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Otto Kretschmer 1 Mai 1912 in Heidau Oberschlesien 5 August 1998 in Straubing war ein deutscher Marineoffizier Er war der erfolgreichste U Boot Kommandant im Zweiten Weltkrieg Zuletzt war er Flottillenadmiral der Bundesmarine Otto Kretschmer nach der Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz November 1940 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Vor dem Krieg 1 2 Zweiter Weltkrieg 1 3 Neuanfang 2 Bewertung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBeforderungen 1 April 1930 Offizieranwarter 9 Oktober 1930 Seekadett 1 Januar 1932 Fahnrich zur See 1 April 1934 Oberfahnrich zur See 1 Oktober 1934 Leutnant zur See 1 Juni 1936 Oberleutnant zur See 1 Juni 1939 Kapitanleutnant 1 Marz 1941 Korvettenkapitan 1 September 1944 Fregattenkapitan 12 Dezember 1958 Kapitan zur See 15 Dezember 1965 Flottillenadmiral Vor dem Krieg Bearbeiten Otto Kretschmer wurde in Heidau an der Neisse in Schlesien geboren Wahrend seiner Jugendzeit verbrachte er acht Monate in England am University College of the South West of England wo er Chemie Mathematik und Literatur studierte und die englische Sprache lernte 1 Am 1 April 1930 trat er als Seekadett in die Reichsmarine ein und durchlief eine Offiziersausbildung auf dem Segelschulschiff Niobe Danach diente er auf dem Leichten Kreuzer Emden dem Forschungsschiff Meteor und dem Leichten Kreuzer Koln Im Januar 1936 wurde er zur U Boot Flotte versetzt wo er in den Rang eines Oberleutnants zur See aufstieg Im August 1937 erhielt er das Kommando uber U 35 das zur Zeit des Spanischen Burgerkrieges vor der spanischen Kuste patrouillierte Am 1 Oktober 1937 wurde er als Oberleutnant zur See Kommandant von U 23 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten nbsp Grossadmiral Erich Raeder bei der Verleihung des Ritterkreuzes an Kapitanleutnant Otto Kretschmer August 1940Mit U 23 begann fur Kretschmer der Krieg Bis Februar 1940 konnte er auf acht Einsatzen insgesamt sieben Schiffe mit 26 249 BRT sowie den britischen Zerstorer HMS Daring 1375 ts versenken Am 18 April ubernahm Kretschmer das VII B Boot U 99 Mit diesem Boot versenkte er auf weiteren acht Feindfahrten 38 Schiffe mit 244 658 BRT darunter drei bewaffnete Hilfskreuzer Ein weiteres Schiff wurde ihm als Prise zuerkannt Am 4 August 1940 bekam er das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und am 4 November als zweiter U Boot Kommandant nach Gunther Prien das Eichenlaub zum Ritterkreuz 6 Verleihung Am 26 Dezember 1941 erhielt Otto Kretschmer als erster U Boot Kommandant die Schwerter zum Ritterkreuz 5 Verleihung 2 nbsp Kapitanleutnant Otto Kretschmer November 1940Auf seiner letzten Fahrt operierte U 99 zunachst mit U 47 Gunther Prien am 7 Marz 1941 auf das Geleit OB 293 U 47 ging bei diesem Angriff aus ungeklarter Ursache verloren U 99 konnte zwei grosse Schiffe versenken bevor es abgedrangt wurde Am 16 Marz sichtete U 110 unter Fuhrung von Kapitanleutnant Fritz Julius Lemp sudostlich von Island den Geleitzug HX 112 U 37 Nikolai Asmus Clausen U 99 und U 100 Joachim Schepke schlossen auf und bildeten ein sog Wolfsrudel welches am spaten Abend angriff U 99 konnte als einziges Boot erfolgreich in den Konvoi eindringen und funf Schiffe versenken sowie ein weiteres torpedieren Dann waren alle Torpedos verschossen und U 99 lief ab Gegen 3 00 Uhr am 17 Marz stiess es schon weitab vom Geleit auf die Zerstorer HMS Walker und HMS Vanoc Diese hatten nach langer Verfolgung gerade U 100 versenkt U 99 tauchte weg wodurch es von HMS Walker mittels ASDIC Ortung erst bemerkt wurde Nach mehreren Wasserbombenangriffen musste U 99 schwer beschadigt auftauchen Weil die Schrauben blockiert waren musste Kretschmer sein Boot aufgeben Die Besatzung ging von Bord Drei Manner darunter der L I Leitende Ingenieur Schroeder kamen ums Leben Der Rest wurde vom Zerstorer HMS Walker aufgenommen und geriet in Kriegsgefangenschaft Kretschmer wurde zunachst nach England gebracht Dort erhielt er die Nachricht uber seine in Deutschland ausgesprochene Beforderung zum Korvettenkapitan 1942 kam er nach Kanada in das Kriegsgefangenenlager Bowmanville und sollte eigentlich im August 1943 mit dem Unternehmen Kiebitz befreit werden Im Dezember 1947 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen Im August 1941 wurde das deutsche U 570 von der Royal Navy aufgebracht Im September wurden der I Wachoffizier der II Wachoffizier und der Leitende Ingenieur von U 570 im britischen Gefangenenlager Grizedale Hall inhaftiert Zu dieser Zeit war auch Kretschmer Gefangener des Lagers Den Insassen des Lagers war der Fall U 570 aus britischen Zeitungen bekannt und die drei Offiziere des Bootes wurden entgegen den Genfer Konventionen im Auftrag von Kretschmer und ohne Wissen der Wachmannschaft vor einen sogenannten Ehrenrat aus Inhaftierten gestellt der ermitteln sollte inwieweit den drei Neuankommlingen Feigheit vor dem Feind vorgeworfen werden konnte Siehe dazu den Artikel HMS Graph Neuanfang Bearbeiten nbsp Otto Kretschmer 1 Reihe 2 v r als Flottillenadmiral 1966Er studierte nach dem Krieg zunachst Rechtswissenschaft und betatigte sich als Dolmetscher Ausserdem war er Prasident des Deutschen Marinebundes 1948 heiratete er Luise Charlotte Mohnsen Hinrichs geb Bruns Bei der Aufstellung der Bundeswehr gehorte Kretschmer am 1 Dezember 1955 zu den ersten Soldaten die in den aktiven Dienst der neuen Bundesmarine traten Von Januar bis Oktober 1957 war er als Fregattenkapitan Kommandeur des 1 Geleitgeschwaders Am 1 November 1958 wurde er erster Kommandeur des Kommandos der Amphibischen Streitkrafte das er bis Januar 1962 fuhrte Nach 1962 gehorte Kretschmer zu einem NATO Kommandostab Von Juni 1964 bis Mai 1965 war er mit der Wahrnehmung der Aufgaben des Chefs des Stabes beim Befehlshaber der Seestreitkrafte der Nordsee beauftragt Anschliessend wurde er bis zu seiner Pensionierung Chef des Stabes beim NATO Befehlshaber der Seestreitkrafte Ostseezugange 3 1970 schied er als Flottillenadmiral aus dem militarischen Dienst aus Danach arbeitete er als militarischer Berater 1973 war Kretschmer in der britischen Fernsehserie Die Welt im Krieg als Zeitzeuge zu sehen Am 2 August 1998 erlitt er wahrend einer Donau Kreuzfahrt in Straubing durch einen Sturz von einer Personaltreppe schwere Kopfverletzungen an deren Folgen er drei Tage spater im Klinikum St Elisabeth verstarb 4 Seine Asche wurde der Nordsee ubergeben Bewertung BearbeitenOtto Kretschmer versenkte insgesamt 47 Schiffe mit 272 282 BRT und beschadigte funf Schiffe mit 37 965 BRT 5 Diese Zahl blieb trotz seiner fruhen Gefangennahme bis zum Ende des Krieges unerreicht Er gilt deshalb als der Tonnagekonig des Zweiten Weltkrieges Kretschmer machte im Gegensatz zu Joachim Schepke und Gunther Prien uber seine Erfolge nie viel Aufhebens und trat auch in der Propaganda kaum in Erscheinung Man nannte ihn deshalb Otto den Schweigsamen Ein recht bekannter Satz charakterisiert die Kommandanten Kretschmer Prien und Schepke wie folgt Prien sei der beruhmteste Schepke der beim Volk beliebteste und Kretschmer der erfolgreichste aller U Boot Kommandanten gewesen Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 3 Deutsche U Boot Erfolge von September 1939 bis Mai 1945 Mittler Hamburg u a 2001 ISBN 3 8132 0513 4 Bodo Herzog Admiral a D Otto Kretschmer Band 1 Der erfolgreichste U Boot Kommandant des Zweiten Weltkrieges 1939 1945 Eine preussische Legende aus Schlesien Patzwall Norderstedt 2001 ISBN 3 931533 44 1 Franz Kurowski Otto Kretschmer In Franz Kurowski Jager der sieben Meere Die beruhmtesten U Boot Kommandanten des II Weltkriegs 2 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 613 01633 8 S 111 138 Biographisches Darstellung der Feindfahrten Terence Robertson The Golden Horseshoe Preface by Admiral Sir George Creasy Evans Brothers London 1955 als Pan Taschenbuch London Sydney 1957 ISBN 0 330 10517 5 deutsch Terence Robertson Der Wolf im Atlantik Der sensationelle Bericht eines englischen Marineoffiziers uber Deutschlands erfolgreichsten U boot Kommandanten Fregattenkapitan Otto Kretschmer und seine Besatzung Weltbild Verlag Augsburg 1994 ISBN 3 89350 695 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Kretschmer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Kretschmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachkriegs Interview mit Otto Kretschmer YouTube Einzelnachweise Bearbeiten Melanie Wiggins U boat Adventures Firsthand Accounts from World War II U S Naval Institute Press 1999 ISBN 978 1 59114 958 3 S 26 englisch Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 MOV MOH DMI Nachrichten 10 1998 S 80 Nachruf der Marine Offizier Vereinigung Tragisches Ende einer Urlaubsreise Der Wolf des Atlantik starb an der Donau 86jahriger Otto Kretschmer starb nach Sturz von einer Schiffstreppe im Klinikum in Straubinger Rundschau 10 September 1998 Seite 28 u 995 comNormdaten Person GND 11937806X lobid OGND AKS VIAF 15578894 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kretschmer OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier U Boot Kommandant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 1 Mai 1912GEBURTSORT Heidau OberschlesienSTERBEDATUM 5 August 1998STERBEORT Straubing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Kretschmer Marineoffizier amp oldid 237696664