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Die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 anfanglich Linden Berlins am Nachmittag des 31 Juli 1870 ist ein Gemalde von Adolph Menzel 1 aus dem Jahr 1871 Es stellt einen Teil des Boulevards Unter den Linden in Berlin dar Auf der Promenade begrusst eine Menschenmenge den in einer Kutsche vorbeifahrenden preussischen Konig Wilhelm I anlasslich des Beginns des Deutsch Franzosischen Krieges Die Reaktion der uberwiegend dem Burgertum angehorenden Passanten wird unterschiedlich gedeutet Die Forschung attestiert dem Bild teils eine Monarchie und Krieg legitimierende Intention teils aber auch eine Ironisierung und Infragestellung von sozialen Hierarchien und Militarismus Umstritten ist auch ob das Bild der Historien Genre oder Vedutenmalerei zugerechnet werden kann Es thematisiert zu Menzels Lebzeiten ungewohnlich ein beim Entstehungszeitpunkt erst wenige Monate zuruckliegendes historisches Ereignis Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870Adolph von Menzel 1871Ol auf Leinwand65 78 cmAlte Nationalgalerie BerlinVorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Menzel hatte im Sommer 1870 personlich die Abreise des Konigs beobachtet Einige Monate spater beauftragte ihn der Berliner Bankier Magnus Herrmann mit einem Gemalde das eben jenen historisch gewordenen Moment abbilden sollte Inwieweit das Bild das Geschehen realistisch wiedergibt oder aus kunstlerisch asthetischen Grunden eine nachtragliche Konstruktion ist wird diskutiert Das dem Realismus zugeordnete Gemalde wurde 1881 von der Nationalgalerie in Berlin erworben Inhaltsverzeichnis 1 Bildbeschreibung 1 1 Die Menschenmenge 1 2 Die stadtische Architektur 1 3 Das Konigspaar 2 Hintergrund Entstehung und Provenienz 2 1 Der Maler und das historische Ereignis 2 2 Auftrag und Arbeit an dem Gemalde 2 3 Kauf durch die Nationalgalerie Titel und Provenienz 2 4 Ausstellungen 3 Einordnung 3 1 Bedeutung fur Menzels Werk und Einordnung in die Berliner Malerei 3 2 Gattungszuordnung und Grossstadtbezug 4 Deutung und Rezeption 4 1 Zeitgenossische Bewertungen 4 2 Darstellung des Deutsch Franzosischen Krieges 4 3 Darstellung der Monarchie 4 4 Darstellung der Kinder 4 5 Literarische und historiographische Verarbeitung 5 Quellen 6 Literatur Auswahl 7 Weblinks 8 AnmerkungenBildbeschreibung BearbeitenDas Gemalde hat die Masse 65 78 Zentimeter 2 Es ist in Ol auf Leinwand ausgefuhrt und tragt in der rechten unteren Ecke die Signatur Ad Menzel Berlin 1871 Das Bild zeigt eine im Mittelgrund dicht zusammenstehende Menschenmenge auf dem Berliner Boulevard Unter den Linden Im Vordergrund stehen die Passanten teilweise weniger eng gedrangt zusammen Sie lassen Lucken im Raum frei sodass der Gehweg noch zu erkennen ist Die Menschen jubeln teils dem preussischen Konig Wilhelm I zu der neben seiner Frau Augusta in einer offenen Kalesche sitzt und Richtung Brandenburger Tor fahrt um den Berlin Potsdamer Bahnhof zu erreichen Wilhelm reiste als Oberbefehlshaber zu den Armeen des Norddeutschen Bundes und der suddeutschen Staaten auf den kommenden Kriegsschauplatz 3 Den linken Hintergrund nehmen die Reihen der Linden und Strassenlaternen ein Im rechten Drittel rahmt eine perspektivisch stark verkurzte Hauserfront das Geschehen insgesamt ein Die Menschenmenge Bearbeiten nbsp Detailausschnitt Die Menschenmenge auf der rechten SeiteDie Kleidung der Figuren in der Menschenmenge weist diese als Angehorige des Burgertums aus Die Manner tragen Gehrock oder Anzuge Diese sind meist dunkel gehalten teilweise kombiniert mit heller Hose Als Kopfbedeckung der Herren sind Zylinderhute Schirmmutzen oder helle Sommerhute auszumachen Vereinzelt sind Querbinder und andere Krawatten zu sehen Teilweise tragen die Manner Uniform Unweit der Bildmitte ist eine Pickelhaube zu erkennen Die Damenkleider entsprechen der Mode um 1870 Eine von hinten gezeigte Frau links von der Bildmitte tragt ein rotes Kleid Ihr nachschleppender Rock reicht weit uber den Boden Der mit einem Tournurepolster aufgebauschte Gesassbereich wird zudem durch eine grosse Schleife betont Uber ihre Schulter ragt ein breiter Spitzenbesatz Auf dem Kopf tragt sie einen kleinen schwarz weiss gestreiften Tellerhut mit Blumendekoration Links von einem Zeitungsjungen erscheint eine Frau im violetten Kleid mit farbig passender Schossjacke Auch ihr Kleid betont die Gesasspartie Bei der Frau im blauen Kleid die neben ihrem mannlichen Begleiter rechts am Fusse der Treppe steht wird das Dekollete mit breitem Spitzenbesatz gerahmt das vorn mit einer Blute verziert ist Als Accessoire tragt sie einen zusammengefalteten Sonnenschirm Ihr Kopfputz kombiniert Spitzenbander mit Blumengarnituren Wahrend die vorderen Figuren der Menschenmenge detailliert wiedergegeben sind werden die hinteren in den Worten der Kunsthistorikerin Susanne Drexler 4 zu einer farbigen Mischung aus Huten Gewandern und verschwommenen Gesichtern Im Vordergrund sind die Personen in einer Ganzkorperansicht zu sehen Auf diese Weise werde laut Drexler bei dem Betrachter ein raumlicher Abstand zu den Bildakteuren erzeugt Der Betrachter bleibe ein Beobachter des Geschehens und nehme keinen Status als Beteiligter an 5 Dem widerspricht die Kunsthistorikerin Martina Padberg Ihr zufolge lasse die Perspektive den Betrachter selbst zu einem Schaulustigen der stadtburgerlichen Menge werden Der Blick musse angesichts der vielen ruckseitig gezeigten Passanten erst einen Weg zur koniglichen Kutsche finden 6 Die Korper der schaulustigen Figuren sind uberwiegend zum Monarchen hin ausgerichtet Der Kunsthistoriker Hubertus Kohle meint jedoch dass sie nicht besonders patriotisch erregt wirken Viele Personen wurden dem Konig keine Beachtung schenken Die Kinder im Vordergrund seien abgelenkt Ein alterer Mann blicke nach etwas unten vor ihm Gelegenen 7 Nach Ansicht von Martina Padberg gelange es in dem Gedrange einigen Schaulustigen nicht den Konig zu erspahen 8 Rechts oben winken einige Figuren von Balkonen aus dem Konig zum Abschied Leicht rechts von dem Bildzentrum legt im Mittelgrund ein uniformierter Mann die rechte Hand salutierend an seine Kopfbedeckung Auf der linken Bildseite steht eine Figur mit weissem Hut abgewendet von der koniglichen Kutsche und halt in der rechten Hand ein Stuck Papier Drexler meint dass sie gerade beim Zeichnen sei und ein grosserer neben ihr stehender Mann die Skizze begutachte 9 Dem Historiker Frank Becker zufolge nehmen die beiden Figuren dagegen gemeinsam ein Schriftstuck in Augenschein 10 Moglicherweise handelt es sich um eine Zeitung 11 Auffallig ist ein alterer Mann mit rotlichem Anzug in der Bildmitte Er verbeugt sich vor der vorbeifahrenden Kutsche Seinen Zylinder hat er abgenommen und halt ihn in der linken Hand Hinter ihm steht ein schwarz weisser Hund der einen Zeitungsjungen anvisiert Dieser geht mit der linken Hand in der Hosentasche auf den Hund zu Auf dem rechten Arm halt er einen Stapel Zeitungen Die Figur ist relativ isoliert von der Menschenmasse Sie und der Hund ziehen links die Aufmerksamkeit eines Madchens mit Zopfen auf sich Es scheint sich zu den beiden hinzuwenden Die stadtische Architektur Bearbeiten nbsp Detailausschnitt Die fahnengeschmuckte Hauserfront mit BalkonenDas Gemalde zeigt einen Ausschnitt des Berliner Boulevards Unter den Linden Die Strasse wurde seit dem Einzug Napoleons 1806 durch das Brandenburger Tor fur militarische Triumphzuge genutzt 1813 1864 und 1866 knupfte die preussische Armee an diese Tradition an und inszenierte in grossen Paraden ihre militarischen Erfolge auf dem Schlachtfeld Auch Konig Wilhelm I nutzte daher 1870 die Strasse symbolisch fur seine Abreise zur Armee 12 Vor diesem Hintergrund halt es Kohle fur bezeichnend dass Menzel die Paradebauten der Strasse Unter den Linden etwa das Zeughaus und die Neue Wache aussparte Damit setzte Menzel nach Meinung von Kohle einen anderen Akzent als Franz Kruger und Eduard Gaertner 13 Nur der Turm des gerade fertig gestellten Roten Rathauses ist im Hintergrund deutlicher gemalt 14 Der Historiker Peter Paret stuft das Ratsgebaude in Menzels Bild als burgerliches Zeichen einer anwachsenden wirtschaftlichen und sozialen Potenz die Preussens militarische Macht ermoglichte 15 Das Berliner Schloss als Sitz der Monarchie ist nur noch schemenhaft zu erkennen Dies halt auch der Kunsthistoriker Claude Keisch fur bezeichnend denn eigentlich liegt das Schloss dem Betrachter raumlich naher als das Rathaus Die rechte Hauserfront bildet burgerliche Hauser ab darunter wahrscheinlich auch ein Restaurant Laut Keisch ergreife so gesehen das stadtische Burgertum mit seinen Bauten wie mit seinen Menschen ganz von dem Bild Besitz 16 Links sind die der Strasse ihren Namen gebenden Linden in einem fahlgrunen Farbton gehalten Der Himmel ist trub bewolkt Die Schwarz Weiss Roten Flaggen des Norddeutschen Bundes sind teils stark vom Wind um die Fahnenstangen geschlungen und verdreht Zu sehen sind auch die schwarz weissen Fahnen Preussens einmal samt Adler diese allerdings kaum verwirbelt Gehisst sind auch Flaggen des Roten Kreuzes die sich fast im perspektivischen Fluchtpunkt des Gemaldes befinden 17 Laut dem Kunsthistoriker Peter Klaus Schuster weist Menzel hiermit auf die kommenden Opfer des Krieges hin Verwundete und Tote 18 Das Konigspaar Bearbeiten nbsp Detailausschnitt Das KonigspaarInmitten der Menschenmenge befindet sich die weiss ausgeschlagene Kutsche des Monarchen Der Konig grusst die Burger mit der rechten Hand an der Pickelhaube in Wahrheit trug er eine einfache Reisemutze 19 Seine Frau Augusta halt sich ein Taschentuch vor das Gesicht Die Geste deutet an dass sie mit den Tranen kampft Vier berittene Schutzpolizisten folgen der koniglichen Kutsche im Mittelgrund des Bildes Auf der erhohten Sitzbank sind zwei Kutscher in einer Seitenansicht abgebildet Der hintere Kutscher halt einen biegsamen Stab in der Hand Am linken Rand des Mittelgrundes ist nur noch das Geschirr zu erkennen die Pferde des Gespanns selbst werden ausgespart Hintergrund Entstehung und Provenienz BearbeitenDer Maler und das historische Ereignis Bearbeiten Der Maler Adolph Menzel nbsp Detailausschnitt Linke Figur laut Susanne Drexler Adolph Menzel selbst nbsp Fotografie von Adolph Menzel unbekannter Fotograf um 1865 Der Maler des Bildes war Adolph Menzel Obwohl er zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemaldes der Koniglichen Akademie angehorte und ihn Wilhelm I 1861 mit einem Kronungsbild beauftragt hatte wurde er kein Hofmaler Wahrend Maler wie Anton von Werner in dieser Zeit zahlreiche offizielle Staatsportrats anfertigten und die deutschen Einigungskriege feierten mied Menzel meist derartige Arbeiten 1866 nahm er nicht an den Kampfen des Preussisch Osterreichischen Krieges teil reiste aber der preussischen Armee nach und hielt mit dem Bleistift und Aquarellfarben entstellte Soldatenleichen fest Einem Vertrauten dem Militararzt Wilhelm Anton Puhlmann berichtete er viel Graus Jammer und Stank gesehen zu haben 20 Die wahrend des Krieges gezeichneten Skizzen nutzte Menzel nicht als Vorlage fur spatere grossere Bilder 21 Im Juli 1870 beobachtete der damals 54 jahrige Maler in Berlin Reaktionen auf den Beginn des Deutsch Franzosischen Krieges Die militarische Auseinandersetzung fand einige hundert Kilometer weiter westlich statt 22 Menzel selbst sah sich ausserstande die Armee nach Frankreich zu begleiten Er teilte der Regierung mit auf dem Pferde nun einmal keine gute Figur abzugeben 23 Nach Ansicht des Kunsthistorikers Helmut Borsch Supan konnte sich zwar auch Menzel der allgemeinen Begeisterung nicht entziehen Dennoch interessierte er sich diesmal nicht fur die Arbeit an moglichen Schlachtbildern oder Darstellungen toter Soldaten Er habe stattdessen eine ganz personliche Stellungnahme zu dem Kriegsbeginn schaffen wollen Das spatere Gemalde zeige daher wie er in Berlin als Einzelner in der Volksmasse den Ausbruch des Krieges erlebte 24 Auch Paret nimmt an dass Menzel spater aus dem Gedachtnis die Abreise des preussischen Konigs zu seiner Armee auf Leinwand bannte 25 Zu seiner Augenzeugenschaft verbreitete Menzel mehrere Anekdoten Einer Version zufolge war er gerade auf dem Boulevard Unter den Linden unterwegs um einen Berliner Friseur aufzusuchen In dem Moment soll er eine zum Abschied grussende Menge gesehen und gehort haben Dies erst habe ihn auf die Kutsche des abreisenden Konigs aufmerksam gemacht Becker halt Menzels Erzahlung fur bezeichnend da sie die Beilaufigkeit der spateren Bildszene vorwegnehme Schliesslich sei gerade kein grosser reprasentativer Staatsakt mit Absperrungen abgebildet Vielmehr setze Menzel die Abreise als unspektakulare n Bestandteil des alltaglichen Lebens in Szene 26 Eine andere Version seines Erlebnisses vertraute Menzel dem Schriftsteller und Verleger Gustav Kirstein an 27 Demnach brach Menzel aufgrund des Ausbruches des Deutsch Franzosischen Krieges seinen Urlaub in der Sachsischen Schweiz ab Kaum in Berlin angekommen beobachtete er mit seiner Familie vom Obergeschoss eines Restaurants aus die Abreise des Konigs zu seiner Armee Wilhelm I von Preussen fuhr in einer Kutsche auf dem Boulevard Unter den Linden an einer ihn begrussenden Menschenmenge vorbei Die Kunsthistorikerin Birgit Verwiebe vermutet auf das Gemalde Bezug nehmend dass sich Menzel zu diesem Zeitpunkt Unter den Linden nahe der Neustadtischen Kirchstrasse aufgehalten haben konnte 28 Max Jordan der Direktor der Berliner Nationalgalerie vermutete den Standpunkt des Malers auf der Sudseite der Linden in der Nahe der russischen Botschaft nicht weit vom Brandenburger Tor Doch die neubarocken Fassaden rechts passen laut Keisch nicht dazu Diese damals moderne Art uberladener Architektur wurde zu dieser Zeit gerade erst ostlich der Friedrichstrasse gebaut Unter den Linden herrschte zu jener Zeit ein spatklassizistischer Stil vor Die gemalte Architektur musse daher fiktiv sein 29 Um den Wahrheitsanspruch der Szene zu steigern portratierte sich Menzel in dem Gemalde moglicherweise selbst So halt Drexler einen Mann auf der linken Seite mit weissem Hut fur den Kunstler Hierfur spreche eine auffallende Ahnlichkeit zu einer Fotografie aus dem Jahr 1865 Gleichzeitig wurde er seinen Arbeitsprozess offenlegen denn die Figur konnte moglicherweise gerade mit dem Zeichnen beschaftigt sein 30 Auftrag und Arbeit an dem Gemalde Bearbeiten Vorarbeiten zum Gemalde nbsp Zwei fur das Gemalde vorgesehene Zuschauer Zeichnung ca 1871 Stadelsches Kunstinstitut in Frankfurt am Main 31 nbsp Halbfigur einer Dame und eines bartigen Herrn Zeichnung ca 1871 Kupferstichkabinett Berlin Menzel fertigte das Gemalde nicht unmittelbar nach dem Ereignis an Erst im Ruckblick des aus preussischer Perspektive siegreichen Kriegsverlaufes und der Grundung des Deutschen Kaiserreiches 1871 schien das Motiv fur ein Gemalde geeignet Der Kunsthistoriker Thomas W Gaehtgens stuft das Bild daher als nur bedingt wirklichkeitsgetreu ein 32 Dem widerspricht der Historiker Peter Paret Er meint Menzel habe 1870 tatsachlich wie im Bild dargestellt einen Zeitungsjungen gesehen der fur einen Augenblick seine Ausrufe unterbrochen hatte um mit einem Hund zu spielen Anders lasse sich die Storung der Einheit des Bildes nicht erklaren Die Figur sei mit ihrer Auffalligkeit und den Reaktionen in ihrem Umfeld ein zu greller Misston als das sie eine kunstlerisch asthetische Entscheidung gewesen konne 33 Den Auftrag zum Bild gab der Bankier Magnus Herrmann Der Berliner Kunstsammler war ein Freund Menzels und lud ihn mehrfach in sein osterreichisches Landhaus in Hofgastein ein Herrmanns Tochter Agathe ausserte sich in einem Aufsatz 1905 1906 ruckblickend wie folgt uber das Motiv des Auftrages Erschuttert von dem Ereignis der Abfahrt des Kaisers 34 Wilhelm zum Kriegsschauplatz 1870 dessen Augenzeuge er war veranlasste meinen Vater dieses Motiv fur ihn zu malen sic 35 Als Referenz an den Auftraggeber verewigte Menzel dessen Tochter Clara Herrmann in dem Bild Sie steht laut dem Kunsthistoriker Gisold Lammel an der Seite ihres erst im Vorjahr angeheirateten Mannes dem Maler Albert Hertel rechts oben auf dem vorderen Balkon 36 Keisch gibt dagegen an dass der Auftraggeber selbst und seine Ehefrau auf dem hinteren Balkon zu sehen seien Demnach waren Clara und Albert rechts vorn im Bild platziert 37 Auch zu Hertel pflegte Menzel einen freundschaftlichen Kontakt 38 Mit dem Gemalde bekam Menzel wie Gisold Lammel betont Gelegenheit seinem Interesse fur das verschiedenartige Verhalten von Menschen in der Menge nachzugehen Als Einwohner Berlins sei er standig dieser Thematik ausgesetzt gewesen 39 Menzel fertigte mehrere Skizzen zu diesem Bild die sich in unterschiedlichen Museen befinden Das Gemalde wurde im Juli 1871 zum ersten Mal offentlich bei einer Ausstellung des Berliner Kunstler Vereins prasentiert 40 Kauf durch die Nationalgalerie Titel und Provenienz Bearbeiten nbsp Die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 hangt in der Mitte der Stellwand Fotografie des Ersten Cornelius Saal in der Alten Nationalgalerie in Berlin 1907 unbekannter FotografWenige Jahre nach dem Auftrag bekam Magnus Herrmann finanzielle Probleme in Folge misslungener Spekulationen 41 Er versuchte daher noch vor 1877 das Gemalde an die Nationalgalerie zu verkaufen Wegen zu hoher Geldforderungen verblieb das Bild allerdings noch bei Herrmann 1881 kaufte es der Kunsthandler Hermann Pachter auf und vermittelte es an die Nationalgalerie in Berlin 42 Den Erwerb durch die Nationalgalerie halt Becker fur bezeichnend denn er beweise dass dem Bild eine offizielle reprasentative Bedeutung fur die nationale Kunst zugestanden wurde 43 Der Titel des Bildes lautete zunachst Linden Berlins am Nachmittag des 31 Juli 1870 spater wurde dieser Titel durch den Namen Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 ersetzt Kohle meint dass die Umbenennung den nationalen Sinn der Darstellung betonen sollte Schliesslich sei Wilhelm I schon wenige Monate nach seiner Abreise im franzosischen Versailles zum deutschen Kaiser proklamiert worden Kohle zufolge widersprach der Name dem eigentlichen Sujet denn der spatere Kaiser sei in der Menschenmenge schwer uberhaupt zu entdecken Die ihr Gesicht an ein Taschentuch haltende Konigin neben dem Monarchen zeige keine eben wurdevolle Haltung Vielmehr dominiere das Burgertum Berlins die Szene Die ursprungliche Bezeichnung des Gemaldes habe dies so Kohle besser zum Ausdruck gebracht Menzel selbst habe die Umbenennung wohl nicht zu verantworten 44 Der im ursprunglichen Titel beinhaltete Hinweis auf das konkrete Datum den 31 Juli 1870 und die Tageszeit des historischen Ereignisses den Nachmittag ist typisch fur die Malerei des Deutsch Franzosischen Krieges Beispielsweise heisst ein Gemalde Anton von Werners Moltke bei Sedan 1 September 1870 Mittag Eine genaue Zeitangabe war ein probates Mittel der Kunstler um eine moglichst grosse Authentizitat der historischen Szene zu verburgen 45 Bei seiner ersten offentlichen Prasentation im Juli 1871 trug das Gemalde vermutlich noch den ursprunglichen Titel 1883 fand sich der Titel Abreise Sr Majestat des Konigs Wilhelm zur Armee am 31 Juli 1870 im Katalog der Berliner Nationalgalerie 46 47 Da wahrend des Zweiten Weltkrieges alliierte Luftangriffe die Sicherheit der Berliner Nationalgalerie gefahrdeten lagerten die Verantwortlichen als besonders bedeutend eingestufte Kunstwerke in Berliner Flakturme aus Ein ausgewahlter Teil dieser Bilder darunter die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 wurde im Fruhjahr 1945 in unterirdische Stolen im Harz oder Werragebiet untergebracht Dort fanden sie amerikanische und britische Soldaten und ubergaben die Kunstwerke spater der Stiftung Preussischer Kulturbesitz nach West Berlin Die Stiftung prasentierte die Bildwerke der Nationalgalerie provisorisch zunachst in der Orangerie von Schloss Charlottenburg denn der ehemalige Ausstellungsort die heutige Alte Nationalgalerie lag mittlerweile in Ost Berlin Mit der Fertigstellung der heutigen Neuen Nationalgalerie 1968 kam das Gemalde dorthin 48 Nach der Deutschen Wiedervereinigung konnte das Gemalde in die Alte Nationalgalerie zuruckkehren Es ist dort seit 2001 in einer Ausstellung zu den Bildern und Skulpturen des 19 Jahrhunderts zu sehen 49 Die jetzige Inventarnummer der Nationalgalerie lautet A I 323 50 Ausstellungen Bearbeiten Die Nationalgalerie lieh das Gemalde fur Sonderausstellungen mehrfach zeitweise aus 1876 1877 1882 und 1896 wurde es in Wien 1883 und 1896 in Munchen 1896 in Hamburg 1952 in Wiesbaden 1971 in Koln und 1981 in New York City gezeigt 51 1876 1877 prasentierte der Osterreichische Kunstverein in seinem Haus Menzels Bild Es hing zusammen mit einem Historienbild Wilhelm Lindenschmits Martin Luther von seinen Eltern in die Klosterschule der grauen Bruder nach Magdeburg gebracht in einem Raum Beide Bilder waren parallel zu einer Richard Wagner Ausstellung zu sehen Die Bilder Menzels und Lindenschmidts avancierten zu der eigentlichen Publikumsattraktion denn die bildlichen Originaldarstellungen von Wagners Operndramen waren der kunstinteressierten Offentlichkeit Wiens bereits als Fotografien bekannt Menzels Bild trug in der Ausstellung noch seinen ursprunglichen Titel die Linden Berlins am Nachmittag des 31 Juli 1870 52 1882 kehrte das Gemalde im Rahmen der Ersten Internationalen Kunstausstellung nach Wien zuruck Es wurde nun unter dem Namen Abreise des Konigs Wilhelm aus Berlin zu den Truppen am Rhein ausgestellt 53 1883 kam das Gemalde fur die III Internationale Kunstausstellung in den Munchener Glaspalast Der Kunstschriftsteller Friedrich Pecht bezeichnete es dort als die Perle des Berliner Saales und der gesamten Ausstellung 54 1896 wurde das Gemalde ein weiteres Mal im Munchener Glaspalast zusammen mit anderen Werken Menzels ausgestellt 55 Wahrend einer Sonderausstellung zum Deutsch Franzosischen Krieg war das Gemalde 2017 im Musee de l Armee einem Museum fur Militargeschichte in Paris zu sehen 56 Einordnung BearbeitenBedeutung fur Menzels Werk und Einordnung in die Berliner Malerei Bearbeiten Weitere Gemalde Menzels mit Bezug auf seine Zeit nbsp Die Berlin Potsdamer Bahn 1847 nbsp Aufbahrung der Marzgefallenen 1848 nbsp Die Kronung Wilhelms I 1861 1865 nbsp Eisenwalzwerk 1872 1875 Die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 thematisiert wie Die Berlin Potsdamer Bahn von 1847 und das Eisenwalzwerk von 1875 ein zeitgenossisches Ereignis aus Perspektive des Kunstlers 57 Der Aufbruch des Konigs lag zum Zeitpunkt der Bildentstehung nur wenige Monate zuruck und galt dennoch bereits als eine historisch bedeutsame Begebenheit Insofern reiht sich das Gemalde in das von Menzel seit 1847 befurwortete Genre einer Histor ienmalerei der Gegenwart ein Dieses neuartige Sujet erprobte er insbesondere in zwei fruheren Gemalden die Aufbahrung der Marzgefallenen 1848 und die Kronung Wilhelms I zum Konig in Konigsberg 1861 58 Menzels sogenannte Historienmalerei der Gegenwart nimmt meist entweder auf moderne stadtische Raume oder Gesellschaftsausschnitte Bezug Zum Teil setzen sie sich wie die Aufbahrung der Marzgefallenen mit grossstadtischen Menschenmengen auseinander welche Ordnungsstrukturen und soziale Hierarchien negieren Nach Meinung von Keisch entwickelte Menzel diese Darstellung nach dem Marzgefallenenbild noch etwa 50 Jahre lang weiter So gehe der preussische Monarch in dem Gemalde Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 in der Menschenmenge unter und trete nicht als Hauptfigur in Erscheinung 59 nbsp Die Schlossbrucke von Eduard Gaertner 1861 nbsp Parade auf dem Opernplatz in Berlin von Franz Kruger 1824 1830 auf der rechten Seite im Vordergrund ist der Schusterjunge zu erkennenBorsch Supan stuft Eduard Gaertners Die Schlossbrucke von 1861 als Vorbote von Menzels Bild ein Es stellt wahrscheinlich die Abreise von Konigin Victoria und Prinz Albert aus Berlin dar Die koniglichen Akteure treten gegenuber der Schlossbrucke so sehr in den Hintergrund dass das eigentliche Ereignis kaum noch identifizierbar ist 60 Lammel erkennt Parallelen zu Franz Krugers Gemalde Parade am Opernplatz In diesem zwischen 1824 und 1830 entstandenen Bild scheint der Blick des Kunstlers der Menschenmenge ebenfalls raumlich naher zu sein als dem Konig 61 Hunde Kinder und Berliner Zivilisten dominieren das Bild Laut Verwiebe spielt ein Schusterjunge in einer anderen Version des Gemaldes ein Page eine ahnlich ablenkende Rolle wie der Zeitungsverkaufer in Menzels Bild 62 Lammel zufolge ahnele das Abreisebild in vielerlei Hinsicht Menzels Kronungsbild In beiden Gemalden ist der Konig nicht genau im Zentrum positioniert und die Ereignisse losen viele unterschiedliche Reaktionen in der Menschenmasse aus 63 Die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 gilt als Menzels letztes Historienbild Zum Zeitpunkt seiner Entstehung fertigte er ansonsten nur noch private Zeichnungen zu historischen Ereignissen seiner Zeit an Dieses Feld wurde zunehmend durch Anton von Werner besetzt Dieser stieg zu einem einflussreichen Kunstpolitiker im Deutschen Kaiserreich auf schatzte Menzel jedoch aufgrund seiner Darstellungen Friedrichs des Grossen 64 Gattungszuordnung und Grossstadtbezug Bearbeiten Die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 lasst sich bereits nicht mehr einer einzigen Gattung der bildenden Kunst zuordnen Es verwischt Elemente der Veduten Genre und Ereignismalerei miteinander Ein Ereignisbild ist es insoweit da es uber den Titel und die Darstellung des Konigspaares auf ein geschichtliches Ereignis aufmerksam macht Die Haupthandlung der konigliche Auszug ist allerdings an der linken Seite des Bildes platziert Daher stehen starker der Genremalerei entsprechend einzelne alltagliche Szenen im Vordergrund Im Wind wehende Fahnen in eigenstandige Handlungen eingebundene Menschen auf der Strasse und am linken Rand stehende Baume lenken den Blick vom Konigspaar zunachst weg Die detaillierte Ansicht der grossstadtischen Strasse und Einwohner insbesondere des Berliner Burgertums lasst das Bild teils als Vedute erscheinen Laut Padberg stelle das von Menzel eingesetzte Verunklaren eindeutiger Gattungen Weichen fur die deutsche Stadtmalerei um 1900 65 Die genrehafte Uberlagerung bringt Becker in Zusammenhang mit einer zeittypischen Anpassung an den damaligen Publikumsgeschmack Insbesondere das Burgertum habe mithilfe des Genres seine eigene Bildwelt und Kultur in die Darstellung des Krieges einfliessen lassen Seinen sichtbaren Niederschlag fand dies bei Menzels Gemalde so Becker in dem spielerischen Dialog zwischen dem Hund und dem kindlichen Zeitungsaustrager 66 Padberg zufolge unterscheidet sich die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 deutlich von den Strassenbildern der franzosischen Impressionisten Die Grossstadt erscheine bei Menzels Bild als burgerliche r Treffpunkt und funktionierendes gesellschaftliches Bezugssystem Demgegenuber wurden die franzosischen Gegenstucke tendenziell eher einen grossstadtischen Verlust von Individualitat und sozialer Einbindung beklagen 67 Menzel thematisierte verstarkt ab der Zeit um 1860 grossstadtische Szenen Zu den wichtigsten dieser grossstadtischen Gemalde gehoren der Nachmittag im Tuileriengarten von 1867 und der Pariser Wochentag von 1869 Auch bei diesen Bildern zeigt Menzel dicht gedrangte Menschenmengen auf der Strasse 68 Die Anfange von Menzels Massenszenen zu denen Borsch Supan auch die Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 zahlt gehen jedoch zeitlich bis zur Aufbahrung der Marzgefallenen von 1848 zuruck 69 Menzel wandte sich in seinem Spatwerk allerdings meist nicht mehr Berlin sondern anderen europaischen Stadten zu Das Bild ist daher Menzels letztes Berliner Strassen und Platzbild 70 Deutung und Rezeption BearbeitenZeitgenossische Bewertungen Bearbeiten Menzels Bild wurde unterschiedlich aufgenommen Der Schriftsteller Theodor Fontane erhielt von Menzel eine Reproduktion des Gemaldes und bedankte sich brieflich bei dem Maler fur das schone Blatt Fontane gefiel vor allem dass Menzel es anders als viele Historienmaler verstunde das Hineinragen des Grossen in das Kleinleben sichtbar zu machen Indirekt distanzierte sich der Schriftsteller damit von den zeitgenossischen Gemalden der militarischen Prunkentfaltung wie sie beispielsweise Anton von Werner anfertigte 71 Fontane lobte an Menzels Bild ausdrucklich das unubliche historische Geprage innerhalb des Genre Fur ihn gehorte das Bild zu den genrehaften Historiengemalden 72 Aus Perspektive Fontanes erganzte das historische Ereignis lediglich die im Vordergrund stehenden alltaglichen Handlungen Menzel beginge somit nicht den Fehler vorrangig das Grossleben abzubilden und es erst anschliessend mit ihrer eigenen Alltaglichkeit zu fullen Die Germanistin und Kunsthistorikerin Carmen Aus der Au deutet Fontanes Worte als Lob fur die Hervorhebung der vermeintlich unwichtigen Erwiderung des Berliner Burgertums auf das grosse historische Ereignis der koniglichen Abreise Diese Akzentverschiebung auf das Nebensachliche sei fur Fontanes eigenes schriftstellerisches Verstandnis wichtig gewesen Die Konzentration auf eine unubersichtliche Fulle an Details verbinde Menzels und Fontanes Werk miteinander 73 Konkret entwickelte Fontane daraus spater die Idee des Vielheits Romans das heisst er verband verschiedene Handlungsstrange grosse historische Handlungen mit dem alltaglichen Kleinleben um ein moglichst umfassendes Bild der Gesellschaft zu zeichnen 74 Die Darstellung des grosstenteils verhullten Gesichtes der Konigin erregte bei den Zeitgenossen teils heftige Kritik und Emporung 75 In der Zeitschrift Die Dioskuren wurde angemerkt dass das Schnupftuch einer Besorgniss Menzels entspringe Der Kunstler habe als kleinwuchsiger Mensch den entsprechenden Ausdruck im Gesicht der Konigin nicht treffen konnen Dieselbe Kunstkritik bemangelte ausserdem dass das Gewohnliche etwas zu stark sichtbar werde 76 Lobend ausserte sich dagegen der Maler Anton von Werner Das Bild wurde aus dem Herzen heraus zum Herzen seines Volkes sprechen Der Kunstschriftsteller Friedrich Pecht wiederum kritisierte eine wenig patriotische Haltung Fur ihn waren zu viele sentimentale Philister darauf 77 Der Kunstkritiker Ludwig Hevesi befand wahrend einer Ausstellung in Wien 1876 1877 dass das Bild eines von denen sei die man lange betrachtet und dann am liebsten mitnehmen mochte Die Figuren der Menschenmenge seien mit der vollen Frische der momentanen Erscheinung und mit grosser realistischer Verve dargestellt 78 Darstellung des Deutsch Franzosischen Krieges Bearbeiten nbsp Anton von Werners Gemalde Am 19 Juli 1870 Wilhelm I am Grab seiner Mutter Luise im Mausoleum CharlottenburgDie Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 ist Menzels einziges Gemalde das sich auf den Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 1871 bezieht 79 Ansonsten zeichnete er lediglich franzosische Kriegsgefangene An den in diesem Krieg so ublichen Bildern von Offizieren und hohen staatlichen Wurdentragern beteiligte er sich nicht 80 Becker halt diesen Umstand fur erklarungsbedurftig Immerhin hatte Menzel in seinen vorangegangenen Gemalden Friedrich des Grossen oft Schlachtsituationen dargestellt Nach Ansicht von Becker gehorte Menzel zu den Kunstlern die den Deutsch Franzosischen Krieg nicht feiern und sich damit von ihren auf die Schlachtenmalerei spezialisierten Kollegen absetzen wollten 81 Nach Meinung des Historikers unterscheidet sich das Abreise Bild daher wesentlich von einem weiteren Gemalde des beginnenden Deutsch Franzosischen Krieges Anton von Werners Am 19 Juli 1870 verweist auf ein Ereignis nur 12 Tage vor Wilhelms Abreise an die Front Der preussische Konig hat am Tag der franzosischen Kriegserklarung das Grab seiner Mutter Luise aufgesucht die als Widersacherin Napoleons I verehrt wurde Becker zufolge inszeniere Werner den Konig allein im Zwiegesprach mit Gott und einer vergotterten Luise Im Gegensatz dazu folge Menzels Bild der fur Wilhelm I oft typischen Darstellung des volksnahen Herrschers Anders als bei Werners Bild werde jeder Eindruck von Erhabenheit aufgegeben 82 Laut Becker werde Wilhelm in dem Bild verburgerlicht Der Historiker meint dass der ermudete Konig bereits darauf angewiesen sei mit der rechten Hand seinen Kopf zu stutzen Er sehe niedergeschlagen aus womit Menzel eine Wilhelm belastende Trennung von seiner Frau und eine dem Konig Sorgen bereitenden Krieg suggeriere Dass die Konigin weinend dargestellt wird solle einen schmerzhaften Abschied von ihrem Ehemann zeigen Als Indiz hierfur fuhrt Becker die Figur einer Frau ganz rechts an Das Gesicht der Konigin sei in die Richtung dieser Figur mit Blumenstrauss gewendet Auf diese Weise schaffe es Menzel die burgerliche Frau zu Augustas Aquivalent zu machen 83 nbsp Kaiser Karl V nach der Schlacht bei Muhlberg von Tizian 1548 Der Kunsthistoriker Matthias Eberle macht auf einen konventionellen Bruch in der Darstellung des herrschaftlichen Auszuges aufmerksam Wahrend beispielsweise Tizian in seinem Gemalde Kaiser Karl V nach der Schlacht bei Muhlberg den in den Krieg ziehenden Herrscher noch kampfbereit in voller Rustung mit Lanze in der Hand und auf einem Pferd reitend zeigt sei Wilhelm nur winzig klein dargestellt sitze gemutlich in einer Kutsche und grusse Burger Bemerkenswert sei ebenso dass die Schaulustigen je nach Stand und politischer Orientierung auf den Konig reagieren Wilhelm lose nicht allein Jubel aus Aufgrund seiner distanzierten Haltung zum Krieg habe Menzel letztlich auch nicht an dem spateren Hohenzollern Kult mitgewirkt 84 Eine ironische Note gehe laut Schuster von einer Engelsfigur aus die am rechten Bildrand eine Strassenlampe halt Die Faust der Figur scheint aus Perspektive des Bildbetrachters auf das Gesicht einer weiter hinten stehenden Frau hin ausgerichtet und verdeckt leicht deren Hut Auf diese Weise werde bereits die fur die Dargestellten bevorstehende kriegerische Gewalt angedeutet 85 Der Kultur und Literaturwissenschaftler Jost Hermand meint dass das Bild ganz in Menzels Sinne mit kalter Sachlichkeit die falsche Begeisterung fur diesen letztlich ungerechtfertigten Krieg illustriere 86 Darstellung der Monarchie Bearbeiten nbsp Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches Fassung von 1885 Der Kunsthistoriker Werner Busch bestreitet dass das Bild den reprasentativen Anliegen der preussisch deutschen Monarchie entgegenkam Der Monarch sei in der Menschenmasse dabei seine Besonderheit zu verlieren Das Bild zeuge daher bereits davon dass die Burger das Konigtum als Institution mit Notwendigkeit in Balde abschaffen werden 87 Ahnlich argumentiert die Sachbuchautorin und Schriftstellerin Ilse Kleberger Im Vergleich mit dem gross im Vordergrund dargestellten Volk erscheine der Konig und die ihn begleitenden Reiter bemerkenswert klein Der Monarch geniesse nicht einmal die ungeteilte Aufmerksamkeit der Burger Einige Schaulustige winken dem Konig zwar enthusiastisch mit Huten und Tuchern zum Abschied andere seien jedoch erkennbar zuruckhaltend und skeptisch insbesondere die Gruppe am Eingang des Restaurants Am linken Rand stehen zwei mannliche Figuren vom Konig abgewendet um Zeitung zu lesen 88 Gaehtgens sieht in der Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 den profanen Gegenpart zu der Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches 18 Januar 1871 von Werner Bei Menzel geschehe die Akklamation des Herrschers durch sein Volk Werner inszeniere dagegen die offizielle obrigkeitsstaatliche Ausrufung der Kaiserherrschaft in Schloss Versailles Anerkennung fanden Gaehtgens zufolge beide Darstellungsarten als eine Begrundung des deutschen Kaisertums Menzel sei kein Gegner der Monarchie gewesen sondern habe ein liberales Konigtum befurwortet 89 Borsch Supan meint in dem Bild eine wiederhergestellte Eintracht zwischen dem Herrscher und dem Volk zu erkennen Es sei eine positive Referenz auf die Aufbahrung der Marzgefallenen welches den todlichen Ausgang des Konfliktes zwischen Monarchie und Menschenmenge thematisiert Gleichzeitig breche das Abreise Gemalde mit der noch in Menzels Kronungsbild sichtbaren hierarchischen und zeremoniellen Ordnung 90 Schuster attestiert Menzels Bild eine Ironisierung des patriotischen Bekennerbild es Der sonst glorifiziert dargestellte Monarch und seine Frau wurden zu einer Nebensache degradiert Zu der weinenden Konigin passe auch dass am rechten oberen Bildrand Taschentucher am Fenster wie selbststandig geworden winken 91 Becker wiederum kommt zu dem Ergebnis dass der abgebildete Konig zu einem Bestandteil der burgerlichen Gesellschaft geworden sei Die Menge umgebe Wilhelm und er grenze sich in seiner schlichten Kutsche kaum mehr von ihr ab Auf hofische und militarische Prunkentfaltung sei bewusst verzichtet worden Dieser Interpretation nach sollen die Tranen der Konigin sie im burgerlichen Sinne als eine fursorgliche Gattin und Hausmutter ausweisen 92 Hermand sieht das Bild in einer Traditionslinie zu Menzels fruheren Gemalden die Friedrich den Grossen zeigten Er malte den Konig in den 1840er und 1850er Jahren gerade nicht in einer militaristischen und die Menge in einer untertanigen Manier Vielmehr sei Friedrich einem liberalen Ideal folgend als Voltaire Freund besorgte r Landesvater oder musisch interessierte r Flotenspieler charakterisiert worden 93 Lammel urteilt dass Menzel die Konigin aus mehreren Grunden mit einem Schnupftuch vor dem Gesicht zeigte Erstens habe er die Monarchin tatsachlich so in Berlin gesehen Zweitens halt er eine Entheroisierung des bereits alteren Konigs fur denkbar Drittens habe die Konigin Menzels Bilder wegen ihrer nicht idealisierenden Art wenig geschatzt Aus diesem Grund konne Menzel so Lammel moglicherweise versucht gewesen sein eine ironische Note zu setzen indem er ihr Gesicht verbarg Schon bei dem Kronungsbild Wilhelms I machte Menzel die Erfahrung dass Augusta fur ihn nicht Portrat sitzen wollte 94 Darstellung der Kinder Bearbeiten nbsp Detailansicht von Menzels Gemalde Der ZeitungsjungeNach Einschatzung des Kunsthistorikers und Museumsdirektors Jens Christian Jensen spielen Kinderfiguren in Menzels Massenszenen eine wichtige Rolle Dies gelte neben der Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 auch fur die Gemalde Nachmittag im Tuileriengarten von 1867 Missionsgottesdienst in der Buchhalle bei Kosen von 1868 und Fronleichnamsprozession in Hofgaststein von 1880 Oft lenken die Figuren der Kinder von dem eigentlichen Hauptereignis der Bilder ab Bei Menzels Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 komme einem Zeitungsjungen diese Funktion zu Er verteile in dem gezeigten Moment nicht wie von ihm erwartet Zeitungen sondern argert stattdessen einen Hund der ihn anzuknurren scheint 95 Paret halt den Jungen fur eine merkwurdige und storende Erscheinung Mit seiner gekrummten und Bewegung andeutenden Korperhaltung unterlaufe er die von den meisten Figuren Laternen Baumen und Hauswanden erzeugten vertikalen Strukturen im Bild Nur die Fahnen seien ahnlich instabil wie der Zeitungsjunge dargestellt Der Junge ziehe auch durch sein maskenhaftes Gesicht und die ungelenke Perspektive seiner Fusse die Blicke auf sich Laut Paret sei die Figur fur Menzel wichtig gewesen um die Menschenmenge wahrheitsgetreu zeigen zu konnen Grossen Menschenansammlungen sei es schliesslich inharent dass sich einige ablenken lassen oder anders als die Mehrzahl agieren 96 So beobachtet weiter links stehend eine Madchenfigur ebenfalls nicht den koniglichen Auszug sondern dreht sich zu dem Zeitungsjungen und dem Hund um Kleberger zufolge verneige sich hierzu kontrastierend ausgerechnet der Hundehalter vor dem Konig Den Zylinder habe er ehrerbittend abgenommen 97 Literarische und historiographische Verarbeitung Bearbeiten In dem ersten Band seines Romans Die Asthetik des Widerstands lasst Autor Peter Weiss den Erzahler das Gemalde interpretieren Es wird dabei als Beleg einer Autoritatsglaubigkeit der Deutschen angefuhrt die den Faschismus begunstigt habe Wortwortlich heisst es bei Weiss Unter den Linden stand ehrfurchtig sich verneigend oder in strammer Haltung huteschwingend jubelnd schluchzend vor Ruhrung das Volk Der Germanist Matthias Koberle zufolge habe Weiss damit auf die fast religiose Formen annehmende Verehrung eines Fuhrers hingewiesen Das so von Weiss gedeutete Bild zeige drei typische Kennzeichen der Unterordnung erstens eine traditionelle symbolische Huldigung durch das Verneigen der Untertanen vor dem Monarchen zweitens das Einhalten einer militarischen Korperhaltung gegenuber dem Konig als Oberbefehlshaber und drittens eine emotionsspontane Demonstration von Anerkennung etwa das Ziehen der Hute und das Jubeln 98 Menzels Gemalde ziert das Buchcover des ersten Bandes von Heinrich August Winklers Werk Der lange Weg nach Westen Der Historiker Nicholas Beckmann schreibt dem eine grosse Bedeutung fur Winklers Nationalerzahlung bei So wird der Teil des Bildes um die konigliche Kutsche ausgeblendet In den Ausgabenversionen vor 2014 rucken so die Fahnen des Norddeutschen Bundes besonders ins Bild In den Ausgaben ab 2014 ist der gestalterische Fokus eher auf die Menschenmenge beziehungsweise das Volk gerichtet Die gestalterische Umsetzung bewirkt dass in beiden Fallen das Berliner Rathaus im Fluchtpunkt liegt So gesehen wurden die Ansatze einer deutschen Demokratisierung nach westlichem Vorbild visuell angedeutet Mit dem ausgeblendeten Konig solle zusatzlich dem Narrativ der Geschichte machenden grossen Manner eine Absage erteilt werden 99 Quellen BearbeitenUnbekannter Verfasser Kunstkritik Berliner Kunstschau In Max Schasler Hrsg Die Dioskuren Deutsche Kunstzeitung Hauptorgan der deutschen Kunstvereine Band 16 Heft 29 vom 16 Juli 1871 online S 230 231 hier S 230 Gustav Kirstein Das Leben Adolph Menzels E A Seemann Leipzig 1919 Online S 78 79 Anton von Werner Rede bei der Trauerfeier der Koniglichen Akademie der Kunste fur Adolph von Menzel am 6 Marz 1905 Ernst Sigfried Mittler und Sohn Berlin 1905 Online S 13Literatur Auswahl BearbeitenFrank Becker Deutungsmedien und Leitbilder Die Bildwelt des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 In Gerhard Paul Hrsg Visual History Ein Studienbuch Gottingen 2006 ISBN 3 525 36289 7 S 114 133 hier S 122 124 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 Martina Padberg Grossstadtbild und Grossstadtmetaphorik in der deutschen Malerei Vorstufen und Entfaltung 1870 1918 Munster 1995 ISBN 3 8258 2549 3 S 62 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abreise Konig Wilhelms I Zur Armee am 31 Juli 1870 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 deutsche digitale bibliothek de Seite der Nationalgalerie mit ausfuhrlicher Beschreibung und Dokumentation Das Gemalde im zeitgenossischen Katalog der Koniglichen National Galerie zu Berlin Nr 490 in Bd 1 Mittler amp Sohn Nr von Max Jordan Berlin 1883 S 186 Anmerkungen Bearbeiten Menzel wurde erst 1898 in den Adelsstand erhoben Zum Zeitpunkt der Bildentstehung hiess er daher noch Adolph Menzel und wird im Folgenden nicht als Adolph von Menzel bezeichnet Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 182 Tobias Arand 1870 71 Die Geschichte des Deutsch Franzosischen Krieges erzahlt in Einzelschicksalen Osburg Hamburg 2018 S 154 Zu Susanne Drexler Angaben der Deutschen Digitalen Bibliothek Susanne Drexler Kunstler sehen die Masse Deutsche Malerei und Graphik im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Auseinandersetzung mit dem Kollektiv Mensch Dissertation 2019 edoc ub uni muenchen de online S 39 Martina Padberg Moderne Zeiten Industrialisierung und Urbanisierung als Signum der Epoche In Hubertus Kohle Hrsg Die Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland 7 Vom Biedermeier zum Impressionismus Prestel Verlag Munchen 2008 S 381 409 hier S 388 Hubertus Kohle Der Maler als Stadter Adolph Menzel in Berlin In Burcu Dogramaci Hrsg Grossstadt Motor der Kunste in der Moderne Mann Berlin 2010 S 29 43 hier S 41 Martina Padberg Moderne Zeiten Industrialisierung und Urbanisierung als Signum der Epoche In Hubertus Kohle Hrsg Die Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland Bd 7 Vom Biedermeier zum Impressionismus Prestel Verlag Munchen 2008 S 381 409 hier S 398 Susanne Drexler Kunstler sehen die Masse Deutsche Malerei und Graphik im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Auseinandersetzung mit dem Kollektiv Mensch Dissertation 2019 edoc ub uni muenchen de online S 196 Frank Becker Bilder von Krieg und Nation Die Einigungskriege in der burgerlichen Offentlichkeit Deutschlands 1864 1913 Ordnungssysteme Band 7 Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 56545 1 S 456 Martina Padberg Moderne Zeiten Industrialisierung und Urbanisierung als Signum der Epoche In Hubertus Kohle Hrsg Die Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland Bd 7 Vom Biedermeier zum Impressionismus Prestel Verlag Munchen 2008 S 381 409 hier S 398 Werner Knopp Kulisse der Macht im Kaiserreich In Helmut Engel Wolfgang Ribbe Hrsg Via triumphalis Geschichtslandschaft Unter den Linden zwischen Friedrich Denkmal und Schlossbrucke Berlin 1997 S 47 60 hier S 47 und 56 Hubertus Kohle Der Maler als Stadter Adolph Menzel in Berlin In Burcu Dogramaci Hrsg Grossstadt Motor der Kunste in der Moderne Mann Berlin 2010 S 29 43 hier S 41 Hubertus Kohle Der Maler als Stadter Adolph Menzel in Berlin In Burcu Dogramaci Hrsg Grossstadt Motor der Kunste in der Moderne Mann Berlin 2010 S 29 43 hier S 41 Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 183 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 256 Christiane Zangs Die kunstlerische Entwicklung und das Werk Menzels im Spiegel der zeitgenossischen Kritik Dissertation 1987 Aachen Mainz 1992 S 211 Peter Klaus Schuster Menzels Modernitat In Claude Keisch Marie Ursula Riemann Reyher Hrsg Adolph Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Koln 1996 S 405 428 hier S 421 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 256 Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 182 Frank Becker Bilder von Krieg und Nation Die Einigungskriege in der burgerlichen Offentlichkeit Deutschlands 1864 1913 Ordnungssysteme Band 7 Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 56545 1 S 406 Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 182 Jost Hermand Politische Denkbilder Von Caspar David Friedrich bis Neo Rauch Bohlau Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20703 8 S 89 Helmut Borsch Supan Menzel und das zeitgenossische Ereignisbild in Berlin In Stefan Germer Michael F Zimmermann Hrsg Bilder der Macht Macht der Bilder Munchen 1997 S 499 511 hier S 509 Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 182 Frank Becker Deutungsmedien und Leitbilder Die Bildwelt des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 In Gerhard Paul Hrsg Visual History Ein Studienbuch Gottingen 2006 S 114 133 hier S 123 Gustav Kirstein Das Leben Adolph Menzels Leipzig 1919 S 78 Textarchiv Internet Archive Birgit Verwiebe Unter den Linden ein Berliner Boulevard in Ansichten von Schinkel Gaertner und Menzel In Museumsjournal 1 1997 47 49 hier S 49 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 256 Susanne Drexler Kunstler sehen die Masse Deutsche Malerei und Graphik im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Auseinandersetzung mit dem Kollektiv Mensch Dissertation 2019 edoc ub uni muenchen de online S 196 197 Zwei Zuschauer fur das Gemalde Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 Digitale Sammlung Staedelmuseum abgerufen am 16 November 2019 Thomas W Gaehtgens Anton von Werner Die Proklamation des Deutschen Kaiserreiches Ein Historienbild im Wandel preussischer Politik Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1990 S 81 82 Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 183 Agathe Herrmann bezeichnet hier Wilhelm I irrtumlich bereits als Kaiser Bei seiner Abreise im Juli 1870 war er lediglich preussischer Konig und Bundesprasidium Die zeitgenossische Formulierung ist leicht irrefuhrend ausgedruckt Gemeint war dass das personliche Beobachten der Abreise Wilhelms Magnus Herrmann dazu veranlasste das Bild malen zu lassen Gisold Lammel Adolph Menzel und seine Kreise Verlag der Kunst Dresden Basel 1993 S 142 143 S 227 Fussnote Gisold Lammel Adolph Menzel und seine Kreise Verlag der Kunst Dresden Basel 1993 S 38 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 256 und 258 Gisold Lammel Adolph Menzel und seine Kreise Verlag der Kunst Dresden Basel 1993 S 38 Gisold Lammel Adolph Menzel und seine Kreise Verlag der Kunst Dresden Basel 1993 S 186 Susanne Drexler Kunstler sehen die Masse Deutsche Malerei und Graphik im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Auseinandersetzung mit dem Kollektiv Mensch Dissertation 2019 edoc ub uni muenchen de online S 39 Gisold Lammel Adolph Menzel und seine Kreise Verlag der Kunst Dresden Basel 1993 S 142 143 S 227 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 254 Frank Becker Deutungsmedien und Leitbilder Die Bildwelt des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 In Gerhard Paul Hrsg Visual History Ein Studienbuch Gottingen 2006 S 114 133 hier S 124 125 Hubertus Kohle Der Maler als Stadter Adolph Menzel in Berlin In Burcu Dogramaci Hrsg Grossstadt Motor der Kunste in der Moderne Mann Berlin 2010 S 29 43 hier S 40 Frank Becker Deutschland im Krieg von 1870 71 oder die mediale Inszenierung der nationalen Einheit In Ute Daniel Hrsg Augenzeugen Kriegsberichterstattung vom 18 zum 21 Jahrhundert Gottingen 2006 S 68 86 hier S 74 85 Max Jordan Katalog der koniglichen National Galerie zu Berlin 6 Auflage Teil 1 Ernst Siegfried Mittler amp Sohn 1883 Abteilung I Gemalde Nr 490 S 186c urn nbn de bvb 12 bsb11552634 0 Anm Kataloge davor noch nicht gesichtet Susanne Drexler Kunstler sehen die Masse Deutsche Malerei und Graphik im 19 und fruhen 20 Jahrhundert in Auseinandersetzung mit dem Kollektiv Mensch Dissertation 2019 edoc ub uni muenchen de online S 39 erwahnt eine Nennung des gegenwartigen Titels 1902 Peter Klaus Schuster Die Geburt der Nation aus dem Geist der Kunst Einige Bemerkungen zur Nationalgalerie in Berlin In Peter Klaus Schuster Hrsg Die Nationale Galerie Ausstellungskatalog Dumont Koln 2001 S 9 39 hier S 32 33 Ohne Verfasserangabe Verzeichnis der Gemalde und Bildwerke der Nationalgalerie Berlin in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg Ausstellungskatalog Berlin West 1961 West Berlin 1961 S 26 Peter Klaus Schuster Die Geburt der Nation aus dem Geist der Kunst Einige Bemerkungen zur Nationalgalerie in Berlin In Peter Klaus Schuster Hrsg Die Nationale Galerie Ausstellungskatalog Dumont Koln 2001 S 9 39 hier S 35 36 Zur Inventarnummer Digitaler Eintrag in der Alten Nationalgalerie Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 254 Oswald Georg Bauer Josef Hoffmann Der Buhnenbildner der ersten Bayreuther Festspiele Deutscher Kunstverlag Munchen 2008 S 108 Unbekannter Korrespondent Bildende Kunst In Europa Chronik der gebildeten Welt 1 Verlag von Ernst Keil Leipzig 1882 online Sp 507 509 hier Sp 508 Friedrich Pecht Die moderne Kunst auf der Internationalen Kunstausstellung zu Munchen 1883 Verlagsanstalt fur Kunst und Wissenschaft Munchen 1883 online S 51 52 Unbekannter Verfasser Munchener Jahres Ausstellung Glaspalast 1896 Ausstellungskatalog Verlag der Munchener Kunstler Genossenschaft Munchen 1896 online S 25 Bernhard Schulz Das doppelte Trauma der Franzosen In Tagesspiegel vom 17 April 2017 online zuletzt aufgerufen am 9 November 2023 Hartwin Spenkuch Preussen eine besondere Geschichte Staat Wirtschaft Gesellschaft und Kultur 1648 1947 Vandenhoeck Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 35209 0 S 284 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 255 Claude Keisch Menzel das Kronungsbild und das Konigshaus In Jahrbuch der Berliner Museen Band 39 1997 S 123 156 hier S 150 Helmut Borsch Supan Menzel und das zeitgenossische Ereignisbild in Berlin In Stefan Germer Michael F Zimmermann Hrsg Bilder der Macht Macht der Bilder Munchen 1997 S 499 511 hier S 510 Gisold Lammel Adolph Menzel Frideriziana und Wilhelmiana Verlag der Kunst Dresden 1988 S 159 Birgit Verwiebe Franz Kruger und die Nationalgalerie In Preussisch korrekt berlinisch gewitzt Der Maler Franz Kruger 1797 1857 Ausstellungskatalog der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg der Nationalgalerie und des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin Deutscher Kunstverlag Berlin Munchen 2007 ISBN 978 3 422 06688 5 S 91 97 hier S 92 Gisold Lammel Adolph Menzel Frideriziana und Wilhelmiana Verlag der Kunst Dresden 1988 S 159 Francoise Forster Hahn Die formende Kraft historischer Bilder Adolph Menzels und Anton von Werner In Dominik Bartmann Hrsg Anton von Werner Geschichte in Bildern Hirmer Munchen 1993 ISBN 3 7774 6140 7 S 80 90 hier S 89 Martina Padberg Grossstadtbild und Grossstadtmetaphorik in der deutschen Malerei Vorstufen und Entfaltung 1870 1918 Munster 1995 ISBN 3 8258 2549 3 S 62 63 Frank Becker Bilder von Krieg und Nation Die Einigungskriege in der burgerlichen Offentlichkeit Deutschlands 1864 1913 Ordnungssysteme Band 7 Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 56545 1 S 469 470 Martina Padberg Grossstadtbild und Grossstadtmetaphorik in der deutschen Malerei Vorstufen und Entfaltung 1870 1918 Munster 1995 ISBN 3 8258 2549 3 S 62 63 Martina Padberg Grossstadtbild und Grossstadtmetaphorik in der deutschen Malerei Vorstufen und Entfaltung 1870 1918 Munster 1995 ISBN 3 8258 2549 3 S 56 57 Helmut Borsch Supan Adolph Menzel und der Berliner Kunst In Claude Keisch Marie Ursula Riemann Reyher Hrsg Adolph Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Koln 1996 S 381 392 hier S 389 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 255 Dietmar Storch Theodor Fontane und die Reichsgrundung In Bernd Heidenreich Frank Lothar Kroll Hrsg Theodor Fontane Dichter der deutschen Einheit Berlin 2003 S 55 68 hier S 65 Carmen Aus der Au Theodor Fontane als Kunstkritiker Walter de Gruyter Berlin Boston 2017 S 322 323 Carmen Aus der Au Theodor Fontane als Kunstkritiker Walter de Gruyter Berlin Boston 2017 S 333 335 Jan Arne Sohns An der Kette der Ahnen Geschichtsreflexion im deutschsprachigen historischen Roman 1870 1880 Quellen und Forschungen zur Literatur und Kulturgeschichte 32 Walter de Gruyter Berlin New York 2004 S 235 Martina Padberg Moderne Zeiten Industrialisierung und Urbanisierung als Signum der Epoche In Hubertus Kohle Hrsg Die Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland Bd 7 Vom Biedermeier zum Impressionismus Prestel Verlag Munchen 2008 S 381 409 hier S 398 Gisold Lammel Adolph Menzel Frideriziana und Wilhelmiana Verlag der Kunst Dresden 1988 S 160 Claude Keisch Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 In Adolph von Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Ausstellungskatalog DuMont Berlin Koln 1996 ISBN 3 7701 3960 7 S 254 258 hier S 258 Ilona Sarmany Parsons Die Macht der Kunstkritik Ludwig Hevesi und die Wiener Moderne Bohlau Wien 2022 ISBN 978 3 205 21614 8 S 115 Frank Becker Deutungsmedien und Leitbilder Die Bildwelt des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 In Gerhard Paul Hrsg Visual History Ein Studienbuch Gottingen 2006 S 114 133 hier S 122 Matthias Eberle Im Spiegel der Geschichte Realistische Historienmalerei in Westeuropa 1830 1900 Hirmer Munchen 2017 ISBN 978 3 7774 2798 0 S 191 Frank Becker Bilder von Krieg und Nation Die Einigungskriege in der burgerlichen Offentlichkeit Deutschlands 1864 1913 Ordnungssysteme Band 7 Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 56545 1 S 406 Frank Becker Deutungsmedien und Leitbilder Die Bildwelt des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 In Gerhard Paul Hrsg Visual History Ein Studienbuch Gottingen 2006 S 114 133 hier S 122 Frank Becker Deutungsmedien und Leitbilder Die Bildwelt des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 In Gerhard Paul Hrsg Visual History Ein Studienbuch Gottingen 2006 S 114 133 hier S 123 124 Matthias Eberle Im Spiegel der Geschichte Realistische Historienmalerei in Westeuropa 1830 1900 Hirmer Munchen 2017 ISBN 978 3 7774 2798 0 S 191 Peter Klaus Schuster Menzels Modernitat In Claude Keisch Marie Ursula Riemann Reyher Hrsg Adolph Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Koln 1996 S 405 428 hier S 421 Jost Hermand Politische Denkbilder Von Caspar David Friedrich bis Neo Rauch Bohlau Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20703 8 S 89 Werner Busch Adolph Menzel Leben und Werk C H Beck Wissen in der Beck schen Reihe Band 2501 C H Beck Munchen 2004 ISBN 3 406 52191 6 S 21 Ilse Kleberger Preusse Burger und Genie Adolph Menzel Klopp Berlin 1981 ISBN 3 7817 7110 5 S 120 Thomas W Gaehtgens Anton von Werner Die Proklamation des Deutschen Kaiserreiches Ein Historienbild im Wandel preussischer Politik Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1990 S 82 83 Helmut Borsch Supan Menzel und das zeitgenossische Ereignisbild in Berlin In Stefan Germer Michael F Zimmermann Hrsg Bilder der Macht Macht der Bilder Munchen 1997 S 499 511 hier S 509 Peter Klaus Schuster Menzels Modernitat In Claude Keisch Marie Ursula Riemann Reyher Hrsg Adolph Menzel 1815 1905 Das Labyrinth der Wirklichkeit Koln 1996 S 405 428 hier S 421 Frank Becker Bilder von Krieg und Nation Die Einigungskriege in der burgerlichen Offentlichkeit Deutschlands 1864 1913 Ordnungssysteme Band 7 Oldenbourg Munchen 2001 ISBN 3 486 56545 1 S 456 Jost Hermand Politische Denkbilder Von Caspar David Friedrich bis Neo Rauch Bohlau Koln Weimar Wien 2011 ISBN 978 3 412 20703 8 S 89 Gisold Lammel Adolph Menzel Frideriziana und Wilhelmiana Verlag der Kunst Dresden 1988 S 160 Jens Christian Jensen Menzel und die bosen Kinder In Jens Christian Jensen Hrsg Adolph Menzel Gemalde Gouachen Aquarelle Zeichnungen im Museum Georg Schafer 2 Auflage Hirmer Munchen 2000 S 25 29 hier S 25 26 Peter Paret Kunst als Geschichte Kultur und Politik von Menzel bis Fontane Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 34425 9 S 183 Ilse Kleberger Preusse Burger und Genie Adolph Menzel Klopp Berlin 1981 ISBN 3 7817 7110 5 S 121 Matthias Koberle Deutscher Habitus bei Peter Weiss Studien zur Asthetik des Widerstands und zu den Notizbuchern Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1999 S 45 f Nicholas Beckmann Nationalgeschichte erzahlen Narratologia 88 De Gruyter Berlin Boston 2023 S 98 S 100 102 nbsp Diese Seite befindet sich im Review Sag dort deine Meinung zum Artikel und hilf mit ihn zu verbessern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abreise Konig Wilhelms I zur Armee am 31 Juli 1870 amp oldid 239519036