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Projekt 671RTM Schtschuka russisch 671RTM K Shuka deutsch Hecht ist eine Klasse von nuklearbetriebenen Jagd U Booten SSN der Sowjetunion die von der NATO als Victor III Klasse bezeichnet wurde und die ab 1977 in Betrieb genommen wurde Die letzten funf U Boote der Klasse erhielten eine andere Bewaffnung und entsprechende Leitsysteme fur Marschflugkorper des Typs S 10 Granat und die Zusatzkennung K hiessen also 671 RTM K Projekt 671RTM SchiffsdatenLand Sowjetunion Sowjetunion Russland RusslandBauwerft Werft 199 Komsomolsk am Amur Admiralitatswerft 196 LeningradBauzeitraum 1976 bis 1988Ausserdienststellung ab 1997Gebaute Einheiten 27Schiffsmasse und BesatzungLange 106 1 m Lua Breite 10 8 mTiefgang max 7 8 mVerdrangung aufgetaucht 6 990 tgetaucht 7 250 t Besatzung 96 102 MannMaschinenanlageMaschine 2 OK 300 Druckwasserreaktor je 72 MWth 2 elektrische Manovrierantriebe mit je 275 PSPropeller 1 funfflugelig Tandem Hauptantrieb 2 zweiflugelig Manovrierantrieb Einsatzdaten U BootTauchtiefe max 400 bis 600 mHochst geschwindigkeitgetaucht 31 0 knHochst geschwindigkeitaufgetaucht 11 5 knBewaffnung4 Torpedorohre 533 mm 2 Torpedorohre 650 mmMunition 24 Torpedos bis zu 36 Minen SS N 16 StallionSS N 21 Sampson nur 671 RTM K SensorenMGK 500 Rubin aktives passives Sonar MRK 50 Topol Radar Oberflache MG 29 Chost Hydrophon MG 14 passives Sonar MG 24 Luch Minenwarngerat Nichrom M IFF Freund Feind Erkennung Bulawa ESM ECM Pithon Schleppsonar Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung und Bau 2 Ausserdienststellung 3 Einheiten 4 Einsatze 5 Gerauschentwicklung 6 Fiktion 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEntwicklung und Bau BearbeitenDer gesamte Bootskorper wurde gegenuber seinen Vorgangerklassen auf Gerauschdammung hin optimiert Die Ruder fur die Tiefensteuerung wurden dunner und mussten deshalb aus hochfestem Titan hergestellt werden Das ermoglichte es den Buckel vor dem Turm in dem sich das vordere Tiefenruder vorher befunden hatte deutlich zu verkleinern 1 Auf der Antriebswelle waren zwei gegenlaufige Schrauben montiert von denen die hintere die Kavitation der vorderen verminderte um so den Hauptantrieb leiser als bei den Vorgangerklassen zu gestalten Ein weiteres markantes Merkmal war die sehr hohe Heckflosse mit dem grossen tropfenformigen Zylinder Die Bewaffnung und die zugehorigen Leitsysteme wurden modernisiert so dass neben herkommlichen Torpedos auch Raketen der Typen RPK 2 Wijuga und RPK 6M Wodopad aus den Torpedorohren gestartet werden konnten Die funf U Boote der Victor III Klasse aus der Leningrader Werft die als letzte zwischen 1987 und 1992 in Dienst gestellt wurden erhielten Marschflugkorper vom Typ S 10 Granat und werden als Projekt 671RTM K bezeichnet K 254 erhielt im Vorlauf zu diesem Projekt nachtraglich einen etwa einen Meter hohen markanten Aufbau der sich vor dem Turm einige Meter uber das Vordeck erstreckte um die Systeme fur die S 10 zu testen 1 1991 entschied sich die Flotte die Boote der Victor III Klasse sowie die noch im Dienst befindlichen U Boote der Vorgangerklassen Victor I und Victor II neu zu klassifizieren Dabei wurden aus den Namenskennungen mit K Kennungen solche die mit einem B begannen Die Massnahme war sehr unpopular und man vermutete sie sei nur durchgefuhrt worden um den Verantwortlichen fur die neue Klasse hohere Gehalter zuzuschustern 2 Ausserdienststellung BearbeitenDie alteren Boote vom Typ 671RTM wurden mittlerweile alle ausser Dienst gestellt Sie werden seitdem teils durch die G8 Staaten finanziert abgewrackt 3 Die Boote werden dabei in drei Sektionen zerlegt Wahrend Bug und Hecksektion verschrottet werden konnen muss die Reaktorsektion noch Jahre sicher gelagert werden bevor ihre Zerlegung beginnen kann 4 Im Jahr 2005 kamen zwei Werftarbeiter bei der Zerlegung eines Victor III Bootes bei Sewerodwinsk ums Leben als bei Schweissarbeiten Treibstoffgase explodierten 5 Die ausgemusterten Victor III Boote der Pazifikflotte werden in Bolschoi Kamen verschrottet 6 Einheiten BearbeitenProjekt 671RTM und 671RTM K NATO Victor III takt Nummer Bauwerft Projekt Kiellegung In Dienst seit ausser Dienst gestellt Anmerkungen K 524 Leningrad No 12 671RTM 7 Juni 1976 28 Dezember 1977 2002 trug den Namenszusatz 60 Jahre Leitung der WLKSM K 502 23 Juli 1979 31 Dezember 1980 2000 umbenannt in WolgogradK 254 24 September 1977 18 September 1981 1998 K 527 28 September 1978 30 Dezember 1981 ca 2000 K 298 25 Februar 1981 27 Dezember 1982 K 358 23 Juli 1982 29 Dezember 1983 K 299 1 Juli 1983 22 Dezember 1984 K 244 25 Dezember 1984 25 Dezember 1985 K 292 671RTM K 15 April 1986 27 November 1987 umbenannt in PermK 388 8 Mai 1987 30 November 1988 umbenannt in Sneschnogorsk und Sosnowy BorK 138 7 Dezember 1988 10 Mai 1990 umbenannt in ObninskK 414 1 Dezember 1988 30 Dezember 1990 umbenannt in Daniil MoskowskiK 448 31 Januar 1991 24 September 1992 umbenannt in TambowK 247 Komsomolsk am Amur 671RTM 15 Juli 1976 30 Dezember 1978 1997 K 507 22 September 1977 30 November 1979 ca 2000 K 492 23 Februar 1978 30 Dezember 1979 K 412 29 Oktober 1978 30 Dezember 1979 K 251 26 Juni 1979 30 August 1980 K 255 7 November 1979 26 Dezember 1980 K 324 29 Februar 1980 30 Dezember 1980 K 305 7 Juni 1980 30 September 1981 1998 K 355 31 Dezember 1980 29 Dezember 1981 K 360 8 Mai 1981 7 November 1982 K 218 3 Juni 1981 28 Dezember 1982 ca 2000 K 242 12 Juni 1982 26 Oktober 1983 1998 K 264 3 April 1983 26 Oktober 1984 ca 2000 K 315 1 Januar 1983 1983 vor der Fertigstellung abgewracktalle Boote tragen seit 1992 anstelle der K eine B KennungEinsatze Bearbeiten nbsp 1983 K 324 Bergungsschiff Aldan USS PetersonDie Boote der Victor III Klasse wurden im Nordmeer im Atlantik Mittelmeer der Karibik im Pazifischen und im Indischen Ozean eingesetzt um Flottenaktivitaten des Westens auszukundschaften Mehrere Boote der Victor III Klasse nahmen an zwei grossen Operationen der Nordflotte teil Die Operationen trugen die Decknamen Aport Aport 1985 und Atrina Atrina 1987 Von Mai bis Juli 1985 liefen mehrere Boote und U Jagdverbande zur U Jagd Operation Aport aus um Informationen uber SSBNs der NATO zu sammeln Darunter K 502 das bei der Neufundlandbank eingesetzt war 7 Bei Atrina liefen im Marz 1987 die Victor III Boote K 298 K 299 K 324 K 502 und moglicherweise auch K 524 in den Atlantik aus Ihre Aufgabe war das Sammeln von Informationen uber die Routen amerikanischer SSBNs und die U Jagd Taktiken der NATO Das Auslaufen von funf Jagd U Booten blieb nicht unbemerkt aber erst als die Boote nicht einen der ublichen Patrouillensektoren ansteuerten sondern auf einem unbekannten Kurs verschwanden begann die NATO eine umfassende Suchaktion Die U Boot Operation wurde von sowjetischen Seeaufklarungsflugzeugen von Kuba und der Kolahalbinsel unterstutzt Als Atrina nach drei Monaten beendet war hatten die Boote den Atlantik bis zum Bermudadreieck durchfahren und weitgehend unbemerkt die SOSUS Linien durchbrochen Erst im Zielgebiet wurden sie entdeckt aber falschlicherweise als SSBNs erkannt Alle Kommandanten der Boote wurden mit dem Rotbannerorden ausgezeichnet 8 9 10 Am 31 Oktober 1983 befand sich K 324 in der Karibik und beschattete die Fregatte McCloy um Informationen uber das amerikanische SQR 15 Schleppsonar zu sammeln Nach amerikanischen Angaben war die McCloy ihrerseits unterwegs um Informationen uber K 324 zu sammeln Das Kabel des Schleppsonars der Fregatte geriet in die Schraube des U Bootes was eine Fehlfunktion im Kuhlsystem ausloste und K 324 manovrierunfahig machte Der Besatzung gelang es das Boot an die Oberflache zu bringen Allerdings blieb es amerikanischen Aufklarungsflugzeugen nicht verborgen und wurde am 1 November 282 Seemeilen westlich von Bermuda von einer P 3 gesichtet Bevor es aufgebracht werden konnte gelang es einem sowjetischen Schlepper das Boot zu ubernehmen und am 5 November nach Cienfuegos auf Kuba zu schleppen 1 2 Auf Daniil Moskowski K 414 brach im September 2006 in der Barentssee ein Feuer im elektrischen System aus bei dem zwei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen Das Boot wurde manovrierunfahig und musste eingeschleppt werden 1 Gerauschentwicklung BearbeitenEine der entscheidenden Eigenschaften fur ein militarisches U Boot ist dessen Gerauschentwicklung Jede Unregelmassigkeit an der Aussenhulle kann Wasserverwirbelungen bilden jede Gerauschquelle im Inneren des Bootes verursacht durch Maschinen oder Arbeitslarm kann sich uber den Bootskorper als Vibration ins Wasser ubertragen so dass das Boot noch in grosser Entfernung zu horen sein kann Wie weit diese Gerausche zu horen sind hangt auch von Faktoren wie Salzgehalt des Wassers Tiefe des U Bootes und Wassertemperatur ab Uber die Victor III Klasse liegen zur Gerauschentwicklung einige Angaben vor die sich jedoch nicht unabhangig bestatigen lassen Nach amerikanischen Angaben gelang es der USS McCloy 1983 K 324 sowohl mit ihrem Schleppsonar als auch mit ihrem AN SQS 26 Passivsonar deutlich zu orten K 324 seinerseits soll ein amerikanisches Jagd U Boot 28 Stunden lang verfolgt haben bevor der Kontakt abbrach 2 Wahrend der Operation Atrina gelang es der US Navy nicht funf Victor III U Boote beim Durchbrechen der SOSUS Linien zu erkennen 9 Fiktion BearbeitenBoote der Victor III Klasse kommen unter anderem in Tom Clancys Roman Im Sturm 1986 vor Ein U Boot dessen Ausseres offensichtlich auf K 254 basiert ist in dem Film James Bond 007 Die Welt ist nicht genug 1999 zu sehen Literatur BearbeitenPavlov A S Podvodnye lodki proekta 671 Submarines Victor Class 1997 Weblinks BearbeitenVictor Klasse bei submarine id ru russisch Memento vom 25 Januar 2007 im Internet Archive Victor Klasse bei submarine id ru russisch Victor III Klasse bei snariad russisch Memento vom 7 November 2014 im Internet Archive Altere Informationen zur Victor Klasse bei Globalsecurity englisch Altere Informationen zur Victor Klasse bei Globalsecurity englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d atrinaflot narod ru Memento vom 14 Juli 2007 im Internet Archive abgerufen am 15 November 2008 a b c submarine id ru PLAT Proekt 971 Shuka B Memento vom 25 Januar 2007 im Internet Archive G8 Jahresbericht 2005 ria ru Japan to finance dismantling of three Russian nuclear submarines abgerufen am 18 November 2008 englisch Fire kills two at nuclear submarine recycling site bellona org Memento vom 20 Juni 2013 im Internet Archive abgerufen am 18 November 2008 englisch Unikalnaya operaciya kak perevozyat atomnye podvodnye lodki RIAN ru Transport von Victor III Booten nach B K abgerufen am 14 November 2009 russisch Atomnaya podvodnaya lodka Proekt 671RTM Shuka Memento vom 7 November 2014 im Internet Archive Operation Atrina history lessons V N Chernavin abgerufen am 15 November 2008 englisch a b Polmar Moore Cold War Submarines Brassey s 2004 ISBN 1 57488 594 4 S 171 172 atrinaflot narod ru Memento vom 10 Marz 2012 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Operation Atrina abgerufen am 15 November 2008 russisch Sowjetische und russische Militar U Bootklassen nach 1945 Diesel U Boote 611 Zulu Klasse 613 Whiskey Klasse Projekt 614 615 Quebec Klasse 617 Whale Klasse 633 Romeo Klasse 641 Foxtrot Klasse 641B Tango Klasse 690 Bravo Klasse 877 Kilo Klasse 1710 Beluga Klasse 636 Improved Kilo Klasse 677 Lada KlasseJagd U Boote 627 November Klasse 685 Mike Klasse 705 Alfa Klasse Victor Klassen 671 I 671RT II 671RTM III 945 Sierra Klasse 971 Akula Klasse 885 Graney KlasseU Boote mit taktischen Raketen 651 Juliett Klasse 659 Echo Klasse 661 Papa Klasse 675 Echo II Klasse 670 Charlie Klasse 949 Oscar KlasseU Boote mit ballistischen Raketen 611 Zulu Klasse 629 Golf Klasse 658 Hotel Klasse 667A Yankee Klasse 667B Delta I Klasse 667BD II 667BDR III 941 Typhoon Klasse 667BDRM Delta IV 955 Borei KlasseSonstige 940 India Klasse 1839 Elbrus Klasse 1855 Pris Klasse 18270 Bester Klasse 865 Losos Klasse 10831 Loscharik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt 671RTM amp oldid 237833888