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Die R 29 ist eine U Boot gestutzte ballistische Interkontinentalrakete SLBM aus sowjetischer russischer Produktion die in verschiedenen Varianten existiert Das US Verteidigungsministerium bzw die NATO verwendet mehrere Codebezeichnungen fur verschiedene Varianten der R 29 SS N 8 Sawfly SS N 18 Stingray SS N 23 Skiff Inhaltsverzeichnis 1 Technik 2 Varianten 2 1 R 29 2 2 R 29D 2 3 R 29K 2 4 R 29RL 2 5 R 29RM 3 Technische Daten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseTechnik BearbeitenAlle Versionen sind zweistufige Flussigtreibstoff Raketen Als Treibstoff verwendete die R 29 die lagerfahigen Flussigtreibstoffe UDMH und Stickstofftetroxid Die Steuerung der R 29 erfolgt mittels einer Tragheitsnavigationsplattform sowie mit einem optoelektronischen System zur Astronavigation Es wird eine Prazision CEP von 500 1500 m erreicht je nach Version Die Lenkwaffen konnen aus dem aufgetauchten oder aus dem getauchten U Boot verschossen werden Eine zivile Ausfuhrung zum Start von Satelliten wird unter den Namen Wolna und Schtil verwendet Varianten BearbeitenR 29 Bearbeiten Die R 29 wurde 1974 eingefuhrt und bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 8 Sawfly mod 1 Als Startplattform dienen die U Boote der Delta I Klasse Jedes U Boot dieser Klasse ist mit 12 R 29 Lenkwaffen bestuckt R 29D Bearbeiten Die verbesserte R 29D wurde 1974 eingefuhrt und bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 8 Sawfly mod 2 Als Startplattform dienen die U Boote der Delta I Klasse Jedes U Boot dieser Klasse ist mit 12 R 29D Lenkwaffen bestuckt R 29K Bearbeiten Die R 29K wurde 1978 eingefuhrt und bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 18 Stingray mod 1 2 Als Startplattform dienen die U Boote der Delta II Klasse Jedes U Boot dieser Klasse ist mit 16 R 29K Lenkwaffen bestuckt R 29RL Bearbeiten Die R 29R wurde 1979 eingefuhrt und bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 18 Stingray mod 3 Als Startplattform dienen die U Boote der Delta III Klasse von welchen in Russland noch bis zu 6 im Dienst stehen Jedes U Boot dieser Klasse ist mit 16 R 29RL Lenkwaffen bestuckt Die letzten Fluge von R 29RL Raketen fanden am 6 und 7 Oktober von den U Booten Georgiy Pobedonosets und Rjasan aus dem Ochotskischem Meer mit dem Zielpunkten auf der Kanin Halbinsel erfolgreich statt 1 Die Rakete wird fur zivile Starts kleiner Satelliten als Wolna angeboten R 29RM Bearbeiten Die R 29RM wurde 1986 eingefuhrt und bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 23 Skiff 1999 hat Russland die zuvor gestoppte Produktion wieder aufgenommen Unter der Bezeichnung R 29RMU2 Sinewa ist sie die einzige derzeit in Serienproduktion befindliche SLBM Russlands Die neu produzierten ersetzen altere Raketen auf den Delta IV Booten Als Startplattform dienen die U Boote der Delta IV Klasse von denen in Russland derzeit 6 im Dienst stehen Jedes U Boot dieser Klasse ist mit 16 R 29RM Lenkwaffen bestuckt Bei einem Test im Oktober 2008 flog die Rakete dabei uber die volle Reichweite und traf ein Ziel in der aquatorialen Pazifikregion nach mehr als 11 500 km Flug 1 2 Der erfolgreiche Testflug fand am 28 Juli 2011 vom U Boot K 84 Jekaterinburg in der Barentssee statt 3 Dies war bereits der dritte Teststart einer R 29RM von der Jekaterinburg im Jahr 2011 Die jungste Version der Rakete ist die R 29RMU2 1 Liner welche erstmals am 20 Mai 2011 getestet wurde 4 Diese tragt 10 Sprengkopfe des gleichen Typs welche auch auf der RSM 56 Bulawa und der RS 24 Jars verwendet werden 5 6 Die Rakete wird auch fur zivile Starts kleiner Satelliten als Schtil angeboten Ein russischer Militarexperte erorterte in der Nowaja gaseta im August 2019 die Moglichkeit dass eine auf dem Meeresgrund stationierbare Variante des Systems entwickelt wurde fur ihn war naheliegend dass die dafur uber langere Zeit aufrecht zu erhaltende Stromversorgung mittels einer Radionuklidbatterie gewahrleistet wurde welche wiederum die mogliche Strahlungsquelle des Nuklearunfalls auf der Marinebasis von Njonoksa am 8 August 2019 gewesen ware 7 8 Aufgrund der Zerfallselemente war jedoch bei jenem Unfall womoglich im Gegensatz zu den offiziellen Erklarungen nicht eine Radionuklidbatterie fur die Strahlung verantwortlich 9 10 Technische Daten Bearbeiten nbsp Vergleich von R 29 R 29RL R 39 R 29RM JL 1 und JL 2 China R 29 R 29D R 29K R 29RL R 29RMEinfuhrungsjahr 1974 1974 1978 1979 1986Startmasse 32 800 kg 33 300 kg 34 388 kg 35 300 kg 40 300 kgDurchmesser 1 80 m 1 90 mLange 13 20 m 13 00 m 14 40 m 14 09 m 14 80 mStufen 2 3Masse des Sprengkopfs 680 kg 860 kg 820 kgWurfmasse 1600 kg 2800 kgReichweite 7700 km 9100 km 8000 km 6500 km 8310 kmGefechtskopf 1 RV 1 RV oder 3 MIRV 3 MIRV mit 7 getestet 4 MIRV R 29RMU 10 MIRV Sprengleistung pro Gefechtskopf 800 kT RV 450 kT MIRV 200 kT 100 kT 100 kTWeblinks Bearbeitenhttps www globalsecurity org wmd world russia slbm htm https www russianspaceweb com rockets slbm html www dtig org Memento vom 29 Oktober 2013 im Internet Archive Ubersicht seegestutzte ballistischer Lenkwaffen aus russischer Produktion deutsch R 29 in der Encyclopedia Astronautica englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Two test launches of R 29R missiles https russianforces org Sineva extended range launch https russianforces org Ekaterinburg submarine successfully launches R 29RM Sineva missile What is Liner SLBM https russianforces org blog 2011 08 multiple warheads of the liner shtml Liner SLBM explained Was inzwischen zum Nuklearunfall am Weissen Meer bekannt ist und warum es ein schlechtes Licht auf die Behorden wirft von Markus Ackeret Neue Zurcher Zeitung 23 August 2019 Argumentation zugunsten der Skiff Nowaja gaseta 17 August 2019 Russia says radioactive isotopes released by mystery blast The Guardian 26 August 2019 Christian Speicher Andreas Ruesch Die Indizien aus Russland deuten klar auf einen Unfall mit einem Kernreaktor Neue Zurcher Zeitung 28 August 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title R 29 amp oldid 235473412