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Der Druckwasserreaktor DWR englisch pressurized water reactor PWR ist ein Kernreaktor Typ bei dem Wasser als Moderator und Kuhlmittel dient Der Betriebsdruck des Wassers wird anders als beim Siedewasserreaktor so hoch gewahlt dass es bei der vorgesehenen Betriebstemperatur nicht siedet 1 Die Brennstabe sind daher gleichmassig benetzt die Warmeverteilung an ihrer Oberflache ist ausgeglichen und die Dampfphase mit ihrer besonderen Korrosionswirkung entfallt Die gleichmassige Warmeverteilung bewirkt ein ruhiges Regelverhalten bei guter Ausnutzung der freiwerdenden Energie Aufbau eines Kernkraftwerks mit Druckwasserreaktor sichtbar der Primarkreis rot im Containment der Sekundarkreis ins Maschinenhaus und der Tertiarkreis zum Fluss und KuhlturmDas im Reaktorkern erhitzte Wasser Primarkreislauf gibt in einem Dampferzeuger seine Warme an einen getrennten Wasser Dampf Kreislauf ab den Sekundarkreislauf Der Sekundarkreislauf ist frei von Radioaktivitat aus Abrieb und Korrosionsprodukten was z B die Wartung der Dampfturbine wesentlich erleichtert Meist wird leichtes Wasser H2O als Kuhlmedium fur die Brennstabe also als Transportmedium fur die gewonnene Warmeenergie verwendet Diese Reaktoren gehoren daher zu den Leichtwasserreaktoren Weltweit gibt es nach Angaben der Internationalen Atomenergie Organisation rund 300 von 409 dieser Reaktoren bzw Kraftwerke Stand 2023 2 Die Verwendung von schwerem Wasser D2O ist auch moglich wird aber nur bei etwa 10 Prozent aller Reaktoren weltweit eingesetzt siehe Schwerwasserreaktor Insgesamt sind Druckwasserreaktoren weltweit der haufigste Reaktortyp sie haben einen Anteil von uber 2 3 an der gesamten nuklearen Stromerzeugung 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technische Beschreibung 2 1 Primarkreislauf 2 2 Sekundarkreislauf 2 3 Sicherheitsbehalter 3 Lastfolgebetrieb 4 Vor und Nachteile 4 1 Vorteile 4 2 Nachteile 5 Literatur 5 1 Fachartikel 5 2 Fachbucher 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErfinder des Druckwasserreaktors war Alvin Weinberg Anfang der 1950er Jahre 3 4 Als Vorlaufer und Ideengeber nennt Weinberg die zwei Entwicklungsrichtungen dabei die Erkenntnisse aus Wigners Thorium Konverter 5 und aus den Experimenten der Clinton exponential experiments 6 7 Der erste teil kommerziell betriebene Druckwasserreaktor befand sich im Kernkraftwerk Shippingport in den USA Er nahm 1957 den Betrieb auf Die Entwicklung und Erprobung beruhte auf Vorarbeiten der US amerikanischen Marine fur Schiffsantriebe Das Ziel war es die U Boot Flotte der US Navy weiterzuentwickeln Die ersten Reaktoren waren die Submarine Thermal Reactors STR Das Programm Navel Reactors Programme wurde von Admiral Hyman G Rickover geleitet 8 Auch die Flugzeugtrager der Nimitz Klasse wurden damit bestuckt In Europa wurden die ersten PWRs von Westinghouse in den 1950ern erbaut Trino Italien BR 3 Belgien Chooz FrankreichAb den 1960er Jahren konnte die Leistung auf uber 500 MWe gesteigert werden Unter Lizenzen von General Electric und Westinghouse hat man sowohl in Frankreich als auch in Deutschland durch die Unternehmen Siemens Allgemeine Electricitats Gesellschaft AEG und die Kraftwerk Union KWU angefangen PWRs zu bauen Ausfuhrungen des Druckwasserreaktors sind zum Beispiel der von Siemens in den 1980er Jahren in Deutschland gebaute Konvoi der von Framatome in Frankreich gebaute N4 und der sowjetische bzw russische WWER Die neueste PWR Produktlinie von europaischen Herstellern sind die Europaischen Druckwasserreaktoren EPR eine Weiterentwicklung der Konvoi und N4 Kernreaktoren Das neueste KKW Stand 2023 in Europa ist Olkiluoto Finnland PWRs machen weltweit mehr als 2 3 Stand Ende 2021 laut WNA 302 Reaktoren von 436 aller operativen Kernreaktoren zur Stromerzeugung aus 9 Technische Beschreibung BearbeitenPrimarkreislauf Bearbeiten nbsp Reaktorbehalter mit angedeutetem Kern eines DWRDem Kuhlmittel Wasser wird eine veranderliche Menge an Borsaure zugesetzt Bor ist ein wirksamer Neutronenabsorber durch die Borsaurekonzentration kann daher die Leistung des Reaktors langsam geregelt 10 und dem allmahlichen Abbrand des Brennstoffs angepasst werden Die Steuerstabe dienen zur schnellen Leistungsregelung und Lastanpassung Eine automatische Leistungsstabilisierung ergibt sich aus der physikalischen Abhangigkeit der Reaktivitat von Brennstoff und Kuhlmitteltemperatur denn eine Temperaturerhohung im Reaktor bedeutet erhohte Brennstofftemperatur Dadurch steigt die Neigung des durch thermische Neutronen nicht spaltbaren Uranisotops 238 diese Neutronen zu absorbieren siehe Dopplerkoeffizient erhohte Kuhlmitteltemperatur geringere Dichte Dadurch verringert sich die Moderationswirkung des Kuhlmittels so dass weniger thermische Neutronen zur Spaltung von Uran 235 Kernen zur Verfugung stehen Durch diese Effekte verringert sich die Reaktivitat und somit die Leistung des Reaktors Das Kuhlmittel wird im Primarkreislauf unter erhohtem Druck von bis zu 160 bar durch den Reaktorkern geleitet wo es die durch Kernspaltung erzeugte Warme aufnimmt und sich auf bis zu 330 C erwarmt 11 Von dort aus fliesst es in die Dampferzeuger welche als Rohrbundelwarmeubertrager ausgefuhrt sind Nach der Ubertragung der Warme wird das Kuhlmittel durch Kreiselpumpen zuruck in den Reaktorkern gepumpt Daraus ergibt sich als Vorteil gegenuber dem Siedewasserreaktor dass das Kuhlmittel das immer etwas radioaktiv verunreinigt ist sich standig innerhalb des Containments befindet Daher sind im Maschinenhaus keine Strahlenschutzmassnahmen notwendig Um eine moglichst gleichmassige radiale Temperaturverteilung zu erzielen erfolgt die Erstbeladung mit Brennelementen mit von innen nach aussen steigendem Anreicherungsgrad Nach Ende des ersten Brennstoffzyklus etwa 1 Jahr wird jeweils nur das aussere Drittel des Inventars durch neue Brennelemente ersetzt die im Laufe der folgenden Zyklen von aussen nach innen umgesetzt werden Neben diesem Ziel der gleichmassigen radialen Leistungsdichteverteilung kann durch andere Kernbeladungen entweder der Abbrand der Brennelemente erhoht werden oder ein geringerer Neutronenfluss in der Nahe der Wand des Reaktordruckbehalters erreicht werden Sekundarkreislauf Bearbeiten Das Wasser im Sekundarkreislauf steht unter einem Druck von etwa 70 bar weshalb es an den Heizrohren der Dampferzeuger erst bei 280 C verdampft In einem Kernkraftwerksblock der in Deutschland ublichen elektrischen Leistung von 1400 MW betragt die dabei entstehende Dampfmenge fur alle Dampferzeuger zusammen etwa 7000 Tonnen pro Stunde Der Wasserdampf wird uber Rohrleitungen in eine Dampfturbine geleitet die uber den angekoppelten Generator elektrischen Strom erzeugt Danach wird der Dampf in einem Kondensator niedergeschlagen und als Wasser mit der Speisepumpe wieder den Dampferzeugern zugefuhrt Der Kondensator wiederum wird mit Kuhlwasser meist aus einem Fluss gekuhlt Je nach Anfangstemperatur und Wasserfuhrung des Flusses muss dieses Kuhlwasser bevor es in den Fluss zuruckgeleitet wird seinerseits wieder abgekuhlt werden Zu diesem Zweck wird ein Teil des Kuhlwassers in einem Kuhlturm zum Verdunsten gebracht Dadurch entstehen bei manchen Wetterlagen weisse Wolken uber den Kuhlturmen Druckwasserreaktoren besitzen einen Wirkungsgrad von 32 36 wenn man die Urananreicherung mitrechnet also sehr ahnliche Werte wie ein KKW des Typs Siedewasserreaktor Der Wirkungsgrad liesse sich um einige Prozentpunkte steigern wenn man die Dampftemperatur wie bei Kohlekraftwerken auf uber 500 C steigern konnte Die maximale Temperatur des Primarkuhlmittels ist durch das verwendete Prinzip des unterkuhlten Siedens auf Temperaturen unterhalb des kritischen Punktes begrenzt und somit sind derartige Frischdampftemperaturen bei einem konventionellen Druckwasserreaktor nicht realisierbar Sicherheitsbehalter Bearbeiten Der Reaktordruckbehalter eines Druckwasserreaktors ist von einem oder mehreren ineinander geschachtelten Sicherheitsbehaltern Containments umgeben Die Sicherheitsbehalter haben keine betriebliche Funktion sondern dienen dem Abschluss verschiedener Betriebsbereiche gegeneinander und nach aussen Bei den in der Auslegung siehe Auslegungsstorfall berucksichtigten normalen oder besonderen Betriebszustanden beschranken die inneren Sicherheitsbehalter den Austritt von radioaktivem Dampf oder radioaktivem Gas auf moglichst kleine Mengen Die ausseren Sicherheitsbehalter sollen eine Fremdeinwirkung von aussen auf den Reaktor verhindern Die Sicherheitsbehalter werden nach theoretischen Modellen fur die jeweiligen Betriebszustande ausgelegt Jeder Sicherheitsbehalter ist fur einen bestimmten maximalen Druck von innen und fur eine bestimmte maximale Einwirkung Impulsbelastung von aussen bemessen Altere KKW besassen lediglich ein Betriebsgebaude das Wettereinwirkung auf die Anlage verhindert aber keinen Abschluss gegen Dampfaustritt keinen Schutz gegen explosionsartig erhohten Druck oder gegen Aufprall eines Flugkorpers bietet Solche Anlagen sind heute 2016 in Westeuropa nicht mehr in Betrieb Lastfolgebetrieb Bearbeiten Hauptartikel Lastfolgebetrieb Die Fahigkeit zum Lastfolgebetrieb war fur die meisten deutschen Kernkraftwerke KKW ein konzeptbestimmendes Auslegungskriterium Daher sind die Kernuberwachung und die Reaktorregelung schon beim Entwurf der Reaktoren so ausgelegt worden dass keine nachtragliche Ertuchtigung der Anlagen fur den Lastfolgebetrieb notig ist 12 13 14 Die bayerische Staatsregierung antwortete auf Anfrage dass alle bayerischen KKW fur den Lastfolgebetrieb ausgelegt sind 15 Deutsche DWR die im Lastfolgebetrieb gefahren wurden sind z B Emsland 16 17 Grafenrheinfeld 15 und Isar 2 15 18 19 Fur deutsche DWR werden als Minimalleistung 20 14 45 16 oder 50 13 15 der Nennleistung angegeben als Leistungsgradienten 3 8 bis 5 2 20 oder 10 14 der Nennleistung pro Minute Bei Leistungserhohungen und Leistungsreduzierungen sind Lastanderungen von 50 der Nennleistung in einer Zeit von maximal einer Viertelstunde moglich Eine noch hohere Lastfolgefahigkeit besteht oberhalb von 80 der Nennleistung mit Leistungsgradienten bis zu 10 der Nennleistung pro Minute 14 Fur das KKW Isar 2 wurden folgende Leistungsgradienten im Betriebshandbuch festgelegt 2 pro Minute bei Leistungsanderungen im Bereich von 20 bis 100 der Nennleistung 5 pro Minute im Bereich von 50 bis 100 der Nennleistung und 10 pro Minute im Bereich von 80 bis 100 der Nennleistung 19 Die Leistungsregelung beim DWR erfolgt durch das Aus und Einfahren von Steuerstaben Der DWR verfugt dafur uber zwei Arten von Steuerstaben Steuerstabe die der Leistungsregelung dienen D Bank und Steuerstabe die im Leistungsbetrieb immer an einer moglichst hohen Position im Kern verharren und damit als Abschaltreserve dienen L Bank Fur eine Leistungsanhebung ist der Leistungsgradient unter anderem durch die zulassige Leistungsdichte im Reaktorkern begrenzt Eine Leistungsabsenkung ist praktisch in jeder gewunschten Geschwindigkeit moglich 13 Die Steuerstabe werden beim DWR von oben in den Reaktorkern eingefahren wahrend dies beim Siedewasserreaktor von unten erfolgt Sie werden elektromagnetisch in einer Position oberhalb des Reaktorkerns gehalten Im Falle einer Reaktorschnellabschaltung fallen die Steuerstabe des DWR durch die Schwerkraft in den Kern ein 21 Das Verhalten des Reaktorkerns bei Lastwechseln wird durch verschiedene Faktoren wie z B Brennstofftemperatur Kuhlmitteltemperatur Kuhlmitteldichte Konzentration von 135Xenon siehe Xenonvergiftung und andere Parameter bestimmt 19 Vor und Nachteile BearbeitenDie Aufzahlung der Vor und Nachteile erfolgt in erster Linie im Vergleich zu anderen Reaktortypen nicht grundsatzlich im Vergleich zu Alternativen zur Kernspaltung als solcher und hebt auf grundlegend technologisch bedingte Aspekte ab nicht auf Aspekte die in Designentscheidungen bei gewissen Reaktorbaulinien begrundet sind Vorteile Bearbeiten Wasser ist ein durchsichtiges ungiftiges chemisch wenig reaktives Kuhlmittel welches bei Umgebungstemperatur flussig ist Dies erleichtert Wartung und Inspektion Druckwasserreaktoren sind die am weitesten verbreitete Bauform wodurch vergleichsweise viele Lieferanten fur neue Anlagen und Teile global verfugbar sind Der primare Kuhlkreislauf ist nie in direktem Kontakt mit der Turbine was die Turbine zum nicht nuklearen Bauteil macht und deren Wartung oder Ersatz erheblich vereinfacht Der Dampfblasenkoeffizient ist stark negativ wenn Kuhlwasser im Primarkreislauf zu Dampf wird sinkt die Leistung aus physikalischen Grunden sofort stark ab Der Reaktorkern ist sehr kompakt das macht DWRs zum bevorzugten Design fur nuklear angetriebene Schiffe und U Boote Trotz seiner Transparenz fur sichtbares Licht ist Wasser vergleichsweise gut in der Abschirmung von Gammastrahlen und Bremsstrahlung welche von Betateilchen erzeugt wird Auch der Effekt von Neutronenstrahlung wird durch Wasser verringert da schnelle Neutronen moderiert werden Der erreichbare Abbrand mit niedrig angereichertem Brennstoff ist vergleichsweise hoch so dass ublicherweise nur alle 18 24 Monate ein Austausch von einem Viertel bis einem Drittel der Brennelemente notig ist Dies wird ublicherweise mit Wartung und Inspektion kombiniert welche ohnehin den Stillstand des Betriebs erforderlich machen In modernen DWRs konnen daher Kapazitatsfaktoren von 90 und mehr erzielt werden Mehrere hundert Reaktoren dieser grundsatzlichen Bauform waren uber Jahrzehnte im Betrieb was immense Mengen an Daten uber Eigenschaften und Verhalten dieser Reaktoren in vielerlei denkbaren Szenarien bietet bei weniger verbreiteten Reaktoren existiert kein derart reicher Erfahrungsschatz aus dem realen Betrieb Unter dem Einfluss von Neutronenstrahlung konnen sich so genannte Aktivierungsprodukte bilden wenn ein nicht radioaktives Nuklid durch Einfang eines Neutrons zu einem radioaktiven Nuklid wird Wasser produziert dabei sowohl aufgrund niedriger Einfang Wirkungsquerschnitte als auch aufgrund der Tatsache dass es grosstenteils aus Isotopen besteht welche auch nach Aufnahme eines Neutrons noch ein stabiles Isotop sind wenig radioaktive Einfangprodukte Dazu kommt dass Tritium und Sauerstoff 18 verhaltnismassig kurzlebig sind Die Verwendung von Thorium als Brennstoff wurde sowohl im Kernkraftwerk Shippingport als auch im Kernkraftwerk Obrigheim praktisch demonstriert Die Verwendung von Thorium ist in vielen Reaktoren denkbar jedoch existiert bisher wenig praktische Erfahrung damit Thorium ist in der Erdhulle haufiger als Uran und besteht fast ausschliesslich aus dem gewunschten Isotop 232Th anders als Uran dessen Isotop 238U obwohl uber 99 der Masse von Natururan und immer noch uber 90 der Masse des Brennstoffs ausmachend einen verhaltnismassig kleinen Beitrag je nach Abbrand rund ein Drittel uber die Erbrutung von 239Pu mit anschliessender Spaltung zur Energiegewinnung in Druckwasserreaktoren beisteuert Thorium fallt in grossen Mengen als Koppelprodukt der Gewinnung von seltenen Erden aus Mineralien wie Monazit an und hat derzeit nur wenige Anwendungen Nachteile Bearbeiten Fur den Betrieb als Natururanreaktor ist schweres Wasser erforderlich welches teuer und in der Produktion energieintensiv ist Daher ist zumeist Urananreicherung erforderlich welche teuer und energieintensiv ist Der Betriebsdruck ist hoher als bei allen anderen bisher gebauten Reaktortypen Lediglich die bisher nur als Konzept existierenden Reaktoren mit uberkritischem Wasser als Kuhlmittel mussten einen hoheren Druck erreichen Der Betriebsdruck von DWRs ist hoher als der kritische Druck des ebenfalls als Kuhlmittel Moderator denkbaren Kohlendioxid Hohe Drucke stellen hohe Anforderungen an das Material und sind eine mogliche Gefahr im Falle eines Unfalls Die Betriebstemperatur kann nicht oberhalb der kritischen Temperatur von Wasser liegen Dies limitiert physikalisch zwangslaufig den erreichbaren Carnot Wirkungsgrad und die Temperatur etwaiger ausgekoppelter Prozesswarme Zwar schneidet der Siedewasserreaktor in diesem Punkt noch schlechter ab jedoch erzielen gasgekuhlte Reaktoren sowie Flussigsalzreaktoren ublicherweise deutlich hohere Betriebstemperaturen Zwar ist durch Wiederaufarbeitung und Herstellung von MOX Brennelementen eine teilweise Schliessung des Brennstoffkreislaufes Stand der Technik jedoch wird ein Grossteil der im Uran 238 uber 99 der Masse von Natururan enthaltenen Energie auch in diesem Fall nicht genutzt da mehrfache Wiederaufarbeitung aufgrund der Zunahme des Anteils nicht spaltbarer Plutonium Isotope nicht unbegrenzt moglich ist Die Menge des Wassers im Primarkuhlkreislauf ist nicht ausreichend die Nachzerfallswarme ohne Pumpen o a abzufuhren Dies kann im schlimmsten Fall Stunden oder Tagen nach Ausfall der Stromversorgung zur Kernschmelze fuhren Moderne Designs wie der EPR begegnen diesem Problem mit einem so genannten Core Catcher welcher die Auswirkungen einer eventuellen Kernschmelze erheblich verringern soll Literatur BearbeitenSiehe auch Kernreaktor Reaktorphysik und Reaktorsicherheit Fachartikel Bearbeiten J C Van Duysen G Meric De Bellefon 60th Anniversary of electricity production from light water reactors Historical review of the contribution of materials science to the safety of the pressure vessel In Journal of Nuclear Materials Band 484 Februar 2017 S 209 227 doi 10 1016 j jnucmat 2016 11 013 englisch Fachbucher Bearbeiten J G Collier Light water reactors In W Marshall Hrsg Volume 1 Reactor technology Nuclear power technology 1 v 3 Clarendon Press Oxford University Press Oxford 1983 englisch Sergei B Ryzhov u a VVER Type Reactors of Russian Design In Dan Gabriel Cacuci Hrsg Handbook of Nuclear Engineering Springer US Boston MA 2010 ISBN 978 0 387 98130 7 S 2249 2320 doi 10 1007 978 0 387 98149 9 20 englisch Martin Volkmer Kernkraftwerke In Kernenergie Basiswissen Deutsches Atomforum KernD 2013 Albert Ziegler Hans Josef Allelein Hrsg Reaktortechnik Springer Berlin Heidelberg Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 33845 8 doi 10 1007 978 3 642 33846 5 Yoshiaki Oka Sadao Uchikawa Katsuo Suzuki Light Water 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Unterschied zwischen Druckwasser und Siedewasser Reaktor gibt ein Beispiel fur die sog Gibbssche Phasenregel Beim Druckwasser Reaktor betragt die Zahl der Freiheitsgrade f 2 Betriebsdruck und Betriebstemperatur konnen unabhangig voneinander festgelegt werden und liegen ganz im Flussigkeitsbereich des Phasendiagrammes Dagegen legen sich beim Siedewasser Reaktor der Siededruck und die Siedetemperatur gegenseitig fest und der Betrieb bewegt sich genau auf der oben angegebenen Grenzlinie zwischen der Flussigkeits und der Dampf Phase In diesem Fall ist f 1 a b PRIS Reactor status reports In Operation amp Suspended Operation By Type IAEA abgerufen am 19 Mai 2023 englisch A M Weinberg F H Murray High pressure water as a heat transfer medium in nuclear power plants Mon P 93 Clinton Labs Oak Ridge TN USA 10 April 1946 englisch osti gov abgerufen am 18 Mai 2023 Serge Marguet History of the Pressurized Water Reactor In The Technology of Pressurized Water Reactors From the Nautilus to the EPR 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PDF 743 kB S 1 7 8 E ON abgerufen am 5 August 2015 M Hundt R Barth N Sun S Wissel A Voss Bremst eine Laufzeitverlangerung der Kernkraftwerke den Ausbau erneuerbarer Energien PDF 1 8 MB S 25 Universitat Stuttgart Institut fur Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung 16 Februar 2010 archiviert vom Original am 23 September 2015 abgerufen am 23 Juli 2015 Druckwasserreaktor DWR GRS abgerufen am 3 August 2015 Normdaten Sachbegriff GND 4134661 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Druckwasserreaktor amp oldid 236439185