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Das Gutshaus Karow auch Herrenhaus oder Schloss genannt im zur Stadt Jerichow gehorenden Dorf Karow im ostlichen Sachsen Anhalt ist das schlossahnliche Herrenhaus des ehemaligen Rittergutes Karow beziehungsweise Carow Zur denkmalgeschutzten Anlage gehort der Gutspark Karow auch Schlosspark genannt und mehrere Nebengebaude Die gesamte Anlage liegt am sudlichen Ende des Dorfes Das Gutshaus Karow nach Suden zum Park 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerke 2 1 Gutshaus 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gutshaus Karow 2019 nach abgeschlossener SanierungIm Jahr 1574 erhielt Joachim von Byern das Rittergut Karow als Lehen Die Familie von Byern hielt Karow fur die folgenden etwa einhundert Jahre 1685 ging das Lehen auf Joachim Ernst von Grumbkow einem brandenburgischen General Staatsminister und Hofmarschall Die Familie von Grumbkow kummerte sich nur wenig um Karow In der Folge verfielen die Gebaude und das Rittergut wurde mit Schulden belastet 1708 kaufte Marquard Ludwig von Printzen fur die Summe von 27 000 Taler das Gut Karow Da dieses mit 21 680 Talern belastet war und von Printzen diese Schuldlast ubernahm musste er lediglich 5 320 Taler an von Grumbkow zahlen Marquardt Ludwig von Printzen liess auf dem Fundament eines Vorgangerbaus das barocke Gutshaus bauen 1773 starb Friedrich Wilhelm von Printzen Sohn von Marquardt Ludwig worauf dessen Tochter Elisabeth Sophie Karow mit allem Besitz erbte Diese war mit Wilhelm Friedrich von Wartensleben verheiratet Im Jahr 1793 wurde das Rittergut auf den gemeinsamen Sohn Ludwig Christian von Wartensleben ubertragen der dieses in vierzig Jahren einerseits von einer bedeutenden Schuldenlast befreite und andererseits das Gutshaus ausbauen und einen Gutspark und Alleen anlegen liess Um 1810 wurde nordlich des Guts oder Herrenhauses ein Gutsgebaude auf einem aus Feldsteinen bestehenden Fundament eines Vorgangergebaudes errichtet Von 1833 bis 1886 war Gustav Ludwig von Wartensleben Besitzer der Gutes Karow Unter ihm wurde gegen 1840 eine Brennerei ebenfalls auf Feldsteinfundament an das nordliche Gutsgebaude angebaut Die Brennerei wurde als fruhes neugotisches Bauwerk errichtet 1886 erbte Hermann Alexander von Wartensleben das Rittergut und hielt es bis 1921 Ihm zu Ehren wurde im Ehrenhof des Gutshauses ein Obelisk errichtet Er war Trager des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler und Kommendator des Johanniterordens Letzter Besitzer 1 aus der Familie von Wartensleben war schliesslich Friedrich Wilhelm von Wartensleben 1873 1954 seit 1774 im Besitz der genannten Vorfahren vormals Familienfideikommiss 2 Diesem wurde nach dem Zweiten Weltkrieg das Gutshaus samt Landereien im Zuge der Bodenreform durch die sowjetische Verwaltung enteignet Es folgte ab 1951 zunachst die Nutzung des Gutshauses als Schulhaus 1955 bis 1957 wurde das Gebaude umfassend baulich verandert Die Seitenflugel wurden teilweise abgerissen und der mittlere Flugel entkernt Die vormalige Innenausstattung ging im Zuge dessen weitgehend verloren Spater wurde das Gutshaus als Jugendclub und Kindergarten genutzt Mitte der 2000er Jahre erwarben Birgit und Heinrich Baumgartel das Gutshaus und Anwesen und mehrere Nebengebaude Seither wurden umfangreiche und wiederherstellende Sanierungsmassnahmen vorgenommen Diese wurde vorrangig mit privaten Mitteln teilweise aber auch mit Geldern des Landes und der Europaischen Union gefordert So wurde beispielsweise der ostliche Seitenflugel an historischen Vorbild orientiert wieder hergestellt Eine Dachsanierung erfolgte am Herrenhaus eine Laterne wurde wieder aufgesetzt am ehemaligen Kuhstall und der alten Brennerei 3 4 Im Gutshaus befinden sich neben der Wohnung des Besitzers Mietwohnungen und ein Kindergarten 5 Die Sanierung wird weiter betrieben Bauwerke BearbeitenGutshaus Bearbeiten nbsp Das Gutshaus Karow nach Norden mit Ehrenhof saniertem Ost und unsaniertem WestflugelDas Gutshaus ist ein dreiflugeliger und zweistockiger barocker Bau Nach Norden ist ein Ehrenhof von drei Seiten eingefasst Der Mittelflugel ist siebenachsig Drei Fensterachsen zum Hof und eine zum sudlichen Park umfassen jeweils Mittelrisalite Das Hauptportal im Hof ist zweifluglig und relativ schlicht gehalten Im oberen Stockwerk zur Hofseite sind die Fensterachsen im Risalit durch Pilaster getrennt Auffallig ist der rechteckige Giebel des hofseitigen Risalits mit bogenformigem Tympanon uber der mittleren Fensterachse In diesem Bogenfeld ist das Wappen der Familie von Wartensleben zu sehen Die Fenster des oberen Stockwerks der Risalite sind Rundbogenfenster wahrend alle weiteren Rechteckfenster sind Schmuckelemente im Mittelflugel sind die Stockwerke trennendes Gesims und Quaderputz Die Fenster sind schlicht mit Faschen umrandet die nach oben durch nachempfundene Schlusssteine bekront sind Das Gesims des Mittelflugels setzt sich im bereits durchsanierten beziehungsweise restaurierten Ostflugel fort Auffallig am Ostflugel ist sein Schweifgiebel nach Norden Der aussen noch weitgehend unsanierte Westflugel ist demgegenuber seit den Eingriffen in den 1950er Jahren weitgehend schmucklos Er weist einen einfachen Dreiecksgiebel auf Nach Westen befindet sich an ihm flugelartig abgehend ein einstockiger Anbau der Rundbogenfenster aufweist Die Sudseite des Gutshauses zeigt im gegenuber den Seitenflugeln vorspringenden Mittelbau den bereits angesprochenen einachsigen Mittelrisalit Dieser besitzt als oberen Abschluss einen Volutengiebel welcher mit zwei Putten besetzt ist Das sudliche Portal zum Park ist abermals weitgehend schlicht Eine sechsstufige breite Freitreppe fuhrt in diesen Neben Gesims und Quaderputz finden sich Ecklisenen in der sudlichen Fassade als Schmuck Die Seitenflugel haben jeweils Breiten von drei Fensterachsen Die jeweiligen ausseren oberen Fenster der Sudseite sind mit glatten Bogenfeldern uberkront Das Dach ist mit roten Biberschwanzen eingedeckt Im Dachgeschoss sind zwei schweifartig oder volutiert verzierte Dachgauben auffallig Auf dem Dachfirst thront zentral eine begehbare Laterne mit Haube und Wetterfahne Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutshaus Karow Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Oskar Kohler Gustav Wesche H Krahmer Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band V 1922 Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und grosseren Hofe der Provinz Sachsen Verzeichnis samtlicher Ritterguter und Guter bis zur Grosse von ungefahr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft des Grundsteuerreinertrages der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung der Landwirtschaftskammer zu Halle a S nach amtlichen Quellen und auf Grund unmittelbarer Angaben bearbeitet Hrsg Standardwerk fur die Land und Forstwirtschaft 3 Auflage Reichenbach sche Verlags Buchhandlung Leipzig 22 April 1922 S 36 37 slub dresden de abgerufen am 19 Oktober 2021 Hans Friedrich v Ehrenkrook Otto Reichert Friedrich Wilhelm Freiherr v Lyncker u Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Carola v Ehrenkrook geb v Hagen Jurgen v Flotow Genealogisches Handbuch der Graflichen Hauser A Uradel 1958 In Deutsches Adelsarchiv Hrsg GHdA Genealogisches Handbuch des Adels Band III Nr 18 C A Starke 1958 ISSN 0435 2408 S 477 f d nb info abgerufen am 19 Oktober 2021 Sigrun Tausche Besucher geniessen Blick uber Karow von der Laterne des Schlosses Erschienen am 12 September 2012 in Volksstimme Eingesehen am 9 Juli 2015 Informationstafel Schloss Karow Birgit und Heinrich Baumgartel Europaische Kommission Europaischer Landwirtschaftsfonds fur die Entwicklung des landlichen Raums Informationstafel Willkommen im Schlosspark Karow52 34022 12 26092 Koordinaten 52 20 24 8 N 12 15 39 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Karow Jerichow amp oldid 216517559