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Andrian Werburg oftmals auch nur Andrian ist der Name eines alten ursprunglich lombardischen Adelsgeschlechts das bis Mitte des 16 Jahrhunderts die Namensformen Andri Andrini Andriani de Gandino fuhrte und sich seither Andrian nennt wobei es geltend macht von dem 1798 erloschenen Tiroler Uradelsgeschlecht Andrian Werburg abzustammen deren Namen und Wappen es annahm 1692 wurde es unter diesem Namen in den Freiherrenstand erhoben Stammwappen derer von Andrian WerburgDie Familie gelangte spater auch in Osterreich im Krain der Steiermark in Friaul und in Bayern zu Besitz und Ansehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 1 1 Lombardei Friaul und Osterreich Bayern 1 1 2 Sudtirol 2 Wappen 2 1 Stammwappen 2 2 Freiherrliches Wappen 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Lombardei Friaul und Osterreich Bayern Bearbeiten Erstmals urkundlich erwahnt wird das Geschlecht um das Jahr 1350 mit Bettino Andri de Boaris de Gandino Francesco erscheint zwischen 1439 und 1510 unter anderem als Konsul in Gandino in Urkunden Sein Sohn Simon Andrinis de Gandino wird in den Jahren 1482 bis 1548 in Urkunden genannt Er war ebenso wie sein Vater Konsul in Gandino 1 Von den Sohnen des Simon Andrinis de Gandino wurde Piero urkundliche Nennungen von 1529 bis 1548 der Begrunder der innerosterreichischen Linie und Jacomin urkundliche Nennung 1548 der Begrunder der Linie in Friaul die aber schon 1716 wieder erlosch Zusammen mit ihrem Bruder Andrea der 1587 urkundlich erscheint fuhrten sie als erste die eingedeutschte Namensform Andrian 1 Es ist jedoch nicht abschliessend geklart ob die Andri a nis de Gandino von dem gleichnamigen Tiroler Uradelsgeschlecht abstammen Am 12 Dezember 1610 zu Graz erhielten die Vettern Elias und Peter Andrian eine Adelsbestatigung mit dem Privileg mit rotem Wachs zu siegeln Elias Andrian wurde am 19 Januar 1624 in die Krainer Landstande aufgenommen Nicolaus Andrian aus der Friauler Linie wurde am 19 April 1629 zu Wien in den Reichsadelsstand mit einer Wappenbesserung aufgenommen Eine Verleihung der niederen Gerichtsbarkeit auf den Gutern in und um Fiumicello sowie das Recht sich von Clandorf Parwa villa zu nennen erfolgte durch die Furstin Anna Maria von Eggenberg am 15 Juli 1649 zu Eggenberg fur Nicolaus Andriani und alle seine mannlichen Nachkommen In die steiermarkischen Landstande wurde Thomas Ignatius Andrian am 19 Januar 1650 aufgenommen Den alten bohmischen Ritterstand mit Wappenbesserung erhielt Giacintho Andriani von Clandorf Oberstwachtmeister am 6 August 1667 Ferdinando Barone d Andriani kurfurstlich kolnischer Kammerer und Oberst wurde am 28 September 1769 Patrizier von Gorz 1 Nicolaus Andrian apostolischer Protonotar und Abt vom Kloster Funfkirchen Johann Joseph Andrian Hauptmann im Regiment Portia und Max Joseph Andrian wurden am 27 August 1692 zu Wien in den Reichsfreiherrenstand mit dem Pradikat von Andrian Freiherr von Verburg und einer Wappenmehrung erhoben 1 Der freiherrliche Stamm ist durch den Sohn des Freiherren Franz Carl Elias Joseph Ferdinand Leopold Freiherr von Andrian Werburg nach Bayern gelangt Durch die Mitgift seiner Gemahlin Josephine Sidonia von Baumann deren Mutter eine Schillerer von Regenstauf war erhielt er umfangreiche Guter im Nordgau 2 Eine Eintragung in die Adelsmatrikel bei der Freiherrenklasse im Konigreich Bayern erfolgte am 3 Oktober 1812 1 Die Familie existiert noch Sudtirol Bearbeiten Das Sudtiroler Uradelsgeschlecht Andrian Werburg stammt ursprunglich aus Mori Trentino Es fuhrte den Namen Morandini Morandiner und diente den Bischofen von Trient als Ministerialen Ende des 12 Jahrhunderts siedelte es nach Bozen uber und dort erhielt Macelinus die Burghut der bischoflichen Burg Ravenstein Er war 1220 bischoflicher Richter in Eppan und wurde auch mit dem Zoll an der Etschbrucke unterhalb der Burg Firmian heute Schloss Sigmundskron belehnt dieses Lehen bestand noch nach 1431 3 Nachfolger des Macelinus wurde 1222 sein Sohn Morandin Er ubernahm um 1250 auch die Verwaltung der Burg Andrian welche damals dem Furstbischof Egno von Eppan als Wohnsitz diente Die Morandiner benannten sich in der Folge ab 1255 nach dem Ort Andrian in der eingedeutschten Namensform Murentein von Andrian auch Murentheim oder Murentheiner so etwa Jakob Murnntein im Jahr 1432 4 Die Sohne Morandins erwarben allodialen Grundbesitz in Andrian Sie errichteten sich um 1280 etwas unterhalb der inzwischen verlassenen Burg Andrian einen Wohnturm die spatere Burg Wolfsthurn Dazu gehorte ein im Oberdorf gelegener Ansitz der spater zum Hauptsitz wurde als die kleine Burg verfiel Um 1300 erscheint das Geschlecht unter den Dienstleuten der Grafen von Tirol aus dem Hause der Meinhardiner Um 1330 umfasste die Grundherrschaft der Murenteiner 32 zinspflichtige Hofe und Weinguter in Eppan Berg besassen sie den Wohnturm Melag 1361 erbten sie eine Halfte von Schloss Braunsberg Ein Zweig war im Pustertal ansassig 1420 fiel der Besitz Wolfsthurn durch Heirat an das Geschlecht der Wolfe von Mareit die ihm den Namen gaben denselben wie ihrem Stammsitz Schloss Wolfsthurn in Mareit 1464 erlosch mit dem Ableben Burkharts das Geschlecht der Wolfe worauf ihr Besitz wieder an die Andrian gelangte von denen er etwa 120 Jahre spater an die Herren von Vintler kam 1642 war Wolfsthurn wieder im Besitz der Andrian 1705 wurde Wolfsthurn an die Stremair verkauft 1707 fiel der mit Wolfsthurn verbundene Breitenbach Hof durch Heirat an die Meraner Herren von Hohenhauser nbsp Burgruine Andrian Sudtirol nbsp Burg Wolfsthurn Sudtirol nbsp Wehrburg in Prissian SudtirolDie Wehrburg bei Prissian kam 1332 durch die Heirat von Eghard Murenteiner von Andrian mit Adelheid von Werberg Tochter des 1323 verstorbenen Heinrich von Werberg an die Familie von Andrian 2 5 zunachst allerdings nur anteilig zur Halfte ab 1411 bzw 1420 zur Ganze Zum Besitz der Andrian gehorte neben ihrem freien Stammsitz Wolfsthurn in Andrian und dem Lehnsgut der Wehrburg auch das Schenkengut in Terlan da Veit von Andrian 1490 die Erbtochter Clara Schenk von Terlan geheiratet hatte wodurch neben zahlreichen anderen Besitzungen auch der Ansitz Liebeneich in Terlan an die Andrian kam Ferner in Prissian der Mayrhof am Thurn Saltenbuchl der Kemathof die Burg im Holz und ab 1430 die Fahlburg 1520 stiftete Veit von Andrian die gemalten Glasfenster in der Maria Himmelfahrts Kirche von Tisens auf denen er selbst mit seinen beiden Gemahlinnen dargestellt ist Er liess die beiden Wehrturme der Wehrburg erhohen und das Tor durch einen kleinen Turm verstarken Nach dem Tod des Erasmus von Andrian Werburg 1587 wurden die Besitzungen aufgeteilt Wolfsthurn kam an seinen Schwiegersohn Hans Georg von Vintler die Fahlburg an Ulrich von Schlandersberg und der Ansitz Liebeneich durch Kauf an die Herren von Eyrl der Kemat und der Mayrhof fielen an die Herren von Breisach nur die Wehrburg blieb im Besitz der Andrian 1642 war aber auch Wolfsthurn wieder in ihrem Besitz bis es 1705 verkauft wurde Susanna von Andrian war von 1616 bis 1621 Abtissin des adeligen Damenstifts Sonnenburg Am Ende des 17 Jahrhunderts war der Besitz zusammengeschmolzen die Wehrburg heruntergekommen die wirtschaftliche Lage der Andrian bescheiden Bei den Eheverbindungen traten an die Stelle der alten Dynasten zunehmend neuadelige Familien 1798 erlosch die Tiroler Familie mit Joseph Bernardin worauf das Lehensgut Wehrburg von der landesfurstlich tirolischen Kammer eingezogen wurde Die steirische Linie der oben dargestellten lombardischen Familie konnte jedoch ihre behauptete Abstammung von der Tiroler Familie nicht nachweisen 6 obwohl sie bereits 1692 als Andrian Freiherren von Verburg in den Reichsfreiherrenstand erhoben worden war Sie konnte sich mit ihrer Forderung nach Ubertragung der Lehnsrechte nicht durchsetzen sodass die Wehrburg vom Rentamt Meran an Bauern verkauft wurde Wappen Bearbeiten nbsp Freiherrliches Wappen ab 1692Stammwappen Bearbeiten Das Stammwappen nach der Tiroler Adelsmatrikel Im Deichselschnitt gespalten von Silber und Rot mit gespaltener Spitze 7 Auf dem goldbekronten Helm mit rot silbernen Decken ein Flug mit dem Schildbild 5 1 Freiherrliches Wappen Bearbeiten Das freiherrliche Wappen verliehen 1692 Geviert in 1 gespalten rechts in Gold ein goldbewehrter und gekronter schwarzer Doppeladler am Spalt links funfmal von Gold und Rot geteilt in 2 in Gold ein linkssehender goldbewehrter und gekronter schwarzer Adler in 3 in Blau ein zweischwanziger gekronter goldener Lowe in 4 in Rot ein dreizinniger silberner Turm mit offenem Tor und drei 2 1 offenen Fenstern belegt mit einem Mittelschild das Stammwappen enthaltend Zwei Helme mit rechts rot silbernen und links schwarz goldenen Helmdecken auf dem rechten ein schwarzer Adlerkopf mit goldenem Schnabel auf links der Stammhelm 1 Namenstrager Bearbeiten nbsp Victor Franz von Andrian Werburg 1813 1858 nbsp Leopold von Andrian zu Werburg 1875 1951 Dieter von Andrian 1925 1992 deutscher Grafiker und Kunstler Ferdinand Anton von Andrian Werburg der erst 17 jahrige Forstcandidat starb am 6 September 1824 an den Folgen eines in der Fasanerie Aschaffenburg verabredeten Duells mit dem Wurzburger Studenten Johann Baptist Berg Die kleine Platzanlage um den Gedenkstein wird Andriansplatzchen genannt 8 Ferdinand von Andrian Werburg 1776 1851 bayerischer Regierungsprasident Ferdinand Leopold von Andrian Werburg 1835 1914 deutsch osterreichischer Geologe und Anthropologe Irmtraud von Andrian Werburg 1943 2019 Historikerin und bis 2008 Archivdirektorin im Germanischen Nationalmuseum in Nurnberg Klaus von Andrian Werburg 1930 2004 deutscher Archivar und Diplomatiker Leopold von Andrian Werburg 1875 1951 osterreichischer Schriftsteller als Leopold Andrian und Diplomat Sohn von Ferdinand Leopold Otto von Andrian Werburg 1876 1936 deutscher Verwaltungsjurist und Bezirksoberamtmann Rudolf von Andrian Werburg 1844 1919 deutscher Regierungsprasident in Niederbayern Victor Franz von Andrian Werburg 1813 1858 osterreichischer Politiker und Publizist Rainer Freiherr von Andrian Werburg 1944 ab Juni 2001 Oberpflegeamtsdirektor am Juliusspital in Wurzburg 9 Literatur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 80 81 GGT Auszug Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1859 9 Jahrgang Justus Perthes Gotha 1858 S 2 f Gothiasches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1864 14 Jahrgang Justus Perthes Gotha 1863 S 7 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1908 58 Jg Justus Perthes Gotha 1907 S 6 f Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1934 Justus Perthes Gotha 1933 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Andrian Werburg Freiherren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 287 f Digitalisat Walter von Hueck Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band 1 Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 S 87 88 ISSN 0435 2408 Christoph Franke Moritz Graf Strachwitz von Gross Zauche und Camminetz Klaus von Andrian Werburg Dorothee Muller geb de la Motte Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser Band XX Band 118 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1999 S 27 ff ISSN 0435 2408Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1972 S 87 88 a b Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon Band 1 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1859 S 80 81 Dazu und zum Folgenden Christoph Gufler Die Herren von Andrian Aufstieg Glanz und Niedergang einer Etschlandischen Adelsfamilie In ARX Zeitschrift fur Burgen und Schlosser in Bayern Osterreich und Sudtirol Hrsg Sudtiroler Burgeninstitut Bozen 2 2020 S 53 61 Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 73 74 Nr 984 a b Otto Hupp Munchener Kalender Munchen Regensburg 1922 S 28 Tiroler Landesarchiv Innsbruck Dossier von Andrian zu Wehrburg Bericht der Kommission der Adelsmatrikel in Tirol betreffend die Matrikel Eigenschaft der Familie Andrian Freiherrn von Werburg vom 24 Mai 1912 Lehensnotizen Brief des Pfarrers Carl Oberprantacher vom 21 September 1894 mit Auszugen aus dem Tauf Trauungs und Sterbebuch der Pfarre Tisens uber die Familie von Andrian Werburg 1636 1798 Danach erwiesen sich von der steirischen Linie vorgelegte Dokumente als Falschungen Dr Bernhard Peter Gopel und Deichsel Peter Burkart Gisela van Driesum Martin Kempf Peter Ziemer Bildstocke Flurdenkmale und Kreuze in Aschaffenburg Aschaffenburg 2003 S 72 79 Andrian Denkmal in der Fasanerie Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 S 648 und 818 ISBN 3 933964 04 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrian Werburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 124293670 lobid OGND AKS VIAF 57542331 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrian Werburg amp oldid 237235323