www.wikidata.de-de.nina.az
Das Geschlecht der Reichsritter und Freiherren Wolfskeel nach deren Aussterben die Grafen Wolffskeel von Reichenberg gehorten den frankischen Rittergeschlechten an Wappen derer von WolffskeelSchloss Uettingen Sitz der Grafen Wolffskeel v ReichenbergSchloss Reichenberg wurde 1376 von der Familie erworbenUnteres Schloss in Rottenbauer Sitz der ausgestorbenen Rottenbaurer Linie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausgewahlte Personlichkeiten 3 Wappen 3 1 Familienwappen 3 2 Landkreis und Gemeindewappen 4 Ehrungen 5 Literatur 6 WeblinksGeschichte BearbeitenDie urkundlich gesicherte Stammreihe des heute noch existierenden frankischen Uradelsgeschlechts begann im Jahr 1219 mit Ritter Otto I von Wolfskeel der bischoflicher Burgmann auf der Festung Marienberg in Wurzburg und Schultheiss der Stadt Wurzburg war Die davor liegenden Ursprunge der Familie sind ungewiss Die fruher teilweise vertretene These die frankischen Wolfskeels stammten von hessischen Herren von Wolfskehlen ab und seien von dort nach Franken eingewandert wird heute uberwiegend abgelehnt Biedermann bezeichnet als Stammvater der frankischen Wolfskeels einen Eberhard Wolfskeel der bereits im Jahr 930 gelebt haben soll Im Jahr 1282 kaufte Wolflin von Wolfskeel 1 3 des Schlosses Burggrumbach Im Jahr 1328 erwarb Eberhard von Wolfskeel von den Grafen von Rieneck zahlreiche Besitzungen darunter auch die restlichen 2 3 des Schlosses Burggrumbach Die sich hiernach in Burggrumbach heute ein Ortsteil der Gemeinde Unterpleichfeld niederlassenden Wolfskeels nannten sich Wolfskeel von Grumbach Ab nicht mehr genau feststellbarer Zeit nannten sich diese Linie der Familie jedoch nur noch von Grumbach Nach Biedermann soll der Grund hierfur eine familieninterne Streitigkeit uber die Wappengestaltung gewesen sein Die im 11 Jahrhundert erbaute Burg Grumbach gehorte ursprunglich den Edelfreien von Grumbach die 1243 im Mannesstamm ausstarben Die Edelfreien von Grumbach und die Wolfskeel von Grumbach waren nicht miteinander verwandt 1376 kam Ritter Eberhard von Wolfskeel in den Besitz von Schloss Reichenberg bei Wurzburg seitdem nennt sich die Familie nach ihrem Stammsitz Reichenberg Wolfskeel von Reichenberg Bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts waren Mitglieder der Familie Wolfskeel eng mit dem Bistum Wurzburg verbunden und stellten von 1322 bis 1333 mit Wolfram Wolfskeel von Grumbach von 1333 bis 1345 mit Otto II von Wolfskeel und von 1455 bis 1466 mit Johann III von Grumbach drei Furstbischofe von Wurzburg Zu Beginn des fruhen 16 Jahrhunderts fand jedoch eine Wende statt und die Wolfskeel traten mehr und mehr aus dem Umkreis des Bistums Wurzburg heraus und banden sich fester an die frankische Reichsritterschaft wobei sie sich zuerst dem Ritterkanton Steigerwald und ab 1492 aber dem Ritterkanton Odenwald zurechneten Die Familie Wolfskeel nahm Mitte des 16 Jahrhunderts die evangelisch lutherische Konfession an und behielt sie mit Ausnahme der spater ausgestorbenen Rottenbaurer Linie auch durchgehend bis in die Gegenwart Das Geschlecht der Wolfskeels grundete zahlreiche evangelische Enklaven im katholischen Bistum Wurzburg Aufgrund des damit verbundenen Ausscheidens aus den meisten Amtern des Bistums Wurzburg begannen die Wolfskeels Karrieren an fremden Furstenhofen wie Osterreich Brandenburg Ansbach Wurttemberg Sachsen Weimar Hessen und Wolfenbuttel wo sie ebenfalls in die hochsten Amter gelangten Mit der Mediatisierung verlor die Familie ihre Reichsunmittelbarkeit 1819 wurde das Geschlecht im Konigreich Bayern in der Freiherrenklasse eingetragen 1901 wurde Karl Freiherr Wolfskeel von Reichenberg von Prinzregent Luitpold von Bayern in den erblichen Grafenstand erhoben Der erhohte Rang wurde nun mit einem zweiten f also Wolffskeel statt Wolfskeel verdeutlicht Die freiherrliche Linie der Familie erlosch im Mannesstamm im Jahre 1927 Die grafliche Linie mit Sitz in Uettingen besteht noch heute Zum so genannten Wolffskeel schen Landle gehorten Reichenberg Albertshausen Hattenhausen Uengershausen Lindflur Rottenbauer Fuchsstadt Geroldshausen und Uettingen Ausgewahlte Personlichkeiten BearbeitenWolfram Wolfskeel von Grumbach Furstbischof von Wurzburg von 1322 bis 1333 Otto II von Wolfskeel Furstbischof von Wurzburg von 1333 bis 1345 Julius Friedrich Freiherr Wolfskeel von Reichenberg 1628 1703 Oberamtmann und seit 1695 als Hofratsprasident im Markgrafentum Brandenburg Ansbach ranghochster Hofdiener uberwachte alle Verwaltungs Polizei und Justizangelegenheiten im Furstentum Johann Christoph Freiherr Wolfskeel von Reichenberg Ritterhauptmann des Ritterkantons Odenwald 1686 1694 Johann Gottfried Ignaz Freiherr Wolfskeel von Reichenberg 1693 1779 Wurzburger Domherr Hofkammer und Hofkriegsratsprasident Christiane Freiin Wolfskeel von Reichenberg verehelichte von Katsch Oberhofmeisterin der Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel Bevern Christian Freiherr Wolfskeel von Reichenberg 1761 1809 kaiserlich osterreichischer Feldmarschallleutnant Trager des Militar Maria Theresien Ordens Philipp Sigmund Freiherr Wolfskeel von Reichenberg 1762 1828 kaiserlich osterreichischer Major Trager des Militar Maria Theresien Ordens Christian Friedrich Carl Freiherr Wolfskeel von Reichenberg Ehrentitel Exzellenz wirklicher Hofrat Generalsuperintendent ab 1807 Kanzler des Sachsen Weimar Eisenach Henriette Freiin Wolfskeel von Reichenberg 1776 1859 verehelichte Freifrau von Fritsch Hofdame der Herzogin Anna Amalia von Sachsen Weimar Eisenach Vertraute Goethes Johann Karl Freiherr Wolfskeel von Reichenberg Oberleutnant bayerischer Landtagsabgeordneter 1855 1857 Freifrau Karoline Wolfskeel von Reichenberg stellte das von ihr bewohnte Schloss Uettingen beim Deutschen Krieg im Jahre 1866 als Lazarett zur Verfugung und opferte sich in der Pflege der Verwundeten auf Sie wurde mit dem Theresienorden und beim Besuch von Konig Ludwig II auf Schloss Uettingen mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet Karl Graf Wolffskeel von Reichenberg 1847 1919 koniglich bayerischer Oberststallmeister Oberstjagermeister Generalleutnant a la suite Kurator Konig Ottos von Bayern enger Freund und Berater Prinzregent Luitpolds von Bayern Begrunder der graflichen Linie Eberhard Graf Wolffskeel von Reichenberg 1875 1954 deutscher Offizier beteiligt am Volkermord an den Armeniern Luitpold Graf Wolffskeel von Reichenberg 1879 1964 deutscher Offizier Erster Kommandeur der Bayerischen Luftwaffe Fliegerpionier Wappen BearbeitenFamilienwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt einen nach rechts schreitenden Mohren mit drei roten Rosen in der rechten Hand Auf dem Helm mit schwarz goldenen Helmdecken uber einem silber gold gestulpten Hut ein von Schwarz uber Silber schragrechts geteilter Flug Weiteres Gestaltungselement ist eine in schwarzer und goldener Farbe gehaltene geteilte Flagge belegt mit einem goldenen Reichsapfel Das Wappen tauchte nachweisbar erstmals am Grabmal des Wurzburger Furstbischofs Wolfram Wolfskeel von Grumbach 1322 1333 auf Die ursprungliche Herkunft bzw Bedeutung des Wappens ist nicht sicher bekannt Als am wahrscheinlichsten gilt eine Bezugnahme auf den Heiligen Mauritius wobei die drei roten Rosen die Dreifaltigkeit Gottes symbolisieren sollen Die Grumbacher Linie der Familie Wolfskeel fuhrte anfangs das gleiche Wappen weswegen sich der wolfskeel sche Mohr auch auf dem von Johann III von Grumbach in Auftrag gegebenen Frankischen Herzogsschwert befindet Als sich die Wolfskeel von Reichenberg im 14 und 15 Jahrhundert immer mehr mit ihrer Linie aus Grumbach entzweiten und eine Wappentrennung von der Verwandtschaft forderten wurde 1492 vom romisch deutschen Konig Maximilian I festgelegt dass der Mohr im Wappen der Wolfskeels nach rechts im Wappen der Grumbachs nach links schreitet Im Wappenbrief von 1901 anlasslich der Erhebung des Freiherren Karl Wolfskeel von Reichenberg in den erblichen Grafenstand wird das grafliche Wappen wie folgt beschrieben In Gold ein halbrechtsgekehrter schreitender nackter schwarzer Mohr mit schwarzen Federhuftschurz in der Rechten drei goldbesaamte rote Rosen an grunen Stilen haltend Auf dem Schilde ruht ein goldener Turnierhelm mit schwarz goldenen Decken welcher einen hermelingestulpten schwarzen Turnierhut tragt der letztere ist bedeckt mit einem geschlossenen von Schwarz und Silber schraggeteilten Adlersflug und zwischen demselben mit einem schraggestellten schwarz gold geteilten und mit einem goldenen Reichsapfel belegten zweizipfeligen Turnierfahnchen mit goldenem Schaft und silberner Lanzenspitze Schildhalter sind zwei auswarts gekehrte nackte schwarze Mohren mit schwarzen Federhuftschurzen und goldenen Stirnspangen je eine goldene Lanze mit silberner Spitze und roter Quaste haltend Das ganze Wappen umgibt ein hermelingefutterter purpurner Wappenmantel welcher oben von einer neunperligen Grafenkrone zusammengehalten wird nbsp Wappen der Familie Wolfskeel nach Siebmachers Wappenbuch nbsp Wappen der Familie Wolfskeel nach dem Scheiblerschen Wappenbuch untypische Darstellungsweise nbsp Wappen der Freiherren Wolfskeel nach Tyroffs Wappenbuch der Osterreichischen Monarchie nbsp Vollwappen der Grafen Wolffskeel von Reichenberg nach dem Wappenbrief von 1901Landkreis und Gemeindewappen Bearbeiten Das Wappen der Wolfskeel und Grumbach hat Einzug in verschiedene Gemeindewappen gefunden und war bis 1974 auch Bestandteil des Wappens des Landkreises Wurzburg nbsp Altes Landkreiswappen Wurzburg von 1957 bis 1974 nbsp Uettingen nbsp Unterpleichfeld nbsp Reichenberg nbsp Geroldshausen nbsp Rimpar nbsp LentingEhrungen BearbeitenDer Wolfskeel sche Mohr wurde aufgrund der Bedeutung der Familie in das alte Wappen des Landkreises Wurzburg aufgenommen Die 1967 in Wurzburg gegrundete Wolffskeel Realschule erhielt ihren Namen weil die Familie sowohl im Landkreis als auch der Stadt Wurzburg bleibende Spuren hinterlassen hat Auf der Festung Marienberg ist der Raum Wolfskeel in Reichenberg die Wolffskeel Halle nach der Familie benannt Daruber hinaus sind mehrere Strassen und Platze nach der Familie Wolffskeel benannt Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Wolfskeel zu Reichenberg die Freiherren Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 58 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1889 S 42 f Digitalisat Genealogisches Handbuch des in Bayern immatrikulierten Adels Band XXIX 2012 Ulrich Ruthel Die Geschichte der Grafen Wolffskeel von Reichenberg zu Uettingen 2002 Weblinks BearbeitenGeschichte Essfelds mit Informationen zum Kauf Reichenbergs durch Eberhart von Wolfskeel Die Wolfskeels und Burg Grumbach Zeremonienschwert und Munzen zur Zeit Johanns von Grumbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolffskeel Adelsgeschlecht amp oldid 239679025