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Die Sturgeon Klasse war eine Klasse atomgetriebener Jagd U Boote der United States Navy die in den 1960er und 1970er Jahren gebaut wurden und teilweise bis um die Jahrtausendwende in Dienst standen Mit 37 Einheiten war die Klasse in den 1970er Jahren bis zur Einfuhrung der Los Angeles Klasse die grosste Klasse in der Jagd U Boot Flotte der US Navy Die Cavalla in Pearl HarborUbersichtTyp Jagd U BootEinheiten 37 gebaut 0 aktivNamensgeber Echte StoreDienstzeit 1967 bis 2004Technische DatenVerdrangung 4870 4960 tn l getauchtLange 89 92 1 MeterBreite 9 7 MeterTiefgang 8 9 MeterTauchtiefe ca 300 m Zerstorungstiefe ca 450 mBesatzung ca 105Antrieb S5W Druckwasserreaktor ein PropellerGeschwindigkeit 25 bis 30 KnotenBewaffnung 4 533 mm Torpedorohre Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung amp Bau 1 2 Modifikationen 1 3 Einsatzzeit 2 Technik 2 1 Rumpf 2 2 Antrieb 2 3 Bewaffnung 2 4 Elektronik 3 Einsatzprofil 4 Unglucke und Zwischenfalle 5 Einheiten 5 1 Nicht modifizierte Boote 5 2 Modifizierte Boote 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenPlanung amp Bau Bearbeiten nbsp Stapellauf der William H BatesDie Atom U Boote der Sturgeon Klasse wurden Ende der 1950er Jahre geplant und stellten eine Verbesserung der vorhergehenden Thresher Permit Klasse dar Die Boote wurden als dritte Klasse nach der Skipjack Klasse und ebenjener Thresher Permit Klasse speziell im Hinblick auf Vielseitigkeit entwickelt weswegen die Hochstgeschwindigkeit im Vergleich zu fruheren Klassen nicht weiter gesteigert wurde Stattdessen wurden die Boote grosser die Verdrangung damit gesteigert Die zusatzlichen funf Meter Lange gegenuber den Threshers kamen vor allem der Gerauschdammung zugute der grossere Turm der Ausstattung mit Elektronik Die Sturgeon Klasse war die letzte Klasse die auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Werften gebaut wurde weshalb 37 Boote innerhalb von acht Jahren in Dienst gestellt werden konnten Die Bauwerften waren Electric Boat fur zwolf Einheiten Newport News Shipbuilding fur neun U Boote Ingalls Shipbuilding fur sieben Boote San Francisco Naval Shipyard fur funf Einheiten und Fore River Shipyard sowie Portsmouth Naval Shipyard fur jeweils zwei Sturgeons Die Baukosten lagen soweit bekannt geworden zwischen 70 und 80 Millionen Dollar pro Einheit wobei die Werftkosten stark variierten Wahrend sie bei den fruhen Einheiten bei unter 20 Mio lagen stiegen sie bei den letzten bis auf 44 Mio an 1 Modifikationen Bearbeiten nbsp Die modifizierte ParcheDie letzten neun Boote der Klasse wurden von Beginn an um rund drei Meter verlangert vor allem um modernere Sonaranlagen an Bord nehmen zu konnen Die USS Parche SSN 683 wurde 1978 stark modifiziert Ihr wurde vor dem Turm eine rund 30 Meter lange Rumpfsektion eingefugt die nach unten hin eine Luke hatte Damit konnte die Parche Spezialoperationen ubernehmen wofur die bisherigen Boote USS Halibut und USS Seawolf mittlerweile zu alt laut waren Auf dem Entwurf der Sturgeon Klasse basieren auch die beiden Testschiffe USS Narwhal SSN 671 und USS Glenard P Lipscomb SSN 685 die Reaktoren mit naturlichem Kuhlmittelkreislauf und turbo elektrischem Antrieb testeten Einsatzzeit Bearbeiten Die Sturgeon Klasse stellte in den 1960er und 1970er Jahren also auf dem Hohepunkt des Kalten Krieges mit ihren beiden schon erwahnten Vorganger Klassen den Hauptteil der Jagd U Boot Flotte Ab Mitte der 70er Jahre begann die Einfuhrung der Los Angeles Klasse Sie ersetzten die Sturgeons nach einer Dienstzeit von rund 30 Jahren Die Sturgeons wurden zwischen 1991 und 2005 ausser Dienst gestellt Ehemals war auch geplant die Boote durch die Einheiten der Seawolf Klasse zu ersetzen doch wurden nach dem Ende des Kalten Krieges nur drei Boote dieser Klasse gebaut was mit der Ausserdienststellung der Sturgeons zu einer generellen Flotten Verkleinerung fuhrte Technik BearbeitenRumpf Bearbeiten nbsp An der Guitarro ist hier die grosse Bugwelle zu sehenDie Sturgeons wurden in zwei Ausfuhrungen gebaut Wahrend die ersten 28 Einheiten 89 Meter lang waren wurden die letzten neun Boote um rund zehn Fuss auf 92 1 Meter verlangert Die kurzen Boote entsprachen weitgehend denen der verlangerten Permit Klasse Die langen Boote erhielten zusatzlichen Wohn und Arbeitsraum aber auch mehr Elektronik Erstmals war fur alle Personen an Bord ein Schlafplatz vorhanden Die Breite betrug 9 7 Meter der Tiefgang 8 9 Meter Die Verdrangung lag bei voller Zuladung bei 4870 beziehungsweise 4960 ts getaucht Der Rumpf war in der hydrodynamisch ungunstigen Torpedoform gebaut was die Geschwindigkeit unter Wasser einschrankt dafur aber einfacher und kostengunstiger als ein tropfenformiger Rumpf zu bauen ist Die Tiefenruder waren am Turm befestigt die Spannweite dieser betrug insgesamt 11 6 Meter Die Ruder konnten in vertikale Position gebracht werden um das Auftauchen durch arktisches Eis zu erleichtern hierfur war auch der Turm sowie die oberen Rumpfteile speziell verstarkt worden Der Turm war ausserdem wesentlich grosser als bei den Vorganger Booten was zwar den Wasserwiderstand erhohte und damit Geschwindigkeit kostete aber auch mehr Raum fur Antennen bot erstmals wurden ein kleineres Angriffs und ein grosseres Beobachtungsperiskop verbaut Am Heck war ein Ruderkreuz angebracht das das Boot ahnlich der Ruder eines Flugzeuges steuerte Die Aufteilung des Innenraums orientierte sich am gangigen Design Im Bug befand sich der Torpedoraum dahinter unter dem Turm die Operationszentrale aus der das Boot gesteuert und befehligt wurde Grob die hintere Halfte gehorte den Antriebsanlagen mit der Reaktorkammer die sich auf Grund des hohen Gewichts so weit wie moglich im Zentrum des Bootes befand Im Heck lagen die Maschinenraumlichkeiten Sechs der langen Sturgeons wurden dazu ausgerustet hinter dem Turm einen Dry Deck Shelter zu tragen Diese Kammer erleichtert Tauchern das Betreten und Verlassen des getauchten Bootes Ausserdem konnten die Boote die Deep Submergence Rescue Vehicles der Mystic Klasse transportieren Die Boote dieser Klasse wurden letztmalig bis auf wenige Ausnahmen der Tradition nach nach Meerestieren benannt vorzugsweise nach Dieselbooten die sich wahrend des Zweiten Weltkriegs bewahrt hatten bspw Pogy Trepang Hammerhead Die maximal zugelassene Tauchtiefe lag bei ca 400 Metern die Zerstorungstiefe lag um ca 200 Meter tiefer betragt also ca 600 Meter Antrieb Bearbeiten Der Antrieb bestand aus einem Druckwasserreaktor von Typ S5W S fur Unterseeboot 5 fur die funfte Generation von Atomreaktoren W fur den Hersteller die Westinghouse Electric Corporation der zwei Getriebeturbinen antrieb Diese waren uber eine Welle mit einem Propeller verbunden der das Schiff letztendlich antrieb Um Kavitation und damit eine Gerauschentwicklung bestmoglich zu vermeiden bestand der Propeller aus sieben sichelformigen Blattern mit einer Lange von rund sechs Fuss oder 1 8 Metern Zusammen mit der drei Fuss grossen Nabe war der Propeller also 15 Fuss oder 4 5 Meter hoch 2 Die Leistung des Systems lag bei 20 000 PS Dank des Plutoniumkerns war die Reichweite des U Bootes quasi unbegrenzt eine Nachfullung des Reaktors mit Kernbrennstoffen war nur alle 60 000 Seemeilen notig Die Hochstgeschwindigkeit unter Wasser betrug zwischen 25 und 30 Knoten wahrend auf Grund der erwahnten Rumpfform an der Oberflache lediglich 15 Knoten moglich waren Bewaffnung Bearbeiten Die Bewaffnung der Boote der Sturgeon Klasse bestand aus vier Torpedorohren mit einem Durchmesser von 553 mm die unter dem Turm leicht nach aussen abgewinkelt in den Rumpf integriert waren Die Boote stammen aus der ersten Generation der multi mission Boote Wahrend sie zu Beginn ihrer Laufbahn lediglich Torpedos Seeminen normalerweise von Typ Mark 60 CAPTOR sowie die UUM 44 Subroc mitfuhren konnten wurden wahrend der Dienstzeit sowohl der Seezielflugkorper UGM 84 Harpoon als auch der Marschflugkorper BGM 109 Tomahawk entwickelt und zum Abschuss aus den vier Torpedorohren freigegeben Damit war auch der Angriff auf weit entfernte See und Landziele moglich Ab 1972 wurde der neue Mark 48 Schwergewichtstorpedo als neuer Standard auch auf den Sturgeons etabliert Elektronik Bearbeiten nbsp Sea Devil mit ausgefahrenen MastenZu Beginn besassen die Boote die Sonaranlage BQQ 2 deren Hauptbatterie das aktiv und passiv arbeitende Kugelsonar BQS 6 im Bug war Die spateren Einheiten erhielten stattdessen das BQQ 5 das einen Teil der zusatzlichen drei Meter auf den letzten neun Sturgeons ausnutzt Dieses ebenfalls aktiv passive Sonar befindet sich wie der Vorganger auch im Bug hinter einer Fiberglaskappe und wurde auch auf modernen Booten der Los Angeles Klasse verwendet Es wurde in den 1970ern auch auf alteren Booten der Klasse nachgerustet Die Sturgeons waren ausserdem die ersten Boote die ein Schleppsonar erhielten Als Radar besitzen die Boote an einem der Masten ein BPS 14 oder BPS 15 Ausserdem gab es zwei verschiedene Sehrohre die sich hinsichtlich der Bildqualitat und Radarruckstrahlflache unterschieden und insgesamt vier Antennen fur Elektronische Kampffuhrung Einsatzprofil Bearbeiten nbsp Aufgrund der schwenkbaren Tiefenruder waren die Boote besonders zum Einsatz in arktischen Regionen geeignetAls Jagd U Boote erfullten die Sturgeons die fur diese Gattung typischen Aufgaben Darunter fallen Eskortfahrten fur Flugzeugtragerkampfgruppen genauso wie die Beschattung feindlicher Raketen U Boote Ebenfalls eine Aufgabe war die Bewachung der so genannten G I UK Lucke um die sowjetische Marine an einem Durchbruch in den Atlantik hindern zu konnen Da die Sturgeon Klasse wie bereits erwahnt einen grosseren Turm und damit auch mehr Antennen zur Elektronischen Kampffuhrung besass als ihre Vorganger war ein wichtiges Einsatzgebiet der Boote die Spionage Nach einer Studie des Center of Science and International Affairs der Havard University haben die U Boote der Sturgeon Klasse von 1961 bis 1975 rund 100 Aufklarungs und Spionagefahrten in Hoheitsgewassern der Sowjetunion unternommen 3 Der Zweck solcher Fahrten konnte beispielsweise das Abhoren feindlicher Kommunikation oder die Ausspahung von Schiffs Prototypen wahrend deren Erprobungsfahrten sein Da die Boote wie erwahnt speziell fur Unter Eis Einsatze ausgerustet waren wurde das Auftauchen durch arktisches Eis regelmassig praktiziert Die Fahigkeiten in Polarregionen operieren zu konnen kam besonders beim Verfolgen der sowjetischen Raketen U Boote etwa der Typhoon Klasse zum Zuge die ihre Patrouillen haufig in diesen Regionen fuhren Unglucke und Zwischenfalle Bearbeiten nbsp Die Guitarro nach dem SinkenDer 17 Einheit der Klasse der USS Guitarro SSN 665 passierte ein recht skurriler Unfall Noch wahrend der Ausrustung des Bootes sank es in circa zehn Meter tiefem Wasser Zwei Gruppen von Werftarbeitern befullten und entleerten unabhangig voneinander gleichzeitig Ballasttanks des Bootes wobei es vorn untertauchte und durch offene Luken massiv Wasser in das Boot lief 4 Die dritte Einheit die USS Tautog SSN 639 kollidierte gleich auf ihrer ersten Fahrt 1970 vor Petropawlowsk Kamtschatski mit dem sowjetischen U Boot K 108 Jahrelang ging man in der Navy davon aus dass die K 108 gesunken sei Erst um das Jahr 2000 wurde bekannt dass auch sie es zuruck in den Heimathafen geschafft hatte Im Turm der Tautog fand man ganze Stucke der sowjetischen Schraube Auch die USS Grayling SSN 646 kollidierte 1993 mit einem russischen U Boot beide Boote kehrten beschadigt in ihre Hafen zuruck 5 Im Hafen von Wladiwostok kam es zwischen 1961 und 1975 zu einem Zwischenfall als ein U Boot der Sturgeon Klasse die Unterseite eines sowjetischen U Boots fotografieren wollte und mit dem Boot kollidierte allerdings ohne grossere Schaden davonzutragen 6 7 Weitere Unfalle unter Beteiligung von Booten der Sturgeon Klasse umfassen neben weiteren kleineren Kollisionen bei Ubungen und Manovern das Ausbrechen von Feuer oder Grundberuhrungen Einheiten BearbeitenNicht modifizierte Boote Bearbeiten USS Sturgeon SSN 637 USS Whale SSN 638 USS Tautog SSN 639 USS Grayling SSN 646 USS Pogy SSN 647 USS Aspro SSN 648 USS Sunfish SSN 649 USS Pargo SSN 650 USS Queenfish SSN 651 USS Puffer SSN 652 USS Ray SSN 653 USS Sand Lance SSN 660 USS Lapon SSN 661 USS Gurnard SSN 662 USS Hammerhead SSN 663 USS Sea Devil SSN 664 USS Guitarro SSN 665 USS Hawkbill SSN 666 USS Bergall SSN 667 USS Spadefish SSN 668 USS Seahorse SSN 669 USS Finback SSN 670 USS Pintado SSN 672 USS Flying Fish SSN 673 USS Trepang SSN 674 USS Bluefish SSN 675 USS Billfish SSN 676 USS Drum SSN 677 Modifizierte Boote Bearbeiten USS Drum SSN 677 USS Silversides SSN 679 USS William H Bates SSN 680 USS Batfish SSN 681 USS Tunny SSN 682 USS Parche SSN 683 USS Cavalla SSN 684 USS L Mendel Rivers SSN 686 USS Richard B Russell SSN 687 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sturgeon Klasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sturgeon Klasse auf globalsecurity org englisch Fussnoten Bearbeiten Stefan Terzibaschitsch Seemacht USA Band 2 Bechtermunz Verlag Augsburg 1997 ISBN 3 86047 576 2 S 507 Paul Forsythe Johnston The National Museum of American History The Taming of the Screw Page 6 engl Der Spiegel Nr 17 21 April 1986 S 14 Unfall Bericht der Navy engl Sherry Sontag Christopher Drew Jagd unter Wasser Die wahre Geschichte der U Boot Spionage Bertelsmann Verlag Munchen 2000 ISBN 3 570 00425 2 Der Spiegel Nr 17 21 April 1986 S 14 Seymour M Hersh Submarines of U S Stage Spy Missions Inside Soviet Waters In The New York Times May 25 1975 engl U Boote der Sturgeon Klasse Kurzer RumpfUSS Sturgeon USS Whale USS Tautog USS Grayling USS Pogy USS Aspro USS Sunfish USS Pargo USS Queenfish USS Puffer USS Ray USS Sand Lance USS Lapon USS Gurnard USS Hammerhead USS Sea Devil USS Guitarro USS Hawkbill USS Bergall USS Spadefish USS Seahorse USS Finback USS Pintado USS Flying Fish USS Trepang USS Bluefish USS Billfish USS DrumLanger RumpfUSS Archerfish USS Silversides USS William H Bates USS Batfish USS Tunny USS Parche USS Cavalla USS L Mendel Rivers USS Richard B RussellListe der U Boot Klassen der United States NavyListe der U Boote der United States Navy nbsp Dieser Artikel wurde am 21 April 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sturgeon Klasse amp oldid 236905906