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Das Projekt 641B Som russisch Som Wels von der NATO als Tango Klasse bezeichnet war eine fur die sowjetische Marine gebaute Klasse dieselelektrischer U Boote aus der Zeit des Kalten Krieges Projekt 641B Ein Projekt 641B Boot aufgetaucht Ein Projekt 641B Boot aufgetaucht SchiffsdatenLand Sowjetunion SowjetunionBauwerft Werft 112 GorkiWerft 199 KomsomolskBauzeitraum 1971 bis 1982Ausserdienststellung Gebaute Einheiten 18Schiffsmasse und BesatzungLange 92 m Lua Breite 8 6 mTiefgang max 5 7 mVerdrangung aufgetaucht 2 770 tgetaucht 3 600 t Besatzung 62 Mann A 1 MaschinenanlageMaschine 3 Typ 2D42 Dieselmotoren mit je 1900 PS2 PG 101 Elektromotoren mit je 1 350 PS 1 PG 102 Elektromotor 2 700 PS 1 PG 104 Elektromotor 140 PSPropeller 3 ImpellerEinsatzdaten U BootTauchtiefe normal 240 1 mTauchtiefe max 300 1 mHochst geschwindigkeitgetaucht 15 knHochst geschwindigkeitaufgetaucht 13 knBewaffnung6 Torpedorohr Bug 533 mmMunition 24 Torpedos 44 MinenSensorenMGK 400 Rubikon Sonar MRP 25 ESM System MRK 50 Kaskad Radar Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Rumpf 1 2 Antriebssysteme 1 3 Reichweite 1 4 Sensoren 1 5 Bewaffnung 2 Einheiten 2 1 B 515 2 2 B 396 2 3 B 307 3 Belege und Verweise 3 1 Anmerkungen 3 2 Einzelnachweise 3 3 Literatur 4 WeblinksEntwicklung BearbeitenDas Projekt 641B war eine direkte Weiterentwicklung des erfolgreichen Projekts 641 das es ab 1971 in der Produktion fur den Bedarf der sowjetischen Marine abloste wahrend die Vorgangerklasse weiter fur den Export produziert wurde Das Entwicklungsburo Rubin entwarf die neue Bootsklasse Obwohl sie sich auf den ersten Blick nur wenig vom Vorgangerprojekt 641 unterscheidet wurden umfassende Veranderungen vorgenommen Projekt 641B erhielt ein uberarbeitetes Sensoren und Kommunikationssystem sowie eine fur die Unterwasserfahrt optimierte Rumpfform die erstmals so effektiv war dass Projekt 641B getaucht schneller war als an der Oberflache Hinzu kam ein neues Konzept bei Anordnung und Typ der Bewaffnung Der Bootstyp gilt dementsprechend als dritte Generation im russischen Diesel U Bootbau Rumpf Bearbeiten nbsp Der Bug von Projekt 641B Boot B 307 mit der in Pink gestrichenen Abdeckung des Rubikon Sonarsensors an der Unterseite nbsp Die Sonarstation im Druckkorper mit dem Bildschirm den Aufzeichnungssystemen und einzelnen analogen Kontrollanzeigen fur alle Stromkreise im SonarsensorIm Vergleich zu den U Booten des Projekts 641 verfugte diese Klasse uber einen stromlinienformigeren Rumpf der zusatzlich mit Gummiplatten beschichtet war so dass die Suchimpulse gegnerischer Sonarsysteme absorbiert und nicht reflektiert wurden Platzeinsparungen innerhalb des Druckkorpers erreicht durch den Wegfall von Teilen der Bewaffnung erlaubten es jedem Seemann eine eigene Koje zur Verfugung zu stellen Dadurch mussten sich nicht mehr mehrere Seeleute eine Koje teilen Antriebssysteme Bearbeiten Projekt 641B wurden mit drei Schiffsdieselmotoren vom Typ 2D42 ausgerustet die je 1900 PS 1397 kW leisteten Diese Motoren lieferten Antriebsenergie indem sie Treibol und Sauerstoff aus der Umgebungsluft verbrannten Dieses System funktionierte nur wenn genug Aussenluft zugefuhrt werden konnte also an der Oberflache oder bei Schnorchelfahrt in geringer Wassertiefe Der Schnorchel war achtern im Turm installiert An der Oberflache konnten so 13 Knoten erreicht werden Bei Tauchfahrt trieben zwei PG 101 Elektromotoren mit je 1350 PS 993 kW die beiden ausseren Wellen an die mittlere wurde von einem PG 102 Elektromotor mit 2700 PS 1985 kW angetrieben Als Energiespeicher dienten Bleiakkumulatoren So wurden bis zu 15 Knoten erreicht Alternativ wurde die mittlere Welle durch einen auch als Schleichfahrtmotor beschriebenen PG 104 Elektromotor mit 140 PS 103 kW angetrieben der sehr viel weniger Strom verbrauchte und deutlich leiser lief als der PG 102 2 Reichweite Bearbeiten Der mitgefuhrte Treibstoff reichte fur 14 000 Seemeilen bei einer Geschwindigkeit von 7 Knoten aus Getaucht konnten 450 Seemeilen bei 2 5 Knoten mit den Elektromotoren zuruckgelegt werden wenn die Batterien voll aufgeladen waren 2 Sensoren Bearbeiten Das Sonarsystem des Projekts 641B trug den Decknamen Rubikon und war eine Neuentwicklung aus den spaten 1960er Jahren Die grossen Abmessungen und das hohe Gewicht des neuen Sonars durfte kaum Einfluss auf die Balance der U Boote haben so dass ein Teil der Bauelemente in einem eigenen Druckkorper untergebracht wurde um das Gewicht der Sonaranlage durch zusatzlich gewonnenen Auftrieb auszugleichen 3 Das Sonar wurde in der unteren Halfte des Bugs untergebracht hatte eine zylindrische Grundform und setzte erstmals auf Thyristoren deren Informationen uber nachgeschaltete Vorverstarker an die Sonarstation im Druckkorper des Bootes ubermittelt wurden Die Informationen wurden dort angezeigt und sowohl elektromechanisch als auch auf Papier aufgezeichnet so dass eine Bibliothek mit Gerauschprofilen angelegt werden konnte 4 Bewaffnung Bearbeiten Jedes Boot war mit sechs Bugtorpedorohren im Standardkaliber 533 mm ausgerustet Es konnten 24 Torpedos verschiedener Typen oder 44 Seeminen als Munitionsreserve mitgefuhrt werden Die Hecktorpedorohre der Vorgangerklasse wurden gestrichen so dass im Innenraum deutlich mehr Platz zur Verfugung stand Der Wegfall der Hecktorpedorohre hatte kaum taktische Nachteile da moderne Torpedotypen nach dem Abfeuern aus den Bugrohren auch Ziele im hinteren Quadranten bekampfen konnten so dass das Bereithalten von Hecktorpedos nicht mehr notwendig war Wahrend das Vorgangerprojekt 641 nur fur Torpedos gegen Uberwasserziele konstruiert war konnten die Boote des Projektes 641B erstmals Anti U Boot Torpedos einsetzen Herkommliche Modelle wie der 53 65M und der 53 65K wurden durch den TEST 71M Torpedo erganzt 5 Der TEST 71M Torpedo verfugte im Gegensatz zu seinen Vorgangern uber ein System zur Fernlenkung durch einen Steuerdraht 6 Erganzt wurde die Drahtlenkung durch einen Aktivsonarsensor in der Torpedonase so dass der Kommandant eines Bootes entscheiden konnte ob die Waffe uber Drahtlenkung ohne verraterische Aktivsonaremissionen oder selbstlenkend mit aktivem Sonar abgesetzt wurde Die Waffe war knapp acht Meter lang erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 40 Knoten und trug einen 205 Kilogramm schweren Sprengkopf mit Annaherungszunder Ziele konnten in Tiefen zwischen 2 und 400 Metern verfolgt und angegriffen werden 7 Weiter waren die Boote in der Lage RPK 2 Raketen NATO Codename SS N 15 Starfish einzusetzen Die Raketen haben eine Reichweite von rund 45 Kilometern und sind mit einem Nukleargefechtskopf bestuckt 8 Einheiten Bearbeiten nbsp B 396 in Moskau nbsp B 307 in TogliattiVon 1971 bis 1982 wurden insgesamt 18 Einheiten dieser Klasse gebaut und in den Dienst der sowjetischen Marine gestellt Zu ihren Hauptaufgaben zahlten der Einsatz gegen Uberwasserschiffe sowie U Boot Abwehrmissionen Die Boote des Projekts 641B verblieben bis Ende der 1990er Jahre im aktiven Dienst der russischen Marine Bis heute befinden sich Boote in Reserveflotten wurden zu Museen umgebaut oder aber verschrottet Auswahl B 515 Bearbeiten Hauptartikel U 434 Das Boot wurde am 30 Marz 1975 in Gorki auf Kiel gelegt und lief am 29 April 1976 vom Stapel Nach seiner Indienststellung am 29 Dezember 1976 wurde es der Nordflotte zugeteilt Zwischen 1980 und 1984 fuhrte es mehrere Patrouillen im Mittelmeer durch und besuchte im Oktober 1985 Havanna 1996 1997 trug der ukrainische Kunstler Alexander Ponomarjow im Rahmen eines Kunstprojektes uber die gesamte Bootslange oberhalb der Wasserlinie ein Muster gelber weisser und roter Formen auf 9 1998 wurde das Boot zur Reserve der Flotte versetzt und im April 2001 schliesslich ausser Dienst gestellt 2002 wurde das Boot an einen deutschen Unternehmer verkauft und bei Blohm amp Voss zum Museumsschiff U 434 umgebaut Es kann in Hamburg besichtigt werden 10 B 396 Bearbeiten B 396 wurde am 31 August 1979 auf Kiel gelegt und lief am 17 Mai 1980 in Gorki vom Stapel Es leistete seinen Dienst in der Nordflotte und fuhr Einsatze im Mittelmeer im Atlantik und im Schwarzen Meer 1984 erhielt es den Ehrennamen Komsomolzen von Nowosibirsk 1988 wurde es mit neuer Kommunikationsausrustung ausgerustet 1992 wurde nach dem Ende der Sowjetunion der Ehrenname wieder abgelegt 1997 wurde das Boot in die Reserve versetzt und 1998 ausser Dienst gestellt Das Boot wurde nach Sewerodwinsk geschleppt und in der dortigen Werft zum Museumsschiff umgebaut 2001 wurde B 396 uber Flusse nach Moskau geschleppt und dort als Museum am 26 Juli 2006 eroffnet B 307 Bearbeiten Das Boot wurde am 7 Marz 1980 in Gorki auf Kiel gelegt und lief am 30 September des Jahres vom Stapel B 307 wurde der Nordflotte zugeteilt und fuhrte in den Folgejahren zahlreiche Einsatze im Atlantik und im Mittelmeer durch Es uberquerte den Aquator und besuchte 1985 Syrien und Algerien 1990 wurde das Boot zur Uberholung eingedockt aber die Arbeiten wurden aus finanziellen Grunden nicht abgeschlossen Im Zuge der Vorarbeiten zur Verschrottung kam es beim Ausbau von Teilen zu einem Unfall bei dem ein Offizier und ein Maat ums Leben kamen 2002 wurde das Boot an ein Museum verkauft B 307 wurde durch die Newa den Ladogasee den Swir den Onega den Weissen See den Rybinsker Stausee und schliesslich uber die Wolga zum Bestimmungsort in Toljatti geschleppt wo es besichtigt werden kann Belege und Verweise BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten nach J Apalkow Korabli VMF SSSR Mnogocelevye PL i PL specnaznachaniya S 46 sind es 78Einzelnachweise Bearbeiten a b J Apalkow Korabli VMF SSSR Mnogocelevye PL i PL specnaznachaniya S 46 a b J Apalkow Korabli VMF SSSR Mnogocelevye PL i PL specnaznachaniya S 46 f Oleg A Godin David R Palmer History of Russian underwater acoustics S 503 Oleg A Godin David R Palmer History of Russian underwater acoustics S 507 J Apalkow Korabli VMF SSSR Mnogocelevye PL i PL specnaznachaniya S 46 Norman Friedman The Naval Institute guide to world naval weapon systems S 733 734 Aufsatz zur TEST 71 Reihe Memento des Originals vom 18 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot military tomsk ru bei military tomsk ru abgerufen am 21 Juli 2011 Conway s All the World s Fighting Ships 1947 1995 US Naval Institute Press ISBN 1 55750 132 7 S 399 Galerie mit Arbeiten von Ponomarjow Auf barbarian art com abgerufen am 21 Juli 2011 nbsp Info Nicht erreichbar am 24 Mai 2022 U 434 Memento vom 7 August 2011 im Internet Archive U Boot Museum Hamburg Auf U 434 de abgerufen am 24 Mai 2022 Literatur Bearbeiten J Apalkow Korabli VMF SSSR Mnogocelevye PL i PL specnaznachaniya etwa Schiffe der UdSSR Mehrzweck U Boote und Spezial U Boote Sankt Petersburg 2003 ISBN 5 8172 0069 4 russisch Oleg A Godin David R Palmer History of Russian underwater acoustics World Scientific Publishing Company 2008 ISBN 978 9812568250 englisch Norman Friedman The Naval Institute guide to world naval weapon systems 5 Auflage US Naval Institute Press 2006 ISBN 978 1557502629 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Projekt 641B Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Projekt 641B bei deepstorm ru russisch Webseite von U 434 dem Museumsboot in HamburgSowjetische und russische Militar U Bootklassen nach 1945 Diesel U Boote 611 Zulu Klasse 613 Whiskey Klasse Projekt 614 615 Quebec Klasse 617 Whale Klasse 633 Romeo Klasse 641 Foxtrot Klasse 641B Tango Klasse 690 Bravo Klasse 877 Kilo Klasse 1710 Beluga Klasse 636 Improved Kilo Klasse 677 Lada KlasseJagd U Boote 627 November Klasse 685 Mike Klasse 705 Alfa Klasse Victor Klassen 671 I 671RT II 671RTM III 945 Sierra Klasse 971 Akula Klasse 885 Graney KlasseU Boote mit taktischen Raketen 651 Juliett Klasse 659 Echo Klasse 661 Papa Klasse 675 Echo II Klasse 670 Charlie Klasse 949 Oscar KlasseU Boote mit ballistischen Raketen 611 Zulu Klasse 629 Golf Klasse 658 Hotel Klasse 667A Yankee Klasse 667B Delta I Klasse 667BD II 667BDR III 941 Typhoon Klasse 667BDRM Delta IV 955 Borei KlasseSonstige 940 India Klasse 1839 Elbrus Klasse 1855 Pris Klasse 18270 Bester Klasse 865 Losos Klasse 10831 Loscharik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Projekt 641B Som amp oldid 229297661