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Projekt 659 von der NATO als Echo I Klasse bezeichnet war eine U Boot Klasse der sowjetischen Marine mit Nuklearantrieb und Marschflugkorpern SSGN A 1 Projekt 659 Ein Projekt 659 Boot Ein Projekt 659 BootSchiffsdatenLand Sowjetunion SowjetunionBauwerft Werft 199 KomsomolskBauzeitraum 1958 bis 1963Ausserdienststellung 1990er JahreGebaute Einheiten 5Schiffsmasse und BesatzungLange 111 2 m Lua Breite 9 2 mTiefgang max 6 35 mVerdrangung aufgetaucht 3 730 tgetaucht 4 920 t Besatzung 104 MannMaschinenanlageMaschine 2 DruckwasserreaktorenWM A mit je 140 MWth2 ElektromotorenPG 116 mit je 460 PSPropeller 2 funfblatterigEinsatzdaten U BootTauchtiefe max 300 mHochst geschwindigkeitgetaucht 23 kn 43 km h Hochst geschwindigkeitaufgetaucht 14 kn 26 km h Bewaffnung6 P 5D Pitjorka Startbehalter 4 Torpedorohre Bug 533 mm 2 Torpedorohre Bug 400 mm 2 Torpedorohre Heck 400 mm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Projekt 659 1 2 Umbau Projekt 659T 1 3 Aufbau 2 Einheiten 2 1 K 45 2 2 K 59 2 3 K 66 2 4 K 122 2 5 K 151 3 Projekt 675 4 Belege und Verweise 4 1 Anmerkungen 4 2 Einzelnachweise 4 3 Literatur 4 4 WeblinksGeschichte BearbeitenProjekt 659 Bearbeiten nbsp Zeichnung der Steuerbordansicht von Projekt 659Projekt 659 war ein SSGN der ersten Generation und wurde als Folge einer entsprechenden staatlichen Anordnung vom August 1956 entwickelt Technische Einrichtungen insbesondere die Antriebsanlage basierten auf Projekt 627 Projekt 659 und das zeitgleich entwickelte Projekt 658 SSBN benutzten dann auch beide die WM A Druckwasserreaktoren aus Projekt 627 die mit heissem Dampf auf Projekt 659 zwei Turbinen mit je 17 500 PS 12 870 kW Leistung antrieben Zum Chefentwickler wurde O Klimow bestimmt Als Bewaffnung waren sechs P 5D Pitjorka vorgesehen die wegen fehlender Ortungs und Leitsysteme im Trager U Boot nur gegen Landziele eingesetzt werden konnten Die sperrigen Flugkorper sollten in Startkanistern untergebracht werden fur die der Rumpf der Boote erhoht wurde so dass sie passgenau eingelassen waren um den Stromungswiderstand des Rumpfes bei Unterwasserfahrt nicht zu erhohen Zu dem Zeitpunkt war es technisch noch nicht realisierbar die Waffen vom getauchten Boot zu starten so dass Projekt 659 Boote auftauchen und die Kanister mit den Raketen bis auf 15 ausfahren mussten um die Marschflugkorper abfeuern zu konnen was die U Boote sehr verwundbar machte Der Prozess des Ausfahrens nahm rund 140 Sekunden in Anspruch Problematisch fur die Konstrukteure war das Fehlen technischer Spezifikationen der Raketensysteme die erst vollstandig zur Verfugung standen als der Bau von Projekt 659 bereits ein Jahr im Gange war Dementsprechend mussten zahlreiche Anpassungen nachtraglich vorgenommen werden Umbau Projekt 659T Bearbeiten Die unzureichenden Leistungsdaten des P 5D Flugkorpers fuhrten schon bald zur Entscheidung diese Waffen wieder von Projekt 659 zu entfernen Man beschloss sie durch P 6 Pitjorka Raketen zu ersetzen Da beide Systeme nicht kompatibel waren mussten die Startbehalter von Projekt 659 entfernt und durch neue ersetzt werden Zusatzlich mussten Schnittstellen und elektronische Ausrustung angepasst werden Das Waffenlager fur Torpedos im Bug wurde vergrossert so dass 32 Torpedos mitgefuhrt werden konnten Der Umbau wurde auf allen funf Booten zwischen 1968 und 1976 durchgefuhrt und das neue Projekt als 659T klassifiziert 1 Ende der 1980er Jahre waren alle funf Boote ausser Dienst gestellt Aufbau Bearbeiten Projekt 659 war mit einer doppelten Schiffhulle konstruiert Der innere Druckkorper in dem Besatzung und Schiffssysteme untergebracht waren unterteilte sich in zehn Abteilungen die durch wasserdicht verschliessbare Schotten voneinander getrennt waren Der innere Aufbau war dabei in vielen Teilen identisch dem von Projekt 658 Am Turm von Projekt 659 war ein ausfahrbarer Mast mit einem Albatros X Band Radar NATO Snoop Tray montiert Zusatzlich verfugte jedes Boot uber ein Chrom M Freund Feind Kennungssystem ein NEL 5 Echolot und ein Plutonium Sonarsystem Einheiten BearbeitenDer Bau von sechs Booten der Klasse war vorgesehen das Projekt wurde aber nach funf Einheiten eingestellt Der sechste Rumpf wurde nach wenigen Monaten Bauzeit abgebrochen K 45 Bearbeiten K 45 wurde am 20 Dezember 1958 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt und lief am 12 Mai 1960 vom Stapel Das Boot wurde von Juni 1960 bis 1961 zahlreichen Tests unterzogen um neben dem Test der Funktionalitat von K 45 selbst auch mogliche Fehler in der Planung zu identifizieren Die Uberprufungen aller Systeme fuhrten zu 270 erkannten Mangeln darunter ein Verlust von 15 Litern Kuhlflussigkeit pro Stunde im zweiten Kuhlkreislauf des Reaktorsystems Die 1961 durchgefuhrten Teststarts mit den P 5D Raketen zeigten zahlreiche weitere Probleme auf so waren einige der Transportbehalter undicht und die Raketen durch eindringendes Seewasser unbrauchbar Ebenso kam es zu Schaden durch den Ruckstrahl des Triebwerks der Flugkorper bei deren Start K 45 wurde nach Reparaturen der Pazifikflotte zugewiesen und 1970 zum Projekt 959T umgerustet Es war 1972 im Zuge des Vietnamkrieges im Sudchinesischen Meer eingesetzt und fuhrte im Anschluss eine 163 Tage dauernde Patrouille mit Zwischenstopps durch Am 10 September 1981 kollidierte sie wahrend einer Uberwasserfahrt mit einem Fischtrawler und wurde leicht beschadigt 1995 wurde K 45 zur Vorbereitung der Verschrottung in einer Lagereinrichtung der Marine geschleppt K 59 Bearbeiten Das Boot wurde am 30 September 1959 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt und lief am 25 September 1960 vom Stapel Es leistete seinen Dienst in der Pazifikflotte und wurde zwischen 1967 und 1970 zum Projekt 659T modernisiert 1977 wurde es im Rahmen einer Neuorganisation in K 259 umbenannt Das Boot fuhrte mehrere ausgedehnte Patrouillen im Pazifik durch und wurde 1989 in die Reserve versetzt bevor es 1997 endgultig ausser Dienst gestellt und im folgenden Jahr verschrottet wurde K 66 Bearbeiten K 66 wurde am 26 Marz 1960 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt und lief am 30 Juli 1961 vom Stapel Das Boot fuhrte nach dem Abschluss seiner Erprobung mehrere langere Patrouillen im Pazifik durch die in einigen Fallen langer als zwei Monate andauerten Am 6 Mai 1966 brach im Turbinenraum ein Feuer aus das schwere Schaden an den elektronischen Geraten verursachte aber ohne Verluste unter Kontrolle gebracht werden konnte Zwischen 1970 und 1972 wurde K 66 zum Projekt 659T umgebaut 1979 kam es durch das Versagen einer Dichtung zum Verlust von sechs Tonnen Getriebeol Resultierend aus den dabei entstandenen Schaden wurde K 66 in die Reserve versetzt und 1986 in eine Dauerlagereinrichtung der Marine verlegt Mit dem Abwracken wurde spater die Werft Stern beauftragt K 122 Bearbeiten Das Boot wurde am 16 November 1960 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt und lief am 17 September 1961 vom Stapel 1963 kam es zu zwei schweren technischen Defekten Im August 1963 kam es zur Ansammlung von Kuhlwasser im Reaktorabteil das bis auf Hufthohe anstieg bevor die Mannschaft den Defekt mit Bordmitteln beheben konnte Im September 1963 verlor die Mannschaft wahrend einer Unterwasserfahrt mit 14 Knoten plotzlich die Kontrolle uber die Ruderanlage Das Boot begann schnell uber den Bug tiefer zu sinken und konnte nur mit Muhe abgefangen werden Ursache war ein Defekt am Rudergestange der beim Bau des Bootes ubersehen worden war 1968 wurde K 122 zum Projekt 659T modernisiert Wahrend der Ubung Ozean der sowjetischen Marine im Jahr 1970 kam es an Bord zu Unstimmigkeiten uber die genaue Position von K 122 und ein vom Kommandanten befohlener Tauchgang auf 200 Meter Tiefe endete bei 196 Metern als K 122 mit dem Bugsonar ein Korallenriff rammte Die Schaden brachten das Boot nicht in Gefahr aber wenige Tage spater kam es zum Ausbruch von kleineren Branden in drei Abteilungen und mehrere Seeleute erlitten Kohlenmonoxidvergiftungen Der Kommandant wurde nach der Ubung abgelost Am 20 August 1980 brach wahrend einer Tauchfahrt ein Feuer in Abteilung VII aus Das automatische Feuerloschsystem wurde ausgelost aber neun Manner fur die keine Schutzmasken vorhanden waren wurden durch das Freon Loschmittel vergiftet Mit Ausnahme des Bugtorpedoraums war der gesamte Druckkorper mit Rauch und giftigen Gasen gefullt so dass sich die Mannschaft nach dem Auftauchen an Deck begeben musste Das Feuer hatte jedoch den Druck im Boot verandert so dass sich die oberen Zugangsluken zu den Abteilungen im Heck nicht offnen liessen Die Seeleute die in den hinteren Abteilungen gefangen waren konnten erst befreit werden nachdem ein Maat der sich bei der Aktion eine todliche Rauchvergiftung zuzog eines der Torpedorohre offnete und so den Druckausgleich herstellte Die Mannschaft verschaffte sich von aussen Zugang zum Reaktor und sicherte ihn durch das Absenken der Steuerstabe Da durch die giftige Atmosphare im Boot alle Kommunikations und Fuhrungssysteme unerreichbar waren und auch keine Hilfe per Funk gerufen werden konnte trieb das Boot an der Oberflache und ein britisches Schiff leitete letztlich die Informationen uber die Notlage von K 122 uber seine Botschaft an die sowjetische Marine weiter die dann Rettungsschiffe entsandte Das Boot wurde eingeschleppt Insgesamt 14 Seeleute waren hauptsachlich infolge fehlender Schutzausrustung umgekommen Das Boot wurde nicht mehr repariert und 1995 abgewrackt 2 K 151 Bearbeiten K 151 wurde am 21 April 1962 in Komsomolsk am Amur auf Kiel gelegt und lief am 30 September 1962 vom Stapel Es wurde der Pazifikflotte zugeteilt und in Petropawlowsk Kamtschatski stationiert Es wurde zwischen 1972 und 1976 zum Projekt 659T aufgerustet Das Boot nahm an zahlreichen Ubungen teil und die Besatzung erhielt verschiedene Auszeichnungen Am 30 Juni 1984 kam ein Seemann durch eine Rauchvergiftung ums Leben nachdem ein Feuer in Abteilung VII ausgebrochen war 1989 wurde das Boot in die Reserve versetzt und 1995 aus der Flottenliste gestrichen Obwohl zur Verschrottung vorgesehen war es 2006 noch immer in der Lagereinrichtung verankert Projekt 675 Bearbeiten Hauptartikel Projekt 675Belege und Verweise BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten russ Bezeichnung podvodnaya lodka atomnaya s raketami krylatymi transkribiert Podwodnaja lodka atomnaja s raketami krylatymi kurz PLARK Einzelnachweise Bearbeiten J W Apalkow U Boote der sowjetischen Marine 1945 1991 Teil 1 S 105 J W Apalkow U Boote der sowjetischen Marine 1945 1991 Teil 1 S 166 und folgende Literatur Bearbeiten Yu V Apalkov Podvodnye lodki sovetskogo flota 1945 1991 tom I etwa J W Apalkow U Boote der sowjetischen Marine 1945 1991 Teil 1 2009 ISBN 978 5 903080 55 7 russisch Yu V Apalkov Korabli VMF SSSR Tom I Podvodnye lodki Chast 1 Raketnye podvodnye krejsera strategicheskogo naznacheniya i mnogocelevye podvodnye lodki etwa J W Apalkow Schiffe der UdSSR Strategische Raketen U Boote und Mehrzweck U Boote Sankt Petersburg 2002 ISBN 5 8172 0069 4 russisch Oleg A Godin David R Palmer History of Russian underwater acoustics World Scientific Publishing Company 2008 ISBN 978 9812568250 englisch Norman Polmar Kenneth J Moore Cold War submarines the design and construction of U S and Soviet submarines 1945 2001 Free Press 2003 ISBN 978 1 57488 594 1 englisch N V Usenko P G Kotov V G Redanskij V K Kulichkov Kak sozdavalsya atomnyj podvodnyj flot Sovetskogo Soyuza N W Usenko P G Kotow W G Redanski W K Kulitschkow Als die nukleare U Boot Flotte der Sowjetunion entstand Sankt Petersburg 2004 ISBN 5 89173 274 2 russisch Edward Offley Scorpion Down Sunk by the Soviets Buried by the Pentagon The Untold Story of the USS Scorpion Basic Books 2007 ISBN 978 0 465 05185 4 Weblinks Bearbeiten Projekt 659 bei deepstorm ru russisch Projekt 675 bei deepstorm ru russisch Sowjetische und russische Militar U Bootklassen nach 1945 Diesel U Boote 611 Zulu Klasse 613 Whiskey Klasse Projekt 614 615 Quebec Klasse 617 Whale Klasse 633 Romeo Klasse 641 Foxtrot Klasse 641B Tango Klasse 690 Bravo Klasse 877 Kilo Klasse 1710 Beluga Klasse 636 Improved Kilo Klasse 677 Lada KlasseJagd U Boote 627 November Klasse 685 Mike Klasse 705 Alfa Klasse Victor Klassen 671 I 671RT II 671RTM III 945 Sierra Klasse 971 Akula Klasse 885 Graney KlasseU Boote mit taktischen Raketen 651 Juliett Klasse 659 Echo Klasse 661 Papa Klasse 675 Echo II Klasse 670 Charlie Klasse 949 Oscar KlasseU Boote mit ballistischen Raketen 611 Zulu Klasse 629 Golf Klasse 658 Hotel Klasse 667A Yankee Klasse 667B Delta I Klasse 667BD II 667BDR III 941 Typhoon Klasse 667BDRM Delta IV 955 Borei KlasseSonstige 940 India Klasse 1839 Elbrus Klasse 1855 Pris Klasse 18270 Bester Klasse 865 Losos Klasse 10831 Loscharik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt 659 amp oldid 201809490