958 demonstrierte sie mit der ersten Unterquerung des Nordpols den Vorteil ihres neuartigen Antriebssystems Die USS Triton SSN 586 war 1960 das erste U Boot das die Erde komplett unter Wasser umrundete Auch die Sowjetunion entwickelte eine Reihe von Atom U Booten Ende 1952 wurde ein entsprechendes Dekret unterzeichnet Reaktoren befanden sich bereits seit einiger Zeit unter der Leitung von Nikolai Dolleschal in Entwicklung Das erste sowjetische Atom U Boot die Leninski Komsomol wurde ab September 1955 in der Werft von Sewerodwinsk gebaut und im Sommer 1958 erstmals mit nuklear erzeugter Energie betrieben Das Boot mit der taktischen Nummer K 3 unterquerte 1962 vier Jahre spater als die Nautilus den Nordpol 1969 lief bei Electric Boat das kleinste Atom U Boot vom Stapel Das nur rund 45 Meter lange bisher einzige atomgetriebene Forschungs U Boot NR 1 wurde ebenfalls von Hyman Rickover in Auftrag gegeben Die bis heute bei den meisten Atom U Booten zum Einsatz kommenden Druckwasserreaktoren sollten auch auf die Nutzung der Kernenergie an Land Auswirkungen haben Admiral Rickover wurde mit dem Kernkraftwerk Shippingport betraut wobei es gelang die ursprunglich marine Technik an Land zur Stromerzeugung zu nutzen Noch heute ist der Druckwasserreaktor die dominante Bauform von Kernkraftwerken an Land was zumindest teilweise auf die Erfahrung der USA und deren Lizenzbauten im Ausland zuruckgeht Mit aus dem Militardienst ausscheidenden ehemaligen Besatzungen ihrer Atom U Boote hatte die Privatwirtschaft in den USA auch stets gut ausgebildete Fachkrafte zur Verfugung Klassifizierung Bearbeiten Atom U Boote wurden in den folgenden Jahren im Wesentlichen in drei verschiedenen Rollen eingesetzt Die Bezeichnungen folgen der Nomenklatur der US Navy und NATO Als Ship Submersible Nuclear oder kurz SSN zu Deutsch etwa Tauchfahiges Schiff mit Nuklearantrieb werden so genannte Angriffs und Jagd U Boote bezeichnet Ihre Hauptaufgabe sind das heimliche Verfolgen feindlicher Unterseeboote sowie Operationen nahe der feindlichen Kuste unter anderem zur elektronischen Uberwachung oder dem Absetzen von Sondereinsatzkraften wobei vor allem eine leise Unterwasserfahrt wichtig ist um nicht von feindlichem Sonar wahrgenommen zu werden Ship Submersible Ballistic Nuclear oder kurz SSBN deutsch etwa Tauchfahiges Schiff mit Nuklearantrieb und ballistischen Raketen sind U Boote die Unterwasser abschussfahige ballistische Raketen tragen und abschiessen konnen Diese SSBN fahren fur gewohnlich in den Weiten der Ozeane um im Falle eines feindlichen atomaren Erstschlages unerreichbar fur den Feind zu sein Somit stellen sie den wichtigsten Teil der Zweitschlagskapazitat Ein Ship Submersible Guided Missile Nuclear oder kurz SSGN deutsch etwa Tauchfahiges Schiff mit Nuklearantrieb und Marschflugkorpern tragt Marschflugkorper und oder Seezielflugkorper Die Aufgabe dieses Typs besteht in taktischen Angriffen etwa auf Flugzeugtragerkampfgruppen und Landziele Einsatzgeschichte Bearbeiten USA Bearbeiten Die George Washington war das erste SSBN der Welt Nach der Fertigstellung der Nautilus und eines zweiten Prototyps der USS Seawolf SSN 575 begann in den USA Mitte der 1950er Jahre mit der Skate Klasse die Serienproduktion von vier Booten All diese Boote besassen noch den klassischen fur Fahrten an der Wasseroberflache ausgelegten keilformigen Bug Um 1960 setzte die US Navy mit der Skipjack Klasse erstmals den hydrodynamisch optimierten Albacore Rumpf in Tropfenform ein der Geschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten erlaubte was rund 50 uber der Geschwindigkeit der ersten US amerikanischen Atom U Boote lag Parallel wurden die ersten Raketen U Boote entwickelt Die George Washington Klasse war dabei noch ein modifizierter Skipjack Rumpf die spateren Boote der Klassen Ethan Allen und Lafayette dann aber schon eigenstandige Entwurfe In den 1960er Jahren folgte schliesslich ein Umdenken bei der US Navy Nicht mehr die Geschwindigkeit sondern eine niedrige Gerauschabgabe wahrend der Fahrt wurde in den Vordergrund gestellt Daraus entwickelte sich die Thresher und Sturgeon Klasse In den 1970er Jahren wurden dann die U Boote geplant die auch im 21 Jahrhundert noch das Ruckgrat der U Boot Flotte der Vereinigten Staaten bilden Dies sind die Boote der Los Angeles Klasse als Jagd U Boote und die Ohio Klasse bei den SSBN Erst nach dem Ende des Kalten Krieges wurden weitere Jagd U Boote fertiggestellt diese Einheiten der Klassen Seawolf und besonders Virginia gehoren heute zu den modernsten Atom Unterseebooten der Welt Die ersten dedizierten SSGN entstanden erst im 21 Jahrhundert aus Umbauten der Ohio Klasse Bis dahin hatten lediglich mit Vertical Launching Systems bestuckte SSN der Los Angeles Klasse diese Aufgabe erfullt Die letzten diesel elektrisch betriebenen Boote der Barbel Klasse wurden in den 1950er Jahren parallel zur Skate Klasse gebaut und gingen um 1990 ausser Dienst Im Anschluss an diese Klasse setzte die US Navy ausschliesslich auf Atom U Boote 2012 befanden sich 71 Atom U Boote davon 14 SSBN und vier SSGN in der Flotte der US Navy 2 Die Spitzenzahlen lagen bei rund 140 aktiven Atom U Booten ab Mitte der 1960er Jahre 3 Sowjetunion Russland Bearbeiten Eines der ersten sowjetischen Boote der Echo KlasseDie sowjetische Marine ging bei der Aufstockung der Atom U Boot Flotte nach der Fertigstellung des ersten Atom U Bootes der Leninski Komsomol recht schnell vor Zwischen 1958 und Mitte der 1960er Jahre baute sie zwolf weitere Boote des Projekts 627 der auch K 3 angehorte ausserdem acht SSBN der Hotel Klasse und 34 SSGN des Projekts 659 Diese schnelle Entwicklung die zum zahlenmassigen Aufholen der Sowjetunion zu den USA fuhren sollte ging allerdings auf Kosten genauerer Tests und Erprobungen der Boote und Reaktoren so dass bald eine zweite Generation folgen musste die bessere Leistungen erbringen konnte als die ersten Boote Weil aber nur wenige Werften die schwierig zu bauenden Atom U Boote entwickeln und fertigstellen konnten ging in der Sowjetunion ausserdem der Bau konventionell getriebener Boote weiter In den 1960er und 1970er Jahren wurden weiterhin viele Atom U Boote gebaut Modernere SSBN der Klassen Projekt 667A und Projekt 667B folgten die Produktion letzterer ging in modifizierter Version bis 1992 weiter Ausserdem wurden SSN der Victor Klasse sowie SSGN der Charlie Klasse gefertigt Bis in die 1990er Jahre hinein wurden 142 Boote dieser beiden Klassen fertiggestellt In den letzten zehn Jahren der Sowjetunion wurden dann mit den Booten vom Projekt 941 die weltweit grossten U Boote in Dienst gestellt ausserdem folgten modernere SSN der Sierra und Akula Klasse und SSGN der Oscar Klasse Diese U Boote wurden von der russischen Marine ubernommen und teilweise auch weiter produziert Unter russischer Agide wurden dann die SSGN des Projekt 885 sowie die SSBN des Projekt 955 entwickelt die derzeit in Produktion sind Fur 2012 wird die Grosse der russischen Atom U Boot Flotte auf rund 30 geschatzt davon 15 SSN 10 SSBN und funf SSGN 4 Neben den Atom U Booten betreibt die russische Marine aber auch moderne konventionell angetriebene Boote der Klassen Kilo und Lada Grossbritannien Bearbeiten Die Valiant zweites Atom U Boot der Royal NavyAuch die Royal Navy hatte die Technologie bereits nach dem Zweiten Weltkrieg erforscht jedoch nie den konkreten Bau von Atom U Booten beschlossen Erst als die Leistungsfahigkeit der Nautilus bekannt wurde begann das Vereinigte Konigreich mit der Planung Die Briten traten dem Kreis der Atom U Boot Machte schliesslich 1963 mit der Indienststellung ihres ersten Bootes der HMS Dreadnought S101 bei Unter dem Ersten Seelord Louis Mountbatten wurde dabei amerikanische Reaktortechnologie in einen britischen Rumpf eingepasst Recht bald folgte mit der Valiant Klasse aber das erste komplett britische SSN mit der Resolution Klasse dann noch in den 1960er Jahren ausserdem die ersten SSBN Die Royal Navy bestellte aber auch weiterhin konventionelle U Boote In den 1970er Jahren folgten zwei weitere SSN Klassen namlich die aus drei Booten bestehende Churchill Klasse sowie die doppelt so grosse Swiftsure Klasse In den 1980er Jahren kam schliesslich die modernere Trafalgar Klasse zur Flotte Ab 1993 wurden vier neue SSBN in Dienst gestellt die der Vanguard Klasse angehoren Gegenwartig im Bau befinden sich die Boote der Astute Klasse die die Trafalgars Stuck fur Stuck ersetzt Das Typschiff wurde 2010 in Dienst gestellt 1994 gingen mit den nur wenige Monate alten Booten der Upholder Klasse die letzten dieselelektrischen U Boote der Royal Navy ausser Dienst so dass nun auch die britische Marine uber eine ausschliesslich atomar getriebene U Boot Flotte verfugt 2012 liegt die Grosse der Flotte bei sieben SSN und vier SSBN Frankreich Bearbeiten Die Redoutable Frankreichs erstes SSBNDie Marine Nationale setzt seit der Indienststellung der Le Redoutable im Jahr 1971 Atom U Boote ein zu Beginn nur im Rahmen der Atomstreitkrafte Die Franzosen entwickelten das Antriebssystem ohne Hilfe anderer Staaten komplett allein Bis 1980 folgten der Le Redoutable funf weitere SSBN der Redoutable Klasse nach 1985 noch das klassenlose Boot L Inflexible Bis 1983 waren die Jagd U Boote der Franzosen allesamt konventionell getrieben dann kamen jedoch bis 1993 die sechs Boote der Rubis und Amethyste Klasse zur Flotte Seit 1997 sind neue SSBN in Dienst die Triomphant Klasse umfasst vier Boote und ersetzte die alten SSBN Als Ersatz fur die SSN ist die Suffren Klasse geplant die bis 2029 sechs Einheiten erhalten soll 2001 wurde das letzte dieselelektrische U Boot ausser Dienst gestellt Die Grosse der franzosischen U Boot Flotte liegt 2012 damit bei sechs SSN und vier SSBN China Bearbeiten Die funfte Einheit des Typ 091Die Marine der Volksbefreiungsarmee ist vor Indien die bisher vorletzte Streitkraft die Atom U Boote baute wobei uber deren Boote relativ wenig bekannt ist Das Programm zur Planung startete bereits Ende der 1950er Jahre eine Bitte um Hilfe an die Sowjetunion wurde abgelehnt 5 Aufgrund dessen dauerte es Jahre bis Resultate sichtbar waren Zwischen 1974 und 1991 gingen die funf SSN des Typ 091 in Dienst Ab 1981 gingen dann die ersten SSBN der Volksrepublik in Dienst soweit bekannt wurden zwei Typ 092 gebaut von denen eines spater verloren gegangen sein konnte 6 das andere scheint noch in Dienst zu stehen Mindestens eine Quelle berichtet ausserdem vom Verlust eines Typ 091 7 Im 21 Jahrhundert lief mit dem Typ 093 das erste neue SSN Chinas vom Stapel weitere Boote des verbesserten Typ 095 sind geplant Wie gross diese Klasse werden wird ist unbekannt Wie auch bei den neuen SSBN des Typ 094 deren erstes Boot in Dienst zu stehen scheint haben dieses Mal russische Werften und Konstrukteure beim Bau der U Boote eine wichtige Rolle gespielt Die genaue Grosse der chinesischen U Boot Flotte ist auf Grund ungenauer und zweifelhafter teils widerspruchlicher Informationen nicht bekannt durfte aber 2011 im einstelligen Bereich liegen und besteht aus Booten des Typ 94 und Typ 093 Ob noch altere Boote in Dienst sind ist unklar Damit ist die chinesische Flotte dieselelektrischer U Boote die aus eigener sowjetischer und russischer Produktion stammen zahlenmassig wesentlich grosser Sie liegt 2011 bei etwa 60 8 Indien Bearbeiten Indien selbst startete bereits 1985 das Programm Advanced Technology Vessel ATV das den Bau eigener Atom U Boote zum Ziel hat Zwischen 1988 und 1991 setzte die Marine ein von der Sowjetunion geleastes Boot der Charlie Klasse ein Das Boot K 43 das in der indischen Marine als INS Chakra bekannt war wurde von sowjetischen Matrosen kontrolliert die die Inder anlernten Daneben gab es seit der Jahrtausendwende immer wieder Medienberichte uber das Leasing zweier russischer U Boote der Akula Klasse Im Januar 2012 ubernahm die indische Marine ein gerade fertiggestelltes Boot der russischen Marine fur zehn Jahre Dieses gehort der Akula II Klasse an und heisst in Indien wieder Chakra Die Kosten sollen sich auf 650 Millionen US Dollar belaufen 9 Im Juli 2009 wurde die INS Arihant als Resultat des ATV Programms vom Stapel gelassen Am 10 August 2013 wurde der Reaktor in den kritischen Zustand versetzt 10 11 Plane Australiens Bearbeiten Mitte September 2021 haben die USA Regierung Biden das Vereinigte Konigreich Kabinett Johnson II und Australien Regierung Morrison II einen Sicherheitspakt fur den Indopazifikraum beschlossen AUKUS 12 13 Im Marz 2023 wurde bekannt gegeben dass Australien im Rahmen des Abkommens drei Virginia Klasse U Boote kaufen wird mit der Option auf zwei weitere Zusammen mit Grossbritannien soll im Anschluss die AUKUS Klasse entwickelt werden welche in Australien Ende der 2030er zulaufen soll 14 Antriebstechnik BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Schema eines turbo elektrischen AntriebsTechnisch gesehen gibt es zwischen konventionellen und Atom U Booten wenig Unterschiede Mit der franzosischen Rubis Klasse wurde bewiesen dass der Reaktor auch keine wesentliche Vergrosserung der Boote bedingen muss mit knapp 73 Metern sind sie nicht grosser als moderne dieselelektrische Boote wie etwa die der Kilo Klasse Dies ist allerdings eher die Ausnahme denn der Reaktor und die Reaktorabschirmung bedeuten ein hohes Zusatzgewicht weshalb die meisten Atom U Boote uber 100 Meter lang sind Ein Unterseeboot mit Atomantrieb besitzt einen Kernreaktor wie er an Land etwa in Kernkraftwerken eingesetzt wird allerdings weit kleiner da er in eine Hulle mit einem Durchmesser von unter zehn Metern passen muss Der Reaktor erhitzt dabei eine Flussigkeit im radioaktiven Primarkreislauf Diese wiederum gibt ihre Warme in einem Warmeubertrager an hochreines Wasser im nicht radioaktiven Sekundarkreislauf ab Der entstehende unter hohem Druck stehende Dampf treibt eine Turbine an Ein an diese Turbine angeschlossener Generator wandelt die mechanische in elektrische Energie fur die Bordsysteme und ladt Batterien auf die auch bei einem Reaktorausfall Energie liefern Beim turbo elektrischen Antrieb wird die Propellerwelle von einem Elektromotor angetrieben Haufiger wird jedoch eine Getriebeturbine eingesetzt die die Welle direkt mit der Energie der Turbine antreibt Heutige U Boote verwenden ausschliesslich Druckwasserreaktoren Sowohl die USA auf der Seawolf als auch die Sowjetunion mit der Alfa Klasse haben allerdings auch mit flussigmetallgekuhlten Reaktoren experimentiert Wahrend die Amerikaner den mit Natrium gekuhlten Reaktor aufgrund zu grosser Sicherheitsbedenken recht bald durch einen Druckwasserreaktor ersetzten betrieb die Sowjetunion die eine Blei Bismut Legierung zur Kuhlung verwendete ihre sechs Boote rund zehn Jahre mit Flussigmetallreaktoren Nachteilig bei Verwendung dieses Kuhlmittels war neben der Bildung von Polonium 210 durch Neutronenaktivierung auch die Notwendigkeit das Kuhlmittel bei ausgeschaltetem Reaktor zu heizen um es oberhalb des Schmelzpunktes gt 123 5 C zu halten Wahrend die westlichen Entwurfe lediglich einen Kernreaktor an Bord haben besassen und besitzen besonders die sowjetischen Boote haufig zwei Reaktoren wobei bei Booten mit zwei Schrauben teilweise ein eigener Reaktor fur jede Welle betrieben wird Andererseits kann der zweite Reaktor aber auch als Notreserve dienen Heutige U Boot Reaktoren leisten rund 150 Megawatt Vor und Nachteile Bearbeiten Dieselelektrisch betriebene U Boote beziehen ihre Energie aus dem mitgefuhrten Treibstoff Mittels Dieselgeneratoren werden grosse Akkus aufgeladen die bei Tauchgangen die Antriebsmotoren und Bordsysteme mit Strom versorgen Um die Akkus nachzuladen muss durch Auftauchen oder einen Schnorchel Frischluft fur die Dieselmotoren von der Wasseroberflache angesaugt werden wobei die Gefahr einer Ortung besonders hoch ist Abweichend hiervon wird nur bei einigen modernen Mustern mit nicht nuklearen Aussenluft unabhangigen Antriebsarten verfahren etwa bei Antrieben per Brennstoffzellen wie sie die deutsche Klasse 212 A implementiert Allerdings mussen auch diese Einheiten nach vergleichsweise kurzer Zeit mit Wasserstoff und flussigem Sauerstoff nachgetankt werden Der Reaktor eines Atom U Boots kann dagegen mit Kernbrennstoff fur mehrere Jahre befullt werden Da die Luft zum Atmen an Bord aufbereitet wird konnen Atom U Boote so lange in grossen Tiefen bleiben wie Nahrung fur die Besatzung an Bord ist Damit ist die Dauer die ein U Boot unter Wasser verbringt in erster Linie durch den Faktor Mensch beschrankt Auch muss auf Atom U Booten nicht mit der Energie gehaushaltet werden sie sind damit in der Lage dauerhaft hohe Geschwindigkeiten zu halten Allerdings ergeben sich auch Nachteile Wahrend ein dieselelektrisches Boot bei Fahrt mit reinem aus den Akkus gespeistem Elektroantrieb in niedriger Geschwindigkeit nahezu lautlos ist verursacht der Kernreaktor immer minimale Gerausche Vor allem die Kuhlmittelpumpen die die Zirkulation des Reaktorkuhlmittels aufrechterhalten spielen hierbei eine Rolle und sind von feindlichem Sonar wahrnehmbar Bei manchen Atom U Booten wie etwa der Ohio Klasse kann die Kuhlung des Reaktors bei niedrigen Lastregimen allerdings auch ohne Pumpen allein durch naturliche Konvektion sichergestellt werden Atom U Boote erzeugen auch immer eine wahrnehmbare Warmestrahlung Einsatzprofil BearbeitenAtom U Boote werden vorwiegend fur blue water operations eingesetzt also fur Einsatze jenseits des Kontinentalschelfs In den Weiten der Ozeane konnen sie ihre dauerhaft hohere Geschwindigkeit und ihre lange Unterwasserausdauer weitaus besser ausspielen als in den flachen engen Kustengebieten Aufgabengebiete der SSN sind der Schutz von so genannten Dickschiffen etwa Flugzeugtrager oder Amphibische Angriffsschiffe aber auch die Jagd auf feindliche U Boote und Uberwasserschiffe und die Gewinnung von Geheimdienstinformationen etwa uber die Ergebnisse von Waffen oder Schiffstests einer anderen Nation SSBN hingegen patrouillieren in moglichst abgelegenen Gebieten um im Falle eines Atomkrieges lange genug unentdeckt zu bleiben und ihre Interkontinentalraketen abfeuern zu konnen Eine Mischung dieser Strategien machen sich die SSGN zu eigen Sie konnen eingesetzt werden um etwa feindliche Konvois zu verfolgen und anzugreifen aber auch um in grosser Distanz zur Kuste zu warten und Marschflugkorper grosser Reichweite auf Landziele abzufeuern Wahrend die US Navy im Zweiten und Dritten Golfkrieg Atom U Boote massiv als Marschflugkorperplattformen verwendet hat ist die Royal Navy die einzige Marine die eine Versenkung durch ein Atom U Boot zu verzeichnen hat Die HMS Conqueror S48 versenkte wahrend des Falklandkrieges das argentinische Kriegsschiff General Belgrano Der Einsatz von SSBN wurde bisher nur in Ubungen praktiziert Abwrackung Bearbeiten Abwrackung von vier Atom U Booten der US NavyVorgehen Bearbeiten Atom U Boote wurden wahrend des Kalten Krieges in grosser Stuckzahl hergestellt Da jedes Kriegsschiff nur eine beschrankte Einsatzzeit hat bis es von technologischen Neuerungen und dem eigenen Alter ins Abseits gedrangt wird ergibt sich das Problem der Entsorgung Bei der Abwrackung mussen hier besondere Massnahmen ergriffen werden da jeder Reaktor Kernbrennstoffe enthalt und der gesamte primare Kreislauf stark kontaminiert ist Diese Massnahmen mussen also von Fachkraften in speziellen Werften vorgenommen werden und bedingen einen grossen finanziellen Aufwand Im Allgemeinen werden zu Beginn die Kernbrennstoffe und kontaminierte Flussigkeiten entfernt dann wird die Reaktorsektion vom Rest des Rumpfes getrennt Dieser Rest kann normal verwertet werden also zum Beispiel als Metallschrott verkauft werden Die kontaminierten Teile des Reaktors also die Reaktorkammer und die Leitungsrohre mussen dann eingelagert werden In den USA geschieht dies unterirdisch in der Hanford Site die verbrauchten Kernbrennstoffe werden in der Naval Reactors Facility im Idaho National Laboratory eingelagert Die Kosten fur die Deaktivierung und Zerlegung eines Atom U Bootes lagen bei der US Navy 1998 bei rund 40 Millionen US Dollar 15 Die US Navy hat fur die Abwrackung von nuklear angetriebenen Kriegsschiffen das Ship Submarine Recycling Program ins Leben gerufen Im Rahmen dieses Programms werden in der Puget Sound Naval Shipyard in Bremerton Washington unter anderem auch Atom U Boote fachgerecht von strahlungsbelasteten Teilen befreit und dann abgebrochen Bis 2007 wurden bereits uber 100 Atom U Boote zerlegt 17 warteten darauf das Programm zu durchlaufen Von diesen 17 wurde das letzte erst 2017 abgebrochen 16 Bis zum Beginn der Abwrackung werden die US amerikanischen Boote in der Reserveflotte der United States Maritime Administration weiter gewartet um Probleme mit den heruntergefahrenen Reaktoren oder etwa ein Durchrosten des Rumpfes zu vermeiden Bis 2007 hat Grossbritannien lediglich eines seiner 14 ausgemusterten Atom U Boote dekontaminiert und zu einem Museum umfunktioniert die restlichen 13 sind mit entleerten Reaktoren weiterhin in Rosyth und Devonport eingelagert Frankreich lagert die Reaktorabteilung nach der Entfernung der Kernbrennstoffe fur ca 20 Jahre in einer speziellen Halle neben dem Trockendock in Cherbourg Octeville ein und will diese dann weiter zerlegen Probleme Bearbeiten Die Sowjetunion hat seit 1966 auch komplette U Boot Reakto ren nahe der Insel Nowaja Semlja verklappt An den markierten Stellen liegen 29 Kernreaktoren die nicht nur aus U Booten stammen und teilweise noch Brennelemente enthalten 17 Weit grossere Probleme mit der umweltgerechten Zerlegung der Rumpfe sowie der Endlagerung der verbrauchten Kernbrennstoffe hatte und hat die russische Marine die grosse Stuckzahlen von Atom U Booten von der Sowjetmarine geerbt hat Da Russland aber nach dem Zerfall der Sowjetunion kaum genug Geld aufbringen konnte um die noch seetuchtigen Schiffe zu unterhalten wurde der fachgerechten Entsorgung der U Boote kaum Wert beigemessen viele verrosteten in russischen Marinebasen Ende der 1990er Jahre hatte die russische Marine ca 130 alte nuklear angetriebene U Boote angesammelt die teilweise schon vor 20 Jahren ausser Dienst gestellt worden waren und nur durch in den Rumpf gepumpte Druckluft und an die Seiten gebundene Pontons nicht sanken 18 19 Zerlegen eines Atom U Bootes in RusslandDie Sowjetunion hatte sich kaum um die veralteten ab Mitte der 1980er Jahre ausser Dienst gestellten Atom U Boote gekummert sondern mehr Mittel fur Notreparaturen an alten sowie den Bau neuer Boote aufgewandt Reaktoren und die daraus entnommenen verbrauchten aber noch radioaktiven Kernbrennstoffe von Booten die zerlegt wurden wurden an der Kuste in teils nicht ausreichend abgeschirmten Statten gelagert Mitunter war allerdings in diesen Lagern nicht ausreichend Platz vorhanden so dass ganze Reaktoren teils mit teils ohne Kernbrennstoffe an der Kuste der Karasee uberwiegend in den Fjorden von Nowaja Semlja verklappt wurden 20 Davon enthielten bis zu elf Reaktoren noch verbrauchte radioaktive Brennelemente Unter diesen befinden sich auch zwei experimentelle flussigmetallgekuhlte Reaktoren aus dem Unterseeboot K 27 das 1968 einen schweren Unfall hatte und 1981 dort komplett versenkt wurde 17 Allein in den Hafen der Fernost Flotte liegen Stand 2006 30 bis 40 ausser Dienst gestellte Atom U Boote Um Herr dieses Problems zu werden ist Russland inzwischen auf internationale Hilfe angewiesen So erhielt die Flotte 2006 von Japan 171 Millionen US Dollar um nur funf dieser Einheiten fachgerecht entsorgen zu konnen 21 Allein bis 2006 erhielt Russland vom Ausland uber eine Milliarde US Dollar fur die Zerlegung von U Booten und bot selbst 200 Millionen Dollar auf Mit diesem Geld sollten alle ausser Dienst gestellten U Boote bis 2010 fachgerecht abgebrochen werden 22 Einer der grossten Geldgeber sind die USA mit ihrem Cooperative Threat Reduction Programm Die deutsche EWN Entsorgungswerk fur Nuklearanlagen GmbH beteiligt sich seit dem Jahr 2003 im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums an dem internationalen Grossprojekt Entsorgung russischer Atom U Boote bei dem im Bereich Nordwestrusslands aufgelegte Atom U Boote abgewrackt werden 23 Zwischen und Unglucksfalle BearbeitenGesunkene Boote Bearbeiten Bild der Thresher am Meeresgrund Die K 219 kurz vor ihrem Sinken an der OberflacheBisher sind sieben Atom U Boote bestatigterweise gesunken zwei davon auf Seiten der USA und funf aus der Sowjetunion Russland Hierbei ist zu beachten dass einige der U Boote zum Beispiel die sowjetische K 429 zwar starken Wassereinbruch erlitten haben der Rumpf selber aber intakt geblieben ist das Boot wurde spater gehoben Daher variieren die Zahlen je nach Quelle teilweise Auch ist ungeklart ob Atom U Boote der chinesischen Volksbefreiungsarmee gesunken sein konnen Das erste verlorene Atom U Boot uberhaupt war 1963 die USS Thresher SSN 593 die bei Tieftauchtests mit der gesamten Besatzung von 129 Mann verloren ging Funf Jahre spater sank das zweite US Boot Der Grund fur die Explosion die sich 1968 an Bord der USS Scorpion SSN 589 ereignete ist nie sicher geklart worden Heute wird vermutet dass eine defekte Torpedobatterie diese ausgelost haben konnte 99 Seeleute verloren dabei ihr Leben 1970 brach an Bord der sowjetischen K 8 ein Feuer aus Das Boot wurde in Schlepp genommen wahrend es mit 52 Mann unterging 1986 detonierte an Bord der sowjetischen K 219 der Treibstofftank einer Interkontinentalrakete nach einem Leck in der Siloabdeckung Das Schiff hielt sich uber zwei Tage an der Wasseroberflache sank aber letztendlich Die Crew konnte vorher von Bord gehen Am 7 April 1989 ging die Komsomolez nach einem Feuer verloren wobei 42 Besatzungsmitglieder umkamen 2000 sank das russische U Boot Kursk nach einer Torpedoexplosion alle 118 Besatzungsmitglieder starben 2003 ging schliesslich das bisher letzte Atom U Boot die K 159 verloren Das Boot war bereits 1989 ausser Dienst gestellt worden und sollte nun zur Abwrackung geschleppt werden Wahrend des Schlepps lief das Boot jedoch voll und ging mit neun Seeleuten an Bord unter Von diesen funf Booten wurde lediglich die Kursk gehoben 24 Ein Bericht der Internationalen Atomenergieorganisation von September 2001 gibt die Ergebnisse von Wasseruntersuchungen in der Region der Grabstatten der gesunkenen U Boote wieder Demnach wurde kaum eine radioaktive Belastung gemessen die nicht aus dem Fallout fruherer Kernwaffentests resultiert Nahe den amerikanischen Booten wurde lediglich ein erhohter Spiegel von 60Co gemessen nahe der Komsomolez von 137Cs Dies weist darauf hin dass die Reaktorkammern in allen Fallen auch nach teilweise uber 40 Jahren unter Wasser bisher dicht halten 25 Aufgrund der Halbwertszeiten von 60Co 5 Jahre sowie der besonders problematischen Spaltprodukte 90Sr 28 8 Jahre und 137Cs 30 Jahre nimmt die potentielle Belastung durch Freisetzung von Radionukliden mit der Zeit exponentiell ab Im Gegensatz dazu sind Munitionsreste oder chemische Waffen welche teilweise ebenfalls am Meeresgrund liegen sei es durch absichtliche Verklappung oder durch Kriegseinwirkung bzw Unfalle auch nach Jahrzehnten weiterhin gefahrlich teilweise sogar wie bei so genannten Saurezundern gefahrlicher als zum Ursprungszeitpunkt Ausserdem berichten einige Quellen von einem Verlust eines chinesischen SSBN der Xia Klasse 6 Der amerikanische Autor und ehemalige Marineattachee Peter Huchthausen berichtet weiterhin davon dass ein Han 1983 nach einer Kollision mit einer sowjetischen Victor III gesunken sein soll Demnach seien die beiden Boote 100 Kilometer sudostlich von Wladiwostok zusammengestossen und die Han darauf in einem Kilometer tiefen Wasser mit ihrer gesamten Mannschaft versunken Die Russische Akademie der Wissenschaften habe 1989 dort Strahlungswerte von bis zu 1000 Rontgen pro Stunde gemessen Ausserdem belegt Huchthausen den Unfall mit einer Masse erschienener Nachrufe auf U Boot Konstrukteure in chinesischen Zeitungen im fraglichen Zeitraum 7 Andere Zwischenfalle Bearbeiten Die K 19 hatte 1961 einen schweren Storfall in ihrem Reaktor und bis 1972 zwei weitere Unfalle Besonders die sowjetischen Atom U Boote der ersten Generation waren in Unfalle verwickelt die direkt mit der neuartigen Antriebsart in Zusammenhang standen Bereits 1961 kam es zu einer Beinahe Katastrophe auf der K 19 bei der eine Kernschmelze nur dadurch verhindert werden konnte dass acht Manner direkt in die kontaminierte Reaktorkammer gingen und ein improvisiertes Notkuhlsystem in Gang brachten Nach diesem Zwischenfall erhielt das Boot von sowjetischen Seemannern den Beinamen Hiroshima 26 Allein bis 1970 wurden nach Reaktorproblemen an Bord von funf weiteren Booten Besatzungsmitglieder teilweise so schwer verstrahlt dass sie kurz darauf verstarben 27 Vor allem bezuglich der ersten sowjetischen Boote gibt es Berichte uber so niedrige Sicherheitsstandards dass in westlichen Booten vorgeschriebene Strahlungsgrenzwerte um ein Vielfaches uberschritten wurden Dies geschah vor allem aus konstruktionstechnischen Gesichtspunkten da die grosstenteils aus Blei bestehende Reaktorabschirmung das Gewicht eines Bootes stark erhoht 28 Aus diesem Grund waren die fruhen Boote sehr anfallig fur Probleme Aber auch bei den sowjetischen Booten der spateren Generationen gab es weitere Unglucksfalle wie der Ausbruch von Feuer an Bord und Schwierigkeiten bei der Wartung oder Neubefullung von Reaktoren Ein Beispiel fur Letzteres ist die K 314 in der 1985 der versuchte Austausch der Brennelemente eine heftige Explosion hervorrief die 10 Menschen totete und das Boot irreparabel beschadigte 29 Die Greeneville nach einem Zusammenstoss im TrockendockAuf Seiten der westlichen Marinen ist hingegen kein schwerer Zwischenfall bekannt der aus einer Reaktorfehlfunktion herruhren wurde und zur Verstrahlung von Besatzungsmitgliedern gefuhrt hatte Uber einige kleine Probleme wurde allerdings berichtet Dies umfasst Probleme bei der inzwischen nicht mehr durchgefuhrten Verklappung abgereicherter Ablagerungen wie sie unter anderem 1975 auf der USS Guardfish SSN 612 auftauchten oder die fehlerhafte Offnung von Ventilen des Primarkreislaufes so dass radioaktiv kontaminiertes Wasser austreten kann so geschehen 1978 auf der USS Puffer SSN 652 Die Royal Navy hatte unter anderem Probleme mit dem Verlust der Konvektion im Reaktor der HMS Tireless S88 2000 woraufhin das Boot ein Jahr im Hafen von Gibraltar festsass Die Explosion von 1994 im Maschinenraum des franzosischen Atom U Boots Emeraude die zehn Seeleute ihr Leben kostete hatte keine Beziehung zu einem Reaktorschaden oder ahnlichem Besonders in der Zeit des Kalten Krieges als sich die beiden Supermachte mit Atom U Booten gegenseitig bespitzelten gab es mehrere Kollisionen Diese waren regelmassig auch politisch brisant da sie sich nicht selten in nationalen Hoheitsgewassern ereigneten Ein Beispiel dafur ist der Unterwasserzusammenstoss zwischen der amerikanischen USS Tautog SSN 639 und der sowjetischen K 108 der 1970 vor Petropawlowsk Kamtschatski stattfand oder auch jener den die bereits erwahnte K 19 1969 in der Barentssee mit der USS Gato SSN 615 hatte Die Journalisten Sontag und Drew berichten von mehr als zehn Kollisionen zwischen Booten der UdSSR und der USA sowie von zweien zwischen britischen und sowjetischen U Booten allein zwischen 1960 und Ende des Kalten Krieges 30 Nicht ungewohnlich sind ausserdem Zusammenstosse mit Uberwasserschiffen bekannt wurde vor allem die versehentliche Versenkung des japanischen Fischereischulschiffs Ehime Maru durch die amerikanische USS Greeneville SSN 772 vor Hawaii 2001 Zuletzt kam es im Februar des Jahres 2009 im Atlantik zu einer Kollision zwischen der franzosischen Le Triomphant Namensgeberin der Triomphant Klasse und der britischen HMS Vanguard Beide Schiffe wurden nur leicht beschadigt und konnten aus eigener Kraft ihre Fahrt fortsetzen 31 32 Atom U Boote in der Literatur Bearbeiten Titelseite der Erstausgabe von 20 000 Meilen unter dem MeerSchon Jules Vernes U Boot Nautilus aus dem Roman 20 000 Meilen unter dem Meer aus dem Jahr 1870 hatte einen aussenluft unabhangigen Antrieb und damit ahnliche Fahigkeiten wie ein Atom U Boot Der erste Bestseller der sich tatsachlich mit Atom U Booten beschaftigt gelang Tom Clancy 1984 mit Jagd auf Roter Oktober Auch die Verfilmung war ein Kassenschlager Auf dieser Welle ritten spater andere Autoren wie der Englander Patrick Robinson oder der US Amerikaner Clive Cussler die Romane uber Atom U Boote veroffentlichten Filme wie Crimson Tide In tiefster Gefahr folgten und stellten fiktive Szenarien dar um die Jahrtausendwende griffen Filme wie Im Fahrwasser des Todes uber die K 219 oder K 19 Showdown in der Tiefe uber die K 19 schliesslich reale Ereignisse auf und dramatisierten diese teilweise Literatur BearbeitenAlexander Antonow Walerie Marinin Nikolai Walujew Sowjetisch russische Atom U Boote Gefahr aus der Tiefe Siegler Verlag Sankt Augustin 2007 ISBN 978 3 87748 656 6 Tom Clancy Atom U Boot Reise ins Innere eines nuclear warship Heyne Munchen 1997 ISBN 3 86047 267 4 Andrew S Erickson China s Future Nuclear Submarine Force US Naval Institute Press Annapolis MD 2007 ISBN 978 1 59114 326 0 englisch Susanne Kopte Nuclear Submarine Decommissioning and Related Problems Memento vom 20 August 2006 im Internet Archive PDF 181 kB Bonn International Center for Conversion 1997 englisch Norman Polmar K J Moore Cold War Submarines The Design and Construction of U S and Soviet Submarines 1945 2001 Potomac Books Dulles VA 2003 ISBN 1 57488 594 4 englisch Viking O Eriksen Sunken nuclear submarines a threat to the environment Norwegian Univ Press Oslo 1990 ISBN 82 00 21019 7Weblinks Bearbeiten Commons Atom U Boote Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Atom U Boot Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Bericht uber die Entwicklung der sowjetischen russischen Atom U Boote und Unfalle der Boote der Nordflotte von der Umweltschutzorganisation Bellona englisch Kurzer Uberblick von Bellona uber die restlichen Nationen englisch Quellen ionisierender Strahlung weltweit Google MapsEinzelnachweise Bearbeiten Alvin M Weinberg The First Nuclear Era The Life and Times of a Technological Fixer Springer Berlin 1997 ISBN 1 56396 358 2 englisch Klappentext Grosse der Flotte der US Navy im Naval Vessel Register Memento vom 28 Dezember 2011 im Internet Archive englisch Jahrliche Flottengrosse der US Navy nach Gattung Memento vom 30 Dezember 2014 im Internet Archive englisch State of the Russian Navy auf warfare ru englisch globalsecurity org Han Klasse englisch a b Federation of American Scientists englisch a b Peter Huchthausen K 19 National Geographic Washington DC 2002 ISBN 3 934385 88 5 Seiten 219f Office of the Secretary of Defense of the United States Military and Security Developments Involving the People s Republic of China 2011 Memento vom 28 Marz 2015 im Internet Archive PDF 3 0 MB S 3 34 India Today The sub total englisch Rajat Pandit Reactor of India s first indigenous nuclear submarine INS Arihant goes critical Memento vom 16 August 2013 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