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U 873 war ein U Boot der deutschen Kriegsmarine das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde Es gehorte zum Typ IX D2 einer Klasse von Langstrecken U Booten Das U Boot konnte keine Schiffe versenken oder beschadigen und wurde am 11 Mai 1945 nach der Kapitulation der Wehrmacht der US Navy ubergeben Am 10 Marz 1948 wurde es abgewrackt Sein Kommandant Friedrich Steinhoff nahm sich am 19 Mai 1945 wahrend der Verhore das Leben U 873 vorheriges nachstes alle U Boote Das US Kustenpatrouillenschiff USCGC Argo WPC 100 eskortiert U 873 im Hafen von Portsmouth New Hampshire Typ IX D2Feldpostnummer M 50 271Werft Deschimag AG Weser BremenBauauftrag 25 August 1941Baunummer 1081Kiellegung 17 Februar 1943Stapellauf 11 November 1943Indienststellung 1 Marz 1944Kommandanten 1 Marz 1944 bis 17 Mai 1945Kapitanleutnant Friedrich SteinhoffFlottillen 4 Flottille Ausbildung 1 Marz 1943 bis 31 Januar 1945 33 Flottille1 Februar 1945 bis 14 Mai 1945Einsatze 1 FeindfahrtVersenkungen keineVerbleib am 16 Mai 1945 bei Portsmouth New Hampshire kapituliert 59 Kriegsgefangene und am 10 Marz 1948 abgewrackt Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Ausstattung 2 Mannschaft 2 1 Vorgeschichte der Besatzung 3 Einsatze 4 Behandlung der Gefangenen und Freitod des Kommandanten 5 Untersuchung der Vorwurfe durch US Navy 6 Verbleib des U Bootes 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseBau und Ausstattung BearbeitenU 873 hatte an der Oberflache eine Wasserverdrangung von 1610 t und unter Wasser 1799 t Es war insgesamt 87 6 m lang 7 5 m breit 10 2 m hoch mit einem 68 5 m langen und 4 4 m breiten Druckkorper und hatte einen Tiefgang von 5 35 m Das bei der Deschimag AG Weser in Bremen gebaute U Boot wurde von zwei MAN Viertakt Dieselmotoren M9V40 46 mit je 9 Zylindern und einer Leistung von 6620 kW bei Unterwasserbetrieb mit zwei Elektromotoren der Siemens Schuckertwerke mit einer Leistung von 740 kW angetrieben Es hatte zwei Antriebswellen mit zwei 1 85 m grossen Schiffsschrauben Das Boot war zum Tauchen bis in Tiefen von 200 m geeignet Das U Boot erreichte an der Oberflache Geschwindigkeiten von bis zu 20 8 Knoten und unter Wasser bis zu 6 9 Knoten Aufgetaucht konnte das Boot bei 10 Knoten bis zu 23 700 Seemeilen weit fahren untergetaucht bei 2 Knoten bis zu 121 Seemeilen U 873 war mit sechs 533 mm Torpedorohren vier am Bug und zwei am Heck und 24 Torpedos einer 10 5 cm Schnellladekanone SK C 32 mit 180 Schuss Munition einer 3 7 cm FlaK M42 mit 2575 Schuss Munition und einer 2 cm FlaK C 30 mit 8100 Schuss Munition ausgestattet Mannschaft BearbeitenDie Mannschaftsstarke des U Boots betrug 55 bis 60 Mann Bei seiner letzten Fahrt waren es 59 Mann Vorgeschichte der Besatzung Bearbeiten Teile der Besatzung von U 873 gehen auf die ursprungliche Besatzung des U Boots U 604 zuruck das nach schwerer Beschadigung am 11 August 1943 selbstversenkt wurde nachdem die Manner auf die U Boote U 185 und U 172 verteilt worden waren Wahrend U 185 am 24 August 1943 versenkt wurde brachte U 172 23 Mann der Besatzung von U 604 nach Lorient Zwolf der Uberlebenden von U 604 wurden Teil der spateren Besatzung von U 873 darunter der Leitende Ingenieur Oberleutnant Helmut Jurgens Obersteuermann Albert Finister Bootsmaat Peter Binnefeld und Funkmaat Georg Seitz Einsatze BearbeitenNach seiner Indienststellung gehorte U 873 unter dem Kommando des Kapitanleutnants Friedrich Steinhoff 1909 1945 im Zeitraum vom 1 Marz 1944 bis zum 31 Januar 1945 der 4 U Flottille an um die Besatzung zu schulen und das Boot zu testen Am 29 Juli 1944 wurde das U Boot bei einem Luftangriff auf Bremen beschadigt Vier Mann der Besatzung wurden verwundet und der Matrosenhauptgefreite Fritz Grusa starb im Dezember 1944 an seinen Wunden Ab dem 1 Februar 1945 wurde das Boot zur 33 U Flottille abkommandiert und lief am 17 Februar 1945 von Kiel nach Horten ab wo es am 22 Februar 1945 ankam nbsp Deutsche Kriegsgefangene von U 873 im Hafen von PortsmouthAm 21 Marz 1945 verliess U 873 Horten in Richtung Kristiansand und lief dort einen Tag spater ein Am 30 Marz 1945 lief U 873 zur ersten und letzten Feindfahrt in den Atlantik aus um als Teil der U Boot Gruppe Seewolf vor der nordamerikanischen Atlantikkuste zu operieren Nach der Kapitulation der Wehrmacht am 8 Mai 1945 kapitulierte Kommandant Steinhoff am 11 Mai 1945 mit seiner 59 kopfigen Besatzung gegenuber dem Geleitzerstorer USS Vance der das Boot durch ein Prisenkommando aufbringen liess und nach Portsmouth begleitete wo es nach fast sieben Wochen auf hoher See am 17 Mai 1945 einlief Behandlung der Gefangenen und Freitod des Kommandanten Bearbeiten nbsp Portsmouth Naval PrisonVier U Boote der ehemaligen U Boot Gruppe Seewolf trafen nach der Kapitulation hintereinander in Portsmouth ein U 805 vom Typ IX am 16 Mai U 873 am 17 Mai U 1228 am 18 Mai und U 234 vom Typ X am 19 Mai Die Besatzung von U 873 wurde zunachst im Marinegefangnis von Portsmouth verhort dann aber in den Bostoner Stadtteil Charlestown gebracht Kommandant Steinhoff und seine Besatzung mussten durch die Strassen von Boston zum Stadtgefangnis Suffolk County Charles Street Jail marschieren wobei sie von Schaulustigen vom Strassenrand aus beschimpft und mit Steinen und Mull beworfen wurden 1 Die Prisenkommandos nahmen den Gefangenen samtliche Orden und sonstigen Habseligkeiten weg Dies war ublich um an Informationen zu gelangen und mogliche Sabotage zu verhindern Nach der Genfer Konvention mussen hieruber jedoch Protokolle erstellt werden damit das Eigentum spater den Eigentumern zuruckgegeben werden kann In Portsmouth wurden die Gegenstande dagegen unter dem Gefangnispersonal als Souvenirs verteilt Jack Henry Alberti ein ziviler Vernehmungsbeamter ubernahm im Stadtgefangnis die Verhore der Gefangenen wobei er einen kraftigen Marinesoldaten damit beauftragte bei Bedarf die Gefangenen zu prugeln So geschah dies mit dem Kommandanten Steinhoff dessen Gesicht nach den Verhoren geschwollen war und eine Schnittwunde aufwies Am 19 Mai 1945 nahm sich Kapitanleutnant Friedrich Steinhoff das Leben indem er sich in seiner Zelle mit einem zerbrochenen Brillenglas und einem Stuck Draht aus seiner Dienstmutze die Pulsader am rechten Handgelenk auftrennte und so verblutete Er wurde in Fort Devens begraben Grabnummer 934 Der Inhalt der Verhore wurde geheim gehalten und der Zeuge Steinhoff war nun tot doch wurde Vermutungen aufgestellt dass es um Urantransporte mit deutschen U Booten nach Japan ging Im Gegensatz zu U 234 hatte U 873 zum Zeitpunkt seiner Kapitulation aber kein Uran an Bord 1 2 Untersuchung der Vorwurfe durch US Navy BearbeitenEine kurz darauf veranlasste Untersuchung von hochster Stelle durch die US Navy ergab in einem Bericht vom 29 Juni 1945 dass die Verteilung des Eigentums der Gefangenen unter dem Gefangnispersonal als Souvenirs ebenso wie der Einsatz von Prugel wahrend der Verhore ein erheblicher Verstoss gegen die Genfer Konvention und gegen die daran ausgerichteten Richtlinien der US Navy fur den Umgang mit Gefangenen gewesen sei Daruber hinaus habe der Zivilbeamte Jack Henry Alberti mit den Verhoren unter Zuhilfenahme des fur die Prugel eingesetzten Marinesoldaten seine Kompetenzen als Beamter weit uberschritten 3 Verbleib des U Bootes BearbeitenU 873 wurde in ein Trockendrock gebracht wo Ingenieure der Marinewerft von Portsmouth den Aufbau der U Boot Klasse IXD2 untersuchten und danach in die Marinewerft von Philadelphia Pennsylvania uberfuhrt Nach dem Krieg wurde U 873 den USA als Beute zugesprochen und nach einigen Tests am 10 Marz 1948 in New York durch die Firma Interstate Metals Corporation abgewrackt Siehe auch BearbeitenListe deutscher U Boote Liste deutscher U Boote 1935 1945 U 751 U 1000Literatur BearbeitenRainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 1 Die deutschen U Boot Kommandanten Geleitwort von Prof Dr Jurgen Rohwer Mitglied des Prasidiums der Internationalen Kommission fur Militargeschichte E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 1996 S 233 ISBN 3 8132 0490 1 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 1997 S 146 211 ISBN 3 8132 0512 6 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 4 Die deutschen U Boot Verluste von September 1939 bis Mai 1945 E S Mittler und Sohn Hamburg Berlin Bonn 2008 S 397 ISBN 978 3 8132 0514 5 Erich Groner Dieter Jung Martin Maas Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Band 3 U Boote Hilfskreuzer Minenschiffe Netzleger Bernhard amp Graefe Verlag Munchen 1985 ISBN 3 7637 4802 4 Clay Blair Der U Boot Krieg Die Gejagten 1942 1945 Heyne Verlag 1999 S 749 799 ISBN 3 4531 6059 2 Philip K Lundeberg Operation Teardrop Revisited In Timothy J Runyan Jan M Copes Hrsg To Die Gallantly The Battle of the Atlantic Westview Press Boulder 1994 ISBN 0 8133 8815 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons U 873 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche U Boote 1935 1945 U 873 U 873 Uboat net U 873 Uboatarchive net U 873 surrendered to U S forces on May 11 1945 U 873 Uboatarchive net Follow Up Regarding Irregularities Connected with the Handling of Surrendered German Submarines U 873 Uboatarchive net Foto der Mannschaft unmittelbar nach IndienststellungEinzelnachweise Bearbeiten a b Stephen D Bryen Technology Security and National Power Winners and Losers Routledge London New York 2017 S 107 Philip Henshall The Nuclear Axis Germany Japan and the Atom Bomb Race 1939 1945 Sutton 2000 S 178 James P Duffy Target America Hitler s Plan to Attack the United States Lyons Press New York NY 2006 ISBN 1 59228 934 7 S 116 und 175 Ursprungliche Quelle Irregularities Connected with the Handling of Surrendered German Submarines and Prisoners of War at the Navy Yard Portsmouth New Hampshire SecNav CNO file A16 2 3 EF30 Record Group 80 National Archives USA U 873 online einsehbar bei Uboatarchive net Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Deutsche U Boote 1935 1945 U 751 U 1000 U Boote U 751 U 752 U 753 U 754 U 755 U 756 U 757 U 758 U 759 U 760 U 761 U 762 U 763 U 764 U 765 U 766 U 767 U 768 U 771 U 772 U 773 U 774 U 775 U 776 U 777 U 778 U 779 U 791 U 792 U 793 U 794 U 795 U 801 U 802 U 803 U 804 U 805 U 806 U 821 U 822 U 825 U 826 U 827 U 828 U 841 U 842 U 843 U 844 U 845 U 846 U 847 U 848 U 849 U 850 U 851 U 852 U 853 U 854 U 855 U 856 U 857 U 858 U 859 U 860 U 861 U 862 U 863 U 864 U 865 U 866 U 867 U 868 U 869 U 870 U 871 U 872 U 873 U 874 U 875 U 876 U 877 U 878 U 879 U 880 U 881 U 883 U 889 U 901 U 903 U 904 U 905 U 907 U 921 U 922 U 923 U 924 U 925 U 926 U 927 U 928 U 929 U 930 U 951 U 952 U 953 U 954 U 955 U 956 U 957 U 958 U 959 U 960 U 961 U 962 U 963 U 964 U 965 U 966 U 967 U 968 U 969 U 970 U 971 U 972 U 973 U 974 U 975 U 976 U 977 U 978 U 979 U 980 U 981 U 982 U 983 U 984 U 985 U 986 U 987 U 988 U 989 U 990 U 991 U 992 U 993 U 994 U 995 U 996 U 997 U 998 U 999 U 1000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 873 amp oldid 235676468