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U 703 war ein deutsches U Boot vom Typ VII C der Kriegsmarine das wahrend des Zweiten Weltkriegs hauptsachlich gegen die alliierten Konvois im Arktischen Ozean eingesetzt wurde Zudem unterstutzte das Boot die Erfassung von meteorologischen Daten durch das Ausbringen von Wetterbojen und die Installierung eines Wetterfunkgerat Land auf Nowaja Semlja Im Sommer 1943 rettete U 703 die uberlebenden Besatzungsmitglieder eines sowjetischen Frachters von der Insel Hopen U 703 Kriegsmarine vorheriges nachstes alle U Boote Typ VII CWerft H C Stulcken Sohn HamburgBauauftrag 9 Oktober 1939Baunummer 762Kiellegung 9 August 1940Stapellauf 16 Juli 1941Indienststellung 16 Oktober 1941Kommandanten 16 Oktober 1941 5 Juli 1943Kptlt Heinz Bielfeld 6 Juli 1943 16 September 1944Oblt z S Joachim BrunnerEinsatze 13 UnternehmungenVersenkungen 5 Handelsschiffe 29 532 BRT 1 Hilfskriegsschiff 500 BRT 1 Kriegsschiff 1 870 t Verbleib ab 25 September 1944 in arktischen Gewassern vermisst Inhaltsverzeichnis 1 Bau und technische Daten 2 Geschichte 2 1 Geleitzugschlachten 2 2 Wetterbojen 2 3 Rettungseinsatz 2 4 WFL Gerhard 3 Untergang 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBau und technische Daten BearbeitenU 703 wurde auf der Stulcken Werft in Hamburg erbaut Es wurde im Oktober 1941 in Dienst gestellt 1 Ein solches Boot hatte eine Lange von 67 m und eine Verdrangung von 865 m unter Wasser Es verfugte uber zwei Dieselmotoren die uber Wasser eine Geschwindigkeit von 17 kn ermoglichten Bei der Unterwasserfahrt trieben zwei Elektromotoren das Boot zu einer Geschwindigkeit von 7 kn an Die Artilleriebewaffnung der VII C Boote war uneinheitlich aber alle verfugten uber vier Bugtorpedorohre und ein Hecktorpedorohr Ublicherweise fuhrte ein VII C Boot 14 Torpedos mit sich Wie die meisten deutschen U Boote seiner Zeit verfugte auch U 703 uber ein bootsspezifisches Wappen Es handelte sich um die Darstellung eines fruhneuzeitlichen Segelschiffs Das Abzeichen war an beiden Seiten des U Boot Turmes angebracht und wurde auch in einer Variante von der Besatzung an Mutzen und Schiffchen getragen Ausserdem hatte das Boot den Beinamen U Zack Zack Geschichte BearbeitenAb dem 16 Oktober gehorte U 703 als Ausbildungsboot zur 6 U Flottille und unternahm unter dem Kommando von Kapitanleutnant Heinz Bielfeld Ausbildungsfahrten und Tauchtests in der Ostsee Im April 1942 wurde das Boot zu seinem ersten Kriegseinsatz nach Narvik in Norwegen abkommandiert Geleitzugschlachten Bearbeiten Auf seiner Fahrt nach Norwegen legte U 703 in Helgoland und Stavanger an bis es schliesslich am 13 April in Bergen eintraf Von hier aus startete Kommandant Bielfeld auf seine erste Feindfahrt mit diesem Boot wahrend der U 703 im Rahmen der U Bootgruppe Strauchritter auf den Nordmeergeleitzug QP 11 operierte Beim Angriff auf den Geleitzug PQ 16 gelangen Kommandant Bielfeld im Sommer 1942 zwei Versenkungen Am 26 Mai 1942 das US amerikanische Handelsschiff Syros aus dem Geleitzug PQ 16 Lage 72 583333 5 5 Im Juli war U 703 der U Bootgruppe Eisteufel zugeteilt die nach Massgabe der von Karl Donitz entwickelten Rudeltaktik den erwarteten Geleitzug PQ 17 aufspuren sollte Das Boot war eines der ersten die den Geleitzug am 2 Juli erreichten und Kommandant Bielfeld setzte Peilzeichen ab um weitere Boote gemass der Grundidee der Rudeltaktik an den Konvoi heranzufuhren um dann gemeinsam anzugreifen Das Wetter erwies sich aber als ungeeignet fur U Bootangriffe der Geleitzug wurde durch eine massive Nebelbank gedeckt und in der glatten ruhigen See fielen selbst die kleinen Silhouetten der U Boote zu sehr auf um unentdeckt an die Schiffe heranzukommen So begann der Angriff auf PQ 17 erst mit Eintreffen der deutschen Luftstreitkrafte am 4 Juli 2 Einen Tag spater versenkte Kommandant Bielfeld ein Schiff dass von der Luftwaffe beschadigt worden war und ein weiteres Am 5 Juli 1942 das britische Handelsschiff Empire Byron aus dem aufgelosten Geleitzug PQ 17 Lage 76 3 33 5 Am 5 Juli 1942 das britische Handelsschiff River Afton aus dem aufgelosten Geleitzug PQ 17 Lage 75 95 43 Bielfeld nahm einen Army Offizier der an Bord der Empire Byron gewesen war sowie den Kapitan der River Afton gefangen und versorgte die Schiffbruchigen in den Rettungsbooten mit Lebensmitteln und Frischwasser 2 Weitere Versenkungen Am 20 September 1942 schwere Beschadigung des britischen Zerstorers HMS Somali aus dem Geleitzug QP 14 Die Somali wurde von ihrem Schwesterschiff der Ashanti in Schlepp genommen Vier Tage spater kenterte der beschadigte Zerstorer in einem Sturm dabei starben alle 45 Mann der Besatzung Lage 69 15 5 Am 5 Marz 1944 das britische Handelsschiff Empire Tourist aus dem Geleitzug RA 57 Lage 73 41 22 18 Wetterbojen Bearbeiten Die Wetterbeobachtung im Nordatlantik erlaubt Ruckschlusse auf kommende meteorologische Entwicklungen im europaischen Raum Solche Wetterdaten waren demnach insbesondere fur die kriegsfuhrenden Nationen von Interesse und wurden fur militarische Planungen benotigt Auch Kriegsmarine und deutsche Luftwaffe entwickelten daher verschiedene Methoden der Wettererfassung im Nordatlantik und im Nordmeer Das Wetterfunkgerat See kurz WFS war eine verankerte Boje die selbstandig Wetterdaten erfasste und weiterfunkte Zudem war die Boje tauchfahig Wenn sie keine Daten sammelte schob sie sich an der Ankerkette nach unten bis sie abgetaucht war In regelmassigen Abstanden kam sie dann wieder an die Oberflache Zum Transport solcher WFS Bojen wurden oft Boote wie U 703 eingesetzt die uber sogenannte Oberdeckstuben verfugen also Transportbehalter in denen beispielsweise Torpedos gelagert werden konnten Am 19 Juli 1943 lief das Boot unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Brunner von Trondheim aus zu einem Wetterbojeneinsatz aus 3 Es sollten zwei Bojen ausgebracht werden eine sudlich von Gronland und eine zwischen Jan Mayen und der Bareninsel 4 Die erste Boje WFS 106 sollte in 2000 m Tiefe verankert werden Das Boot erreichte die entsprechende Position am 23 Juli Beim Ausbringen der Boje rollte die Ankerkette nicht ab so dass der Anker verloren ging Kommandant Brunner entschloss sich daher die ansonsten funktionstuchtige Boje ohne Verankerung auszusetzen Noch wahrend des Vorgangs erreichte U 703 ein Funkspruch des FdU Norwegen Rudolf Peters laut dem Brunner unverzuglich die Sudspitze der Hopen Insel anlaufen solle Am 24 Juli das Boot war bereits auf dem Weg erhielt Brunner einen Funkspruch der die Weisung spezifizierte Auf Hopen festgestellte Hutte mit drei Mannern untersuchen wenn Schiffbruchige aufnehmen wenn feindliche Station vernichten Ergebnis melden 4 Rettungseinsatz Bearbeiten nbsp Die Insel HopenUnter dem Eindruck der schweren Verluste der Nordmeergeleitzuge gegen Ende des Jahres 1942 hatten sich die Alliierten dazu entschlossen verstarkt einzeln fahrende Schiffe zu Versorgungsfahrten zwischen Reykjavik und Murmansk bzw Archangelsk einzusetzen Im Rahmen dieser Operation FB kam auch der russische Frachter Dekabrist mit 7 363 BRT zum Einsatz der im Jahr 1903 als Kriegsschiff gebaut worden war Die Dekabrist wurde am 5 November 1942 durch eine Junkers Ju 88 der I Gruppe des Kampfgeschwader 30 versenkt Die Besatzungsmitglieder konnten das sinkende Schiff in Rettungsbooten verlassen aber nur wenige von ihnen erreichten sicheres Land die Insel Hopen Hier richtete sich Kapitan Beljaev mit den Uberlebenden seiner schiffbruchigen Besatzung in zwei Hutten ein Beljaev bezog eine Hutte Husdalen im sudlichen Teil der Insel die im Jahr 1935 errichtet worden war Drei weitere Besatzungsmitglieder zwei Matrosen und eine Frau bezogen eine weiter nordlich beim Berg Johan Hjortfjellet gelegene Hutte Am 1 Mai 1943 wurde die Gruppe von einer patrouillierenden Heinkel He 100 entdeckt Die Luftwaffe flog die Insel in der Folge mehrmals an und warf Proviant ab Schliesslich erging am 24 Juli ein Funkspruch an U 703 Kontakt zu den Uberlebenden aufzunehmen Kommandant Brunner entschloss sich zunachst lediglich Kapitan Beljaev an Bord zu nehmen und die soeben erst begonnene Wetterbojen Unternehmung fortzusetzen Er liess Vitamintabletten und Proviant zuruck 5 Mit dem russischen Kapitan an Bord fuhrte U 703 dann den Einsatz fort Die zweite Boje WFS 107 wurde am 27 Juli 1943 in 200 m Tiefe verankert beide Bojen sendeten zunachst am 28 Juli erstmals und dann ab dem 2 August regelmassig Brunner steuerte dann Nowaja Semlja an wo er einen sowjetischen Marinetrawler versenkte Am 30 Juli 1943 der sowjetische Marinetrawler T 911 Lage 71 116667 51 833333 Am 3 August lief das Boot im Marinestutzpunkt Narvik ein WFL Gerhard Bearbeiten Von hier aus kehrte das Boot am 16 August zum Stutzpunkt Hammerfest zuruck wo Kommandant Brunner ein Wetterfunkgerat Land ubernahm das ursprunglich von U 737 hatte ausgesetzt werden sollen Zudem kam eine Gruppe des Wetterdienstes an Bord die das Gerat mit dem Codenamen Gerhard auf Nowaja Semlja installieren sollte Diese WFL Gerate passten im demontierten Zustand in die Torpedorohre und wurden in die Oberdeckstuben verladen Am 22 August erreichte das Boot um funf Uhr morgens das Zielgebiet in der Inostranzewa Bucht an der Westkuste der Nordinsel wo Gerhard am selben Tag installiert wurde Die Manner vom Wetterdienst wurden dann durch U 601 ubernommen das seinerseits eine geborgene Flugzeugbesatzung an U 703 ubergab Anschliessend wurde U 703 der U Bootgruppe Wiking zugeteilt und patrouillierte in der Karasee wo Kommandant Brunner ein weiteres sowjetisches Schiff versenkte Am 1 Oktober 1943 das sowjetische Handelsschiff Sergej Kirov Lage 76 8 83 866667 Am 2 Oktober erhielt Brunner die Anweisung die restlichen Uberlebenden der Dekabrist von Hopen abzuholen 6 Hier traf das Boot vier Tage spater ein Am 7 Oktober barg die Besatzung von U 703 die Frau und die zwei Manner aus der Hutte in der Mitte der Insel Einer der russischen Matrosen starb wenige Stunden spater 7 Am 10 Oktober 1943 erreichte U 703 den Stutzpunkt Narvik Untergang BearbeitenIm Fruhjahr 1944 erhielt U 703 als neue Aufgabe das Aussetzen von Wetterballons in den arktischen Gewassern Wahrend eines dieser Einsatze verschwand das Boot plotzlich um den 25 September 1944 Es hatte Narvik am 14 September zu seinem 13 Einsatz verlassen um zwei Wetterbojen WFS 133 Ernst und WFS 134 August auszusetzen Auf Grund des schlechten Wetters und des heftigen Seegangs wahrend dieses technisch anspruchsvollen Einsatzes wurde angenommen dass U 703 den widrigen Bedingungen zum Opfer fiel Auch ein Minentreffer wurde als Ursache des Verlusts von U 703 angenommen 8 Vom Boot und seiner 54 kopfigen Besatzung wurde keine Spur gefunden Die Ursache der Versenkung bleibt ungeklart 9 Literatur BearbeitenClay Blair Der U Boot Krieg Band 1 Die Jager 1939 1942 Heyne Munchen 1998 ISBN 3 453 12345 X Clay Blair Der U Boot Krieg Band 2 Die Gejagten 1942 1945 Heyne Munchen 1999 ISBN 3 453 16059 2 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 1 Die deutschen U Boot Kommandanten E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1996 ISBN 3 8132 0490 1 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 3 Deutsche U Boot Erfolge von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg u a 2001 ISBN 3 8132 0513 4 Peter Sharpe U Boat Fact File 1935 1945 Midland Publishing Leicester 1998 ISBN 1 85780 072 9 Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften 1997 S 58 a b Clay Blair Der U Boot Krieg Die Jager 1939 1942 Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1996 ISBN 3 453 12345 X Seite 743 745 Brunner war vorher Erster Wachoffizier auf U 703 und hatte das Kommando am 1 Juli ubernommen a b Franz Selinger Von Nanok bis Eismitte Meteorologische Unternehmungen in der Arktis 1940 1945 Schriften des Deutschen Schifffahrtsmuseums Band 53 Convent Verlag Hamburg 2001 ISBN 3 934613 12 8 Seite 173 Georg Hogel Embleme Wappen Malings deutscher U Boote 1939 1945 5 Auflage Koehlers Verlagsgesellschaft mbH Hamburg 2009 ISBN 978 3 7822 1002 7 S 138 in anderen Quellen durch U 354 Franz Selinger Von Nanok bis Eismitte Meteorologische Unternehmungen in der Arktis 1940 1945 Schriften des Deutschen Schifffahrtsmuseums Band 53 Convent Verlag Hamburg 2001 ISBN 3 934613 12 8 Seite 178 Paul Kemp Die deutschen und osterreichischen U Boot Verluste in beiden Weltkriegen Urbes Verlag Grafelfing vor Munchen 1998 ISBN 3 924896 43 7 S 231 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 4 Deutsche U Boot Verluste von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1999 ISBN 3 8132 0514 2 S 109 Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Deutsche U Boote 1935 1945 U 501 U 750 U Boote U 501 U 502 U 503 U 504 U 505 U 506 U 507 U 508 U 509 U 510 U 511 U 512 U 513 U 514 U 515 U 516 U 517 U 518 U 519 U 520 U 521 U 522 U 523 U 524 U 525 U 526 U 527 U 528 U 529 U 530 U 531 U 532 U 533 U 534 U 535 U 536 U 537 U 538 U 539 U 540 U 541 U 542 U 543 U 544 U 545 U 546 U 547 U 548 U 549 U 550 U 551 U 552 U 553 U 554 U 555 U 556 U 557 U 558 U 559 U 560 U 561 U 562 U 563 U 564 U 565 U 566 U 567 U 568 U 569 U 570 U 571 U 572 U 573 U 574 U 575 U 576 U 577 U 578 U 579 U 580 U 581 U 582 U 583 U 584 U 585 U 586 U 587 U 588 U 589 U 590 U 591 U 592 U 593 U 594 U 595 U 596 U 597 U 598 U 599 U 600 U 601 U 602 U 603 U 604 U 605 U 606 U 607 U 608 U 609 U 610 U 611 U 612 U 613 U 614 U 615 U 616 U 617 U 618 U 619 U 620 U 621 U 622 U 623 U 624 U 625 U 626 U 627 U 628 U 629 U 630 U 631 U 632 U 633 U 634 U 635 U 636 U 637 U 638 U 639 U 640 U 641 U 642 U 643 U 644 U 645 U 646 U 647 U 648 U 649 U 650 U 651 U 652 U 653 U 654 U 655 U 656 U 657 U 658 U 659 U 660 U 661 U 662 U 663 U 664 U 665 U 666 U 667 U 668 U 669 U 670 U 671 U 672 U 673 U 674 U 675 U 676 U 677 U 678 U 679 U 680 U 681 U 682 U 683 U 701 U 702 U 703 U 704 U 705 U 706 U 707 U 708 U 709 U 710 U 711 U 712 U 713 U 714 U 715 U 716 U 717 U 718 U 719 U 720 U 721 U 722 U 731 U 732 U 733 U 734 U 735 U 736 U 737 U 738 U 739 U 740 U 741 U 742 U 743 U 744 U 745 U 746 U 747 U 748 U 749 U 750 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 703 Kriegsmarine amp oldid 235589120