www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Bartensleben Begriffsklarung bzw Neuwartensleben Wartensleben ist der Name eines alten preussischen Adelsgeschlechts Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort zum Uradel im Erzstift Magdeburg Stammwappen derer von Wartensleben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Grafliches Wappen 3 Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Nach Pierer ist wahrscheinlich Warsleben bei Ausleben der namensgebende Stammsitz 1 zwischen Magdeburger Borde und dem Hohenzug Elm gelegen Erstmals erwahnt wird die Familie im Jahre 1270 mit Baldewin de Werdesleve als Zeuge in einer Urkunde des Klosters Althaldensleben 2 1282 tritt Gerhard gemeinsam mit seinem Bruder Ulrich I eine Hufe mit Hof in Werdesleue die sie von den Edlen von Warberg zu Lehn trugen gegen eine Entschadigung an das Kloster Mariental Mariental ab beide werden in der Urkunde als Burger zu Helmstedt bezeichnet 3 Nach Kneschke und Zedlitz Neukirch soll das Geschlecht ursprunglich aus der Grafschaft Schauenburg stammen und bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts unter dem Namen von Bartensleben erschienen sein spater soll es sich dann in Sachsen und Brandenburg niedergelassen haben 4 5 Im Schaumburgischen war die Familie jedoch erst ab 1544 auf Exten ansassig und mit den altmarkischen Bartensleben ist keine Stammesgemeinschaft nachgewiesen 6 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Dietrich II sesshaft zu Oschersleben war vom Halberstadter Bischof Gebhard von Hoym gemeinschaftlich mit Paul und Diedrich von Bornstedt mit einem Hufe zu Wulferstedt und zwei Hofen zu Beckendorf heute Ortsteil von Oschersleben von denen einer zehntfrei war belehnt Ausserdem war er mit dem Zehnt vom Dorf und Feld zu Gunsleben und weiteren Gutern unter anderem zu Gumaringen und Klein und Grosswulferstedt belehnt Nach seinem Tod ging der Zehnt von Gunsleben auf den Mitbelehnten Friedrich von Hoym uber Henning IV wurde vom Bischof Gebhard zu Halberstadt nach dem Lehnsregister von 1458 bis 1480 mit zwei Hufen und sechs Garten zu Ottleben heute Ortsteil von Ausleben zwei Hufen auf dem Hegersdorfer Felde und einem Holzfleck am Brandesleber Holz belehnt nbsp Schloss Brumby um 1865 Jordan III der Stifter des Hauses Brumby erwarb im Jahre 1456 von Curt von Dieskau den Hof zu Brumby Der Besitz wurde zu einem Teil von den Erzbischofen von Magdeburg zum anderen Teil von den Grafen von Barby als Lehn getragen Im Jahre 1470 ist er von dem Edlen Curt von Warberg mit dem Zehnt von 16 Hufen auf dem Felde zu Telze sowie mit funf Wispeln Zins von Schwanebeck beliehen worden 3 Jordan Heinrich auf Brumby heiratete Margarethe von Rauchhaupt aus dem Hause Sarsdorf und wurde 1610 vom Magdeburger Bistumsadministrator Christian Wilhelm von Brandenburg mit dem Hofe zu Brumby nebst Zubehor beliehen 1617 wurde er mit weiteren Gutern um Brumby vom Grafen Wolfgang Friedrich von Barby beliehen Er starb 1658 3 Die Linie in der Altmark erlosch 1683 mit dem Tod von Vollrath Christian nbsp Rittergut ExtenDie Extersche Linie auf Exten bei Rinteln im Landkreis Schaumburg ist urkundlich bis auf Bodo von Wartensleben 1471 zuruckzufuhren Nach dem Tod des Bernd von Eckersten manchmal auch Eckerstein auf Exten um 1543 44 beerbte diesen sein Neffe Jost auch Jobst von Wartensleben Er ubernahm den Hof am 1 Januar 1545 nach einem Erbstreit mit Johann Westphal und seiner Frau Gisela einer geborenen von Eckersten Der 1650 geborene Alexander Hermann spater preussischer Minister und seit 1703 erster Graf sowie sein Bruder Simon Elmershausen 1653 stammen in der siebten Generation aus dieser Linie 1727 wurde das heutige Haupthaus des Rittergutes in Exten durch den Bremer Baumeister Conrad Georg Conradi fur Karl Christian Graf von Wartensleben errichtet Angeblich aus Besorgnis dass Konig Jerome das Rittergut ohne Entschadigung einziehen wurde verkaufte Ferdinand Graf von Wartensleben es 1809 fur 55 000 Taler an Bernard Diederik Gijsbert Freiherr von Wardenburg Karl Christian Graf von Wartensleben der zweite Sohn des Simon Elmerhaus geboren am 11 Februar 1689 in Exten diente erst in der preussischen Armee trat dann als Oberstleutnant in herzoglich sachsen gothaische Dienste welche er als Oberst verliess Er wurde 1745 in den Grafenstand erhoben und starb am 3 Januar 1760 Er war koniglich schwedischer und furstlich hessischer Rat und Oberforstmeister der Grafschaft Schaumburg Er heiratete im Januar 1715 Herminia Sibylla von Diepenbroich die am 3 November im selben Jahr starb am 28 Februar 1720 Louise Albertine von Quadt zu Wickradt 1697 1744 und am 19 August 1745 Amalie Philippine von Halcken um 1698 1783 nbsp Alexander Hermann von Wartensleben 1650 1734 preussischer Minister und GeneralfeldmarschallAlexander Hermann von Wartensleben der Begrunder der Preussischen Linie und erste Reichsgraf wurde zunachst Oberbefehlshaber thuringischer Truppen in der Reichsarmee und wechselte 1702 in den Dienst des preussischen Konigs Friedrich I wo er Mitglied des beruchtigten Drei Grafen Kabinetts wurde und die preussische Politik von 1702 bis 1710 massgeblich mitgestaltete Nach dem Sturz des dreifachen Weh durch den nachfolgenden Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I kam er als einziger der fruheren Minister einigermassen ungeschoren davon und starb 1734 als Generalfeldmarschall Von seinen zahlreichen Kindern begrundete der Sohn Karl Sophronius Philipp sachsisch polnischer Minister die kurzlebige niederlandische Linie Wartensleben Flodroff der Sohn Hermann heiratete Dorothea von der Groeben die Erbin eines grossen Guterkomplexes sie erbauten ab 1736 das Schloss Meseberg der Sohn Leopold Alexander wurde preussischer Generalleutnant Leopold Alexanders Nachkommen begrundeten einen alteren und einen jungeren Zweig Zum alteren Zweig gehorte unter anderem Wilhelm Friedrich Graf von Wartensleben Hofmarschall der verwitweten Prinzessin von Preussen und dessen Sohn der preussische Schlosshauptmann Ludwig Christian Graf von Wartensleben Gustav Ludwig Graf von Wartensleben 1796 ein Sohn von Ludwig Christian wurde Majoratsherr auf Gut Karow bei Genthin Ritter des Johanniterordens preussischer Kammerherr und Oberstleutnant Er heiratete 1825 Elisabeth von Goldbeck 4 Karow blieb bis 1945 im Familienbesitz Wilhelm Ludwig Gustav Graf von Wartensleben 1734 Sohn des Grafen Carl Philipp Christian und Enkel von Simon Elmershausen von Wartensleben preussischer Regierungsrat und Drost zu Hausberge 1798 war der Stammvater der jungeren osterreichischen Linie Er heiratete eine Grafin Teleki aus dem Hause Gyomro aus ungarisch reformierter Familie und starb 1798 als k k Generalfeldzeugmeister Sein Urenkel August Wilhelm Laszlo 1804 Erbherr auf Gyomro Farkasd und Vasad bei Pest im Konigreich Ungarn wurde k k Oberleutnant Er heiratete 1830 Barbara Patay de Baj und konnte den Stamm fortsetzen 4 Im 19 Jahrhundert erwarb die Familie 1848 das Rittergut Rogasen in der damaligen preussischen Provinz Sachsen im heutigen Land Brandenburg von der Familie von Werder Das Gut blieb bis 1945 im Besitz der Familie Ein Familienverband wurde am 14 Oktober 1871 in Berlin gegrundet Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde in der Sowjetischen Besatzungszone im Zuge der Bodenreform durch die sowjetische Verwaltung samtliches immobiles Eigentum der Familie enteignet nbsp Karow Sachsen Anhalt nbsp Gyomro Ungarn nbsp Rogasen BrandenburgStandeserhebungen Bearbeiten Alexander Hermann von Wartensleben preussischer Generalfeldmarschall wurde am 1 Januar 1703 zu Berlin in den preussischen Grafenstand erhoben Am 29 Marz 1706 zu Wien erhielt er den Reichsgrafenstand mit der Anrede Hoch und Wohlgeboren und einer Wappenbesserung zusammen mit seinem Sohn Carl Philipp Graf von Wartensleben koniglich preussischer Kammerherr und Dompropst von St Peter und Paul Brandenburg an der Havel Letzterer erhielt gleichzeitig eine Namen und Wappenvereinigung mit denen der Grafen von Flodorff nachdem er mit kaiserlicher Bewilligung bereits seit 1 Marz 1709 zu Wien von Adrian Gustav Graf von Flodorff adoptiert wurde 7 Ebenfalls den Reichsgrafenstand erhielten Carl Friedrich von Wartensleben kaiserlicher Kammerer und niederlandischer General sowie Carl Philipp Christian von Wartensleben koniglich schwedischer Geheimrat und Oberforstmeister am 14 Oktober 1745 zu Frankfurt am Main 7 Wappen BearbeitenStammwappen Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Gold einen aus einem grunen Busch uber grunem Boden aufspringenden roten Wolf Auf dem Helm mit rot goldenen Helmdecken der Wolf zwischen zwei naturlichen Pfauenschweifen Grafliches Wappen Bearbeiten Die 1706 und 1745 verliehenen graflichen Wappen haben drei Helme und zwei Schildhalter Sie zeigen unter einem von Gold und Silber gespaltenen Schildhaupt einen schwarzen Doppeladler dessen linker Flugel mit einem goldenen Kleestangel belegt ist Auf dem rechten Helm mit schwarz silbernen Helmdecken ein offener schwarzer Flug dessen linker Flugel mit einem goldenen Kleestangel belegt ist In der Mitte der Stammhelm auf dem linken Helm mit rot goldenen Decken ein mit einem blauen Band zweimal umwundener silberbekleideter Frauenarm 7 nbsp Variante des Stammwappens der Wartensleben nbsp Wappen der Grafen von Wartensleben nbsp Wappen von Editha von Wartensleben am Gutshaus in ChristinenhofFamilienmitglieder BearbeitenAlexander von Wartensleben Landrat 1874 1964 deutscher Jurist Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen Nassau Alexander von Wartensleben Schwirsen 1807 1883 preussischer Beamter und Politiker Alexander Hans Georg von Wartensleben 1838 1909 preussischer General der Kavallerie Alexander Hermann von Wartensleben 1650 1734 preussischer Generalfeldmarschall Carl Ludwig Christian von Wartensleben 1733 1805 niederlandisch deutscher Generalleutnant Clara von Wartensleben 1856 1939 Ehefrau der Grafen Friedrich zu Eulenburg und Alexander von Wartensleben Editha von Wartensleben 1837 1895 Ehefrau des Erblandmarschalls Kuno Graf von Hahn Ferdinand Graf von Wartensleben 18 Januar 1778 7 Marz 1821 k k Feldmarschallleutnant Friedrich Leopold Georg Graf von Wartensleben 19 Juni 1721 15 November 1770 Generalfeldwachtmeister Gabriele von Wartensleben geb von Andrian Werburg 1870 1953 wurde am 3 Mai 1900 als erste Frau an der Philosophischen Fakultat in Wien promoviert Gustav von Wartensleben 1774 1834 preussischer Generalmajor Domherr in Brandenburg Gustav von Wartensleben 1796 1886 preussischer Generalleutnant Hans Hermann Christian von Wartensleben 1835 1919 preussischer Generalleutnant Hermann von Wartensleben Oberst 1700 1764 preussischer Oberst und zuletzt Chef des Kurassierregiments Nr 9 nbsp Hermann Ludwig von Wartensleben 1826 1921 Hermann Ludwig von Wartensleben 1826 1921 preussischer General der Kavallerie und Kommendator des Johanniterordens Julius von Wartensleben 1809 1882 Stadtgerichtsrat in Berlin Prasident der Juristischen Gesellschaft zu Berlin Julius Caesar Karl Oskar Erdmann von Wartensleben Carow 1872 1930 deutscher Sportfunktionar Karl Emil von Wartensleben 1669 1714 landgraflich hessen kasselscher Oberst und Brigadier Oberhofmeister und Oberkammerer Karl Sophronius Philipp von Wartensleben 1680 1751 sachsischer Kabinettsminister und Graf von Flodrop Leopold Alexander von Wartensleben 1710 1775 preussischer Generalleutnant und Komtur von Schivelbein Leopold Alexander von Wartensleben 1745 1822 preussischer Generalleutnant und Gouverneur von Erfurt Ludwig von Wartensleben 1831 1926 Gutsbesitzer Mitglied des Preussischen Herrenhauses Wilhelm Ludwig Gustav von Wartensleben 1734 1798 kaiserlich osterreichischer FeldzeugmeisterLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 4 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 316 Digitalisat Julius von Wartensleben Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von Wartensleben 2 Bde Albert Nauck amp Comp Berlin 1858 Digitalisat Band 1 und Digitalisat Band 2 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1870 S 484 486 Constantin von Wurzbach Wartensleben die Grafen von Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 53 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1886 S 112 f Digitalisat Otto Hupp Munchener Kalender 1921 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen Regensburg 1921 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 2004 ISSN 0435 2408 S 466 467 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wartensleben Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Wartensleben in Kalliope Wappen derer von Wartensleben im Wappenbuch des westfalischen Adels Wartensleben In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 18 Altenburg 1864 S 866 868 zeno org Einzelnachweise Bearbeiten Wartensleben in Pierer s Universal Lexikon Peter Wilhelm Behrends Neuhaldenslebische Kreis Chronik S 620 a b c Nachrichten von dem Geschlechte der Grafen von Wartensleben Band 2 S 3 15 a b c Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 S 484 486 Neues preussisches Adelslexicon Band 4 S 316 Die von Bartensleben fuhrten jedoch wie andere altmarkische Geschlechter desselben Abstammungskreises ebenfalls einen springenden Wolf im Wappen wenn auch in abgewandelter Form a b c Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XVI Band 137 der Gesamtreihe S 466 467 Normdaten Person GND 119452871 lobid OGND AKS VIAF 62358649 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wartensleben amp oldid 227180538