www.wikidata.de-de.nina.az
U 536 war ein deutsches U Boot vom Typ IX C das von der deutschen Kriegsmarine im U Boot Krieg wahrend des Zweiten Weltkrieges im West und Mittelatlantik eingesetzt wurde U 536 Kriegsmarine vorheriges nachstes alle U Boote Typ IX CFeldpostnummer 49 397Werft Deutsche Werft HamburgBauauftrag 10 April 1941Baunummer 354Kiellegung 13 Marz 1942Stapellauf 21 Oktober 1942Indienststellung 10 Januar 1943Kommandanten Rolf SchauenburgEinsatze 2 UnternehmungenVersenkungen keineVerbleib am 20 November 1943 durch Wasserbomben versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Technische Daten 2 Geschichte 2 1 Unternehmungen 2 1 1 Unternehmen Kiebitz 3 Versenkung 3 1 Schicksal der Uberlebenden 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseBau und Technische Daten BearbeitenDie Deutsche Werft AG in Hamburg Finkenwerder galt bei Kriegsbeginn als eine der modernsten deutschen Werften und wurde ausschliesslich mit dem Bau der Boote vom grossen Typ IX C beauftragt Ein U Boot dieser Klasse war 78 9 m lang und verdrangte 1120 m Wasser Zwei 2200 PS starke Diesel gewahrleisteten eine Uberwassergeschwindigkeit von maximal 18 3 kn das entspricht 33 9 km h Bei Unterwasserfahrt ermoglichten die zwei Elektromotoren eine Geschwindigkeit von 7 3 kn das sind 13 5 km h Der Typ IX C hatte vier Bug sowie zwei Heck Torpedorohre und fuhrte 22 Torpedos mit sich Die Deutsche Werft AG baute auch unter dem Einsatz von Zwangsarbeitern 24 Boote dieses Typs U 516 gehorte zum funften Bauauftrag der an diese Werft erging Wie die meisten deutschen U Boote seiner Zeit fuhrte auch U 536 ein bootsspezifisches Zeichen am Turm Es handelte sich um ein Wappenschild auf dem ein Besen zu sehen war der ein Schiff unter Wasser druckt bzw vom Wasser fegt 1 Geschichte BearbeitenU 536 wurde am 13 Januar 1943 der 4 U Flottille unterstellt und in Stettin stationiert In dieser Zeit unternahm Kommandant Schauenburg mit dem Boot Ausbildungsfahrten in der Ostsee zum Einfahren des Bootes und zum Training der Besatzung Am 1 Juni 1943 wurde das Boot der 10 U Flottille zugeteilt die im nordfranzosischen Atlantikhafen Lorient stationiert war Unternehmungen Bearbeiten Am 1 Juni 1943 lief Schauenburg mit seinem Boot von Kiel aus zur ersten Unternehmung von U 536 aus Das Boot patrouillierte im Mittelatlantik Durch verbesserte und ausgeweitete Uberwachung des Atlantiks durch alliierte Luft und Seestreitkrafte gelang es die U Tanker die sogenannten Milchkuhe aufzuspuren und zu zerstoren Dies erschwerte die Operationen der U Bootwaffe insbesondere der kleineren Boote vom Typ VII C die die Hauptlast der Atlantikschlacht trugen Um die aktuellen Verluste abzufedern wurde U 536 angewiesen seinen Treibstoff an den verbliebenen U Tanker U 488 abzugeben Eine gleichlautende Anweisung erging an U 170 und U 535 Mit dem Treibstoff den U 488 von den drei IX C Booten erhielt konnten zehn VII C Boote versorgt werden U 536 U 535 und U 170 traten ihrerseits gemeinsam die Ruckreise nach Lorient an Bei der Durchquerung der Biscaya wurden die drei Boote von britischen Luftstreitkraften angegriffen wobei U 535 sank und U 536 beschadigt wurde 2 Das Boot lief am 9 Juli in Lorient ein Von hier aus brach U 536 am 29 August zu seiner nachsten Unternehmung auf Unternehmen Kiebitz Bearbeiten Die zweite Unternehmung des Bootes beinhaltete die Aussicht auf einen Geheimauftrag fur diesen hatte U 536 vor dem Auslaufen in Lorient ein motorgetriebenes Schlauchboot an Bord genommen Auf dem Atlantik offenbarte Schauenburg seiner Besatzung den Grund dafur Es sollten einige kriegsgefangene U Bootoffiziere unter anderem Otto Kretschmer von der nordamerikanischen Ostkuste abgeholt werden die einen Ausbruchsversuch aus dem Kriegsgefangenenlager Bowmanville geplant hatten Ursprunglich war U 669 fur die Abholung der Fluchtigen ausersehen gewesen aber dieses Boot hatte sich nach dem Auslaufen nicht mehr gemeldet 3 Somit ging die Aufgabe an U 536 4 Der Plan trug den Decknamen Unternehmen Kiebitz und war zwischen den Gefangenen und der Marineleitung uber verschlusselte Botschaften abgesprochen worden die im sogenannten Irland Code verfasst worden waren der auf Morsezeichen und Buchstabentausch beruhte Es war allerdings dem kanadischen Marinegeheimdienst gelungen die Botschaften zu entschlusseln sowie bei der Durchsicht einiger aus Deutschland zugesandten Bucher Kartenmaterial zwischen Buchdeckel und Einband sicherzustellen Somit war die kanadische Marine nicht nur uber Kretschmers Planungen sondern auch uber Zeit und Ort des Eintreffens von U 536 informiert und versuchte dem Boot eine Falle zu stellen Das Boot erreichte den Sankt Lorenz Strom am 16 September und begann im vereinbarten Gebiet vor Pointe de Maisonnette zu kreuzen auf der Suche nach Lichtsignalen von Kretschmers Gruppe 5 Doch ein Zusammentreffen misslang aus mehreren Grunden Zum einen konnte Schauenburg nicht uneingeschrankt in dem Seegebiet patrouillieren denn er hatte die dort positionierten kanadischen Kriegsschiffe entdeckt die dort in Erwartung des Auftauchens von U 536 positioniert worden waren zum anderen gelang es den deutschen Offizieren nicht zum verabredeten Zeitpunkt zu fluchten 6 Am 27 September erkannte Schauenburg schliesslich dass er durch kanadische Seestreitkrafte an die zehn an der Zahl quasi in der Chaleur Bucht abgeriegelt war Es gelang ihm innerhalb der nachsten Tage aus dem Seegebiet zu entkommen 5 Als Reaktion auf die Meldung dass Kiebitz gescheitert sei bekam Schauenburg den Befehl in den Atlantik zuruckzukehren und gegnerische Schiffe anzugreifen Versenkung Bearbeiten nbsp Die HMCS Calgary war an der Versenkung von U 536 beteiligtAm 20 November 1943 wurde das Boot nordostlich der Azoren durch die britische Fregatte HMS Nene und die kanadischen Geleitschiffe HMCS Snowberry und HMCS Calgary versenkt 7 Die kanadischen Geleitschiffe hatten am 19 November 1943 den Schutz zweier Konvois ubernommen die von Afrika nach Grossbritannien fuhren Am Abend desselben Tages wurden deutsche U Boote entdeckt die sich daran machten die Geleitzuge SL 139 und MKS 30 anzugreifen Es handelte sich um fast 30 deutsche U Boote die allerdings aufgrund der Schutzmassnahmen keine Gelegenheit fur erfolgreiche Angriffe bekamen Im Kampf mit den Geleitschiffen konnte lediglich eine Sloop beschadigt werden wahrend sechs U Boote versenkt wurden eines davon U 536 4 U 536 wurde durch zwei Geleitschiffe die Snowberry und die Calgary aufgespurt und mit Wasserbomben angegriffen konnte sich aber der Verfolgung durch Abtauchen in eine Tiefe von 150 m zunachst entziehen Durch den Angriff der beiden kanadischen Kriegsschiffe war allerdings die Ansteuerung der Trimmzellen von U 536 beschadigt worden so dass sich Kommandant Schauenburg zum Auftauchen entschloss Als das U Boot an die Oberflache kam wurde es von der britische Fregatte HMS Nene unter so starkes und nachhaltiges Artilleriefeuer genommen dass es fast vollig zerstort wurde und sank 8 Da zuvor die Angriffe der Snowberrry und der Calgary jedoch die eigentliche Ursache des Untergangs von U 536 waren wurde die Versenkung den kanadischen Schiffen zugesprochen Schicksal der Uberlebenden Bearbeiten Es handelte sich damit um das erste U Boot im Zweiten Weltkrieg das durch eine kanadische Sicherungsgruppe versenkt wurde In Folge der Versenkung und insbesondere des konzentrierten Beschusses des sinkenden Bootes kamen 38 Besatzungsmitglieder ums Leben 17 Mann darunter Kommandant Schauenburg wurden gerettet und kamen in Kriegsgefangenschaft Die Uberlebenden wurden an Bord der Snowberry nach Plymouth gebracht Schauenburg und der Erster Offizier von Bartenwerffer wurden in London in Einzelhaft genommen und verhort Dann wurden sie zunachst nach Nordengland und schliesslich wegen der schlechten Versorgungslage im Vereinigten Konigreich war es schwierig die Kriegsgefangenen adaquat zu versorgen nach Kanada uberfuhrt Dort wurden sie zunachst im Lager Grand Ligne bei Montreal interniert und kamen dann in ein Gefangenenlager das zwischen Banff und Calgary in den Rocky Mountains eingerichtet worden war 5 Hier trafen die uberlebenden Offiziere von U 536 auf Otto Kretschmer und seine Mitgefangenen die man inzwischen aus Sicherheitsgrunden aus Bowmanville verlegt hatte Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 Siehe auch BearbeitenListe deutscher U Boote 1935 1945 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Georg Hogel Embleme Wappen Malings deutscher U Boote Koehler 5 Aufl Hamburg 2009 Seite 118 Clay Blair Der U Boot Krieg Band 2 Die Gejagten 1942 1945 Wilhelm Heyne Verlag Munchen 1998 Seite 430 Es wird angenommen dass U 669 noch in der Biscaya auf eine Seemine gelaufen und gesunken ist a b Bernard Ireland Battle of the Atlantic Naval Institute Press Annapolis 2003 ISBN 1 59114 032 3 Seite 153 a b c Melanie Wiggins Davongekommen Schicksale deutscher U Boot Fahrer im Zweiten Weltkrieg E S Mittler Verlag Lizenzausgabe Weltbild Augsburg 2009 ISBN 978 3 8289 0907 6 Seite 125 132 Terence Robertson Der Wolf im Atlantik Die Kriegserlebnisse Otto Kretschmers The golden Horseshoe Funfte Auflage Verlag Welsermuhl Welsermuhl 1969 Seite 344 347 Axel Niestle German U Boat Losses during World War II Details of Destruction Frontline Books LondonI2014 ISBN 978 1 84832 210 3 Seite 129 Paul Kemp Die deutschen und osterreichischen U Boot Verluste in beiden Weltkriegen Urbes Verlag Graefelfing bei Munchen 1997 ISBN 3 924896 43 7 Seite 164 165Deutsche U Boote 1935 1945 U 501 U 750 U Boote U 501 U 502 U 503 U 504 U 505 U 506 U 507 U 508 U 509 U 510 U 511 U 512 U 513 U 514 U 515 U 516 U 517 U 518 U 519 U 520 U 521 U 522 U 523 U 524 U 525 U 526 U 527 U 528 U 529 U 530 U 531 U 532 U 533 U 534 U 535 U 536 U 537 U 538 U 539 U 540 U 541 U 542 U 543 U 544 U 545 U 546 U 547 U 548 U 549 U 550 U 551 U 552 U 553 U 554 U 555 U 556 U 557 U 558 U 559 U 560 U 561 U 562 U 563 U 564 U 565 U 566 U 567 U 568 U 569 U 570 U 571 U 572 U 573 U 574 U 575 U 576 U 577 U 578 U 579 U 580 U 581 U 582 U 583 U 584 U 585 U 586 U 587 U 588 U 589 U 590 U 591 U 592 U 593 U 594 U 595 U 596 U 597 U 598 U 599 U 600 U 601 U 602 U 603 U 604 U 605 U 606 U 607 U 608 U 609 U 610 U 611 U 612 U 613 U 614 U 615 U 616 U 617 U 618 U 619 U 620 U 621 U 622 U 623 U 624 U 625 U 626 U 627 U 628 U 629 U 630 U 631 U 632 U 633 U 634 U 635 U 636 U 637 U 638 U 639 U 640 U 641 U 642 U 643 U 644 U 645 U 646 U 647 U 648 U 649 U 650 U 651 U 652 U 653 U 654 U 655 U 656 U 657 U 658 U 659 U 660 U 661 U 662 U 663 U 664 U 665 U 666 U 667 U 668 U 669 U 670 U 671 U 672 U 673 U 674 U 675 U 676 U 677 U 678 U 679 U 680 U 681 U 682 U 683 U 701 U 702 U 703 U 704 U 705 U 706 U 707 U 708 U 709 U 710 U 711 U 712 U 713 U 714 U 715 U 716 U 717 U 718 U 719 U 720 U 721 U 722 U 731 U 732 U 733 U 734 U 735 U 736 U 737 U 738 U 739 U 740 U 741 U 742 U 743 U 744 U 745 U 746 U 747 U 748 U 749 U 750 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 536 Kriegsmarine amp oldid 229543153