www.wikidata.de-de.nina.az
Das Schloss Burgberg oder Wasserschloss Burgberg ist ein Wasserschloss auf dem Burgberg im Nordosten der Stadt Uberlingen im Bodenseekreis in Baden Wurttemberg Das denkmalgeschutzte Schloss stammt grosstenteils aus dem letzten Drittel des 17 Jahrhunderts befindet sich aber an der Stelle eines alteren Wasserschlosses das auf das Jahr 1374 zuruckgeht Es befindet sich in Privatbesitz und ist fur die Offentlichkeit nicht zuganglich Wasserschloss Burgberg um 1888 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 20 Jahrhundert 2 Heutige Nutzung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Burgbergs stammt vermutlich aus dem Jahr 1116 als ein Herr von Burgberg aus dem Linzgau genannt wird wobei es als nicht gesichert gilt dass der Burgberg bei Uberlingen gemeint war 1 Im fruhen 13 Jahrhundert wurde dann eine Burg im Burgberger Holzle bei Uberlingen erwahnt die sich im Besitz des aus Ravensburg stammenden Adelsgeschlechts Schmalegg befand Angeblich war der aus drei Hugeln bestehende Burgberg zu dieser Zeit Sitz von zwei Burgen 2 Das Burgberggebiet war von 1280 bis um 1337 im Eigentum der Uberlinger Johanniterkommende die Gemarkung reichte wahrend dieser Zeit bis zur Reutemuhle bei Bambergen Nachdem der Burgberg zwischenzeitlich den Herren von Wolfurt gehort hatte kam er Mitte des 14 Jahrhunderts in Besitz der Herren von Wil nbsp Schloss Burgberg vorne rechts die ehemalige SchlosskapelleUm 1374 liess Ulrich von Wil ein Wirtschaftsgebaude dessen Grundmauern wahrscheinlich auf eine mittelalterliche Wasserburg zuruckgingen zu einem Wasserschloss umbauen Es befand sich zwischen den drei Burgberg Hugeln Sonnenberg Schatzberg und Grethalde an der Stelle des heutigen Wasserschlosses Nach weiteren Besitzerwechseln im 15 Jahrhundert erwarb schliesslich die Reichsabtei Rot an der Rot den Burgberg samt Wasserschloss Schlosskapelle Burgruinen Muhlen und Weinanbau Zweihundert Jahre lang war der Burgberg im Eigentum der Reichsabtei In den 1580er Jahren wurde das Wasserschloss grundlegend umgebaut Als Ersatz fur eine alte Kapelle entstand dabei auch der Anbau der heute noch erhaltenen Schlosskapelle Sie wurde 1588 dem seit 1582 als Heilig verehrten Stifter des Pramonstratenserordens Norbert von Xanten gewidmet Neben einer geschnitzten Statue Norberts von Xanten fand auch eine der hl Verena Patronin des Klosters Rot Platz in der kleinen Schlosskapelle auch Fresken wurden im Innern angebracht 1932 wurde eines dieser Freskos das Norbert von Xanten als Bischof zeigt wieder freigelegt 2 Durch einen Vertrag zwischen der Reichsstadt Uberlingen und der Reichsabtei Rot im Jahr 1680 erlangte die Gemarkung Burgberg die Unabhangigkeit mit eigener niederer Gerichtsbarkeit von Uberlingen bis 1888 Nachdem das Wasserschloss im Dreissigjahrigen Krieg niedergebrannt worden war entstand in den 1680er Jahren grosstenteils ein Neubau des als Lusthaus bezeichneten und heute erhaltenen Schlosses Dieser Bau wurde unter anderem mit einem grosszugigen barocken Treppenhaus mehreren aufwandig gestalteten Stuckdecken der Wessobrunner Schule einem Majolika Kachelofen sowie zwei kleinen Dachreitern mit Zwiebelturmen einer auf dem Dach der Schlosskapelle ausgestattet 3 Nach zweihundert Jahren im Besitz der Reichsabtei Rot verkauften die Abte 1692 das gesamte Burgberggebiet an die Uberlinger Patrizierfamilie Reutlinger Der Besitzerwechsel kam daher zustande da haufig Auseinandersetzungen mit den Uberlinger Burgern und vor allem mit dem Stadtrat um die Rechte des Weinanbaus und ausschanks auf dem Burgberg entstanden Der Weinhandel war fur die Reichsstadt neben dem Getreidehandel eine der wichtigsten Geldquellen und sah sich durch den Burgberger Wein bedroht ahnliche Meinungsverschiedenheiten gab es zur selben Zeit mit dem Weinausschank im Schloss Spetzgart westlich von Uberlingen Bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts blieb es bei diesen Auseinandersetzungen Bis 1832 waren unter den Eigentumern des Burgbergs die Uberlinger Patrizierfamilie Reutlinger bis 1697 ein kaiserlicher Reichshofrat der Uberlinger Burgermeister von Lenz 1790 1799 sowie ein Obervogt aus Randegg 1816 wurde das Schlossgut auf dem Burgberg zwangsversteigert der neue Besitzer verkaufte aber den Burgberg im selben Jahr wieder da er sich durch die Uberlinger Bevolkerung bedroht fuhlte 2 Im Jahr 1832 kam der Burgberg mit samtlichen Bauwerken an einen Gastwirt der das Schankrecht und die Eigenverwaltung des Burgbergs vollkommen ausnutzte trotz Warnungen des Uberlinger Stadtrats In kommender Zeit wurden im Schloss umfangreiche Umbauten vollzogen und es wurde zum Gasthof umgewandelt u a wurde die Schlosskapelle zu einer Trinkstube Teile des Gutsgelandes wurden verkauft und die alten unwirtschaftlich gewordenen Weinreben auf dem Burgberg grosstenteils entfernt sowie ein betrachtlicher Teil der Gemarkung gerodet die Flachen dienten danach der Weidenutzung Nur der etwa ein Hektar grosse Schlosspark der vom Vorbesitzer mit hauptsachlich kanadischen Baumarten sowie Koniferen und Wacholderarten angelegt wurde blieb weitestgehend erhalten Der neue Gasthof auf dem Burgberg entwickelte sich in der Mitte des 19 Jahrhunderts zu einem beliebten Ausflugsziel der Uberlinger Bevolkerung 2 Nachdem der Burgberg in Besitz des schwedisch schweizerischen Grafen von Hallwyl gelangt war wurde die eigenstandige Verwaltung im Jahr 1888 vollstandig aufgelost und zur Stadt Uberlingen eingemeindet Der Graf verzichtete auf die selbststandige Gemarkung Burgberg 20 Jahrhundert Bearbeiten1910 folgten Umbauten am Wasserschloss der Gasthof war schon vorher aufgegeben worden Seitdem hauften sich auch wieder die Besitzerwechsel einer davon war ein Freiherr des Adelsgeschlechts von Zedtwitz bis der Stuttgarter Industrielle Carl Valentin im Jahr 1932 das Schloss mit Garten erwarb 4 nbsp Blick in den SchlossparkEine Restaurierung folgte wobei unter anderem die barocken Stuckdecken wiederhergestellt wurden 3 Auch der bewaldete Garten wurde zum Schlosspark gestaltet Ende der 1960er Jahre fand eine weitere Restaurierung und Sanierung statt Durch den Abriss der Wirtschaftsgebaude konnte man auch den Schlosspark vergrossern Der gesamte Burgberg war bis in die 1960er Jahre neben dem Schloss nahezu unbebaut geblieben bis die Stadt Uberlingen 1963 rund 24 Hektar rund um das Wasserschloss erwarb um dort ein vom Bund gefordertes Demonstrativbauvorhaben zu realisieren Der gesamte Burgberg wurde bis in die 1980er Jahre hinein zum Wohngebiet umgewandelt und nahezu komplett mit Wohngebauden darunter Hochhauser Reihen und Terrassenhauser im typischen Stil der Zeit bebaut 5 In jungerer Zeit entstanden auch im Schlosspark selber einige Wohngebaude Lag das Wasserschloss Burgberg Jahrhundertelang weit ausserhalb der Stadt so befindet es sich heute mitten in diesem Stadtteil der von rund 2000 Menschen bewohnt wird Heutige Nutzung BearbeitenDas Schloss und der Schlosspark befinden sich nach wie vor in Privatbesitz und sind offentlich nicht zuganglich Durch den waldartigen Schlosspark und die grosszugige Ummauerung wirkt das Schloss sehr abgeschirmt so dass es nahezu vollig verdeckt von aussen kaum sichtbar ist Literatur BearbeitenKrug Hermann Josef Die Burgbergsiedlung in Uberlingen Ein Demonstrativbauvorhaben und das kulturelle Erbe der Stadt UVK Universitatsverlag Konstanz Konstanz 2020 Rolf Valentin Der Uberlinger Burgberg In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 93 Jg Stettner Lindau 1975 S 77 84 ISSN 0342 2070 Digitalisat abgerufen am 23 Mai 2020 Stadt Uberlingen Hrsg Uberlingen Bild einer Stadt In Ruckschau auf 1200 Jahre Uberlinger Geschichte 770 1970 Konrad Weissenhorn 1970 Eugen Schnering Gesellschaft der Kunstfreunde Uberlingen e V Hrsg Uberlingen Stadtgeschichte in Strassennamen Verlag der Gesellschaft der Kunstfreunde Uberlingen e V 1993 Alois Schneider Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege Stadt Uberlingen Hrsg Archaologischer Stadtkataster Baden Wurttemberg Band 34 Uberlingen Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege 2008 ISBN 978 3 927714 92 2 Michael Losse Hrsg Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen am nordlichen Bodensee Band 1 1 Westlicher Teil rund um Sipplingen Uberlingen Heiligenberg und Salem Michael Imhof Verlag Petersberg 2012 ISBN 978 3 86568 191 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Burgberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zum Burgberg und zum Schloss auf leo bw de Eintrag zu Wasserschloss Burgberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Bilder des Schlosses bei Foto MarburgEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zum Burgberg auf leo bw de a b c d Rolf Valentin Der Uberlinger Burgberg In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 93 Jg Stettner Lindau 1975 S 77 84 Digitalisat abgerufen am 23 Mai 2020 a b Michael Losse Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen am nordlichen Bodensee Michael Imhof Verlag Petersberg 2012 Uberlingen Stadtgeschichte in Strassennamen Eugen Schnering Schrittmacher der Textilindustrie Carl Valentin Weg in Uberlingen Stadtgeschichte in Strassennamen Verlag der Gesellschaft der Kunstfreunde Uberlingen e V 1993 S 107 Uberlingen Stadtgeschichte in Strassennamen Eugen Schnering Wasserschloss in moderner Wohnwelt Burgbergring in Uberlingen Stadtgeschichte in Strassennamen Verlag der Gesellschaft der Kunstfreunde Uberlingen e V 1993 S 124Liste der Burgen und Schlosser im Bodenseekreis Schlosser Wasserschloss Bambergen Schloss Billafingen Schloss Birnau Schloss Brochenzell Schloss Humpis Schloss Buchhorn Wasserschloss Burgberg Schloss Efrizweiler Schloss Friedrichshafen Schloss Heiligenberg Schloss Helmsdorf Schloss Hersberg Schloss Hohenstein Schloss Kirchberg Schloss Liebenau Schloss Markdorf Altes Schloss Bischofsschloss Schloss Maurach Neues Schloss Meersburg Schloss Montfort Schloss Salem Schloss Spetzgart Neues Schloss Tettnang Altes Schloss Tettnang Torschloss Tettnang Schloss UberlingenBurgen und Ruinen Burg Alt Heiligenberg abgegangen Burg Altraderach Weiherberg Heidenschlosschen abgegangen Burgruine Altsummerau Wasserburg Argen abgegangen Burg Baitenhausen abgegangen Burg Baumgarten abgegangen Burg Berg abgegangen Burg Bermatingen abgegangen Burgruine Ebersberg Burg Echbeck abgegangen Burg Falkenhalden Falkenstein abgegangen Burg Frickingen abgegangen Burg Giessen Burg Hagnau abgegangen Burguine Hohenbodman Burgruine Hohenfels Alt Hohenfels Nieder Hohenfels Burgruine Huneberg Burghalde Burg Ittendorf Burg Kilsenberg abgegangen Lenensburg abgegangen Burg Leonegg abgegangen Burg Lowental Eichstegen abgegangen Burg Markdorf Altschloss abgegangen Burg Meersburg Altes Schloss Burg Nesselwangen abgegangen Burg Neu Raderach abgegangen Burguine Neusummerau Burg Oberraderach Burg Ramsberg abgegangen Burg Sammletshofen abgegangen Burg Waldburg abgegangen Burg ZwingenburgFestungen Festung Gustavsburg Befestigte Reichsstadt Buchhorn Turmhugelburgen alle abgegangen Burg Burgberg Burg NuffernHerrensitze Adelssitz Berg abgegangen Furstenhausle Schloss Hirschlatt Schloss Killenberg Rothsches PalaisBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall uber dem Achtobel Wasserschloss Bambergen Befestigung im Banzenreuter Wald Burgstall uber dem Beurenhof Burgberg Boshasel Burgstall am Buchholz Burgstall Buggensegel Schlossbuhl Burg Burgle Burgstall Drachenstein Burgstall Eichle Burgstall uber dem Eisbrunnen Befestigung Egg Burgstall Hagenau Wallanlage Heidengestied Burgstall Hornstein Burgstall Jettenhausen Schlossbuhl Kaltbachle Burgstall Kaplinz Burgstall Kohlberg Schlossbuhl Limpach Burgstall Margarethenberg Schlossbuhl Oberuhldingen Burg Oberrieden Schlossbuhl Owingen Burghugel Sandacker Burgstell Schiggendorf Schwedenschanze Burgstall am Seilerstobel Ettenburg Burgstall Hohenlinden Burgstall im Wiedenholz Burgstall ZielbuhlWehrkirchen Wehrkirche Bonndorf St Pelagius und Verena Wehrkirche Immenstaad St Jodokus 47 769636 9 180256 Koordinaten 47 46 10 7 N 9 10 48 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasserschloss Burgberg amp oldid 234686165