www.wikidata.de-de.nina.az
U 977 war ein deutsches U Boot vom Typ VII C der Kriegsmarine Es gehorte mit U 530 zu den beiden U Booten denen es nach der deutschen Kapitulation VE Day Anfang Mai 1945 gelang vor den Alliierten nach Sudamerika zu entkommen U 977 vorheriges nachstes alle U Boote U 977 in Mar del Plata Argentinien Typ VII CFeldpostnummer 51 994Werft Germaniawerft KielBauauftrag 5 Juni 1941Baunummer 177Kiellegung 24 Juli 1942Stapellauf 31 Marz 1943Indienststellung 6 Mai 1943Kommandanten Mai 1943 Februar 1945Hans Leilich Marz August 1945Heinz SchaefferFlottillen 5 Flottille Ausbildungsboot6 Mai 1943 30 September 1943 21 Flottille Schulboot1 Oktober 1943 28 Februar 1945 31 Flottille Ausbildungsboot Frontboot1 Marz 1945 8 Mai 1945Einsatze Versenkungen keineVerbleib am 17 August 1945 in Argentinien interniert am 13 November 1946 wurde das Boot als Zielschiff bei Torpedoversuchen vor Massachusetts versenkt Inhaltsverzeichnis 1 Kommandanten 2 Geschichte 2 1 Uberfahrt nach Argentinien 3 Versenkung 4 Literarische Verarbeitung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseKommandanten BearbeitenHans Leilich wurde am 12 Februar 1918 in Pirmasens geboren dort auch am 7 Februar 1993 verstorben und trat 1937 in die Kriegsmarine ein Bei Kriegsbeginn diente er als Ausbildungsoffizier auf dem Schulschiff Schlesien dann wurde er Lehrer an der Marineschule Murwik Im Anschluss an einen U Bootkommandantenlehrgang erhielt Hans Leilich im Mai 1943 das Kommando auf U 977 Am 1 September 1944 wurde er zum Kapitanleutnant befordert Nach einigen Ausbildungsfahrten mit U 977 ubergab er das Kommando im Marz 1945 an seinen Nachfolger Heinz Schaeffer wurde am 28 April 1921 in Berlin geboren dort auch am 15 Januar 1979 verstorben und trat 1939 in die Kriegsmarine ein Von Mai 1942 bis Oktober 1943 absolvierte er vier Feindfahrten als Wachoffizier auf U 445 Nach einem U Bootkommandantenlehrgang bei der 23 U Flottille kommandierte Heinz Schaeffer ab November 1943 das Schulboot U 148 das ihm bis zum 15 Dezember 1944 unterstand Im Dezember 1943 wurde Heinz Schaffer zum Oberleutnant zur See befordert Im Marz 1945 ubernahm er das Kommando auf U 977 Geschichte BearbeitenU 977 gehorte ab Mai 1943 der 5 U Flottille an die in Kiel stationiert war 1 In dieser Zeit unternahm Kommandant Leilich mit dem Boot Ausbildungsfahrten in der Ostsee zum Training der Besatzung Wahrend dieser Fahrten kollidierte U 977 dreimal mit anderen Schiffen Die letzte Kollision beschadigte den Druckkorper des Bootes so schwer dass die Ausbildung abgebrochen wurde U 977 war fortan nicht mehr fur den Fronteinsatz vorgesehen sondern wurde als Schulboot verwendet 2 nbsp Route und Stationen von U 977 Auslaufen in Kiel Ende April 1945 1 Zwischenstation in Norwegen 2 Mai 1945 2 Kriegsende 8 Mai 1945 3 Absetzen der Ruckkehrwilligen und Beginn der Tauchfahrt 10 Mai 1945 4 Ende der Tauchfahrt und Anlaufen der Kapverdischen Inseln Juli 1945 5 Ankunft in Mar del Plata Argentinien 17 August 1945 6 Nach langerer Werftliegezeit in deren Verlauf das Boot auch mit einem Schnorchel ausgestattet wurde erhielt U 977 zum 1 Marz 1945 wieder den Status als Ausbildungsboot und kam zur 31 U Flottille einer Ausbildungsflottille die in Hamburg stationiert war 2 Als der neue Kommandant feststellte dass die Batterien des Bootes nur noch uber 70 der Kapazitat verfugten bemuhte er sich darum diese austauschen zu lassen Dies wurde wegen Materialknappheit abgelehnt 2 Von Hamburg und Kiel aus unternahm Kommandant Schaeffer Ausbildungsfahrten um Boot und Besatzung auf den Fronteinsatz vorzubereiten Nach einer Verlegungsfahrt von Kiel uber Horten nach Kristiansand brach U 977 am 2 Mai 1945 zu seiner ersten Unternehmung in das Seegebiet vor Norwegen auf 3 Uberfahrt nach Argentinien Bearbeiten Bei Bekanntwerden der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht liess Kommandant Heinz Schaeffer uber das weitere Vorgehen abstimmen Von der 48 kopfigen Besatzung stimmten 30 fur eine Flucht nach Argentinien zwei weiteren ware Spanien lieber gewesen aber sie blieben an Bord 16 Unteroffiziere von denen die meisten verheiratet und Familienvater waren wollten nach Hause Sie wurden am 10 Mai 1945 gegen 3 Uhr vor der Insel Holsnoy bei Bergen Norwegen in Schlauchbooten ausgesetzt und danach an Land mit der Meldung Boot auf Mine gelaufen und gesunken als einzige Uberlebende von U 977 registriert Somit wurde das Boot auf der Verlustliste eingetragen Da die alten erfahrenen Unteroffiziere fehlten wurde fur die verbliebene Mannschaft aus Matrosen und Unteroffizieren schon jedes Alarmtauchen zum Risiko So kam es dass der erste Wachoffizier bei einem Alarmtauchen vergass das Sehrohr einzuziehen Weil die Drahtseile dem Druck in 100 Metern Tiefe nicht mehr standhielten fiel das Periskop ungebremst durch seinen Schacht auf das Deck wobei seine Prismen beschadigt wurden Das zweite Sehrohr diente ausschliesslich fur Angriffe in der Dunkelheit und war zum Einsatz bei Schnorchelfahrt wo begleitendes Spahen durchs Sehrohr eigentlich unerlasslich war viel zu kurz Die Fluchtroute fuhrte von Norwegen ausgehend zwischen Island und Schottland vorbei uber die Kapverdischen Inseln und anschliessend uber den Atlantik bis nach Mar del Plata in Argentinien wo das Boot am 17 August 1945 14 Wochen bzw dreieinhalb Monate nach Kriegsende eintraf Dabei fuhr U 977 fur 66 Tage ununterbrochen getaucht tagsuber auf 50 m Tiefe und nachts mit Schnorchel 14 Meter unter der Wasseroberflache Dabei gab es wahrend der nachtlichen Fahrtabschnitte fur die Dieselmotoren sowie fur die Besatzung Frischluft von der Schnorchelanlage Der Kommandant erlaubte wahrend der Schnorchelfahrt sogar jeweils kleinen Gruppen im Dieselraum zu rauchen In den ubrigen Zeiten der rein elektrischen Tauchfahrt ohne Schnorcheleinsatz musste man aber mit der im Bootskorper eingeschlossenen nicht erneuerbaren Atemluft auskommen Nach den 66 Tagen fuhr U 977 nachts aufgetaucht und nur noch tagsuber getaucht Nach einer gewissen Zeit im Atlantik stellte man fest dass das Tauchen nicht notwendig war Man tarnte bei den seltenen Sichtkontakten mit anderen Schiffen das U Boot als kleinen Kohledampfer wobei der Kamin aus Blechdosen bestand und der Rauch mit olgetrankten Lappen erzeugt wurde nbsp Brasilianischer Geschutzter Kreuzer Bahia Aufnahme vor 1914Nach 100 Tagen Fahrt erreichte U 977 am 17 August 1945 die argentinische Kuste Die Mannschaft wurde in Mar del Plata interniert Die Sowjetunion lancierte den Verdacht an Bord von U 977 waren Adolf Hitler Eva Braun und deren nachste Getreuen gewesen und dann an Land gebracht worden Auch der zunachst erhobene Vorwurf der Torpedierung des brasilianischen Kreuzers Bahia der nach einer mysteriosen Explosion am 4 Juli 1945 unterging konnte widerlegt werden 2002 wurde behauptet uber 50 ranghohe Nazis seien mit U Booten nach Argentinien gelangt 4 Versenkung Bearbeiten nbsp U 977 wurde von dem US amerikanischen U Boot USS Atule bei einem Torpedoversuch versenktAm Ende wurde U 977 wie auch seine Besatzung an die USA ausgeliefert Am 13 November 1946 wurde das Boot als Zielschiff bei Torpedoversuchen vom U Boot Atule an der Ostkuste der Vereinigten Staaten vor Massachusetts versenkt Literarische Verarbeitung BearbeitenEinige Jahre nach dem Krieg veroffentlichte der letzte Kommandant des Bootes Heinz Schaeffer einen Bericht uber seine Zeit in der U Bootwaffe der auch eine ausfuhrliche Beschreibung der letzten Fahrt von U 977 beinhaltete Schaeffer thematisierte hierbei Draufgangertum und Abenteuerlust 5 Nach eigenen Angaben sei das Abfassen des Textes durch damalige Zeitungsberichte und sonstige Veroffentlichungen die behaupteten U 977 habe hohe Funktionare des Dritten Reiches nach Sudamerika gebracht motiviert gewesen 2 Das Buch U 977 Geheimfahrt nach Sudamerika erschien 1950 im Wiesbadener Limes Verlag und erlebte 1975 eine zweite Auflage Im Jahr 1952 erschienen englischsprachige Ausgaben in London und New York und eine franzosischsprachige in Paris 1977 wurde das Buch ins Finnische ubersetzt Der Verlag Buch und Welt in Klagenfurt legte das Buch bis 1984 zwei weitere Male neu auf Zudem erlebte es zwischen 1976 und 1988 zehn weitere Auflagen im Munchener Wilhelm Heyne Verlag Unter dem Titel 66 Tage unter Wasser Die geheimnisumwobene U Boot Fernfahrt nach Argentinien erschien eine gekurzte Ausgabe des Textes als Landser Grossband 6 Obwohl es Schaeffers selbsterklartes Ziel gewesen war den Geruchten um eine Art von geheimer Mission zur Uberfuhrung ranghoher Nazis deren Vermogenswerten oder sonstiger Devotionalien nach Sudamerika oder gar zu einer Basis in der Antarktis zu verbringen mit der Veroffentlichung wirksam entgegenzutreten kamen solche Geruchte immer wieder auf 2 Siehe auch BearbeitenListe deutscher U Boote 1935 1945 U 234Literatur BearbeitenJanusz Piekalkiewicz Seekrieg 1939 1945 Sudwest Verlag Munchen 1980 ISBN 3 517 00703 X Weblinks BearbeitenBericht der U S Navy Die Mar von Hitlers Tauchgang bei einestages Geister Konvoi Nichts mit Selbstmord zu tun In Der Spiegel 36 1950 vom 6 September 1950Einzelnachweise Bearbeiten Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 S 388 a b c d e Clay Blair Der U Boot Krieg Band 2 Die Gejagten 1942 1945 Heyne Munchen 1999 ISBN 3 453 16059 2 S 783 785 Rainer Busch Hans Joachim Roll Der U Boot Krieg 1939 1945 Band 2 Der U Boot Bau auf deutschen Werften E S Mittler und Sohn Hamburg u a 1997 ISBN 3 8132 0512 6 S 534 Juan Salinas Carlos de Napoli Ultramar Sur La fuga en submarinos de mas de 50 jerarcas nazis a la Argentina Coleccion Biografias y Documentos Grupo Editorial Norma Buenos Aires 2002 ISBN 987 545 075 8 Ultramar Sul A ultima operacao secreta do Terceiro Reich A fuga submarina de dirigentes nazistas para a Argentina e o afundamento do cruzador Bahia Civilizacao Brasileira Rio de Janeiro 2010 ISBN 978 85 200 0915 4 Michael L Hadley Der Mythos der deutschen U Bootwaffe E S Mittler amp Sohn Hamburg 2001 ISBN 3 8132 0771 4 S 143 Jurgen Schlemm Der U Boot Krieg 1939 1945 in der Literatur Eine kommentierte Bibliographie Elbe Spree Verlag Hamburg u a 2000 ISBN 3 931129 24 1 S 76 77 Deutsche U Boote 1935 1945 U 751 U 1000 U Boote U 751 U 752 U 753 U 754 U 755 U 756 U 757 U 758 U 759 U 760 U 761 U 762 U 763 U 764 U 765 U 766 U 767 U 768 U 771 U 772 U 773 U 774 U 775 U 776 U 777 U 778 U 779 U 791 U 792 U 793 U 794 U 795 U 801 U 802 U 803 U 804 U 805 U 806 U 821 U 822 U 825 U 826 U 827 U 828 U 841 U 842 U 843 U 844 U 845 U 846 U 847 U 848 U 849 U 850 U 851 U 852 U 853 U 854 U 855 U 856 U 857 U 858 U 859 U 860 U 861 U 862 U 863 U 864 U 865 U 866 U 867 U 868 U 869 U 870 U 871 U 872 U 873 U 874 U 875 U 876 U 877 U 878 U 879 U 880 U 881 U 883 U 889 U 901 U 903 U 904 U 905 U 907 U 921 U 922 U 923 U 924 U 925 U 926 U 927 U 928 U 929 U 930 U 951 U 952 U 953 U 954 U 955 U 956 U 957 U 958 U 959 U 960 U 961 U 962 U 963 U 964 U 965 U 966 U 967 U 968 U 969 U 970 U 971 U 972 U 973 U 974 U 975 U 976 U 977 U 978 U 979 U 980 U 981 U 982 U 983 U 984 U 985 U 986 U 987 U 988 U 989 U 990 U 991 U 992 U 993 U 994 U 995 U 996 U 997 U 998 U 999 U 1000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title U 977 amp oldid 232703476