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Bei der Tulpenmanie auch Tulipomanie Tulpenwahn Tulpenblase Tulpenfieber oder Tulpenhysterie niederlandisch tulpenwoede tulpengekte oder bollengekte handelt es sich um eine Periode im Goldenen Zeitalter der Niederlande in der Tulpenzwiebeln zum Spekulationsobjekt wurden Broschure uber die Tulpenmanie in den Niederlanden gedruckt 1637Zeitgenossisches Aquarell 17 Jahrhundert einer Tulpe der Sorte Semper Augustus Norton Simon Museum in PasadenaTulpen waren seit ihrer Einfuhrung in die Niederlande in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts ein Liebhaberobjekt Sie wurden in den Garten der sozial gehobenen Schichten des gebildeten Burgertums der Gelehrten und der Aristokratie kultiviert Zu den auf Tauschhandel gegrundeten Beziehungen dieser Liebhaber kam zum Ende des 16 Jahrhunderts der kommerzielle Handel mit Tulpen hinzu In den 1630er Jahren stiegen die Preise fur Tulpenzwiebeln auf ein vergleichsweise extrem hohes Niveau bevor der Markt zu Beginn des Februars 1637 abrupt einbrach 1 Die Tulpenmanie wird als die erste relativ gut dokumentierte Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte angesehen 2 Sie wird auch metaphorisch zur Charakterisierung anderer anscheinend irrationaler und riskanter Finanzentwicklungen gebraucht 3 Die Deutungen uber den Anlass den Verlauf und die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen der Tulpenmanie gehen auseinander Fur die traditionelle Lesart der Ereignisse und Auswirkungen die sich schon in der zeitgenossischen Kritik findet und von spateren Interpretationen aufgegriffen wurde waren in den Handel mit Tulpen in den 1630er Jahren grosse Teile der niederlandischen Bevolkerung bis in die untersten Gesellschaftsschichten involviert Der rasche Preisverfall habe demgemass den Ruin vieler Beteiligter bedeutet und der niederlandischen Wirtschaft insgesamt einen schweren Schaden zugefugt Andere Lesarten bemuhen sich den Preisanstieg und Preisverfall von Tulpen im Lichte der Markteffizienzhypothese nicht als irrationale und singulare Manie darzustellen kehren institutionelle Ursachen fur die Blase hervor und relativieren die gesamtwirtschaftliche Relevanz Inhaltsverzeichnis 1 Bedingungen 1 1 Tulpenliebhaberei in den Niederlanden 1 2 Tulpenzucht 1 3 Organisation des niederlandischen Tulpenhandels 2 Daten und Verlauf 2 1 Tulpenpreise 2 2 Verlauf 3 Erklarungen 3 1 Traditionelle Deutungen 3 2 Marktrationale Erklarung 3 3 Institutionelle Erklarung 3 4 Historische Erklarung nach Anne Goldgar 4 Rezeption in der Kunst und Literatur 5 Literatur 5 1 Popularwissenschaftliche Uberblicke 5 2 Wissenschaftliche Untersuchungen 5 3 Belletristische Werke 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBedingungen BearbeitenTulpenliebhaberei in den Niederlanden Bearbeiten Das Zentrum der Artenvielfalt der Pflanzengattung Tulpen Tulipa liegt im sudostlichen Mittelmeerraum 4 Von den Persern ubernahmen die Turken die Kultivierung der Tulpen im 15 Jahrhundert Im Osmanischen Reich galt sie als eine der edelsten Blumen und wurde spatestens im 18 Jahrhundert in grossen Mengen in den Garten des Sultans gepflanzt 5 6 Aus dem Osmanischen Reich gelangten Tulpen um 1555 60 uber Konstantinopel heute Istanbul nach Wien 7 Wahrscheinlich importierte erstmals Ogier Ghislain de Busbecq ein flamischer Edelmann und Botschafter von Kaiser Ferdinand I am Hofe Suleyman I Tulpensamen und zwiebeln Von ihm hat sich auch eine der fruhesten moglicherweise sogar die erste angefertigte Beschreibung eines Westeuropaers von einer Tulpe uberliefert In einem Brief vom 1 September 1555 gab er ihr den Namen Tulipan 8 9 Auch auf anderen Wegen etwa aus Sudeuropa oder im Zuge des Handels mit der Levante gelangten Tulpen nach Mitteleuropa 10 1559 sah der Schweizer Gelehrte Conrad Gessner im Garten des Augsburger Bankiers Johannes Heinrich Herwarth eine rote Tulpe die er als Tulipa Turcarum beschrieb 11 Die Einfuhrung der Tulpe leitete in der Gartenkultur die sogenannte orientalische Periode ein in der neben Tulpen auch Hyazinthen und Narzissen Eingang in die westeuropaischen Garten fanden und sich dort grosser Wertschatzung erfreuten nbsp Holzschnitt einer Tulpe Tulpa serotina flava aus einem separaten Anhang Pflanzen aus Thrakien zu Clusius Werk uber die Flora Spaniens 12 Der flamische Botaniker Carolus Clusius seit 1573 Prafekt des Kaiserlichen Heilkrautergartens Hortus botanicus medicinae in Wien kultivierte Tulpen ab 1574 in grossem Stile Im Garten Maximilians II liess er Zwiebeln und Samen auspflanzen bzw aussaen 13 In der Folgezeit wurden bluhende Tulpen unabhangig voneinander in Brussel 1577 in Leiden 1590 in Breslau 1594 und in Montpellier 1598 beschrieben 14 Nach einer Station in Frankfurt am Main wurde Clusius 1593 zum Professor fur Botanik in Leiden berufen und stand dort dem Hortus botanicus vor 15 16 Wie bereits in Frankfurt und in Wien war Clusius in Leiden ein wichtiger Punkt in einem Netzwerk an Blumenliebhabern den liefhebbers Sie waren durch ihren gehobenen gesellschaftlichen Rang ihre humanistische Bildung und ihre Wertschatzung fur Pflanzen miteinander verbunden Im exklusiven Zirkel dieser Enthusiasten mischten sich Vertreter verschiedener sozialer Kreise Zu den Blumenliebhabern zahlten Gelehrte gebildete und wohlhabende Burger Apotheker Arzte Notare Handler Advokaten sowie Adlige fur welche alle der Umgang mit Pflanzen keine Landwirtschaft sondern eine Liebhaberei war 17 Tulpen wurden aufgrund mehrerer Eigenschaften geschatzt Sie waren neu exotisch exklusiv dekorativ und anspruchsvoll 18 Um ihre Begeisterung fur die Blumenzucht und liefhebberij zu pflegen legten Amateure private Garten an und besuchten sich gegenseitig in diesen um sich uber die Kultivierung der neuen Sorten auszutauschen und die jeweiligen Exemplare in Augenschein zu nehmen Befordert wurde die Anlegung privater Garten durch das Wachstum der hollandischen Stadte jenseits der Stadtmauern So wurden beispielsweise die Hauser die in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts an den Kanalen der Amsterdamer Herengracht Keizersgracht und Prinsengracht gebaut wurden mit ruckwartigen Garten konzipiert In anderen Stadten wie in Haarlem legte man Garten ausserhalb der Stadtmauern an In diesen Garten wurden nicht mehr nur Heil und Nutzkrauter gezogen sondern die Garten dienten auch der Kultivierung neuer Pflanzenarten wie Tulpen So enthielt der Hortus botanicus in Leiden der vor allem fur Pflanzen zur medizinischen Verwendung angelegt wurde bei Clusius Tod mehr als 600 Tulpenzwiebeln mit denen keinerlei medizinische Wirkung verbunden wurde 19 Manche Blumenliebhaber spezialisierten sich auf das Sammeln und die Zucht von Tulpen die in den Beeten mit grosszugigem Abstand zueinander einzeln wuchsen 20 Ausdruck fand die gesteigerte Wertschatzung und Bekanntheit fur Blumen in den Stillleben wie sie in dieser Periode etwa von Ambrosius Bosschaert d A Balthasar van der Ast und Roelant Savery gemalt wurden In manchen dieser Werke taucht die Tulpe in Verbindung mit anderen Gegenstanden als Symbol der Vanitas auf Die kurze Bluhdauer von April bis Juni und das zeitige Vergehen der Pflanzen nach der Blute machten die Tulpen so eine Lesart dieser Bilder zum Memento mori Tulpen wurden auch in Wunderkammern gesammelt Diese Kollektionen waren im Prinzip unterteilt in naturalia und artificialia Jedoch wurden in der Praxis in der Natur vorkommende und menschgemachte Objekte zusammengesammelt und ausgestellt Beispielsweise gehorte zum Hortus botanicus in Leiden auch eine Galerie das Ambulacrum in der die Raritatensammlung des Barent ten Broecke d A Bernardus Paludanus untergebracht war Tulpenzwiebeln und Bilder von Tulpen fanden sich in diesen Kunst und Naturalienkabinetten neben Kunstwerken und anderen raren und wertvollen Dingen wie Strausseneiern Narwalhornern seltenen Mineralien und Muscheln 21 Manche Autoren wie der Sieur de La Chesnee Monstereul gingen so weit die Tulpe zu den artificialia und nicht zu den naturalia zu zahlen weil in den Tulpenzuchtungen naturliche und menschliche Faktoren zusammenkamen 22 Das Sammeln von Tulpen und anderen Raritaten wurde bereits zu Beginn des 17 Jahrhunderts in den Niederlanden kritisch begutachtet In seiner 1614 erschienenen polemischen Sammlung von Emblemen Sinnepoppen Sinnspruche Amsterdam 1614 vergleicht Roemer Visscher den Eifer der Sammler von Muscheln mit dem der Sammler von Tulpen In zwei aufeinander folgenden Blattern zeigt er zum einen exotische Muscheln unter dem Titel Tis misselijck waer een geck zijn gelt aen leijt Es ist verruckt fur was ein Narr sein Geld ausgibt zum anderen Tulpen unter der Uberschrift Een dwaes en zijn gelt zijn haest ghescheijden Ein Narr und sein Geld sind eilends geschieden Die Tulpenliebhaber unterhielten ihre Beziehungen durch den Tausch nicht den Verkauf von Tulpen Ihre Reputation beruhte auf Kennerschaft Ehrlichkeit Verlasslichkeit und der Bereitschaft Wissen und Guter bereitwillig zu tauschen 23 Jedoch bedingte die hohe Wertschatzung und Seltenheit der Tulpen auch dass sie zu einem finanziell kostbaren Gut wurden Dies zeigt sich etwa in den Diebstahlen von Tulpenzwiebeln So wurde Clusius allein 1569 zweimal bestohlen und ihm wurden dabei uber 100 Tulpen entwendet 14 Zu der Kultur der Blumenliebhaber trat der kommerzielle Handel mit Blumen Seit mindestens der Mitte der 1570er Jahre wurden seltene Pflanzen und Blumen gehandelt Clusius berichtet beispielsweise von Handlern die 1576 Schneerosen in Wien verkauft hatten Zu den etablierten Amateuren und ihren Tauschgeschaften kamen neue Akteure hinzu die mit Blumen kommerziell handelten rhizotomi Wurzelschneider wie Clusius sie nannte 24 Es finden sich aber auch Belege dass die liefhebbers selbst und nicht nur neu dazukommende Handler aktiv an der Kommodifizierung der Tulpen teilgehabt haben und Tulpen sowohl kauften als auch verkauften 25 Tulpenzucht Bearbeiten Die Seltenheit von Tulpen begrundete sich nicht nur in ihrer klimabedingten Anfalligkeit fur Krankheiten und Faulnis Auch die bevorzugte Art der Vermehrung setzte einer massenhaften Verbreitung Grenzen Zwar konnen Tulpen uber Samen verbreitet werden doch benotigt in dieser Form das Heranwachsen einer bluhfahigen Pflanze sieben bis zehn Jahre Daher erfolgte die Vermehrung vegetativ mittels Tochterzwiebeln Als Geophyten bilden Tulpen in der Erde geschutzte Zwiebeln aus um den Winter zu uberdauern und im nachsten Fruhjahr erneut auszutreiben Nach der Blute wachsen im Fruhjahr bis zum Sommer an den Mutterzwiebeln Tochterzwiebeln die nach der Blute gerodet werden konnen Sie existieren dann als eigenstandige bluhfahige Exemplare Die Mutterzwiebeln werden nach der Blute mit den gebildeten Tochterzwiebeln den Sommer uber aus der Erde genommen und erst im September bzw Oktober wieder eingepflanzt wo sie bis zur nachsten Blute uberwintern 26 nbsp Fruhling Ausschnitt Pieter Brueghel d J 1635 Privatsammlung Dargestellt sind Gartenarbeiten zur Zeit der Tulpenmanie In den Beeten sieht man die bluhenden Tulpen In den Niederlanden trieben die Zuchter und Sammler neben der mengenmassigen Vergrosserung des Tulpenbestandes zudem die Zucht von Sorten voran Das Wissen uber die korrekte Bestellung und Pflege der Pflanzen wurde sowohl in Abhandlungen von Botanikern wie Rembert Dodoens und Matthias de L Obel als auch in popularen Schriften wie Emanuel Sweerts Florilegium oder Crispijn van de Passes d J Hortus floridus verbreitet 27 Tulpen wurden wegen ihrer spontanen Farb und Formwechsel und der dadurch erzielten unzahligen Varianten geschatzt 28 In der Zeit zwischen 1630 und 1650 kannte man rund 800 namentlich unterschiedene Tulpensorten 29 Die in der Zucht entstandenen Cultivare wurden in Gruppen klassifiziert Unter die Couleren zahlten beispielsweise alle einfarbigen roten gelben und weissen Tulpen die Rozen zeigten eine violette bzw lila Farbung auf weissem Grund wahrend zu den Bizarden alle Tulpen gerechnet wurden die eine rote braune oder violette Farbung auf gelbem Grund aufwiesen 30 Die gemusterten Blutenblatter das Brechen sind Resultat des Tulpenmosaikvirus das von Blattlausen ubertragen wird und uber infizierte Tochterzwiebeln weitergegeben werden kann Dementsprechend unberechenbar und selten waren erfolgreiche Zuchtlinien insbesondere deshalb weil der Grund fur die plotzliche Farbanderung den damaligen Zuchtern unbekannt war er wurde erst 1924 gefunden und weil die gebrochenen Tulpen schwacher und anfalliger sowie in ihrem Farbmuster weniger konstant waren als gesunde Tulpen 31 32 Auch wenn den Zuchtern der Grund der Farbvariationen unbekannt war suchten sie nach Wegen Tulpen gezielt zu brechen Beispielsweise wurden zwei Halften verschiedener Zwiebeln zusammengebunden Tulpenzwiebeln wurden mit Tinte getrankt oder Taubenmist wurde auf dem Gartenboden verbrannt 33 Die Wertschatzung fur Tulpen in den Niederlanden druckt sich in ihrer Benennung aus So finden sich zahlreiche Tulpen mit den Namensbestandteilen Admirael und Generael was den hochsten in dieser Zeit erreichbaren gesellschaftlichen Positionen entspricht Zum Beispiel hiess eine der Tulpen des Zuchters Francesco Gomes da Costa Admirael da Costa oder die Sorten Admirael van Enkhuizen bzw Generael der Generaels van Gouda kamen aus Enkhuizen bzw Gouda Zudem gab es Anspielungen auf kostbare Materialien z B Goude Laeckens Goldstoff oder bekannte Figuren der klassischen Antike z B Schoone Helena Schone Helena 34 Auch wurden zur Bezeichnung von Tulpensorten haufig Anleihen bei anderen in den Wunderkammern gezeigten Gegenstanden gemacht So finden sich Hinweise zu Sorten mit den franzosischen bzw niederlandischen Namen Agaat Achat Morillon ungeschliffener Smaragd Ghemarmerde marmoriert oder Marquetrine Marketerie 35 Es waren besonders die mehrfarbig geflammten gestrichelten gestreiften geranderten oder gesprenkelten Tulpen die im Zentrum der Spekulationsgeschafte der Tulpenmanie standen Die meisten dieser Sorten sind mittlerweile ausgestorben So ist von der damals wertvollsten Tulpe Semper Augustus der immer Erhabene kein Exemplar erhalten weil in jungerer Zeit mit dem Tulpenmosaikvirus befallene Pflanzen von den Zuchtern vernichtet werden damit sie nicht den gesamten Bestand infizieren Organisation des niederlandischen Tulpenhandels Bearbeiten Zwiebeln wurden wahrend der Pflanzzeit in den Sommermonaten gehandelt Die gerodeten Zwiebeln wurden dabei in Spotmarkten verkauft Der Handel mit Tulpen liess sich nicht auf diese kurze Periode beschranken Die Handler gingen dazu uber auch solche Zwiebeln zu kaufen und zu verkaufen die sich noch in der Erde befanden und erst spater nach der Blute ausgegraben werden konnten Die in diesen Transaktionen getatigten Borsen bzw Terminkontrakte konnten notariell beglaubigt werden oder wurden inoffiziell auf Papierstreifen coopcedulle festgehalten 36 37 Gelegentlich bedienten sich die beiden Handelsparteien eines Vermittlers seghsman zur Aushandlung der Kaufbedingungen Die Bezahlung der Tulpen war gewohnlich dann fallig wenn die Zwiebeln nach der Blute aus der Erde genommen und ubergeben wurden Als Konsequenz entwickelte sich der Tulpenhandel zum Spekulationsgeschaft da niemand in der Lage war verbindliche Aussagen daruber zu treffen wie die gehandelten Tulpen aussehen noch ob sie in der neuen Saison uberhaupt bluhen wurden Aufgrund dieser unklaren Handelsgrundlage wurde das Geschaft mit Tulpen auch als windhandel bezeichnet 38 Zum Zwecke der Veranschaulichung des zu erwartenden Aussehens einer Tulpe gaben die Zuchter und Handler Kupferstiche Aquarelle und Gouachen von Tulpensorten in Auftrag und sammelten diese in Handels bzw Versteigerungskatalogen so genannten Tulpenbuchern Von ihnen sind Anfang des 21 Jahrhunderts insgesamt 45 Exemplare erhalten geblieben Die Besonderheit dieser Tulpenbucher ist dass neben den Illustrationen selbst auch die Namen und gelegentlich auch noch das Gewicht und die Preise der abgebildeten Sorten am Rand der Blatter verzeichnet sind 39 nbsp Tafel 10 aus dem 1612 in Frankfurt am Main herausgegebenen Florilegium des Blumenhandlers und zuchters Emanuel SweertsMit der steigenden Beliebtheit der Zierpflanze kamen neue Formen des Tulpenhandels dazu und ab der Mitte der 1630er Jahre ist im Vergleich zu anderen Produkten ein Preisanstieg zu bemerken 40 Spatestens um das Jahr 1634 betraten Spekulanten den Markt die Tulpen nicht nur in der Hoffnung kauften sie zu spaterer Zeit selbst in ihren Garten zu setzen sondern sie erwarben um sie bei steigenden Preisen mit Gewinn weiterzuverkaufen 41 Der Leerverkauf war auch in anderen Sektoren der niederlandischen Wirtschaft verbreitet So verkaufte die Niederlandische Ostindien Kompanie ihre verschifften Waren noch bevor diese ausgeliefert werden konnten Jedoch untersagten die Generalstaaten 1610 diese Art des Handels und das Verbot wurde in den Folgejahren 1621 1630 und 1636 bestatigt Dies bedeutete dass entsprechende Vertrage nicht vor Gericht einklagbar waren Jedoch wurden die Handler die solcherart Geschafte betrieben auch nicht explizit verfolgt so dass Formen des Leerverkaufs stets genutzt wurden Auch konnten diese Verdikte nicht verhindern dass Optionsscheine auf Tulpenzwiebelanteile gehandelt wurden 42 Die umfassendste Beschreibung der Organisation des niederlandischen Tulpenhandels zur Zeit der Tulpenmanie hat sich in dem spekulationskritischen Pamphlet Samenspraeken erhalten das drei satirische Dialoge der beiden Weber Gaergoedt Habgier und Waermondt Wahrmund wiedergibt Es wurde kurz nach dem Ende der Spekulationsblase 1637 von Adriaen Roman aus Haarlem verbreitet 43 Folgt man der dortigen Beschreibung dann fand der Handel mit Tulpenzwiebeln nicht in Borsengebauden statt sondern die Handler trafen sich in so genannten Kollegs collegie bzw comparitje in bestimmten Herbergen und Schankhausern Bei den Treffen der Kollegs wurden Tulpen gehandelt bewertet und das Wissen uber Sorten und Akteure ausgetauscht Tulpenzwiebeln wurden zum Teil als einzelne Zwiebelexemplare zum Teil nach Gewicht verkauft im Speziellen nach der Goldschmiedeeinheit asen ein Aes 0 048 Gramm und ein Pfund 9 729 Asen in Haarlem bzw 10 240 Asen in Amsterdam Der Verkaufer hatte die Moglichkeit einer Auktion in het ootjen oder beide Seiten schrieben ihren Preiswunsch auf einen Zettel bzw ein Brett borden und zwei jeweils gewahlte Unterhandler seghsmannen einigten sich auf einen Preis met de Borden 44 Kaufer waren verpflichtet eine Gebuhr von 2 5 Prozent des Verkaufspreises bzw bis zu drei Gulden das sog Weingeld bzw wijnkoop in hollandischen Gulden also in florins Dfl bzw guilders zu zahlen die vor Ort fur Speisen Getranke und Trinkgelder ausgegeben wurden 45 Wenn man aus bereits angelaufenen Verkaufsverhandlungen wieder aussteigen wollte dann war die Zahlung eines rouwkoop Bussgeld fallig Mitunter wurde die Verpflichtung eine Zwiebel zu liefern uber Zwischenhandler weiterverhandelt Tulpen wurden ausserdem auf offiziellen Auktionen versteigert wie bei den Auktionen einer Weeskamer Waisenhaus wenn diese den Nachlass eines Verstorbenen zu Gunsten seiner Kinder versteigerte Daten und Verlauf BearbeitenTulpenpreise Bearbeiten Fur den Zeitraum von 1630 bis 1637 haben sich keine vollstandigen Preisdaten erhalten Daher ist es nicht moglich exakte Aussagen uber den Preisverlauf und das Ausmass des Wertverlusts von Tulpenzwiebeln zu machen In der Mehrzahl stammen die Daten auch aus dem Samen Spraek Die Aufstellung des amerikanischen Wirtschaftshistorikers Peter M Garber der die Informationen zu Verkaufen von 161 Zwiebeln von 39 Sorten zwischen 1633 und 1637 zusammentrug zeigt dass selbst gleiche Tulpensorten zum selben Zeitpunkt zu unterschiedlichen Preisen gehandelt wurden Der Grund hierfur liegt in den verschiedenen moglichen Handelsweisen und Handelsorten Tulpen konnten in den Terminborsen der Kollegs bei Auktionen auf Spotmarkten beim Zuchter und durch notariell beglaubigte Terminkontrakte verkauft bzw erworben werden 46 nbsp Ein standardisierter Preisindex fur Tulpenzwiebelvertrage Es fehlen die Daten zwischen dem 9 Februar 1637 und dem 1 Mai 1637 47 Schon in den 1620er Jahren war es unter Umstanden moglich fur einzelne Tulpensorten sehr hohe Preise zu erzielen Beispielhaft hierfur steht die Tulpe Semper Augustus Sie wurde 1637 als teuerste Tulpe aller Zeiten gehandelt Einem Bericht aus dem Jahr 1623 zufolge sollten alle damals existierenden zwolf Tulpen dieser Sorte dem Amsterdamer Burger Adriaan Pauw auf seinem Gut Heemstede gehoren 1623 kostete jede dieser Zwiebeln 1 000 Gulden 1624 stand der Preis bei 1 200 Gulden 1633 war er auf 5 500 Gulden gestiegen und 1637 wurden fur drei Zwiebeln 30 000 Gulden geboten 48 Zum Vergleich Das Durchschnittsjahreseinkommen in den Niederlanden lag bei etwa 150 Gulden die teuersten Hauser an einer Amsterdamer Gracht kosteten rund 10 000 Gulden 49 Jedoch scheinen diese sehr hohen Tulpenpreise zu jener Zeit die Ausnahme gewesen zu sein So wurden 1611 Tulpen der Sorte Cears op de Candlelaer Kerzen auf einem Leuchter fur 20 Gulden verkauft Aus dem Oktober 1635 haben sich Daten zum Verkauf einer Tulpe der Sorte Saeyblom van Coningh fur 30 Gulden erhalten 50 Dass die Preise fur Tulpenzwiebeln zu Beginn der 1630er Jahre anzogen lasst sich an den Sorten ablesen fur die in zeitlicher Folge mehrere Preisdaten verfugbar sind Beispielsweise verdoppelte sich der Preis einer Tulpe der Sorte Groot Gepluymaseerde von 0 07 Gulden per Aes am 28 Dezember 1636 auf 0 15 Gulden per Aes am 12 Januar 1637 Der Preis der Sorte Switserts stieg in diesen zwei Wochen von 125 Gulden auf 1 500 Gulden fur das Pfund ein Anstieg auf das Zwolffache 51 Verlauf Bearbeiten Ihren Hohepunkt erreichten die Preise fur Tulpen bei der Weeskamer Versteigerung am 3 Februar 1637 in Alkmaar Sie wurde von den weesmesters Rektoren des Waisenhauses fur die Nachkommen von Wouter Bartholomeusz Winckel veranstaltet Auf der Auktion wurden fur 99 Posten Tulpenzwiebeln insgesamt rund 90 000 Gulden erzielt Es finden sich aber weder fur die einzelnen Preise noch fur die Kaufer verlassliche Belege Eine kurze Zeit nach der Auktion erschienenes Flugblatt enthalt eine Preisliste doch ohne Angaben wer diese Summen auf der Auktion geboten haben soll 52 Der durchschnittliche Preis der versteigerten Tulpen betrug 793 Gulden Das meiste Interesse zogen in den spateren Auseinandersetzungen mit den Ereignissen die Tulpen auf sich fur welche weitaus hohere Preise geboten worden sein sollen So kam eine Tulpe der Sorte Viceroy fur 4 203 Gulden unter den Hammer eine Admirael van Enchhysen wurde fur 5 200 Gulden verkauft 53 Zwei Tage nach der Auktion in Alkmaar am 5 Februar 1637 hatte der Verfall von Preisen in Haarlem seinen Anfang genommen Bei einer der regelmassigen Wirtshausversteigerungen konnte keine der angebotenen Tulpen zu dem erwarteten Preis verkauft werden 54 In den nachsten Tagen brach dann in den gesamten Niederlanden der Tulpenmarkt zusammen Das System des Handels funktionierte nur so lange wie die Handler mit steigenden Preisen und der Option rechneten dass ein Kaufer bereit ware die reale Tulpenzwiebel zu erwerben Als sich keine neuen Kaufer fanden die in die Preisspirale einsteigen wollten fiel der Wert von Tulpen um geschatzt mehr als 95 Prozent Am Ende der Spekulationsblase fanden sich Handler mit Verpflichtungen Tulpenzwiebeln im Sommer zu einem Preis weit uber den aktuellen Marktpreisen zu erwerben wahrend andere Marktakteure Tulpenzwiebeln verkauft hatten die nur noch einen Bruchteil des Wertes besassen um den sie ihnen abgekauft worden waren nbsp Lijste van eenighe Tulpaen verkocht aende meeste biedende Flugblatt der Preisliste der 99 bei der Weeskamer Versteigerung 1637 in Alkmaar versteigerten Posten Tulpenzwiebeln Um einen Weg aus dieser Krise zu finden entsandten am 23 Februar 1637 verschiedene Stadte Delegierte zu einem Treffen nach Amsterdam So waren bei dieser Zusammenkunft insgesamt 36 Blumenhandler aus zwolf Stadten und Regionen Haarlem Leiden Alkmaar Utrecht Gouda Delft Vianen Enkhuizen Hoorn Medemblik und der Region De Streeck vertreten Auch Handler aus Amsterdam selbst waren zugegen doch weigerten sie sich die getroffene Vereinbarung zu unterzeichnen Die Abmachung sah vor allen Kaufvertragen Gultigkeit zuzusichern Aber jeder Kaufer hatte bis Marz 1637 das Recht Kaufe zu annullieren die nach dem 30 November 1636 dem Ende der vorherigen Pflanzsaison getatigt worden waren Als Ausgleich hatten in diesem Fall nur 10 Prozent des Kaufpreises als Bussgeld gezahlt werden mussen Weil aber diese Abmachung nicht rechtlich verbindlich war und mit Amsterdam ein wichtiges Zentrum des Handels sich weigerte zu kooperieren wurde die Vereinbarung nicht eingehalten Ein zweiter Anlauf zur Losung der Krise ging von Stadten unter dem Druck einflussreicher Blumenhandler aus So wurde in Haarlem vorgeschlagen den Staaten von Holland und Westfriesland die Idee zu unterbreiten alle Transaktionen seit dem Ende der letzten Pflanzzeit planttijt Ende September 1636 ohne Strafzahlungen zu annullieren Der Altestenrat vroedschap diskutierte diesen Vorschlag am 4 Marz 1637 und kam zu dem Entschluss dass dieses Anliegen vor den Staaten vertreten werden sollte Diesen Beschluss unterstutzten auch die Burgermeister burgemeesters wohl auch unter dem Einfluss wichtiger regenten Mitglieder der patrizischen Stadtregierung in den Niederlanden wie Cornelis Guldewagen und Johan de Wael Beide besassen Brauereien in Haarlem gehorten zur burgerlichen Oberschicht und bekleideten uber Jahrzehnte verschiedene offentliche Amter in der Stadtverwaltung Kurz vor dem Preisverfall waren sie in das Geschaft mit Tulpen eingestiegen indem sie 1 300 Zwiebeln aus dem Garten des bankrotten Amsterdamer Handlers Anthony de Flory kauften In den Gerichtsakten tauchen sie auf weil sie in der Folgezeit mehrfach versuchten gerichtlich aus dem Vertrag auszusteigen 55 In Hoorn ging der Magistrat denselben Weg wahrend Alkmaar einen entgegengesetzten Kurs einschlug Am 14 Marz 1637 forderte Alkmaar seine Reprasentanten in den Staaten auf die Einhaltung aller Vertrage einzufordern Zwar beschaftigten sich die Staaten mit den Eingaben doch verwiesen sie die Stadte am 11 April 1637 an den obersten Gerichtshof der Provinz Holland Hof van Holland In seiner Entscheidung vom 23 April 1637 die von den Staaten am 25 April 1637 verkundet wurde erklarte der Gerichtshof Erstens sollten alle Vertrage in Kraft bleiben Zweitens sollten die einzelnen Stadte die bloemisten bei ihrer Suche nach einvernehmlichen Losungen viam concordiea unterstutzen Wo dies nicht gelange sollten die Probleme dem Gerichtshof ruckgemeldet werden Drittens war es den Verkaufern erlaubt im Fall dass die Kaufer ihre Abmachung brechen wurden die betreffenden Zwiebeln nochmals zu verkaufen Dabei sollte der erste Kaufer fur die Differenz zwischen dem ersten abgemachten und dem zweiten erzielten Preis einstehen 56 57 In Haarlem wurde dieser Schiedsspruch so umgesetzt dass ab 1 Mai 1637 Streitigkeiten wegen Tulpenverkaufen nicht mehr vor Gericht gebracht werden durften Die Blumenhandler mussten sich untereinander einig werden Da aber auf diese Weise viele Streitfalle ungelost blieben wandten sich die burgemeesters von Haarlem im Juni 1637 erneut an den Hof van Holland mit der Bitte den Schiedsspruch aufzuheben Weil aber der Gerichtshof diesem Antrag nicht folgte stellten die burgemeesters von Haarlem am 30 Januar 1638 eine Kommission zusammen Commisarissen van den Bloemen Saecken Eine ahnliche Losung wurde in Alkmaar und nach heutigem Kenntnisstand eventuell auch in weiteren Stadten gefunden Ziel war es die Konflikte einvernehmlich beizulegen per accomodatie Die endgultige Losung bestatigten die Burgermeister von Haarlem am 28 Mai 1638 Die Vertrage konnten annulliert werden wenn die Kaufer zur Zahlung einer Strafe in Hohe von 3 5 Prozent des ursprunglichen Kaufpreises bereit waren 58 Erklarungen BearbeitenEs existieren verschiedene Ansatze den Preisanstieg und Preisverfall von Tulpen im Winter 1636 37 zu erklaren Wahrend traditionell eine kritische Deutung der Ereignisse als irrationale Manie vorherrschte bemuhen sich neuere Arbeiten aus marktrationalen institutionellen und historischen Perspektiven um ausgewogenere Interpretationen Der Tulpenzwiebelwahn im 17 Jahrhundert wird weiter oft auch zur Bewertung aktueller Marktgegebenheiten herangezogen Traditionelle Deutungen Bearbeiten Die traditionelle Deutung des Preisanstiegs und Preisverfalls von Tulpen versteht diese Ereignisse als exzessive Finanzspekulation und leichtsinnige Verrucktheit Entscheidend fur die Verbreitung der Idee einer Tulpenmanie war das Buch Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds das der schottische Journalist Charles Mackay 1841 in London veroffentlichte Mackay vertrat darin die These vom irrationalen Massenverhalten und unterstutzte diese durch die Beispiele der Sudseeblase und des Skandals um die Mississippi Kompanie beide 1720 Grundelemente seiner Darstellung die in den anschliessenden Auseinandersetzungen vielmals weitergetragen wurden sind zum einen die Behauptung die Tulpenmanie habe alle Bevolkerungsschichten der Niederlande erfasst und in kommerzielle Spekulationen getrieben und zum anderen die Behauptung sie habe die Beteiligten ruiniert und der niederlandischen Wirtschaft insgesamt einen schweren Schaden zugefugt 59 Ausserdem verbreitete Mackays Text einige danach immer wieder zu findende Anekdoten etwa die vom Tausch eines sehr umfangreichen Warenkorbs gegen eine Tulpe der Sorte Viceroy oder die vom Missgeschick eines Mannes der aus Versehen eine der kostbaren Tulpenzwiebeln mit einer einfachen Gemusezwiebel verwechselt und verspeist habe Guter die angeblich fur eine Zwiebel der Sorte Viceroy getauscht wurden 60 120 Scheffel Weizen 448 Gulden240 Scheffel Roggen 558 GuldenVier fette Ochsen 480 GuldenAcht fette Schweine 240 GuldenZwolf fette Schafe 120 GuldenZwei Oxhofte Wein 70 GuldenVier Fuder Bier 32 GuldenZwei Fasser Butter 192 Gulden1 000 Pfund Kase 120 GuldenEin Bett 100 GuldenEin Anzug 80 GuldenEin silberner Trinkbecher 60 GuldenTotal 2 500 GuldenMackays wichtigste Quelle fur seine Informationen und die von ihm vorgebrachte kritische Lesart der Tulpenmanie ist Johann Beckmann welcher wiederum auf den niederlandischen Botaniker Abraham Munting vertraute 61 Dieser wurde 1626 geboren und ist kein Augenzeuge der Tulpenmanie Munting verliess sich auf zwei Dokumente die damit die Grundlage fur alle spateren Texte und deren kritischen Deutung des Tulpenhandels bilden Zum einen ist dies eine Chronik von Lieuwe van Aitzema und zum anderen das Pamphlet Samen spraek von Adriaen Roman 62 Da Aitzema wiederum seine Beschreibung auf Pamphlete und Flugblatter grundet bildet diese Sammlung an zeitgenossischen Texten die Hauptquelle der popularen Auseinandersetzung mit der Tulpenmanie Der uberwiegende Teil der Kritik in diesen Flugblattern und Handzetteln die im Fruhjahr 1637 in verschiedenen Stadten kursierten wirft den Blumenhandlern vor sie hatten Tulpen zu ihren Gotzen gemacht und damit Gott beleidigt sie hatten durch unlauteren Handel nach Geld gestrebt und sie hatten die soziale Ordnung gefahrdet 63 Das von Mackay entworfene Bild des Preisanstiegs und Preisverfalls von Tulpen als umfassender und zerstorerischer Manie macht das historische Ereignis zum Paradebeispiel einer durch Massenhysterie fehlgeleiteten Marktentwicklung 64 In dieser Form findet die Tulpenmanie Eingang in popularwissenschaftliche Betrachtungen zu Finanzmarkten und spateren Finanzkrisen wie etwa Burton Malkiels A Random Walk Down Wall Street 1973 oder Kenneth Galbraiths A Short History of Financial Euphoria 1990 So taucht die Tulpenmanie auch in Oliver Stones Film Wall Street Geld schlaft nicht 2010 auf Darin nutzt der Spekulant Gordon Gekko eine historische Darstellung des sich wandelnden Marktwerts von Tulpen um die Finanzkrise ab 2007 zu erklaren und zu bewerten Marktrationale Erklarung Bearbeiten Seit den 1980er Jahren haben sich Okonomen an einer positiveren Sicht auf das spekulative Verhalten versucht und Mackays Deutung kritisch begutachtet Hinterfragt werden dabei das Ausmass in dem die Spekulationswelle die Bevolkerung erfasste und das Ausmass der negativen okonomischen Auswirkungen der Tulpenmanie In seiner Erklarung warum die Handler immer hohere Preise fur Tulpen zu zahlen bereit waren hebt der amerikanische Wirtschaftshistoriker Peter M Garber den Aspekt der spielerischen Zerstreuung und die erhohte Risikobereitschaft in Pestzeiten hervor 65 Wahrend der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts grassierten in Abstanden Beulenpestepidemien in den niederlandischen Stadten was Garber als Begrundung fur die Bereitschaft zum Risiko und als Erklarung fur die zur Verfugung stehenden Geldsummen durch Erbschaft anfuhrt 66 67 Anhand der von ihm genutzten Preisdaten fur Tulpenverkaufe im Winter 1636 1637 und fur danach erfolgte Transaktionen von Tulpen in den Jahren 1643 1722 und 1739 argumentiert er dass der jahrliche Preisverfall von Sorte zu Sorte variierte und von 76 Prozent bis 24 Prozent betragen konnte Im Vergleich mit den Preisen fur Hyazinthen im 18 Jahrhundert erklart Garber dass die Behauptung die Tulpenmanie sei ein einmaliges Geschehen nicht aufrechterhalten werden konne Vielmehr wurden die Preiskurven deutliche Parallelen aufweisen Auch bei Hyazinthen seien die Preise fur die teuersten Sorten innerhalb von drei Jahrzehnten auf ein bis zwei Prozent des ursprunglichen Wertes gefallen 68 69 An Garbers marktrationale Erklarung basierend auf der Markteffizienzhypothese schliesst die Uberlegung von Douglas French an Er behauptet die Tulpenmanie sei auch deshalb moglich geworden weil die Geldpolitik der Amsterdamer Wechselbank Wisselbank und die Kaperung der Spanischen Silberflotte am 17 September 1628 durch Piet Pieterszoon Heyn dazu fuhrten dass mehr Geld verfugbar war welches spekulativ eingesetzt werden konnte 70 Institutionelle Erklarung Bearbeiten Garbers vergleichender Argumentation widerspricht der amerikanische Okonom Earl A Thompson Er weist darauf hin dass der Preisverfall von Tulpen in den 1630er Jahren nicht die behauptete Anderung um rund 40 Prozent betrug sondern 99 999 Prozent 71 Dass die Handler im Winter 1636 1637 bereit waren immer hohere Geldsummen fur Tulpen zu bieten erklart Thompson mit dem Dekret welches die Delegierten der Handler am 24 Februar in Amsterdam verabschiedeten Er geht davon aus dass dieses Dokument nicht die Reaktion auf den Preissturz zu Beginn des Monats Februar gewesen sei sondern nur der Endpunkt eines langeren Vorhabens Die Handler hatten danach gestrebt die Vertrage im Bedarfsfall verlustlos annullieren zu konnen und seien in Erwartung der Bestatigung dieses Ansinnens bereits vorfristig risikoreiche Vertrage eingegangen In seiner Deutung eroffnet das Dekret eine Ausstiegsklausel fur Kaufvertrage Dem Kaufer von Tulpenzwiebeln stand es frei aus eingegangenen Vertragen auszusteigen und in diesem Fall eine Vertragsstrafe in Hohe von 3 5 Prozent des Handelswertes zu zahlen Diese Moglichkeit habe die preistreibenden Spekulationen der Handler begunstigt welche mit steigenden Preisen und Weiterverkaufsgewinnen rechneten aber bei Gefahr eines Preisverfalls unter Verlust nur eines Bruchteils der Vertragssumme hatten aussteigen konnen In diesem Sinne sei die Manie nur eine okonomisch rationale Antwort auf die Anderung rechtlicher Rahmenbedingungen 72 Der Preissturz wiederum sei durch Ereignisse im Dreissigjahrigen Krieg hervorgerufen worden Der Vormarsch der Schweden nach der Schlacht bei Wittstock habe die Erwartung der hollandischen Handler gedampft deutsche Fursten wurden in den Tulpenhandel einsteigen und die uberteuerten Tulpen aufkaufen 73 Historische Erklarung nach Anne Goldgar Bearbeiten Die amerikanische Historikerin Anne Goldgar uberpruft in ihrer Studie des sozio okonomischen Kontextes von Tulpenzucht und Tulpenhandel im Goldenen Zeitalter der Niederlande mehrere populare Behauptungen zu den Umstanden und Folgen der Tulpenmanie Ihre Arbeit beruht im Wesentlichen auf der Auswertung historischer Quellen insbesondere der erhaltenen Zeugnisse von Verkaufen und Gerichtsakten fur drei Zentren des Tulpenhandels Amsterdam Haarlem und Enkhuizen 74 Zu Beginn ihrer Darstellung weist sie auf ein Problem jeder Untersuchung der Tulpenmanie hin die damit umgehen musse dass sich die Dokumente uber Preise Transaktionen und beteiligte Akteure nur unvollstandig erhalten haben Die erste von ihr untersuchte Behauptung betrifft das Ausmass der Handelsaktivitaten Entgegen der bereits in den fruhen Flugschriften und spater von Mackay vertretenen Idee die Tulpenmanie habe grosse Teile der Bevolkerung erfasst vertritt Goldgar die Meinung das Phanomen habe nur eine kleine Gruppe der Bevolkerung betroffen vor allem wohlhabende Kaufleute und Handwerker Die einschlagigen Berichte uber wahnhaften und massenhaften Handel gingen dagegen auf zeitgenossische Propaganda und religios motivierte Sozialkritik zuruck Insgesamt konnte sie 285 Personen identifizieren die in Haarlem zu Beginn des 17 Jahrhunderts in den Tulpenhandel involviert gewesen waren In Amsterdam waren es etwa 60 in Enkhuizen rund 25 36 In dieser kleinen Gruppe der bloemisten bzw floristen seien weder Angehorige der obersten noch der untersten gesellschaftlichen Schichten vertreten gewesen Der Kauf und Verkauf von Tulpen war so behauptet sie ein urbanes Phanomen welches insbesondere in der dicht besiedelten Provinz Holland und dort besonders von Kaufleuten Notaren Arzten Silberschmieden Handwerksmeistern Schankwirten Brauereibesitzern und Apothekern betrieben wurde In manchen Fallen seien auch Burgermeister schepen Schoffen und Mitglieder des Altestenrats in die Tulpengeschafte involviert gewesen Auch formierten sich ab Mitte der 1630er Jahre Kompanien bei denen mehrere geldgebende und ausfuhrende Partner zusammen auf dem Markt agierten Sie alle hatten sich wie den Steuerregistern zu entnehmen ist 1631 fur Amsterdam sowie 1628 1650 und 1653 fur Haarlem angelegt in der Schicht der wohlhabenden Stadtburger befunden 75 Weder fur die Teilnahme von den in den Pamphleten haufig genannten Webern und Schornsteinfegern noch fur die Prasenz Adliger konnte Goldgar Belege ausfindig machen 76 nbsp Titelblatt der Schrift Samen spraek tusschen Waermondt ende Gaergoedt Adriaen Roman Haarlem 1637 Nachdruck Goldgar argumentiert dass der Tulpenhandel auch wahrend der Tulpenmanie ein Phanomen der burgerlich gehobenen Schichten war Es bestehe demgemass eine Kontinuitat zwischen den liefhebbers die Tulpen besonders wegen ihrer Schonheit und Seltenheit schatzten und den bloemisten die in den Tulpen auch Handelswaren und Wertanlagen sahen Wie die Tulpenliebhaber seien auch die Tulpenhandler in engen familiaren religiosen ein uberproportional hoher Anteil an Mennoniten handelte mit Tulpen ortlichen und geschaftlichen Netzwerken miteinander verbunden gewesen 77 Der Handel war zudem auch dies zeigten die Dialoge im Samen Spraek ein geordnetes System an Verpflichtungen und Ablaufen wie sie in den Kollegs gepflegt wurden Die Kollegs waren nicht allein die soziale Veranstaltung des Handels mit Tulpen sondern zugleich eine moralische wenn auch keine rechtlich bindende Autoritat der Begutachtung von Tulpen und der Bewertung der Transaktionen 78 Die Verhandlungen in den Kollegs versteht Goldgar als Ausdruck der niederlandischen discussiecultuur die uber Diskussion Ausgleich und Verhandlung kommerzielle und soziale Probleme zu losen versuchte 79 80 Ausserdem behauptet Goldgar dass die Handler im Umgang mit den Risiken des windhandels geubt waren In einer auf den Seehandel orientierten niederlandischen Wirtschaft waren spekulative Geschafte ublich So verkaufte die Niederlandische Ostindien Kompanie ihre Waren bevor diese die Kunden erreicht hatten Auch erfreuten sich Wetten und Lotterien grosser Beliebtheit und Tulpen wurden selbst zu Wetteinsatzen gemacht 81 Als Beleg fur die Ernsthaftigkeit und Bedeutung des Handels mit Tulpen sieht Goldgar das Vorhaben der Generalstaaten im Sommer 1636 die Transaktionen zu besteuern Parallel zu Uberlegungen Abgaben fur andere Luxusguter wie den Besitz einer Dienerschaft den Genuss von Tabak oder das Kartenspiel einzufuhren sollte der Handel mit Tulpen besteuert werden Dem ublichen Prozedere folgend verwiesen die Generalstaaten diesen Vorschlag an die einzelnen Stadte zur Diskussion doch endete die Sitzungsperiode mit dem 7 Februar 1637 und im Mai 1637 wurde die Idee aufgrund der gesunkenen Preise wieder verworfen 82 Ein wichtiger Faktor fur den raschen Preisverfall scheint der vertrauensbasierte Handel mit immateriellen Gutern gewesen zu sein Nicht reale Tulpenzwiebeln wurden ver und gekauft sondern die Option auf eine zukunftig nach einem bestimmten Muster bluhende Tulpe Eine Ursache des Preisverfalls konnte vor diesem Hintergrund das Gerucht einer Uberproduktion infolge der Nachfragesteigerung gewesen sein denn der Preis bemass sich auch an der Seltenheit der Tulpensorte 83 84 Zweitens bestreitet Goldgar dass die Tulpenmanie ernsthafte negative Konsequenzen fur die niederlandische Wirtschaft und fur die einzelnen Tulpenhandler gehabt habe Die Praxis des Tulpenhandels sah vor dass der Kaufpreis erst fallig wurde wenn die Tulpenzwiebel nach ihrer Blute aus der Erde gehoben wurde Deshalb wechselten in den Transaktionen im Winter 1636 1637 weder reale Tulpenzwiebeln noch Geldmengen ihre Besitzer Wenn in der Folge der sinkenden Preise die beiden Handelsparteien sich deshalb auf eine Annullierung des Kaufes einigten so erlitt niemand ernsthaften finanziellen Schaden Die Verkaufer konnten ihre Tulpen zwar nicht fur den erhofften Preis absetzen gerieten im Prinzip aber nur dann in Schwierigkeiten wenn sie die zu erwartenden Einnahmen bereits vorfristig fur anderen Zwecke als Kredit eingesetzt hatten Die Kaufer wiederum konnten zwar nicht auf einen Weiterverkauf mit Gewinn hoffen doch kamen sie wenn eine Strafzahlung fallig wurde mit einem vergleichsweise geringen Verlust aus dem Geschaft 85 In den Ketten von Kaufern und Verkaufern musste wiederum nur derjenige Verluste hinnehmen der die Tulpe auch real besass In der langsten dieser Ketten in denen eine Tulpenzwiebel in einer Pflanzperiode weiterverkauft wurde zahlt Goldgar insgesamt funf Beteiligte 86 Was den behaupteten Bankrott zahlreicher Handler angeht so findet Goldgar nur vereinzelt Hinweise auf derartige Konsequenzen Im Falle des Malers Jan van Goyen der bei seinen Tulpengeschaften 894 Gulden verlor zeigt Goldgar dass dieser mehr Verluste durch die Spekulation mit Grundstucken als durch den Handel mit Tulpen erlitten habe 87 88 Zudem habe der Einbruch der Tulpenpreise fur die Niederlande keinen wirtschaftlichen Abschwung bedeutet Insgesamt betrachtet wuchs die Wirtschaft stetig bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts Die nachweislichen kurzeren Phasen wirtschaftlichen Abschwungs hatten in den fruhen 1620er Jahren und zwischen 1626 und 1631 stattgefunden nicht aber in der Folge der Tulpenmanie nach 1637 89 90 91 Die Tulpenmanie sei daher weniger eine finanzielle Krise sondern eine kulturelle Krise gewesen in der das Zutrauen in den Markt in die Zahlungssicherheit und in den vertrauensbasierten Handel erschuttert wurde 92 Ein anschaulicher Beleg dafur ist dass der beruhmte Arzt Nicolaes Tulp der sich zuvor nach der umschwarmten Blume benannt hatte nach dem Einsturz der Preise das Tulpenbild von seinem Haus an der Keizersgracht in Amsterdam entfernte Fur strenge Calvinisten wie ihn verletzte der Tulpenrausch in schockierender Weise die humanistische Tradition des Masshaltens 93 Rezeption in der Kunst und Literatur Bearbeiten nbsp De Mallewagen alias het valete der Bloemisten Kupferstich von Crispin van der Passe d J 1637 nbsp Flora s Mallewagen Gemalde von Hendrick Gerritsz Pot um 1640 Frans Hals Museum in Haarlem nbsp Florae s Gecks kap Kupferstich von Cornelis Danckerts nach Pieter Nolpe 1637 nbsp Persiflage auf die Tulpomanie Gemalde von Jan Brueghel d J 2 Viertel 17 Jahrhundert Frans Hals Museum in HaarlemDer aus den Fugen geratene Tulpenhandel wurde unmittelbar kunstlerisch verarbeitet Der Kupferstich De Mallewagen alias het valete der Bloemisten von Crispin van der Passe d J enthalt eine moralisierende Kritik die zur Deutung der Tulpenmanie als Phase zugelloser Spekulationssucht wesentlich beigetragen hat Den Tulpen die die Gottin Flora auf einem Segelwagen tragt sind Namen von Tulpensorten beigegeben die stellvertretend fur die Kostbarkeit der gehandelten Blumen stehen Semper Augustus Generael Bol und Admirael van n Horn Die Burger die dem Wagen nachrennen rufen Wy willen mee vaeren Wir wollen mitfahren Ein Affe der sich an den Mast klammert beschmutzt Flora die in manchen Schmahschriften als Bloemenhoertje Blumenhure bezeichnet wurde 94 Der Wagen selbst steuert auf die Laetus vloet die Flut des Vergessens zu Am Strand versucht ein Bauer Santvorder Boer ein Bauer aus Zandvoort den Schout also den Schulzen auf die Katastrophe hinzuweisen Die Wappen am Wagen konnen moglicherweise in Zusammenhang mit bestimmten Schankhausern gebracht werden da die angegebenen Bezeichnungen wie Witte Wambuis oder Bastart Pyp typische Namen fur solche Ortlichkeiten waren In den vier Darstellungen in den Ecken des Stiches wiederum werden Szenen aus dem Tulpenhandel gezeigt Links oben ein Tulpenbeet mit einem Kaufer rechts oben die Compariti der Bloemisten unten links nochmals eine Handelsszene im Wirtshaus Rechts unten ist das abrupte Ende der Spekulationen illustriert Als is geschiet een Sotte daet soo wort gesocht een wysser raet Wenn die Tat der Narren geschehen ist wird weiser Rat gesucht Die Handler sitzen und stehen in Konfusion aufgelost wahrend ein Handwerker am rechten Bildrand bemerkt Wie hat dat gemeent Wer hatte das gedacht 95 Bekannter noch als der Kupferstich von Crispin van der Passe d J ist das auf dieser Vorlage um 1640 von Hendrik Gerritz Pot gemalte satirische Bild von Floras Narrenwagen Flora s Mallewagen Frans Hals Museum Haarlem Abgebildet ist auch hier ein Segelwagen in dem Flora mit Tulpenstraussen in der Hand sitzt Ihr zu Fussen sieht man eine trinkende Figur mit Narrenkappe die Leckebaerd Schleckmaul Leckerbeck genannt wird und die Vollerei symbolisiert Diesem Bildmuster nach versammelt der Wagen noch weitere Laster So heisst der mit einer tulpengeschmuckten Narrenkappe versehene Mann Liegwagen das Lugenmaul der altere Mann mit der Stockborse und der Uhr wird als Graegreich Gernereich gedeutet die Frau mit der Waage in der Hand ist die Vergaer al Haufe an und die Figur mit den zwei Gesichtern die vorne auf dem Wagen sitzt ist die Ydel Hope Eitle Hoffnung Sie streckt die Hand nach einem Vogel aus der Ydel Hope ontflogen Entflogenen eitlen Hoffnung Im linken Hintergrund des Bildes ist Haarlem mit der Kirche St Bavo zu sehen wahrend im Bildvordergrund ein Webstuhl und ein Gesetzbuch mit Fussen getreten werden Im rechten Hintergrund sieht man bereits das Schicksal des Gefahrts und seiner Insassen Unlenkbar geworden sturzt es ins Meer 96 Noch deutlicher wird der Bezug zwischen Narrentum und Tulpenspekulation in dem Stich Florae s Gecks kap von Cornelis Danckerts Es zeigt eine uberdimensionierte Narrenkappe in der ein Wirtshaus Raum gefunden hat in welchem eine Tulpenauktion im Gange ist Die Waage auf dem Tisch scheint zum Abwiegen der Tulpen zu dienen Hinter der Kappe wird Flora auf einem Esel sitzend von einer wutenden Menge bedrangt Im Vordergrund links und rechts werden die verbluhten Tulpen zum Abfall gebracht Der lachende Dritte ist der Wirt der an den handelnden Tulpenliebhabern und Spekulanten verdient hat Der Teufel im linken Bildhintergrund halt an einer Angelrute die Narrenkappe und als Koder einen Stapel von Einschreibungen fur die Tulpenversteigerung 97 Wiederum anders geht Jan Brueghel der Jungere das Thema an Seine Persiflage auf die Tulpomanie 2 Viertel 17 Jahrhundert Frans Hals Museum Haarlem stellt in mehreren narrativen Einzelszenen Affen in Menschenkleidern dar In ihren Rollen als Tulpenmakler und Tulpenkaufer verweisen sie auf den Irrwitz des Tulpenhandels So sieht der Betrachter ein Festmahl mit dem potentielle Kaufer amusiert werden sollten sowie die verschiedenen Stadien des Handels bis zur Verzweiflung der ruinierten Kaufer In der Preisliste die einer der Affen im Vordergrund studiert ist unter anderem zu lesen Preis von Blumen viceroy 300 asen 1500 Der Name der Tulpensorte Viceroy die 4 600 Gulden bei einer Versteigerung 1637 einbrachte findet sich auch im Giebelstein der Herberge wieder Zudem sind Affen dargestellt die das Gewicht von Tulpenzwiebeln prufen ein Affe wird von seiner Frau verprugelt weil er das Geld fur die teuren Tulpenzwiebeln vergeudet hat ein anderer wird von Wegelagerern uberfallen ausgeraubt und getotet 98 Eine zweite Version aus einer osterreichischen Privatsammlung Allegorie der Tulipomanie wurde 2011 im Wiener Auktionshaus Im Kinsky um insgesamt 92 500 Euro versteigert 99 1966 wurde Otto Rombachs Roman verfilmt Adrian der Tulpendieb war einer der ersten Fernsehfilme die in Farbe ausgestrahlt wurden Der Knecht Adrian gaunert sich durch die Tulpenmanie wird reich und wieder bettelarm In jungerer Zeit wurde die Tulpenmanie insbesondere als historischer Hintergrund von Erzahlungen genutzt Deborah Moggachs Buch Tulpenfieber 2001 erzahlt von der unglucklichen Liebe zwischen einem Maler und seinem Modell und von dem riskanten Versuch durch den Erwerb einer Semper Augustus zu Reichtum zu kommen siehe auch Tulpenfieber Film Zur Zeit der Tulpenmanie spielen auch Enie van Aanthuis Roman Die Tulpenkonigin 2007 in welchem einem Waisenkind Tulpenzwiebeln vermacht werden und sie diese Erbschaft nutzt um als Tulpenhandlerin reich zu werden und Olivier Bleys Werk Semper Augustus 2007 uber die skrupellosen Machenschaften eines Tulpenhandlers nbsp Katalog zur Ausstellung Tulpenschau im Gartenbau 2022 in der Staats und Stadtbibliothek AugsburgDie Staats und Stadtbibliothek Augsburg zeigt vom 8 April bis zum 8 Juli 2022 die Ausstellung Tulpenschau im Gartenbau Historische Zeugnisse der Tulpomanie in Augsburg zu der ein umfangreicher Katalog erschienen ist 100 Literatur BearbeitenPopularwissenschaftliche Uberblicke Bearbeiten Wilfrid Blunt Tulipomania King Penguin Books 44 Penguin Books Harmondsworth London 1950 Wilfrid Blunt Tulips and Tulipomania The Basilisk Press London 1977 Mike Dash Tulipomania The Story of the World s Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions It Aroused Gollancz London 1999 ISBN 0 575 06723 3 Deutsche Ausgabe Tulpenwahn Die verruckteste Spekulation der Geschichte Claassen Verlag Munchen 1999 ISBN 3 546 00177 X Zbigniew Herbert Der Tulpen bitterer Duft Insel Bucherei 1215 Insel Verlag Frankfurt Main Leipzig 2001 ISBN 3 458 19215 8 Charles Mackay Memoirs of Extraordinary Popular Delusions and the Madness of Crowds Richard Bentley London 1841 Abgerufen am 25 November 2010 Auch als E Book bei Project Gutenberg abgerufen am 20 November 2010 Anna Pavord The Tulip Bloomsbury London 1999 Paperback 2004 ISBN 0 7475 7190 2 Deutsche Ausgabe Die Tulpe Eine Kulturgeschichte Insel Verlag Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 458 34581 7 Wissenschaftliche Untersuchungen Bearbeiten Douglas E French The Dutch Monetary Environment During Tulipomania In The Quarterly Journal of Austrian Economics Band 9 Nummer 1 2006 S 3 14 doi 10 1007 s12113 006 1000 6 Douglas E French Early Speculative Bubbles amp Increases in the Money Supply Ludwig von Mises Institute Auburn 2009 ISBN 978 1 933550 44 2 John Kenneth Galbraith A Short History of Financial Euphoria Penguin Books New York 1990 ISBN 0 670 85028 4 Peter M Garber Tulipmania In Journal of Political Economy Band 97 Nummer 3 1989 S 535 560 doi 10 1086 261615 Peter M Garber Famous First Bubbles In The Journal of Economic Perspectives 4 2 1990 S 35 54 JSTOR 1942889 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge 2000 ISBN 0 262 07204 1 Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 ISBN 90 400 8840 3 anlasslich der Ausstellung in Dresden 2004 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age University of Chicago Press Chicago London 2007 ISBN 978 0 226 30125 9 Charles P Kindleberger und Robert Aliber Manias Panics and Crashes A History of Financial Crises 5 Auflage Wiley Hoboken 2005 ISBN 978 0 471 46714 4 Ernst H Krelage Het Manuscript over den Tulpenwindhandel uit de Verzameling Meulman In Economisch Historisch Jaarboek Band 22 1943 S 38 Ernst H Krelage Bloemenspeculatie in Nederland P N van Kampen amp Zoon Amsterdam 1942 Ernst H Krelage De Pamfletten van den Tulpenwindhandel 1636 1637 Martinus Nijhoff Den Haag 1942 Ernst H Krelage Drie Eeuwen Bloembollenexport Rijksuitgeverij Den Haag 1946 Nicolaas Wilhelmus Posthumus De Speculatie in Tulpen in de Jaren 1636 en 1637 In Economisch Historisch Jaarboek Band 12 1926 S 3 99 Nicolaas Wilhelmus Posthumus The Tulip Mania in Holland in the Years 1636 and 1637 In Journal of Economic and Business History Band 1 Nummer 3 1929 S 434 466 Simon Schama The Embarrassment of Riches An Interpretation of Dutch Culture in the Golden Age Alfred A Knopf New York 1987 ISBN 0 394 51075 5 Pascal Schwaighofer Jan Verwoert Tulipmania Edition Fink Zurich c Mai 2016 ISBN 978 3 037 46194 5 Based on a conversation between Pascal Schwaighofer and Jan Verwoert Le Foyer Zurich 3 July 2014 Robert J Shiller Irrational Exuberance 2 Auflage Princeton University Press Princeton 2005 ISBN 0 691 12335 7 Earl A Thompson The Tulipmania Fact or Artifact In Public Choice Band 130 Nummer 1 2 2007 S 99 114 doi 10 1007 s11127 006 9074 4 Belletristische Werke Bearbeiten Susanne Thomas In Zeiten des Tulpenwahns Ruhland Verlag Bad Soden 2021 ISBN 978 3 88509 166 0 Enie van Aanthuis Die Tulpenkonigin Ein historischer Roman Rowohlt Hamburg 2007 ISBN 978 3 499 24363 9 Olivier Bleys Semper Augustus Gallimard Paris 2007 ISBN 978 2 07 077555 2 Gijs Ijlander Stilleben mit Tulpen Luchterhand Munchen 2000 ISBN 3 630 87066 X Heinrich Eduard Jacob Der Tulpenfrevel Ein Schauspiel in funf Akten Ernst Rowohlt Verlag Berlin 1920 Urauffuhrung 31 Mai 1921 am Nationaltheater Mannheim Gregory Maguire Confessions of an Ugly Stepsister William Morrow New York 1999 ISBN 0 06 039282 7 Deutsche Ausgabe Das Tulpenhaus oder Bekenntnisse einer hasslichen Stiefschwester Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2000 ISBN 3 423 24230 2 Deborah Moggach Tulip Fever Vintage Book New York 2000 ISBN 978 0 09 928885 5 Deutsche Ausgabe Tulpenfieber Droemer Knaur Munchen 2001 ISBN 978 3 426 61817 2 Otto Rombach Adrian der Tulpendieb Ein Schelmenroman Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart Berlin 1936 DNB 575883952 Ebenfalls 1936 erschien die Ausgabe DNB 575883960 Zahlreiche Neuausgaben beispielsweise Adrian der Tulpendieb Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1990 ISBN 3 423 01329 X Zur Verfilmung von 1966 siehe Adrian der Tulpendieb Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Tulpenmanie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Tulipomania Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Virtueller Reichtum reale Armut Memento vom 14 Juli 2007 im Internet Archive Manuskript zu einer Sendung des Suddeutschen Rundfunks vom 30 Juni 1998 Version vom 14 Juli 2007 Pieter Cos Verzameling van een meenigte tulipaanen naar het leven geteekend met hunne naamen en swaarte der bollen zoo als die publicq verkogt zijn te Haarlem in den jaare A 1637 door P Cos bloemist te Haarlem Haarlem 1637 Originales Tulpenbuch online verfugbar uber das Wageningen Tulip Portal abgerufen am 25 November 2010 Norton Simon Tulpenbuch online verfugbare Version eines Tulpenbuchs aus dem Besitz des Norton Simon Museums Pasadena abgerufen am 26 November 2010 Vorlesung von Prof Dr Jenks uber geschichtliche Spekulationsblasen u a die Tulpenmanie Einzelnachweise Bearbeiten Mike Dash Tulipomania The Story of the World s Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions it Aroused Gollancz London 1999 S 1 3 Robert J Shiller Irrational Exuberance 2 Auflage Princeton University Press Princeton 2005 S 85 und S 247 248 Charles P Kindleberger Robert Aliber Manias Panics and Crashes A History of Financial Crises 5 Auflage Wiley Hoboken 2005 S 16 Sam Segal Die Botanik der Tulpe In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 29 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 30 31 Yildiz Demirez Die Tulpe in der osmanisch turkischen Kunst und Kultur In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 9 Laut Demirez erreichte die osmanische Begeisterung fur Tulpen ihren Hohepunkt als diese in Westeuropa bereits am abebben war So erlangten Tulpen erst zur Regierungszeit Ahmeds III und seines Grosswesirs Ibrahim Pascha der vom Sultan die Bezeichnung Schukjufe Perwera Tulpenexperte erhielt eine gleichsam lebenswichtige Bedeutung S 10 Diese Periode wurde vom turkischen Historiker Ahmet Refik ruckblickend auch als Lale Devri Tulpenzeit bezeichnet Vgl Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 31 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 31 55 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 56 62 Holger Schuckelt Der Weg der Tulpe nach Europa In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 18 Problematisch an diesen Datierungen von Busbecqs Beschreibungen und Sendungen ist die unklare Entstehung der Briefe und damit auch der in ihnen bezeugten Geschehnisse Zwar versah Busbecq jeden seiner Briefe mit Datum und Ort doch kann nicht mit Sicherheit gesagt werden ob er diese Schreiben auch in der entsprechenden Situation verfasst oder aber erst kurz vor dem Erscheinen des ersten Bandes seines Reiseberichts 1581 Legationis Turciae Epistolae Quattuor Antwerpen niedergeschrieben hat Auch sitzt Busbecq einem Fehler bei der Namensnennung auf Die persischen Begriffe Tul band bzw dulband Transkription im osmanischen Turkisch tulbend oder dulbend bezeichnen bei den Osmanen den Turban bzw den Turbanstoff wahrend die Tulpe korrekt lale heisst Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 31 Conrad Gessner De Hortis Germaniae Liber Recens Strassburg 1561 Holger Schuckelt Der Weg der Tulpe nach Europa In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 20 Clusius Rariorum aliquot stirpium per Hispanias obseruatarum historia libris duobus expressa Antwerpen 1567 Die Abbildung selbst entstammt dem Bildervorrat des Druckers Christoffel Plantijn und wurde auch in einem Buch von Rembert Dodoens Florum et coronarium odoratarumque nonnullarum herbarum historia Antwerpen 1568 und einem Werk von Matthias de L Obel Plantarum seu Stirpium Historia Antwerpen 1576 verwendet Holger Schuckelt Der Weg der Tulpe nach Europa In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 22 23 a b Holger Schuckelt Der Weg der Tulpe nach Europa In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 25 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 62 63 Mike Dash Tulipomania The Story of the World s Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions It Aroused Gollancz London 1999 S 59 60 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 55 Die soziale Schichtung der liefhebbers unterscheidet sich zwischen dem nordlichen Teil der Niederlande und den sudlichen spanischen Niederlanden Wahrend im Suden auch Adlige zu dem Zirkel gehorten wurde im Norden die Aristokratie durch eine wohlhabende burgerliche Schicht ersetzt die sowohl deren politische als auch kulturelle Funktion ubernahm Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 38 39 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 29 Dass auch unter den liefhebbers die Tulpenleidenschaft zum Teil kritisch gewertet wurde zeigt das Beispiel Justus Lipsius Dieser stand mit Clusius in Kontakt und sammelte selbst Tulpenzwiebeln gleichzeitig aber hinterliess er in De Constantia Von der Standhaftigkeit Buch II Leiden 1584 eine Satire auf die Aktivitaten der Blumenliebhaber Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 80 82 und 97 La Chesnee Monstereul Le Floriste Francois Traittant de l origine des Tulipes Caen 1654 Vgl Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 117 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 57 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 59 60 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 60 61 und 128 130 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundaments of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 39 40 Rembert Dodoens Florum et coronarium odoratarumque nonnullarum herbarum historia Antwerpen 1568 und das Cruydt Boeck Leiden 1608 Matthias de L Obel Plantarum seu Stirpium Historia Antwerpen 1576 und sein Kryudtboeck oft Beschrijvinghe van allerleye Ghewassen Kruyderen Hesteren ende Gheboomten Antwerpen 1581 Emmanuel Sweerts Florilegium Frankfurt am Main 1612 Crispijn van de Passe d A Hortus Floridus in quo rariorum amp minus vulgarium florum Icones ad vivam veramq ue formam accuratissime delineatae Arnheim 1614 Vgl Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 44 50 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 40 Sam Segal Die Botanik der Tulpe In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 31 Segal weist auch darauf hin dass schwer festzustellen ist inwiefern die damals gezogenen Tulpentypen genetisch unterschiedliche Sorten waren weil die Zuweisung von neuen Sorten keinem festen Merkmalskatalog folgte Mike Dash Tulipomania The Story of the World s Most Coveted Flower and the Extraordinary Passions It Aroused Gollancz London 1999 S 66 Sam Segal Die Botanik der Tulpe In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 33 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 7 13 Manche zeitgenossische Autoren wie John Parkinson Paradisi in Sole Paradisus Terrestris London 1629 oder La Chesnee Monstereul Le Floriste Francois Caen 1654 spekulieren zwar dass es sich beim Brechen um eine Krankheit handeln konnte doch findet diese Ahnung ihren biologischen Beleg erst im 20 Jahrhundert Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 116 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 110 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 83 89 a b Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 137 Peter M Garber Tulipmania In Journal of Political Economy Band 97 Nr 3 1989 S 541 542 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 322 Sam Segal Die Botanik der Tulpe In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 31 Anne Goldgar Tulipmania S 100 gibt indessen zu bedenken dass der Zweck dieser Art Tulpenportraits nicht zur Ganze bekannt ware Zwar unterschieden sich die Darstellungen der einzeln vor weissem Hintergrund gezeigten Tulpen stark von der ublichen Darstellungspraxis der Blumenstillleben doch wurde ein Teil der Bilder auf Vellum ausgefuhrt und von wichtigen Kunstlern wie Judith Leyster oder Jacob Marrel angefertigt So waren sie weniger fur Verkaufskataloge geeignet sondern eher als dauerhafte Abbildung der jeweiligen Tulpe fur die Tulpenliebhaber gedacht Auch entspricht der Preis der in manchen Tulpenbuchern den Abbildungen hinzugefugt wurde keinen Verkaufspreisen der Handler sondern sie sind die bei der Weeskamer Versteigerung in Alkmaar erzielten Hochstpreise vom 5 Februar 1637 und wurden nachtraglich eingetragen Pieter Biesboer Tulpomanie Tulpenzucht un Tulpenhandel in den Niederlanden In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 50 Peter M Garber 1989 Tulipmania In Journal of Political Economy Band 97 Nr 3 1989 S 543 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 33 36 Samen Spraek tusschen Waermondt ende Gaergoedt Nopende de opkomste ende ondergangh van Flora Der Titel des Dialogs lasst sich ubersetzen mit Dialog zwischen Habgier und Wahrmund In der Literatur finden sich neben dem hier benutzten Titel Samen Spraek auch die Versionen Samenspraeken T Samen Spraek oder Zamenspraeken Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 163 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 44 45 Zum Kaufkraftvergleich Dem International Institute of Social History in Amsterdam zufolge hatte im Jahr 2002 ein Gulden eine Kaufkraft von umgerechnet 10 28 Euro Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 49 59 Earl A Thompson The Tulipmania Fact or Artifact In Public Choice Band 130 Nr 1 2 2007 S 101 Solcherart Indizes wie sie auch von Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 49 64 aufgestellt werden sind indessen fehlerhaft weil sie auf der zum Teil inkorrekten Zusammenstellung von Nicolaas Wilhelmus Posthumus The Tulip Mania in Holland in the Years 1636 and 1637 In Journal of Economic and Business History Band 1 Nr 3 1929 S 434 466 beruhen So stellt Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 329 Anm 9 bei ihrer Durchsicht der originalen Quellen fest dass Posthumus mitunter grobe Fehler bei der Transkription der Preise unterlaufen z B verandert er an einer Stelle vier hondert 400 in 4 000 Gulden Diese Informationen gehen auf das Anzeigenblatt Historisch verhael alder ghedenk weerdichste geschiedenissen von Nicolaes van Wassenaer zuruck Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 199 200 Die Tulpe Semper Augustus selbst ist zwar zum Symbol fur den uberhitzten Handel geworden doch taucht sie nur selten in den Preislisten auf Der Samen Spraek selbst bekennt dass kaum einer sie zu Gesicht bekommen hat Sam Segal Die Botanik der Tulpe In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 34 35 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 210 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 201 202 Lijstje van Eenighe Tulpaen verkocht aan de meest biedende op den Februarij 1637 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 203 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 230 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 143 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 169 171 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 236 Anne Goldgar Kunst und Natur Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 61 Anne Goldgar Kunst und Natur Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 56 57 Anna Pavord The Tulip Paperback Edition Bloomsbury London 2004 S 165 Dieser Warenkorb findet sich in Mackays Schrift zur Tulpenmanie doch wird die Faktizitat des Vorgangs bestritten So erklart Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundaments of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 81 83 dass diese Waren nie real fur eine Viceroy getauscht wurden sondern das Pamphlet auf welches sich Mackay beruft sie nur zur Veranschaulichung der Kaufkraft hollandischer Gulden gebraucht Johann Beckmann Beytrage zur Geschichte der Erfindungen 5 Bande Leipzig Gottingen 1780 1805 Abraham Munting Nauwkeurige Beschryving der Aard Gewassen Utrecht Leiden 1696 Lieuwe van Aitzema Saken van Staet en Oorlogh In ende omtrent de Vereenigde Nederlanden Den Haag 1669 Adriaen Roman Samen spraek tusschen Waermondt ende Gaegoedt Haarlem 1637 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 253 279 Andere zeitgenossische Pamphlete und Darstellungen zur Tulpenmanie sind beispielsweise Jan Soet Dood Rolle ende Groef Maal van Floortie Flooraas o O 1637 Steven Theunisz van der Lust Troost voor de ghescheurde broederschap der rouw dragende kap broertjes ofte Floraes Straet Ioncker o O 1637 Theodorus Schrevelius Harlemias ofte om beter te seggen De eerste stichtinghe der Stadt Haarlem Haarlem 1648 und Jean Nicolas de Parival Les Delices de la Hollande Paris 1665 Charles P Kindleberger Robert Aliber Manias Panics and Crashes A History of Financial Crises 5 Auflage Wiley Hoboken 2005 S 16 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundaments of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 37 38 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 37 38 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 257 Peter M Garber Tulipmania In Journal of Political Economy Band 97 Nr 3 1989 S 553 554 Peter M Garber Famous First Bubbles The Fundamentals of Early Manias MIT Press Cambridge Mass 2000 S 71 Doug French The Dutch Monetary Environment During Tulipmania In The Quarterly Journal of Austrian Economics Band 9 Nr 1 2006 S 3 14 Earl A Thompson The Tulipmania Fact or Artifact In Public Choice Band 130 Nr 1 2 2007 S 100 Earl A Thompson The Tulipmania Fact or Artifact In Public Choice Band 130 Nr 1 2 2007 S 101 111 Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 380 Anm 45 erklart indessen dass Thompson seine Interpretation auf inkorrekte und nicht belegbare Behauptungen zum historischen Kontext zuruckfuhren wurde Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 136 137 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 145 und 211 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 140 147 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 147 167 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 190 191 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 17 Willem Frijhoff und Marijke Spies 1650 Hard Won Unity Palgrave Macmillan London 2005 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 221 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 224 Anne Goldgar Kunst und Natur Sammellust und Tulpenhandel in den Niederlanden In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 60 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 141 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 233 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 228 Pieter Biesboer Tulpomanie Tulpenzucht un Tulpenhandel in den Niederlanden In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 51 Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 248 Jan de Vries und Ad van der Woude The First Modern Economy Success Failure and Perseverance of the Dutch Economy 1500 1815 Cambridge University Press Cambridge 1997 Jan de Vries The European Economy in an Age of Crisis 1600 1750 Cambridge University Press Cambridge 1976 Jonathan Israel Dutch Primacy in World Trade 1585 1740 Clarendon Press Oxford 1989 Nach Israel 1989 S 532 533 ware die niederlandische Wirtschaft in der zweiten Halfte der 1630er Jahre sogar gewachsen weil vorher hinderliche Faktoren wegfielen wie die Blockade der Ems und Schelde durch die Spanier und der polnisch schwedische Krieg der den Handel mit dem Baltikum erschwerte Anne Goldgar Tulipmania Money Honor and Knowledge in the Dutch Golden Age The University of Chicago Press Chicago London 2007 S 291 Goldgar 2007 S 7 fasst deshalb zusammen When we delve deeply into the history of tulipmania instead of merely exclaiming at its excesses we begin to distrust the stereotyps Although it was a craze although it was a wonder although it was much talked of at the time and even after most of what we have heard about it is not true Not everyone was involved in the trade and those who were connected to each other in specific ways The prices of some varieties of tulips were briefly high but many never increased greatly in value and it remains to be seen whether or not it was insane for prices to reach the levels they did Tulipmania did not destroy the economy or even the livelihoods of most participants Christoph Driessen Geschichte der Niederlande Von der Seemacht zum Trendland Regensburg 2016 S 101 f Das Motiv des Wagens voller Narren findet sich in der Literatur bereits prominent in Sebastian Brants 1494 gedrucktem Werk Das Narrenschiff Andre van der Goes De Mallewagen alias het valete der Bloemisten Katalognr 84 In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 186 Pieter Biesboer Flora s Mallewagen Katalognr 83 In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 185 Andre van der Goes Floraes Gecks Kap Katalognr 86 In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 187 188 Pieter Biesboer Tulpomanie Tulpenzucht und Tulpenhandel in den Niederlanden In Andre van der Goes Hrsg Tulpomanie Die Tulpe in der Kunst des 16 und 17 Jahrhunderts Uitgeverij Waanders Zwolle 2004 S 52 Olga Kronsteiner Brueghels Affenzirkus in Wien handelsblatt com 16 November 2011 aufgerufen am 23 Januar 2012 Im Kinsky 87 Kunstauktion am 08 11 2011 Memento vom 26 Januar 2013 im Webarchiv archive today aufgerufen am 23 Januar 2012 Tulpenschau im Gartenbau In sustb augsburg de Abgerufen am 30 April 2022 nbsp Dieser Artikel ist als Audiodatei verfugbar source source Speichern 60 35 min 29 8 MB Text der gesprochenen Version 15 August 2013 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Marz 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tulpenmanie amp oldid 238063890