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Dieser Artikel behandelt die Pflanze Welwitschie Siehe Khorixas fur die bis 1989 Welwitschia genannte Stadt Die Welwitschie anhoren Welwitschia mirabilis ist die einzige Art der Gattung Welwitschia in der Familie der Welwitschiagewachse Welwitschiaceae die bereits vor 112 Millionen Jahren auf der Erde wuchsen 1 WelwitschieWelwitschie in der NamibSystematikUnterabteilung Samenpflanzen Spermatophytina Klasse ConiferopsidaOrdnung GnetalesFamilie WelwitschiagewachseGattung WelwitschiaArt WelwitschieWissenschaftlicher Name der FamilieWelwitschiaceaeMarkgr Wissenschaftlicher Name der GattungWelwitschiaHook f Wissenschaftlicher Name der ArtWelwitschia mirabilisHook f Die Pflanze gehort zur nacktsamigen Ordnung der Gnetales und wachst endemisch in der Wuste Namib im sudlichen Afrika Sie ist in vielen Wappen in Namibia dargestellt unter anderem im Wappen Namibias Wappen der Stadt Swakopmund und Wappen der Region Kunene Obwohl die Pflanze mehrere hundert Jahre alt wird besitzt sie nur ein einziges Blattpaar Inhaltsverzeichnis 1 Namen und botanische Geschichte 2 Beschreibung und Okologie 2 1 Erscheinungsbild 2 2 Blatt 2 3 Generative Merkmale 2 4 Bestaubung und Samenbildung 3 Vorkommen 4 Systematik und botanische Geschichte 4 1 Fossile Welwitschiaceae 5 Physiologie 5 1 Wasseraufnahme 5 2 Inhaltsstoffe 5 3 Gaswechsel 5 3 1 CAM Stoffwechsel 5 3 2 Photorespiration Photoinhibition 6 Herbivorie 7 Schutz 8 Welwitschien in Europa 9 Sonstiges 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseNamen und botanische Geschichte Bearbeiten nbsp Welwitschie mit abgestorbenen BlattendenDer osterreichische Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch entdeckte diese Pflanze im Jahre 1859 in der Nahe von Cabo Negro in Angola 15 16 S In einem Brief an Sir William Jackson Hooker den Leiter der Royal Botanic Gardens Kew London vom 16 August 1860 berichtete er erstmals uber diese Pflanze 1862 sandte er Joseph Dalton Hooker ebenfalls in Kew ein Exemplar der die Pflanze 1863 wissenschaftlich beschrieb 2 und sie nach dem Entdecker benannte Dieser hatte jedoch den Namen Tumboa nach der einheimischen Bezeichnung empfohlen Hooker ausserte sich uber die Pflanze folgendermassen It is out of the question the most wonderful plant ever brought to this country and one of the ugliest 3 Dies ist ohne Frage die wunderbarste Pflanze die je in dieses Land gebracht wurde und eine der hasslichsten In Angola wird diese Pflanzenart n tumbo genannt was so viel wie Stumpf bedeutet Die Nama nennen sie ǃkharos oder auch khurub die Damara nyanka Die Herero nennen sie onyanga was Wustenzwiebel bedeutet Das Mark wurde fruher roh oder in heisser Asche gebacken gegessen Auf Afrikaans heisst sie tweeblaarkanniedood was etwa Zwei Blatt kann nicht sterben bedeutet Beschreibung und Okologie BearbeitenErscheinungsbild Bearbeiten Die ausdauernde Pflanze besitzt einen kurzen rubenformigen Stamm der aus dem Hypokotyl hervorgeht eine tiefreichende Pfahlwurzel und zwei Laubblatter die die Keimblatter ersetzen Der Stamm ist verholzt und wird oberirdisch meist rund 50 Zentimeter hoch maximal 1 50 Meter Er erreicht einen Durchmesser von bis zu einem Meter und weist Jahresringe auf Einzelexemplare besitzen einen Umfang von bis zu 8 7 Metern Die Oberseite des Stammes ist eine konkave Scheibe da der terminale Apex das Wachstum sehr fruh einstellt Nahe der Blattbasis entspringen die Blutenstande Das Sekundarholz besitzt Tracheen eigentlich ein typisches Merkmal der Angiospermen Junge Pflanzen sind am Naturstandort sehr selten zu finden Keimlinge konnen sich nur nach sehr seltenen Extremniederschlagen etablieren wodurch die Altersstruktur stark diskontinuierlich ist Der Oberboden muss komplett durchfeuchtet sein damit die Wurzeln der Jungpflanzen in grossere Tiefen vordringen konnen Die zwei Keimblatter konnen bis zu 1 5 Jahre photosynthetisch aktiv sein und sterben danach ab Schon zuvor entwickelt sich das einzige Laubblattpaar Radiokohlenstoffdatierung hat fur die untersuchten Pflanzen ein Alter von 500 bis 600 Jahren ergeben Fur die grossten Exemplare der Art wird durch Extrapolation dieser Ergebnisse ein Alter von bis zu 2000 Jahren geschatzt 4 Ihr Wurzelwerk breitet sich unterirdisch uber einen Radius von 15 Metern aus Daruber hinaus hat die Pflanze eine Pfahlwurzel Dass die Wurzeln den Grundwasserhorizont erreichen ist wahrscheinlich aber nicht gesichert da sich die Wurzeln in einem harten Calcit verkitteten Kies verlieren Die Wurzeln reichen bis in drei Meter Tiefe Blatt Bearbeiten Die beiden Laubblatter konnen uber 2 5 Meter lang werden manche Berichte sprechen von 6 2 Metern Am Blattende sterben sie ab und verwittern die altesten lebenden Teile konnen jedoch 10 Jahre alt werden Da das Hypokotyl sich mit zunehmendem Wachstum auffaltet reissen die Blatter haufig auf und tauschen so mehrere Blatter vor In der Umgebung des Brandbergs wurden jedoch Individuen gefunden die tatsachlich zwei Blattpaare besitzen Das tritt bei rund 5 der Population auf Die Blatter wachsen an einem basalen Meristem Das Blattwachstum betragt durchschnittlich 0 17 bis 0 83 Millimeter pro Tag Die Jahreswerte variieren je nach Standort zwischen 40 und 409 Millimeter pro Jahr Es besteht jedoch kein signifikanter Zusammenhang zwischen Blattwachstum und Niederschlagsmenge Bedeutender durfte die Wasserverfugbarkeit in den tieferen Bodenschichten sein Die Leitbundel der Blatter konnen anastomosieren oder blind im Mesophyll enden Das ist einzigartig unter den Gymnospermen Generative Merkmale Bearbeiten Die Welwitschie ist zweihausig getrenntgeschlechtig diozisch d h es gibt weibliche und mannliche Pflanzen Die Bluten befinden sich in zapfenartigen Blutenstanden und sitzen in der Achsel von Deckschuppen Die Hulle der mannlichen Bluten besteht aus zwei kreuzgegenstandigen Tragblattpaaren Die sechs Staubblatter stehen in einem Wirtel und sind an der Basis miteinander verwachsen Jedes Staubblatt tragt drei miteinander verwachsene Pollensacke Die mannlichen Bluten enthalten an der Spitze immer eine rudimentare Samenanlage die von einem ebenfalls rudimentaren Brakteenpaar umgeben ist Diese Samenanlage produziert Nektar der zu rund 50 aus Zucker besteht Die sterilen weiblichen Samenanlagen und die Nektarproduktion konnen als evolutionar gescheiterter Versuch zur Bildung einer bisexuellen Blute betrachtet werden 5 Die Pollensacke offnen sich wie bei den anderen Vertretern der Gnetopsida mit einem Exothecium in Form von oft nur kurzen Schlitzen Bei der Welwitschie wird der Pollen beim Austrocknen der Pollensacke nach aussen gepresst was durch die Anordnung von Wandverstarkungen im Exothecium verursacht wird Der mannliche Gametophyt besteht aus der spermatogenen Zelle und zwei weiteren Zellen Die spermatogene Zelle teilt sich zu zwei Spermazellen Die Befruchtung erfolgt uber einen Pollenschlauch Siphonogamie Die weiblichen Bluten sind von zwei miteinander verwachsenen Brakteenpaaren umgeben Bei der Samenreife wird das innere Brakteenpaar hart das aussere bildet Flugel Jede Blute enthalt eine aufrechte Samenanlage Das Integument ist zu einer langen Mikropyle ausgezogen an der ein Befruchtungstropfen der auch als Nektar fungiert ausgeschieden wird Der weibliche Gametophyt entsteht aus freien Kernteilungen aus allen vier aus der Meiose hervorgehenden Kernen und anschliessender Zellwandbildung Er kann bis zu eintausend Zellen umfassen Es werden keine Archegonien gebildet die Eizellen sind nicht von den ubrigen Zellen des Archegoniums zu unterscheiden Der Gametophyt wachst dem Pollenschlauch entgegen indem er schlauchartige Strukturen ausbildet nbsp Mannliche Welwitschia mirabilis mit zapfenformigen Blutenstanden nbsp Blutendiagramm einer mannlichen Blute S Samenanlage nbsp Weibliche Welwitschia mirabilis mit zapfenformigen Blutenstanden nbsp Blutendiagramm einer weiblichen Blute S Samenanlage nbsp Blutenstand nbsp Illustration aus Curtis s Botanical Magazine 1863 nbsp Welwitschia mirabilis mit abgestorbenen BlattendenBestaubung und Samenbildung Bearbeiten Die Bestaubung erfolgt durch Insekten als Kandidaten werden Wanzen und Wespen diskutiert Die Wanze Probergrothius angolensis 6 ernahrt sich vom Nektar Bestaubung wurde jedoch noch nicht eindeutig nachgewiesen Die Blute erfolgt vom Hochsommer bis Herbst die Samen reifen im Fruhjahr und werden durch Zerfall der Zapfen freigesetzt Die Samen sind rund 3 5 2 5 Zentimeter gross und besitzen einen papierartigen Flugel Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind Die Samen bleiben einige Jahre keimfahig und keimen nur nach starkeren Regenfallen Aus den rund 10 000 bis 20 000 Bluten pro Pflanze und Jahr entstehen insgesamt nur rund 20 bis 200 keimfahige Samen Vorkommen Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Welwitschia mirabilisDie Art ist in der Wuste Namib beheimatet ihr Areal umfasst Teile der Staaten Namibia und Angola 1 Das Areal beginnt im Norden am Nicolau Rivier nordlich von Namibe Angola und reicht rund 1200 km nach Suden bis zum Kuiseb Rivier bei Gobabeb Namibia Sie ist allerdings nie direkt an der Kuste zu finden Der mittlere Jahresniederschlag an ihren Wuchsorten reicht von 10 mm in Kustennahe bis zu 250 mm in der Mopane Savanne In manchen Gebieten der zentralen Namib ist die Welwitschie die dominante Pflanze Die hochste Dichte erreicht sie in einer Entfernung von 50 bis 60 km von der Kuste Das Zentrum der Verbreitung ist die Welwitschia Vlakte Welwitschia Flache im Dreieck zwischen Khan und Swakop Rivier Die Gesamtindividuenzahl in diesem Gebiet wurde auf 5000 bis 6000 Pflanzen geschatzt Dieses Gebiet ist Teil des Namib Naukluft Nationalparks Die Welwitschia Vlakte steht seit 2002 auf der Tentativliste der UNESCO als Welterbe Systematik und botanische Geschichte BearbeitenDie Gattung Welwitschia wurde 1863 mit der Erstbeschreibung von Welwitschia mirabilis durch Joseph Dalton Hooker in On Welwitschia a new genus of Gnetaceae In Transactions of the Linnean Society of London Volume 24 Seite 1 48 aufgestellt Die Gattung Welwitschia ist monotypisch Nach Untersuchungen 2001 durch Leuenberger an kultivierten Exemplaren im Botanischen Garten Berlin Dahlem wurde von Welwitschia mirabilis eine zweite Unterart beschrieben Leuenberger war der Ansicht dass sie sich nicht nur in der Morphologie sondern auch in ihrem Areal unterscheiden wurden Die Unterart Welwitschia mirabilis subsp mirabilis soll nach Leuenberger nur in Angola vorkommen Fur die kultivierten Exemplare gab Leuenberger an Die mannlichen Zapfen sind glatt braunlich und ohne deutliche Wachsschicht Die Blutenstandsachsen sind meist 5 bis 11 Zentimeter lang die sekundaren Achsen bis 2 Zentimeter Die grossten mannlichen Zapfen sind 30 bis 45 Millimeter lang Die Brakteenpaare uberlappen sich rund 2 Millimeter Die Brakteen sind zu mehr als drei Viertel der Lange verwachsen der Rand der Brakteen ist glatt Die Unterart Welwitschia mirabilis subsp namibiana Leuenberger soll nach Leuenberger nur in Namibia vorkommen Fur die kultivierten Exemplare gab Leuenberger an Die mannlichen Zapfen sind gefurcht grunlich oder lachsfarben und mit deutlicher Wachsschicht Die Blutenstandsachsen sind rund 7 bis 15 Zentimeter lang die sekundaren Achsen bis 7 Zentimeter Die grossten mannlichen Zapfen sind 20 bis 30 Millimeter lang Die Brakteenpaare uberlappen sich rund 1 Millimeter Die Brakteen sind zu ein bis zwei Drittel der Lange verwachsen der Rand der Brakteen ist zerfranst All das konnte 2014 durch Jacobson et al bei Felduntersuchungen nicht bestatigt werden Es gibt keine Unterarten oder Varietaten 7 Fossile Welwitschiaceae Bearbeiten Fossilien von Arten der Ordnung Gnetales sind generell selten wurden aber seit etwa 2000 etwas haufiger gefunden Die meisten konnen entweder der Familie Ephedraceae zugeordnet werden oder sind als Stammgruppen Vertreter mit unklarer Zugehorigkeit zu einer Familie anzusprechen 8 Die einzigen uberzeugenden Makrofossilien die als Welwitschiaceae angesprochen werden konnen stammen aus der weltberuhmten Fossillagerstatte der Santana Formation bei Crato in Brasilien Hier wurden exzellent erhaltene isolierte Blatter als Art Welwitschiophyllum brasiliense beschrieben Ein Achsenfragment mit ansitzenden Blattern wurde einer neuen Art Welwitschiella austroamericana zugeschrieben Isolierte zapfenartige Blutenstande wurden als Welwitschiostrobus murili Funde eines Keimlings mit Keimblatt als Cratonia cotyledon beschrieben Zusatzlich zu den Makrofossilien wurde auch fossiler Pollen mit Ahnlichkeit zu demjenigen von Welwitschia nachgewiesen der mehreren Arten zugeordnet worden ist 9 Die Datierung der Fossilien der Santana Formation ist nicht ganz unumstritten es wird ein Alter von etwa 112 bis 114 Millionen Jahre fur die Funde abgeschatzt Bei der Untersuchung der Welwitschiophyllum Blatter konnte unerwarteterweise festgestellt werden dass diese noch fossiles Harz enthielten das chemisch nahe verwandt zu demjenigen aus Welwitschia Blattern ist 10 Die Fundorte in Namibia und Brasilien sind heute weit voneinander entfernt Bei der Ablagerung der Fossilien im Aptium war aber der Sudkontinent Gondwana noch nicht getrennt so dass die Nachbarschaft auf demselben Kontinent viel naher war Fossile Funde von Welwitschia selbst oder andere Pflanzenfossilien der Familie aus Afrika sind bisher unbekannt Physiologie BearbeitenWasseraufnahme Bearbeiten nbsp Habitus im Habitat in Namibia Grossenvergleich Vielfach wird angefuhrt die Welwitschie nehme ihren Bedarf an Wasser als Tau uber die Blatter oder auch uber ein oberflachennahes Feinwurzelsystem auf Die Welwitschie besitzt jedoch keine morphologischen Strukturen zur Aufnahme von Wasser uber die Blatter Die Blatter sind typisch xeromorph aufgebaut Sie besitzen eine dicke Cuticula die Spaltoffnungen sind eingesenkt die Spalten sind besonders cutinisiert Akkrustierung und damit wasserabweisend Zudem reicht der Nebel selten zu den Hauptvorkommen der Welwitschie und die Tau Mengen reichen fur die gemessene Pflanzenverdunstung nicht aus Ausserdem erreicht die Pflanze ihr morgendliches Wasserpotential bereits im Laufe der Nacht lange bevor der Nebel einfallt All das spricht fur den Boden als alleinige Wasserquelle Versuche mit radioaktiv markiertem Wasser ergaben zwar dass die Blatter Wasser aufnehmen konnen jedoch nur sehr langsam und durch passive Diffusion sodass diese keinen nennenswerten Beitrag zur Wasserversorgung leistet Allerdings durfte die Aufnahme von Tau uber oberflachennahe Feinwurzeln eine gewisse Rolle in der Wasserversorgung der Pflanze spielen Schatzungen sprechen von einem Aquivalent von 50 mm Jahresniederschlag Inhaltsstoffe Bearbeiten Wie fur Xerophyten vielfach typisch enthalten die Blatter der Welwitschie recht hohe Konzentrationen anorganischer Ionen in der Vakuole wobei in den jungen Blattabschnitten Kalium und Chlorid Ionen dominieren in alteren Abschnitten nimmt der Natrium Anteil deutlich zu da das phloemmobile Kalium in die jungen Abschnitte verlagert wird so andert sich das K Na Verhaltnis von 5 1 im Meristem zu 1 4 an der Blattspitze Zum osmotischen Ausgleich wird im Cytosol vor allem Prolin gebildet Die organischen Sauren wie Apfelsaure Citronensaure Isocitronensaure und Chinasaure erreichen in Summe einen Gehalt von uber 100 mmol kg Trockengewicht Das Samenol der Welwitschie enthalt wie auch das von Gnetum Cyclopropene Damit besitzen diese beiden Gattungen eine Sonderstellung gegenuber den anderen Gymnospermen inklusive Ephedra die alle D5 Fettsauren enthalten Mit ihrem Fettsaurespektrum steht Welwitschia den Malvales nahe die aber zu den Angiospermen gehoren 11 Gaswechsel Bearbeiten CAM Stoffwechsel Bearbeiten Die Diskussion ob die Welwitschie eine CAM Pflanze ist ist nach dreissig Jahren noch nicht endgultig beendet obwohl sich die Anzeichen dafur mehren Die d 13C Werte zur Erklarung der Zahlenwerte siehe Isotopendiskriminierung liegen in der Welwitschia Vlakte mit 17 5 bis 19 5 zwischen den Werten fur C3 und C4 Pflanzen was fur CAM sprechen wurde In der Savanne erreicht Welwitschia jedoch Werte von 23 3 und entspricht eher einer C3 Pflanze Auch eine hohe Aktivitat der PEP Carboxylase und Labor Gaswechselmessungen sprechen fur den CAM Metabolismus In einer neueren Publikation konnten von Willert et al 2005 zwar auch im Gelande eine nachtliche CO2 Aufnahme zeigen die jedoch nur 4 der CO2 Aufnahme wahrend 24 Stunden entsprach Die hochsten Raten lagen bei 0 2 µmol m2 s Diese nachtliche CO2 Aufnahme trat im Dezember und Januar auf also im Sommer der Sudhalbkugel Diese Werte sprechen zumindest fur ein sogenanntes CAM cycling d h die Refixierung des Atmungs CO2 Die Blatter enthalten hohe Konzentrationen von Malat und Citrat Bedingt durch die extrem hohe Variabilitat im Blatt konnten von Willert et al jedoch keine diurnale Anderung der Saurekonzentration zeigen Das ware jedoch der deutlichste Hinweis fur den CAM Stoffwechsel gewesen Gegen einen CAM Stoffwechsel sprechen der xeromorphe Bau und der geringe Wassergehalt der Blatter der ansonsten fur CAM Pflanzen typisch ist Ebenso dagegen spricht wie oben erwahnt der fehlende Nachweis einer diurnalen Saureanderung Photorespiration Photoinhibition Bearbeiten Die Welwitschie hat an ihrem naturlichen Standort auch eine hohe Photorespiration die nahe bei 50 der Gaswechselaktivitat liegt Die hohe Strahlung am Standort fuhrt auch zu einer starken Photoinhibition besonders in den Nachmittagsstunden Das ist vor allem in den alteren Blattabschnitten ausgepragt und fuhrt oft so weit dass bereits ab Mittag der CO2 Gaswechsel negativ wird Herbivorie BearbeitenDie Welwitschie dient vielfach als Futterpflanze fur Pflanzenfresser u a fur Oryx Antilopen Zebras und Nashorner Oryx Antilopen reissen die Blatter vollstandig aus der Hypokotylgrube heraus wobei sie allerdings das Meristem nicht zerstoren so kann die Pflanze innerhalb einiger Jahre wieder nachwachsen Auch Sandsturme konnen die Blatter stark schadigen Schutz Bearbeiten nbsp Welwitschie in Namibia sudlich Swakopmund zum Schutz eingezaunt Grosse etwa mannshoch geschatztes Alter 1500 Jahre Die Welwitschie ist zwar nicht bedroht aufgrund ihrer Bekanntheit jedoch gesetzlich geschutzt Sie ist auch im Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES aufgefuhrt lediglich Samen und Samlinge durfen gehandelt werden Welwitschien in Europa BearbeitenWelwitschien gedeihen auch in Europa sie sind allerdings wenig frosttolerant bis 6 C Sie sind in vielen botanischen Garten zu sehen werden aber auch privat als Zierpflanzen gehalten Die Anzucht erfolgt aus Samen die in Spezialhandlungen erhaltlich sind Jungpflanzen sind wie auch im naturlichen Habitat empfindlich gegen Pilze deren Sporen besonders an Samen von Wildpflanzen haften Altere Pflanzen sind relativ unempfindlich der Standplatz sollte jedoch ihrem naturlichen Habitat moglichst ahnlich sein bessere Wasser und Nahrstoffversorgung ausgenommen Sonstiges BearbeitenDie Welwitschie ist auf dem Wappen Namibias abgebildet und die Namibische Rugby Union Nationalmannschaft leitet ihren Spitznamen Welwitschias von der Pflanze ab Siehe auch BearbeitenWelwitschia DriveLiteratur BearbeitenBeat Ernst Leuenberger Welwitschia mirabilis Welwitschiaceae male cone characters and a new subspecies In Willdenowia Volume 31 2001 S 357 381 ISSN 0511 9618 doi 10 3372 wi 31 31206 Chris H Bornman Welwitschia paradox of a parched paradise C Struik Publishers Kapstadt Johannesburg 1978 ISBN 0 86977 097 7 Patricia Craven Christine Marais Namib Flora Von Swakopmund zur grossen Welwitschia uber Goanikontes Gamsberg Macmillan Windhoek 2003 ISBN 0 86848 286 2 Joh R Henschel Welwitschia s World Wordweaver Publishing House Windhoek 2012 ISBN 978 99916 878 6 5 Robert J Rodin Distribution of Welwitschia mirabilis In American Journal of Botany Columbus Ohio 40 1953 ISSN 0002 9122 S 280 285 Repr Johnson New York Ernst van Jaarsvald Uschi Pond Welwitschia mirabilis Kronenlose Herrscherin der Namib Penrock Publications Kapstadt 2013 ISBN 978 3 941602 78 6 Dieter J von Willert Nicole Armbruster Tobias Drees Maik Zaborowski CAM or not CAM what is the answer In Functional Plant Biology Band 32 2005 ISSN 1445 4408 S 389 395 Maik Veste Welwitschia mirabilis In H Walter S W Breckle Okologie der Erde Band 2 Spezielle Okologie der Tropischen und Subtropischen Zonen Fischer Stuttgart 1983 Elsevier Munchen 2004 3 Aufl ISBN 3 8274 1540 3 S 474 480 Peter Sitte Elmar Weiler Joachim W Kadereit Andreas Bresinsky Christian Korner Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Welwitschie Welwitschia mirabilis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Welwitschie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Welwitschia im Botanischen Garten Berlin Dahlem Neue Zurcher Zeitung Welwitschia mirabilis mit Tricks uralt werden Ausfuhrliche englischsprachige Informationen inklusive Pflegeanleitung bei PlantzAfrica Welwitschia auf Namibweb com englisch Christopher J Earle Welwitschia mirabilis Hooker 1863 In The Gymnosperm Database 28 Februar 2019 abgerufen am 9 April 2019 englisch die dort verwendeten Quellen sind alter als 2007 Einzelnachweise Bearbeiten a b Welwitschia mirabilis Lebendes Fossil in der Namib Wuste hat verschiedene Unterarten Universitat Hamburg aufgerufen am 6 Dezember 2021 Joseph Dalton Hooker On Welwitschia a new Genus of Gnetaceae In Transactions of the Linnean Society of London Band 24 London 1863 S 1 48 online Conservation of Welwitschia mirabilis Memento vom 30 November 2010 im Internet Archive abgerufen 17 Februar 2006 Keith Coates Palgrave Trees of southern Africa 5 Auflage Struik Publishers Cape Town 1988 ISBN 0 86977 081 0 S 62 E Moyroud M Monniaux E Thevenon R Dumas C P Scutt M W Frohlich F Parcy A link between LEAFY and B gene homologues in Welwitschia mirabilis sheds light on ancestral mechanisms prefiguring floral development In New Phytologist 2017 doi 10 1111 nph 14483 Welwitschia Bug Abgerufen am 10 April 2020 Nicholas Jacobson Peter Jacobson Ernst van Jaarsveld Kathryn Jacobson Field evidence from Namibia does not support the designation of Angolan and Namibian subspecies of Welwitschia mirabilis Hook In Transactions of the Royal Society of South Africa Volume 69 Issue 3 2014 S 179 186 doi 10 1080 0035919X 2014 950187 Yong Yang 2010 A Review on Gnetalean Megafossils Problems and Perspectives Taiwania 55 4 346 354 David L Dilcher Mary E Bernardes de Oleivera Denise Pons Terry A Lott 2005 Welwitschiaceae from the Lower Cretaceous of northeastern Brazil American Journal of Botany 92 8 1294 1310 doi 10 3732 ajb 92 8 1294 Emily A Roberts Leyla J Seyfullah Robert F Loveridge Paul Garside David M Martill 2020 Cretaceous gnetalean yields first preserved plant gum Scientific Reports 10 Article number 3401 doi 10 1038 s41598 020 60211 2 K Aitzetmuller K Vosmann Cyclopropenoic fatty acids in gymnosperms The seed oil of Welwitschia In Journal of the American Oil Chemists Society Volume 75 Issue 12 1998 S 1761 1765 doi 10 1007 s11746 998 0329 8 nbsp Dieser Artikel wurde am 9 Marz 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Welwitschie amp oldid 237617837