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K 219 war ein Atom U Boot der sowjetischen Marine Sie gehorte dem Typ Projekt 667A an NATO Bezeichnung Yankee I Klasse Als Raketen U Boot SSBN war es die Aufgabe der 1971 gebauten K 219 im Rahmen der nuklearen Abschreckung U Boot gestutzte ballistische Raketen SLBM vor die Ostkuste der USA zu tragen um im Falle eines Atomkrieges eine moglichst kurze Reaktionszeit zu gewahrleisten K 219 U Boot der Yankee Klasse U Boot der Yankee KlasseSchiffsdatenFlagge Sowjetunion SowjetunionSchiffstyp U Boot mit ballistischen RaketenBauwerft Werft 402 in SewerodwinskKiellegung 28 Mai 1970Stapellauf 18 Oktober 1971Indienststellung 31 Dezember 1971Verbleib am 6 Oktober 1986 gesunkenSchiffsmasse und BesatzungLange 128 m Lua Breite 11 7 mTiefgang max 7 9 mVerdrangung aufgetaucht 7 850 t getaucht 10 100 Besatzung 120 MannMaschinenanlageMaschine Hauptantrieb 2 OK 700 Druckwasserreaktoren 180 MW Manovrierantrieb 2 PG 153 Elektromotoren mit je 225 kWPropeller 2 funfflugeligEinsatzdaten U BootTauchtiefe max 400 mHochst geschwindigkeitgetaucht 27 kn 50 km h Hochst geschwindigkeitaufgetaucht 16 5 kn 31 km h Bewaffnung16 R 27 Startbehalter 4 Torpedorohre 533 mm 2 Torpedorohre 400 mmAm 3 Oktober 1986 detonierte rund 680 Seemeilen nordostlich der Bermuda Inseln im Atlantischen Ozean eine der Raketen in ihrem Silo der Raketenraum fullte sich mit Wasser Die K 219 tauchte daraufhin auf und trieb drei Tage an der Wasseroberflache Am 6 Oktober sank das U Boot schliesslich aus letztlich nicht geklarter Ursache Vier Besatzungsmitglieder starben der Rest der Mannschaft wurde gerettet Inhaltsverzeichnis 1 Daten 1 1 Dienstzeit 1 2 Technische Daten 2 Einsatzprofil 3 Unfalle an Bord vor der letzten Fahrt 4 Atlantik Unterquerung September 1986 5 Das Ungluck am 3 Oktober 5 1 Explosion an Bord 5 2 Drohende Kernschmelze 5 3 Versuchtes Abschleppmanover 5 4 Der Untergang 6 Reaktionen der Marinen 7 Folgen 8 Rezeption 9 Literatur 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDaten BearbeitenDienstzeit Bearbeiten Fur das Design des Bootes war das Zentrale Konstruktionsburo Rubin russisch Centralnoe konstruktorskoe byuro Rubin Zentralnoje konstruktorskoje bjuro Rubin verantwortlich Chefingenieur war Sergei N Kowaljow Die K 219 wurde auf der Marinewerft in Sewerodwinsk am Weissen Meer 1971 mit der Werftnummer 460 von Stapel gelassen und am 31 Dezember 1971 als 21 Einheit der Yankee Klasse in der Marinebasis Gadschijewo auf der Halbinsel Kola in Dienst gestellt womit sie zur Nordflotte gehorte Technische Daten Bearbeiten Die K 219 war als Einheit der Yankee Klasse knapp 130 Meter lang und 12 Meter breit ihre Besatzung bestand aus 120 Mann Die Druckhulle war in neun Abteilungen geteilt vom Torpedoraum uber den Raketenraum Abteilung 4 und die Reaktor und Maschinenraume Nr 7 und 8 bis zur Notausstiegsluke achtern Die Hulle wurde in Zweihullenbauweise konstruiert und bestand aus schwach magnetischem Stahl um die Erfassung durch U Boot Suchflugzeuge mittels Magnetanomaliedetektor zu erschweren Der Antrieb bestand aus zwei Druckwasserreaktoren vom Typ OK 700 Deren Kerne vom Typ WM 4 lieferten eine Leistung von jeweils 90 Megawatt Die zwei funfblatterigen Bronzepropeller wurden uber zwei Wellen angetrieben die Leistung pro Welle lag bei 20 000 PS 14 710 kW Die Bewaffnung bestand zu Beginn aus 16 Atomraketen vom Typ RSM 25 die jeweils einen Nuklearsprengkopf tragen konnten und eine Reichweite von geschatzten 2000 Kilometern hatten Nachdem in den 1970er Jahren der Startkomplex der Raketen vom Standard D 5 auf D 5U modernisiert worden war konnte die K 219 die verbesserte RSM 25U mit drei Gefechtskopfen und einer Reichweite von etwa 3000 Kilometern abfeuern Zur Selbstverteidigung fuhrte die K 219 ausserdem Torpedos mit die durch sechs Bugtorpedorohre ausgestossen werden konnten Einsatzprofil BearbeitenDie Boote der Yankee Klasse waren dazu konstruiert U Boot gestutzte ballistische Raketen mit einer Reichweite von etwa 3000 km zu tragen Sie waren als versteckte Erstschlagswaffen oder als Zweitschlagskapazitat konzipiert Das Standardoperationsgebiet der Yankee Klasse umfasste gut 600 000 km und lag in Nord Sud Richtung erstreckt 2 800 bis 3 600 Kilometer vor der Ostkuste der USA 1 Eine Patrouille dauerte drei Monate wobei jeweils ein Monat fur die An sowie Abfahrt aus dem Operationsgebiet benotigt wurde Unfalle an Bord vor der letzten Fahrt Bearbeiten nbsp Von Explosion beschadigtes Raketensilo der K 219An Bord der K 219 gab es von Beginn an Schwierigkeiten mit den Nuklearraketen beziehungsweise deren Silos und ihren Mundungsklappen So war am 31 August 1973 die Dichtung der Mundungsklappe des Raketensilos Nr 15 eingerissen wodurch Wasser in das Silo eindringen konnte Dieses bildete mit ausgelaufenem Raketentreibstoff Distickstofftetroxid aggressive Salpetersaure welche die Treibstoffleitung einer RSM 25 Rakete beschadigte Die sich daraufhin bildende Mischung aus zwei Treibstoffkomponenten explodierte ein Mann wurde getotet und der Raketenraum des U Bootes wurde komplett geflutet Nach dem Unfall wurde Silo 15 permanent ausser Betrieb gesetzt indem die Mundungsklappe zugeschweisst wurde Im Januar 1986 gab es beim Ubungsschiessen in ein Zielgebiet bei Nowaja Semlja Probleme beim Abfeuern einer Rakete Es gelang der Besatzung erst nach mehreren Stunden die Rakete zu starten Daraufhin liess sich jedoch die Mundungsklappe des Rohres Nr 8 nicht mehr schliessen Als Folge musste das Boot auftauchen und bei einem Sturm der Starke 8 an der Oberflache fahrend in den Hafen zuruckkehren Atlantik Unterquerung September 1986 BearbeitenAm 3 September 1986 legte die K 219 aus ihrem Heimathafen Gadschijewo ab um westwarts in Richtung der Kuste der Vereinigten Staaten von Amerika zu fahren Dort sollte sie bestuckt mit 15 Atomraketen auf Patrouille gehen Bereits kurz nach dem Tauchen in der Barentssee begann Silo 6 zu lecken jedoch meldete der zustandige Offizier Petratschkow dies nicht an Kapitan Britanow um zu verhindern dass seine Abteilung eine vorzeitige Ruckkehr in den Heimathafen zu verantworten hatte Das Unterseeboot wurde im Nordatlantik in der GIUK Lucke zwischen Grossbritannien und Island vom Lauschsystem SOSUS erfasst Die United States Navy war damit uber seine Anwesenheit im Atlantik informiert Dieser Entdeckung hatte Kapitan Igor Britanow dadurch zu entgehen versucht dass er im Gerauschschatten eines Frachters die am Meeresgrund verankerten SOSUS Bojen uberquerte Bereits einige Stunden bevor die K 219 Anfang Oktober in ihrem Patrouillengebiet 680 Meilen nordostlich der Bermuda Inseln ankam war sie von einem U Boot der Los Angeles Klasse der USS Augusta SSN 710 aufgespurt worden Dies war jedoch auch auf der K 219 bemerkt worden so dass es bis zum 3 Oktober 1986 zu einer wechselseitigen Verfolgung beider Unterseeboote kam Das Ungluck am 3 Oktober BearbeitenExplosion an Bord Bearbeiten nbsp K 219 nach der Explosion an der OberflacheDas Problem mit der defekten Dichtung an Silo 6 bestand am 3 Oktober immer noch das Silo musste ungefahr zweimal pro Tag leergepumpt werden In den fruhen Morgenstunden des Tages riss die Dichtung komplett und das Silo lief voll Wasser Der Versuch das Silo leerzupumpen schlug fehl Dort bildete sich wie schon bei dem Unfall im Jahre 1973 Salpetersaure welche die Hulle der Rakete angriff Deshalb bat Waffenoffizier Petratschkow das U Boot auf 50 m Tiefe hoch zu bringen um den Raketenschacht entluften und die Rakete ausstossen zu konnen Der Tiefenwechsel war notwendig um die empfindliche Rakete vor dem Zerdrucken durch den hohen Wasserdruck in grossen Tiefen zu schutzen Der Prozess eine RSM 25 ausschwimmen zu lassen dauerte bei Booten der Yankee Klasse ungefahr funf Minuten Da sich das Gasgemisch aber bereits wahrend des Ausschwimmens entzundete explodierte die Rakete noch im Silo riss das Silo zur Seeseite hin auf und beschadigte die Nukleargefechtskopfe der Rakete Teile davon wurden sowohl ins Meer als auch in den volllaufenden Raketenraum geschleudert Gase der Salpetersaure verbreiteten sich im Raketenraum Durch das Volllaufen des mittschiffs hinter dem Turm liegenden Raketenraums sank das Boot sofort auf eine Tiefe von etwa 300 Metern nahe der maximalen Tauchtiefe des Bootes ab Da es zum Zeitpunkt der Explosion keine Fahrt gemacht hatte lag kein Druck auf den Rudern weswegen sich das Boot nicht steuern liess Bei einer Tiefe von ungefahr 350 m entschied Kapitan Britanow samtliche Tauch und Regelzellen des U Bootes mit der an Bord befindlichen Druckluft anzublasen um das Wasser aus den Tanks zu verdrangen Durch den dadurch entstehenden Auftrieb wird das so genannte Notauftauchen eingeleitet bei dem das U Boot in steilem Winkel zur Wasseroberflache schiesst Dieses Manover rettete auch die K 219 die nur zwei Minuten nach der Explosion die Oberflache durchbrach Abteilung 4 der Raketenraum wurde mittels der wasserdichten Schotten verschlossen nachdem die Besatzung den halb gefluteten mit giftigen Gasen durchsetzten Raum verlassen hatte Im Unterschied zum Unfall von 1973 frass sich die gebildete Salpetersaure durch die Gummidichtungen der Schotten in Richtung Bug und Heck Das teilte das Boot in zwei Halften da ein Betreten des Raketenraumes unmoglich geworden war Kommandozentrale und Torpedoraum im Bug vor dem Raketenraum sowie Medizinstation Reaktorraum und kontrolle und Turbinenraum im Heck dahinter Drohende Kernschmelze Bearbeiten Die Besatzung wurde moglichst weit von der Explosionsstelle entfernt in den Bug beziehungsweise das Heck befohlen Atemschutzmasken wurden ausgegeben Bald darauf zeigten die Temperaturanzeiger der WM 4 Nuklearreaktoren sehr hohe Temperaturen der Fluss der Kuhlflussigkeit im Reaktor nahm immer weiter ab Die Daten liessen nur den Schluss zu dass eine Kernschmelze unmittelbar bevorstand Der Reaktor liess sich jedoch an Backbord nicht wie vorgesehen von der Kontrollstation aus abschalten da entweder die sich ausbreitenden Gase die Leitungen angegriffen hatten oder die starke Hitze die Ausloser der Kontrollstabe beschadigt hatte Aus diesem Grund musste die Reaktorschnellabschaltung manuell in der Reaktorkammer selber ausgefuhrt werden wo eine hohe Dosisleistung herrschte Die an Bord befindlichen Kontaminations Schutzanzuge waren nicht in der Lage die Matrosen insbesondere vor der starken Gamma und Neutronenstrahlung in der Nahe des Reaktorkerns zu schutzen Als erster ging der Offizier der Reaktorabteilung Nikolai Belikow in die Reaktorkammer um die Reaktorschnellabschaltung durchzufuhren Als Belikow erschopft aus der Reaktorkammer kam hatte er drei der vier Stabe des Backbordreaktors gesenkt Dieses war eine Arbeit die grosse korperliche Kraft erforderte da die Halterungen der Stabe von der herrschenden Hitze inzwischen stark verbogen waren Dann ging der 20 jahrige Matrose Sergei Preminin in die Reaktorkammer und konnte nach zwei Versuchen die beginnende Kernschmelze stoppen Als er den Reaktorraum entkraftet oder schon von der Strahlenkrankheit gezeichnet verlassen wollte konnte er das Schott nicht mehr offnen da sich zwischen der Reaktorkammer und der dahinter liegenden Reaktorkontrollstation ein Druckunterschied aufgebaut hatte Preminin starb in der heissen Reaktorkammer die ubrige Besatzung musste sich weiter in Richtung Heck bewegen um den giftigen Gasen zu entkommen die sich im Boot ausbreiteten Preminin erhielt posthum den Orden des Roten Sterns nbsp USNS PowhatanWahrenddessen hatte die K 219 Kontakt mit dem sowjetischen Frachtschiff Fjodor Bredichin aufgenommen welches sich der Unglucksstelle naherte Andere Schiffe vor Ort waren die Powhatan ein ziviler Schlepper der US Navy und weiterhin die Augusta Ausserdem wurde die Stelle von Patrouillenflugzeugen des Typs P 3C Orion vom US Marinefliegerstutzpunkt auf den Bermudas uberflogen Versuchtes Abschleppmanover Bearbeiten Zu diesem Zeitpunkt der Geschehnisse gab es sowohl in der US Navy wie auch in der sowjetischen Marine Plane die K 219 abschleppen zu lassen Die Amerikaner wollten unter dem Schleier der Nothilfe genaue Plane vom Boot und den Waffen erlangen Die Fjodor Bredichin legte Leinen die am Turm und am Bug des U Bootes angeschlagen wurden Diese brachen nach einiger Zeit im Schlepp jedoch Wahrend einige Quellen berichten dass die Augusta die Leinen mit ihrem Turm gekappt habe gibt es andere Berichte dass das U Boot durch einbrechendes Wasser Auftrieb verlor und dadurch tiefer sank und der erhohte Wasserwiderstand letztlich zum Brechen der Leinen fuhrte Von sowjetischen Flugzeugen abgeworfene Ersatzausrustung versank auf der Stelle da an den Kisten keine Schwimmer angebracht worden waren Die immer wieder angebotene Hilfe der USNS Powhatan wurde abgelehnt da das Motiv der US Navy zu offensichtlich war Wegen der sich beschleunigenden Ausbreitung der giftigen Gase an Bord der K 219 wurde die gesamte Besatzung auf den Frachter Fjodor Bredichin evakuiert nur Kapitan Britanow blieb an Bord des U Bootes Auch wahrend der Evakuierung fuhrte die USS Augusta wieder Stormanover aus Sie fuhr mit ausgefahrenem Periskop auf die Rettungsboote zu entweder in der Hoffnung mit der Videokamera Bilder des Inneren der Boote zu bekommen oder in der Absicht die Boote zum Kentern zu bringen Der Untergang Bearbeiten nbsp Der Umkreis um den K 219 am 6 Oktober sankAm 6 Oktober kamen Befehle aus Moskau Darin wurde die Besatzung der K 219 zuruck an Bord befohlen um das U Boot an der Oberflache zuruck in die Sowjetunion zu fahren da ein Abschleppen nicht mehr moglich sei Bevor die Besatzung zuruckkehren konnte sank die K 219 jedoch in den fruhen Morgenstunden mit 14 Atomraketen und beiden Reaktoren auf etwa 5 550 m Tiefe des Hatteras Tiefs Moglich ist dass Kapitan Britanow die K 219 versenkte da er wusste dass eine Ruckkehr auf das Boot den Tod fur seine Besatzung bedeuten wurde Dafur konnte er ein Torpedorohr geoffnet und sich selbst durch die vordere Notausstiegsluke gerettet haben Wahrscheinlicher ist dass die K 219 durch das in den Raketenraum eingebrochene Wasser sank Britanow wurde auf einem Rettungsfloss gefunden und ging an Bord der Fjodor Bredichin Vier Manner starben an Bord der K 219 Es waren der Waffenoffizier Kapitan 3 Ranges Korvettenkapitan Alexander Petratschkow Maschinist Igor Chartschenko Matrose Nikolai Smagljuk und Reaktortechniker Matrose Sergei Preminin Spater starben vier weitere Besatzungsmitglieder die die Katastrophe uberstanden hatten Chefingenieur Kapitan 2 Ranges Fregattenkapitan Igor Krassilnikow Kapitan 3 Ranges Korvettenkapitan W Markow Kapitanleutnant W Karpatschew und Starschina erster Stufe Obermaat R Sadauskas Reaktionen der Marinen BearbeitenAus der sowjetischen Marine wurde verlautbart dass die Raketenexplosion durch eine Kollision mit einem amerikanischen U Boot verursacht worden sei Gestutzt wurde diese These dadurch dass die USS Augusta Ende Oktober 1986 mit Kollisionsschaden in ihren Heimathafen die Naval Submarine Base New London in Groton Connecticut einlief Wahrscheinlich ist jedoch dass die Augusta in den Wirren nach dem Sinken der K 219 mit einem sowjetischen U Boot von Projekt 667B der K 279 kollidierte das kurze Zeit spater ebenfalls mit Kollisionsschaden in die Sowjetunion zuruckkehrte Auch Igor Britanow sagte nach dem Ende des Kalten Krieges in einem Gesprach mit Angehorigen der US Navy There was no collision 2 Es gab keine Kollision Sowohl die amerikanische als auch die sowjetische Regierung veroffentlichten im Laufe des 3 Oktobers Meldungen zu dem Ungluck Die US Navy gab eine Pressekonferenz in der sie Karten mit dem von Kontamination bedrohten Gebiet zeigte Beide Marinen teilten mit dass zu keinem Zeitpunkt die Gefahr einer Nuklearexplosion oder von Kontamination der Umgebung bestanden habe Kritisch war vor allem der Zeitpunkt des Unglucks Auch deshalb hielten sich beide Seiten mit konkreten Anschuldigungen zuruck gerade auch im Vergleich zu fruheren wie auch spateren ahnlichen Ereignissen wie zum Beispiel der Verlust der Kursk im Jahre 2000 Der Grund dafur waren die am 11 und 12 Oktober 1986 stattfindenden Abrustungsgesprache zwischen Ronald Reagan und Michail Gorbatschow auf Island Darin ging es um die Abrustung von in Europa stationierten Mittelstreckenraketen Durch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl weniger als 6 Monate zuvor war zudem die Offentlichkeit sensibilisiert Die US Navy gab spater als Reaktion auf Veroffentlichungen in Buchern folgendes Statement zu den Vorwurfen ab 3 The United States Navy normally does not comment on submarine operations but in the case because the scenario is so outrageous the Navy is compelled to respond The United States Navy categorically denies that any U S submarine collided with the Russian Yankee submarine K 219 or that the Navy had anything to do with the cause of the casualty that resulted in the loss of the Russian Yankee submarine Die United States Navy gibt normalerweise zu U Boot Operationen keine Stellungnahmen ab In diesem Fall jedoch sieht sich die Navy zu einer Antwort verpflichtet weil die Umstande dermassen emporend sind Die United States Navy bestreitet entschieden dass ein US Unterseeboot mit dem russischen U Boot der Yankee Klasse K 219 kollidiert sei oder dass die Navy irgendetwas mit dem Ablauf des Unfalles zu tun hatte der mit dem Verlust des russischen Yankee U Bootes endete Folgen BearbeitenKapitan Britanow wurde nach seiner Ruckkehr in der Sowjetunion Verletzung seiner Sorgfaltspflicht Hochverrat und Sabotage vorgeworfen er erwartete seinen Prozess im damaligen Swerdlowsk bis er im Mai 1987 vom neuen Verteidigungsminister Dmitri Jasow von allen Anklagepunkten freigesprochen wurde Das Wrack der K 219 wurde nie gehoben es liegt heute noch in etwa 5 500 Metern Tiefe 1986 und 1987 schickte das sowjetische Marine Institut ein Tieftauchboot mit einer Kamera zum Wrack Angeblich soll dieses hunderte Bilder aufgenommen haben die jedoch bis heute Stand 2010 der Geheimhaltung unterliegen Die Raketen an Bord der K 219 enthielten insgesamt 30 Atomsprengkopfe mit rund 91 Kilogramm 200 lbs radioaktivem Material Diese wurden durch die Explosion und den steigenden Druck wahrend des Sinkens nach Aussagen von Wissenschaftlern der russischen Atomwaffenforschungsanstalt Arzamas 16 zerstort das Plutonium freigesetzt Auf nach dem Sinken gesammelten Wrackteilen wurden radioaktive Spuren gefunden Das U Boot Wrack ist in eine Art Lehmboden gesunken Tests zeigten dass dieser in der Lage ist Plutonium zu absorbieren Da die Wasserbewegung in diesen Tiefen ausserdem sehr langsam ist ist es wahrscheinlich dass sich kaum Radioaktivitat ausgebreitet hat Auch uber weitergehende Verbreitung durch die Nahrungskette ist nichts bekannt 4 nbsp K 219 in Langsansicht an der Wasseroberflache am 3 Oktober 1986 Gut zu erkennen der Buckel direkt hinter dem Turm des U Bootes der die Raketen enthalt Daruber eine kleine Wolke aus Nitrosegas uber dem zerstorten Silo das durch die Reaktion des Raketentreibstoffs mit Wasser entstanden ist und mit Wasser Salpetersaure bildet Rezeption BearbeitenDer ehemalige Marineattache an der US Botschaft in Moskau Peter Huchthausen schrieb zusammen mit dem ehemaligen Ersten Offizier der K 219 Igor Kurdin der direkt vor der letzten Fahrt von K 219 das Boot verliess den Tatsachenbericht Hostile Waters der 1997 in englischer Sprache im Arrow Books Verlag erschien Im Januar 2003 erschien das Buch auf Deutsch als In feindlichen Gewassern Das Ende der K 219 im Mittler amp Sohn Verlag Hamburg Des Weiteren gab es mehrere Veroffentlichungen in weiteren Sachbuchern zum Beispiel in Jagd unter Wasser von Sherry Sontag und Christopher Drew 2000 erschienen bei Goldmann Ebenfalls 1997 veroffentlichte Warner Bros den HBO Film Hostile Waters deutscher Titel Im Fahrwasser des Todes mit Rutger Hauer Martin Sheen und Max von Sydow welcher in Deutschland auf VHS Kassette und DVD erschienen ist Gegen diesen Film ging Kapitan Britanow gerichtlich vor da von ihm keine Genehmigung vorlag seine Person darzustellen Er gewann den Prozess im August 2004 und bekam Schadenersatz in einer nicht genannten Hohe zugesprochen 5 Literatur BearbeitenPeter Huchthausen Igor Kurdin In feindlichen Gewassern Das Ende der K 219 Mittler amp Sohn Hamburg 2003 ISBN 3 8132 0688 2 deutsch Peter Huchthausen Igor Kurdin Hostile Waters Hutchinson London 1997 Arrow Books London 1998 englische Originalausgabe ISBN 0 09 180220 2 ISBN 0 09 926966 X Siehe auch BearbeitenListe von U Boot Unglucken seit 1945Weblinks Bearbeiten nbsp Commons K 219 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Artikel in der Undersea Warfare Fall 2005 Vol 7 No 5 Loss of a Yankee SSBN von Igor Kurdin und Lt Cmdr Wayne Grasdock USN englisch Transkription des Politburo Treffens mit dem Thema K 219 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Sherry Sontag Christopher Drew Jagd unter Wasser Die wahre Geschichte der U Boot Spionage Bertelsmann Verlag Munchen 2000 ISBN 3 570 00425 2 S 231 zitiert nach einem Artikel in der Undersee Warefare Fall 2005 Vol 7 No 5 Memento vom 23 Juli 2013 im Internet Archive dort referenziert als Captain Igor A Britanov interview by Lt Cmdr Wayne Grasdock Aug 5 1998 Offizielles Statement der US Navy Memento vom 18 August 2006 im Internet Archive englisch San Francisco Examiner Science Writer uber die Folgen 24 November 1996 englisch Russian submariner Hostile Waters blockbuster prototype makes Hollywood producers pay him in der Prawda vom 18 August 2004 englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Januar 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4562426 4 lobid OGND AKS LCCN n97039821 VIAF 138546956 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title K 219 amp oldid 237385145