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Projekt 658 war eine Klasse von Atom U Booten der Sowjetunion Die NATO bezeichnete Projekt 658 als Hotel Klasse Zwischen 1958 und 1962 wurden acht Boote des Typs gebaut Gemass ihrer Rolle als U Boot mit ballistischen Raketen wurden die Boote des Projekt 658 wahrend ihrer Dienstzeit zum Einsatz moderner Raketentypen angepasst und trugen dann die Bezeichnungen Projekt 658M Hotel II Klasse Projekt 658 SchiffsdatenLand Sowjetunion SowjetunionBauwerft Werft 402 in SewerodwinskBauzeitraum 1958 bis 1962Ausserdienststellung 1987 bis 1996Gebaute Einheiten 8Schiffsmasse und BesatzungLange 114 1 m Lua Breite 9 2 mTiefgang max 7 3 mVerdrangung aufgetaucht 4030 tgetaucht 5300 t Besatzung 104 MannMaschinenanlageMaschine 2 WM A Kernreaktoren 2 70 MWPropeller 2Einsatzdaten U BootTauchtiefe normal 240 mTauchtiefe max 300 mHochst geschwindigkeitgetaucht 26 kn 48 km h Hochst geschwindigkeitaufgetaucht 18 kn 33 km h Bewaffnung3 R 13 Startbehalter 4 Torpedorohr 533 mm 4 Torpedorohr 400 mmMunition 3 R 13 ballistische Raketen 4 533 mm Torpedos 10 400 mm Torpedos Inhaltsverzeichnis 1 Planung und Technik 1 1 Antrieb und Rumpf 1 2 Bewaffnung 1 3 Sensoren 2 Projekt 658M Hotel II 3 Projekt 701 Hotel III 4 Boote der Klassen 658 658M 701 4 1 K 19 4 2 K 33 4 3 K 55 4 4 K 40 4 5 K 16 4 6 K 145 4 7 K 149 4 8 K 178 5 Fiktion 6 Belege und Verweise 6 1 Anmerkungen 6 2 Einzelnachweise 6 3 Literatur 7 WeblinksPlanung und Technik Bearbeiten1954 begann die sowjetische Marinefuhrung mit Planungen zur Modifikation einer der existierenden U Boot Klassen um die damaligen nuklear bestuckten ballistischen Raketen mit ihren geringen Reichweiten nah genug an die Kuste der Vereinigten Staaten zu positionieren und damit wichtige Ziele in den USA angreifen zu konnen Ein Angriff auf weit im Landesinneren liegende Ziele war mit den bestehenden Systemen auch weiterhin nicht moglich da deren Reichweite weniger als 300 km betrug Im August 1955 wurde ein entsprechender Vorschlag eingereicht und die Entwicklung der Rakete und des U Boots begann nach einem Regierungsbeschluss kurze Zeit spater Bei Projekt 658 handelte es sich um die ersten sowjetischen U Boote mit Nuklearantrieb die ballistische Raketen mit sich fuhren konnten Die Entwicklung basierte auf der nuklear angetriebenen Projekt 627 Klasse Dazu wahlte man eine Losung die man bereits beim Projekt 629 verwendet hatte Damit kombinierte Projekt 658 die Fahrleistungen Geschwindigkeit bei Unterwasserfahrt Tauchdauer von Projekt 627 mit dem nuklearen Bedrohungspotential von Projekt 629 Der Bau von acht Booten wurde ab 1958 auf der Werft Nummer 402 in Sewerodwinsk begonnen Weitere Boote waren geplant jedoch wurde das Programm gestrichen als man die Doktrin des nuklearen Erstschlages von See durch eine entsprechende Landdoktrin ersetzte 1 Antrieb und Rumpf Bearbeiten Das Antriebssystem bestand aus zwei WM A Druckwasserreaktoren mit je 70 MW Leistung und zwei nachgeschalteten Dampfturbinen mit je 17 500 PS die zwei Wellen antrieben und entsprach dem System das bei Projekt 627 verwendet worden war Der Rumpf von Projekt 627 war jedoch zu niedrig um die vorgesehenen ballistischen Raketen vom Typ R 13 mit ihren zwolf Metern Lange dort unterzubringen So verlangerte man den Kommandoturm der Boote und brachte dort hintereinander drei vertikale Startrohre unter Man brachte zusatzliche horizontale Stabilisierungsflossen am Rumpf an und verbesserte die Gerauschdammung sowie das Beluftungssystem Bewaffnung Bearbeiten Die Bewaffnung wurde gegenuber Projekt 627 deutlich reduziert auf vier 533 mm und zwei 400 mm Torpedorohre am Bug und zwei 400 mm Rohre am Heck Fur die 533 mm Rohre wurden keine Reservetorpedos mitgefuhrt so dass sich nur vier dieser Waffen an Bord befanden Fur die 400 mm Rohre wurden insgesamt zehn Torpedos mitgefuhrt A 1 Die drei R 13 Raketen konnten nur an der Wasseroberflache gestartet werden so dass die Boote zum Angriff auftauchen mussten Sensoren Bearbeiten Die Boote trugen je ein Periskop zur Luftraumbeobachtung und eines zum Angriff auf Uberwasserziele Jedes Boot besass ein zylindrisches Bugsonar Skat 3 Anlage und ein Hochfrequenzsonar zum Auftauchen unter Eis Projekt 658M Hotel II Bearbeiten1962 begann die sowjetische Marine nach der Entwicklung neuer Raketen des Typs R 21 sieben Boote des Projekts 958 fur diese Waffe umzurusten Die Reichweite der neuen Rakete war mit rund 1400 km etwa doppelt so hoch wie die des Vorgangermodells R 13 Die Boote mussten zudem nicht mehr auftauchen um die Raketen zu starten sondern konnten sie aus geringer Tiefe abfeuern Die Umbauarbeiten wurden bis 1963 abgeschlossen Projekt 701 Hotel III BearbeitenK 145 eines der Projekt 658 Boote wurde zwischen Dezember 1971 und November 1972 umgerustet um als Testtrager fur sechs R 29 Interkontinentalraketen zu fungieren Wahrend der Arbeiten wurde K 145 auf 129 8 Meter verlangert Die Wasserverdrangung erhohte sich auf 4 981 Tonnen an der Oberflache Wegen der Beibehaltung des Antriebssystems bei gestiegener Verdrangung verringerte sich die Geschwindigkeit auf 23 3 Knoten 123 Seeleute bildeten die Besatzung 2 Boote der Klassen 658 658M 701 Bearbeiten nbsp Zeichnung der Seitenansicht von Projekt 658 Hotel Klasse nbsp Zeichnung der Seitenansicht von Projekt 658M Hotel II Klasse Der Turm wurde zum Bug hin verlangert nbsp Zeichnung der Seitenansicht von K 145 Projekt 701 Hotel III Klasse Die Bootslange stieg auf 130 Meter der Turm wurde zum Heck verlangert um sechs Interkontinentalraketen aufnehmen zu konnen Ein Gegengewicht unter dem Kiel gleicht den hoher gelegenen Schwerpunkt aus K 19 Bearbeiten Hauptartikel K 19 Das Boot wurde am 17 Oktober 1958 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief ein Jahr spater vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde sie im 12 November 1960 in den Dienst der Nordflotte gestellt Wegen mehrerer schwerer Unfalle in die das Boot im Juli 1961 November 1969 und Februar 1972 verwickelt war erlangte es eine gewisse Bekanntheit die schliesslich dafur sorgte dass seine Geschichte verfilmt wurde K 19 wurde 1962 vom Projekt 658 zum Projekt 658M umgerustet Eine weitere Umrustung zum Testtrager fur Kommunikationsgerat fand 1976 statt Das Boot wurde 1990 der Reserveflotte zugewiesen und schliesslich 1996 aus der Flottenliste gestrichen und zum Abwracken vorgesehen K 33 Bearbeiten Das Boot wurde am 9 Februar 1959 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief im August 1960 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde sie im 24 Dezember 1960 in Dienst gestellt Das Boot legte im ersten Jahr uber 11 000 Seemeilen zuruck 1962 wurde es zum Projekt 658M umgerustet Am 25 Juli 1976 wurde es in K 54 umbenannt und 1987 schliesslich aus der Flottenliste der Marine gestrichen und zum Abwracken vorgesehen 2003 begann seine Verschrottung K 55 Bearbeiten Das Boot wurde am 5 August 1959 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief am 18 September 1960 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde K 55 am 27 Dezember 1960 in Dienst gestellt Das Boot legte mehrere tausend Seemeilen bei verschiedenen Ubungen zuruck und fuhrte im Juni 1961 eine 20 Tage andauernde ununterbrochene Unterwasserfahrt durch Im Dezember 1966 wurde das Boot zum Projekt 658M aufgerustet und verlegte 1968 zu einem Stutzpunkt der Pazifikflotte 1986 wurde das Boot wegen Reaktorschaden von allen Einsatzen entbunden und 1989 aus den Flottenlisten gestrichen K 40 Bearbeiten Das Boot wurde am 6 Dezember 1959 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief am 18 Juni 1961 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde K 40 am 27 Dezember 1961 in Dienst gestellt 1962 wurde sie wahrend der Kubakrise mit einsatzbereiten Atomsprengkopfen ausgerustet und wartete getaucht in der Kola Bucht auf den Befehl zum Einsatz der Waffen 1967 wurde sie zum Projekt 658M aufgerustet Im Oktober 1986 wurde sie aus den Flottenlisten gestrichen und 1990 zur Nerpa Werft geschleppt um verschrottet zu werden K 16 Bearbeiten Das Boot wurde am 5 Mai 1960 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief am 31 Juli 1961 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde K 16 am 28 Dezember 1961 in Dienst gestellt 1970 wurde sie zum Projekt 658M umgerustet 1986 kam es beim Verladen von Waffen zu einem Wassereinbruch und 40 Tonnen Meerwasser gelangten in den Druckkorper Im Marz 1989 wurde sie aus der Flottenliste gestrichen Nach dem Entfernen des Reaktorabteils wurde das Boot 1992 verschrottet K 145 Bearbeiten Das Boot wurde am 21 Januar 1961 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief am 30 Mai 1962 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde K 145 am 23 Oktober 1962 in Dienst gestellt Von 1965 bis 1970 wurde sie als einziges Boot von Projekt 658 zu Projekt 701 umgerustet 1972 kam es nach mehreren fehlerfreien Starts von R 29 Raketen zu einer Meldung uber eine Storung im Antrieb einer zum Start vorgesehenen Rakete Nach dem Notauftauchen des Bootes explodierte einer der Treibsatze der Rakete wobei der obere Teil der Waffe aus der offenen Raketenluke uber Bord geschleudert wurde Die Reparaturen dauerten bis 1976 K 145 wurde am ersten Juli 1996 ausser Dienst gestellt und vermutlich 2002 abgewrackt 3 K 149 Bearbeiten Das Boot wurde am 12 April 1961 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief am 20 Juli 1962 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde K 149 am 27 November 1962 in Dienst gestellt 1965 wurde sie zum Projekt 658M aufgerustet Am 1 November 1996 wurde sie aus der Flottenliste gestrichen und zum Abwracken vorgesehen K 178 Bearbeiten Das Boot wurde am 11 September 1961 in Sewerodwinsk auf Kiel gelegt und lief am 23 September 1962 vom Stapel Nach dem Abschluss der Endausrustung und verschiedener Testfahrten wurde K 178 am 8 Dezember 1962 in Dienst gestellt 1963 wurde sie zur Pazifikflotte versetzt Wahrend der Uberfuhrung unter dem Polareis gelang es der Mannschaft K 178 zwei Mal durch die Eisdecke brechen zu lassen 1967 wurde das Boot zum Projekt 658M aufgerustet Am 25 Januar 1988 brach ein Feuer an Bord aus das einen Seemann totete 1997 wurde es aus der Flottenliste gestrichen und zur Abwrackwerft geschleppt Fiktion BearbeitenDie Geschichte des Unfalls auf K 19 von 1961 bildete die Grundlage des Films K 19 Showdown in der Tiefe von 2002 Belege und Verweise BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten sechzehn 533 mm Torpedos und sechs 400 mm Waffen werden dagegen bei submarine id ru angegeben Einzelnachweise Bearbeiten Norman Polmar und Kenneth J Moore Cold War submarines the design and construction of U S and Soviet submarines S 113 Yu V Apalkov Podvodnye lodki sovetskogo flota 1945 1991 tom I S 42 und folgende K 145 bei deepstorm ru gesichtet am 20 Juni 2011Literatur Bearbeiten Yu V Apalkov Podvodnye lodki sovetskogo flota 1945 1991 tom I etwa J Apalkow U Boote der sowjetischen Marine 1945 1991 Teil 1 2009 ISBN 978 5 903080 55 7 russisch Norman Polmar und Kenneth J Moore Cold War submarines the design and construction of U S and Soviet submarines 1945 2001 Potomac Books Inc 2003 ISBN 978 1574885941 englisch Weblinks BearbeitenEhemalige Internetprasenz zu Projekt 658 bei deepstorm ru russisch Memento vom 4 Oktober 2007 im Internet Archive Projekt 658 bei submarine id ru russisch Memento vom 4 Oktober 2007 im Internet Archive Sowjetische und russische Militar U Bootklassen nach 1945 Diesel U Boote 611 Zulu Klasse 613 Whiskey Klasse Projekt 614 615 Quebec Klasse 617 Whale Klasse 633 Romeo Klasse 641 Foxtrot Klasse 641B Tango Klasse 690 Bravo Klasse 877 Kilo Klasse 1710 Beluga Klasse 636 Improved Kilo Klasse 677 Lada KlasseJagd U Boote 627 November Klasse 685 Mike Klasse 705 Alfa Klasse Victor Klassen 671 I 671RT II 671RTM III 945 Sierra Klasse 971 Akula Klasse 885 Graney KlasseU Boote mit taktischen Raketen 651 Juliett Klasse 659 Echo Klasse 675 Echo II Klasse 661 Papa Klasse 670 Charlie Klasse 949 Oscar KlasseU Boote mit ballistischen Raketen 611 Zulu Klasse 629 Golf Klasse 658 Hotel Klasse 667A Yankee Klasse 667B Delta I Klasse 667BD II 667BDR III 941 Typhoon Klasse 667BDRM Delta IV 955 Borei KlasseSonstige 940 India Klasse 1839 Elbrus Klasse 1855 Pris Klasse 18270 Bester Klasse 865 Losos Klasse 10831 Loscharik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt 658 amp oldid 231240711