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U 546 war ein von der Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg eingesetztes U Boot vom Typ IX C 40 Das U Boot schoss bei seiner ersten Feindfahrt einen B 24 Bomber ab Am 24 April 1945 versenkte es bei seiner dritten Feindfahrt im Atlantik westlich der Azoren einen US amerikanischen Zerstorer mit 1200 t wobei 113 Besatzungsmitglieder starben Noch am selben Tag wurde es im Zuge der Operation Teardrop von anderen Zerstorern versenkt Von den 57 Besatzungsmitgliedern starben 24 wahrend 33 in US amerikanische Kriegsgefangenschaft gerieten Bei den anschliessenden mit Folter verbundenen Verhoren der acht gefangenen Offiziere konnten keine Informationen zu raketenbestuckten U Booten der Kriegsmarine ermittelt werden denn U 546 gehorte nicht zu diesen U 546 vorheriges nachstes alle U Boote Typ IX C 40Feldpostnummer M 51 791Werft Deutsche Werft Hamburg FinkenwerderBauauftrag 5 Juni 1941Baunummer 367Kiellegung 6 August 1942Stapellauf 17 Marz 1943Indienststellung 2 Juni 1943Kommandanten 2 Juni 1943 bis 24 April 1945Kapitanleutnant Paul JustFlottillen 6 Flottille Ausbildung 1 Oktober 1941 bis 31 Dezember 1941 4 Flottille2 Juni 1943 bis 31 Dezember 1943 10 Flottille1 Januar 1944 bis 9 November 1944 33 Flottille10 November 1944 bis 24 April 1945Einsatze 3 FeindfahrtenVersenkungen 1 Kriegsschiff mit 1200 t 113 Tote Abschuss eines B 24 Bombers 9 Tote Verbleib am 24 April 1945 im Nordatlantik versenkt 24 Tote 33 Kriegsgefangene Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Ausstattung 2 Mannschaft 3 Einsatze 4 Letzter Einsatz und Ende 5 Verhore der Gefangenen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBau und Ausstattung BearbeitenU 546 hatte an der Oberflache eine Wasserverdrangung von 1144 t und unter Wasser 1257 t Es war insgesamt 87 6 m lang 7 5 m breit 10 2 m hoch mit einem 68 5 m langen und 4 4 m breiten Druckkorper und hatte einen Tiefgang von 5 35 m Das in der Deutschen Werft in Hamburg Finkenwerder gebaute U Boot wurde von zwei MAN Viertakt Dieselmotoren M9V40 46 mit je 9 Zylindern und einer Leistung von 1620 kW bei Unterwasserbetrieb mit zwei Elektromotoren der Siemens Schuckertwerke mit einer Leistung von 370 kW angetrieben Es hatte zwei Antriebswellen mit zwei 1 92 m grossen Schiffsschrauben Das Boot war zum Tauchen bis in Tiefen von 150 m als regulare Tauchtiefe maximal bis zu 200 m geeignet Das U Boot erreichte an der Oberflache Geschwindigkeiten von bis zu 13 2 Knoten und unter Wasser bis zu 7 3 Knoten Aufgetaucht konnte das Boot bei 10 Knoten bis zu 13 850 Seemeilen weit fahren untergetaucht bei 4 Knoten bis zu 63 Seemeilen U 546 war mit sechs 533 mm Torpedorohren vier am Bug und zwei am Heck und 22 Torpedos einer 10 5 cm Schnellladekanone SK C 32 mit 180 Schuss Munition einer 3 7 cm FlaK SK C 30 und einer 2 cm FlaK C 30 ausgestattet U 546 war als eines von nur wenigen U Booten mit einem FuMO 61 Hohentwiel Radarsender ausgestattet der sich an der Steuerbordseite des Turms befand Zudem besass U 546 eine FuMB 26 Tunis Antenne eine Kombination aus der FuMB Antenne 24 Fliege und der FuMB Antenne 25 Cuba II zur Warnung vor feindlichem Radar Mannschaft BearbeitenDie Mannschaftsstarke des U Boots betrug 48 bis 60 Mann Bei seiner letzten Fahrt waren es 57 Mann Einsatze BearbeitenNach seiner Indienststellung diente U 546 unter dem Kommando des Kapitanleutnants Paul Just 1915 1991 ab 3 Juni 1943 in Hamburg als Ausbildungsboot und wurde ab 11 Juni 1943 in Kiel ab 1 Juli 1943 bei der 4 U Flottille in Stettin und weiteren Ostseehafen erprobt Vom 22 Dezember 1943 bis 14 Januar 1944 in Stettin und vom 15 Januar 1944 bis 21 Januar 1944 in Kiel wurde es fur die erste Feindfahrt ausgerustet Dann fuhr es zum Auftanken ins norwegische Kristiansand das am 26 Januar 1944 verlassen wurde zur ersten Feindfahrt in den Nordatlantik Hier operierte es als Teil der U Boot Gruppen Igel 1 und Hai 1 westlich von Irland und bei Island blieb aber ohne Versenkungserfolge Am 16 Februar 1944 wurde U 546 von einem alliierten Sunderland Flugboot angegriffen wodurch ein Besatzungsmitglied starb Am 17 April 1944 folgte ein Luftangriff mit neun Wasserbomben durch einen britischen Bomber Consolidated B 24 Liberator BZ800 RAF Squadron 53 H Pilot F L C Roberts der jedoch abgeschossen wurde so dass die ganze neunkopfige Besatzung starb wahrend U 546 ohne Schaden abtauchte Am 23 April 1944 lief U 546 in Lorient ein Hier wurde ihm in der Kriegsmarinewerft Lorient in der Zeit vom 23 April 1944 bis zum 15 Juni 1944 ein Schnorchel eingebaut Am 15 Juni 1944 verliess U 546 den Hafen von Lorient musste aber am 22 Juni wegen eines Schadens am Schnorchel dorthin zuruckkehren Nach drei Tagen war das U Boot wieder startklar so dass es am 25 Juni 1944 erneut auslaufen konnte Es operierte nun im Mittelatlantik vor der franzosischen Kolonialstadt Dakar wo wieder keine Schiffe versenkt werden konnten Am 6 November erreichte es Farsund und am 7 November Kristiansand um schliesslich am 11 November in Flensburg einzulaufen Das U Boot wurde im November 1944 zunachst fur Reparaturarbeiten uber Kiel nach Stettin und im Marz 1945 uber Kiel und Horten Norwegen nach Kristiansand verlegt Letzter Einsatz und Ende Bearbeiten nbsp Ein Rettungsschlauchboot mit Schiffbruchigen von U 546 treibt zwischen Kriegsschiffen der US Navy nbsp Gefangener aus U 546 an Bord der USS BogueAm 21 Marz 1945 lief U 546 aus Kristiansand zu seiner letzten Feindfahrt im Nordatlantik aus wo es als Teil der U Boot Gruppe Seewolf nordwestlich der Azoren operierte Am 24 April 1945 wurde U 546 nordwestlich der Azoren von einem Tragerflugzeug des US amerikanischen Geleittragers USS Bogue CVE 9 entdeckt und kurz darauf von den US Zerstorern USS Frederick C Davis USS Hayder USS Flaherty USS Neunzer USS Varian USS Chatelain USS Joseph C Hubbart USS Janssen USS Pillsbury und USS Keith westlich der Azoren angegriffen U 546 bemerkte den Angriff und schoss einen T5 Zaunkonig Torpedo auf den Zerstorer USS Frederick C Davis ab traf und versenkte obwohl der Zerstorer Foxer Storgerate einsetzte USS Frederick C Davis sank innerhalb von 5 Minuten Von der 192 kopfigen Besatzung der Frederick C Davis starben 113 wahrend 82 Mann von der USS Hayder 66 Mann und anderen US Kriegsschiffen gerettet wurden 37 Minuten nach dem Untergang der Frederick C Davis ortete die USS Flaherty das U Boot das nun von mehreren Zerstorern verfolgt und mit Wasserbomben bekampft wurde Kommandant Paul Just erkannte dass er gegen die Ubermacht keine Chance hatte und versuchte in einem Zickzackkurs zu entkommen wobei er zur Tauschung des Feindes Bold Tauschkorper einsetzen liess U 546 wurde jedoch von zwei Salven der Flaherty mit Hedgehog Granaten so schlimm getroffen dass es auftauchen musste und dabei sofort in das Artilleriefeuer der USS Pillsbury und mehrerer anderer Zerstorer geriet Der Turm des Bootes wurde zerstort und war nicht mehr passierbar Es gelang jedoch 33 Mann das unter Beschuss befindliche Boot durch das Dieselluk zu verlassen bis nach etwa 10 Minuten eine Explosion das Boot auseinanderriss und es sehr schnell uber den Bug sank 24 Mann der Besatzung kamen ums Leben Die 33 Uberlebenden wurden von der USS Varian als Kriegsgefangene an Bord geholt Aus der U Boot Gruppe Seewolf war U 546 das vierte Boot das im Zuge der Operation Teardrop verloren ging Die Versenkung wurde von U 805 beobachtet das entkommen konnte und sich erst am 16 Mai 1945 in Portsmouth New Hampshire den US Amerikanern ergab Mit U 881 ging am 5 Mai 1945 schliesslich noch ein funftes deutsches U Boot ohne Uberlebende im Rahmen der Operation verloren 1 Verhore der Gefangenen Bearbeiten nbsp Kapitanleutnant Paul Just als Gefangener an Bord der USS BogueKapitanleutnant Paul Just und die anderen Offiziere von U 546 wurden an Bord des Flugzeugtragers USS Bogue verhort machten aber ausser den gemass Genfer Konvention vorgeschriebenen Angaben keine Aussagen Am 27 April 1945 wurden die Gefangenen in Argentia Neufundland an Land gebracht und acht Offiziere und Spezialisten einschliesslich Just in einem Militargefangnis verhort Die US Militars furchteten einen von U Boot aus gesteuerten Angriff mit V1 Marschflugkorpern Fieseler Fi 103 oder Raketen auf Kustenstadte der USA und sie versuchten durch Folterung der Gefangenen Verprugeln und Strafexerzieren an Informationen hierzu zu gelangen Da die Offiziere von U 546 hierzu nichts wussten gelang dies nicht Ein Tagebuch eines Uberlebenden das von der Varian aus dem Wasser gefischt worden war ergab allerdings dass das U Boot nur mit Torpedos nicht jedoch mit Marschflugkorpern oder Raketen ausgestattet war Dennoch wurden die Gefangenen weiterhin gewaltsam verhort Der Kommandant der Varian Lt Cdr Leonard A Myrhe wurde zu den Verhoren hinzugezogen protestierte jedoch gegen die Behandlung der Gefangenen Daraufhin wurden diese nach Fort Hunt Virginia verlegt wo sie bei den Verhoren weiterhin geprugelt wurden Nach der Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 war Kommandant Just am 12 Mai schliesslich bereit einen Bericht uber die Einsatze von U 546 zu schreiben Hiermit endeten die Verhore und die acht Gefangenen wurden zur langerfristigen Unterbringung in Gefangenenlager gebracht was mit den ubrigen 25 Gefangenen bereits vorher geschehen war 2 Nach Beurteilung des US amerikanischen Historikers Philip K Lundeberg handelte es sich bei den Schlagen und der Folter an den Uberlebenden von U 546 um eine einmalige Greueltat die vom akuten Druck der Verhorenden schnellstmoglich Informationen uber mogliche Raketenangriffe zu erhalten motiviert gewesen sei Ahnliche Vorwurfe kamen jedoch auch auf im Zusammenhang mit den Verhoren des Kommandanten von U 873 Friedrich Steinhoff der sich deswegen am 20 Mai 1945 im Stadtgefangnis Charles Street Jail in Charlestown Boston das Leben nahm Siehe auch BearbeitenListe deutscher U Boote Liste deutscher U Boote 1935 1945 U 501 U 750Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 1 Die deutschen U Boot Kommandanten Geleitwort von Prof Dr Jurgen Rohwer Mitglied des Prasidiums der Internationalen Kommission fur Militargeschichte E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 1996 S 117 ISBN 3 8132 0490 1 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 1997 S 114 230 ISBN 3 8132 0512 6 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 3 Die deutschen U Boot Erfolge von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 2008 S 231 ISBN 978 3 8132 0513 8 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 4 Die deutschen U Boot Verluste von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 2008 S 344f ISBN 978 3 8132 0514 5 Erich Groner Dieter Jung Martin Maas Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 3 U Boote Hilfskreuzer Minenschiffe Netzleger Bernhard amp Graefe Verlag Munchen 1985 ISBN 3 7637 4802 4 Clay Blair Der U Boot Krieg Die Jager 1939 1942 Heyne Verlag 1998 S 687 ISBN 3 4531 2345 X Clay Blair Der U Boot Krieg Die Gejagten 1942 1945 Heyne Verlag 1999 S 587 724 797f ISBN 3 4531 6059 2 Philip K Lundeberg Operation Teardrop Revisited In Timothy J Runyan Jan M Copes Hrsg To Die Gallantly The Battle of the Atlantic Westview Press Boulder 1994 ISBN 0 8133 8815 5 Weblinks BearbeitenDeutsche U Boote 1935 1945 U 546 U 546 Uboat net USS Frederick C Davis DE 136 American Destroyer escort Uboat net U 546 Uboatarchive net Report on U 546 draft U 546 Uboatarchive net Action Photos U 546 Uboatarchive net POW PhotosEinzelnachweise Bearbeiten Lundeberg 1994 S 221f Lundeberg 1994 S 224f Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Deutsche U Boote 1935 1945 U 501 U 750 U Boote U 501 U 502 U 503 U 504 U 505 U 506 U 507 U 508 U 509 U 510 U 511 U 512 U 513 U 514 U 515 U 516 U 517 U 518 U 519 U 520 U 521 U 522 U 523 U 524 U 525 U 526 U 527 U 528 U 529 U 530 U 531 U 532 U 533 U 534 U 535 U 536 U 537 U 538 U 539 U 540 U 541 U 542 U 543 U 544 U 545 U 546 U 547 U 548 U 549 U 550 U 551 U 552 U 553 U 554 U 555 U 556 U 557 U 558 U 559 U 560 U 561 U 562 U 563 U 564 U 565 U 566 U 567 U 568 U 569 U 570 U 571 U 572 U 573 U 574 U 575 U 576 U 577 U 578 U 579 U 580 U 581 U 582 U 583 U 584 U 585 U 586 U 587 U 588 U 589 U 590 U 591 U 592 U 593 U 594 U 595 U 596 U 597 U 598 U 599 U 600 U 601 U 602 U 603 U 604 U 605 U 606 U 607 U 608 U 609 U 610 U 611 U 612 U 613 U 614 U 615 U 616 U 617 U 618 U 619 U 620 U 621 U 622 U 623 U 624 U 625 U 626 U 627 U 628 U 629 U 630 U 631 U 632 U 633 U 634 U 635 U 636 U 637 U 638 U 639 U 640 U 641 U 642 U 643 U 644 U 645 U 646 U 647 U 648 U 649 U 650 U 651 U 652 U 653 U 654 U 655 U 656 U 657 U 658 U 659 U 660 U 661 U 662 U 663 U 664 U 665 U 666 U 667 U 668 U 669 U 670 U 671 U 672 U 673 U 674 U 675 U 676 U 677 U 678 U 679 U 680 U 681 U 682 U 683 U 701 U 702 U 703 U 704 U 705 U 706 U 707 U 708 U 709 U 710 U 711 U 712 U 713 U 714 U 715 U 716 U 717 U 718 U 719 U 720 U 721 U 722 U 731 U 732 U 733 U 734 U 735 U 736 U 737 U 738 U 739 U 740 U 741 U 742 U 743 U 744 U 745 U 746 U 747 U 748 U 749 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