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Als Castrum doloris lateinisch fur Trauerburg bezeichnet man in der Renaissance und im Barock eine bei Prominenten zum Schutz und zur Begleitung ihres Katafalks in Kirchen oder an anderen wurdigen Orten temporar errichtete Trauerkapelle die haufig im Bilde festgehalten wurde Sie konnte den Sarg mit dem Leichnam enthalten musste es aber nicht da ofters in mehreren Kirchen gleichzeitig Castra doloris fur den gleichen Verstorbenen errichtet wurden Das Castrum doloris sollte zur Abschiednahme und Trauerbewaltigung der Hinterbliebenen einen abgeschirmten Raum um den Sarg des verstorbenen Prominenten bieten und bis zur Grablegung seine hohe Kultiviertheit reprasentieren Das Castrum doloris 1747 fur Polen Litauens Konigin und Grossherzogin Katarzyna OpalinskaDas Castrum doloris 1645 fur Willems van Oranje in der Nieuwe Kerk Delft Portrat von Dirck van Delen Rijksmuseum Amsterdam Der Errichtung des Castrum doloris ging in der Regel die Aufbahrung der Leiche auf dem Totenbett oder einem Katafalk voraus die ebenfalls im Bilde verewigt werden konnte 1 Durch die Feier der Exequien nach dem Caeremoniale Episcoporum die Leichenpredigt und Trauermusik sowie ein aufwendiges Lichtspiel wurde das Trauererlebnis am Castrum doloris schliesslich zur aussergewohnlich sinnlichen Erfahrung Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Geschichte 3 Funktion und Gestalt 4 Funktion in der Totenliturgie 5 Werke 6 Kritik 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDer Begriff Castrum doloris ist seit dem 15 Jahrhundert uberliefert Du Cange spricht von haufigen Erwahnungen in Johannes Burckards Zeremonientagebuch Liber notarum 2 Das Caeremoniale Episcoporum verwendet im Buch II Kap 11 den Ausdruck Castrum doloris als liturgischen Teil der Exequien jedoch ohne scharfe Begriffsabgrenzung Si advenit in ecclesia lectus mortuorum seu castrum doloris und Cum quo ibunt ad feretrum seu castrum doloris Verwendet wurde der Begriff vor allem im 16 und 17 Jahrhundert in welchem jedoch synonym fur Castrum doloris umgangssprachlich der Ausdruck Katafalk aufkam und die altere Bezeichnung im 18 Jahrhundert schliesslich verdrangte Nach der Etablierung einer Historischen Auffuhrungspraxis Ende des 20 Jahrhunderts werden beide Begriffe heute wieder in ihrer ursprunglichen Wortbedeutung verwendet Geschichte Bearbeiten nbsp Das Castrum Doloris das 1705 in der Celler Stadtkirche zur Aufbahrung des Sarges von Herzog Georg Wilhelm errichtet wurdeDie Tradition der hochkultivierten Aufbahrung verstorbener Prominenter reicht weit bis ins fruhe Christentum zuruck 3 und bezieht sich auf die fruhchristliche Tradition der Karliturgie bei der Christen nach der Feier vom Leiden und Sterben Christi am symbolischen Grab Christi Grablegung Christi ohne liturgische Entlassung in Form einer Gebetswache verweilen und allein oder in Gemeinschaft der Leistungen Jesu gedenken Vergleichbar mit dem symbolischen Grab Christi am Karfreitag dient die Aufbahrung verstorbener Prominenter auf einem Katafalk bis heute der personlichen Abschiednahme und Trauerbewaltigung einer grossen Anzahl von Hinterbliebenen Die Vorlaufer des Castrum doloris befanden sich im Italien und Burgund des 15 Jahrhunderts etwa in der Form der Aufbahrung wie sie das Turin Mailander Stundenbuch 1415 17 4 oder ein Bild des Boucicaut Meisters in der Pariser Bibliotheque Mazarine 5 zeigen oder wie sie Giorgio Vasari als Werke des Andrea Feltrini nennt der um 1500 in Florenz apparati fur Hochzeiten und Beerdigungen schuf Auch die cataletti fur Bruderschaften etwa von Beccafumi Sodoma und Peruzzi gehoren hierher 6 Zu den Vorlaufern des Castrum doloris kann man auch den riesigen Traueraufbau zahlen der in Brussel 1558 fur Karl V HRR errichtet wurde und durch einen Stich uberliefert ist er war in Form eines von Seeungeheuern gezogenen und begleiteten Kriegsschiffes gebildet welches die Saulen des Herkules verliess an Deck standen die Kardinaltugenden Flaggen und Wimpel trugen eine Fulle von Emblemen und Allegorien Nach dem Papst Sixtus V im Jahr 1564 fur die Exequien Michelangelos in San Lorenzo Florenz durch dessen Freunde einen hochst kunstvoll dekorierten Katafalk errichten liess der schon ganz dem Charakter der spateren Castra doloris entsprach 7 folgten ihm schliesslich Aristokraten in ganz Europa und liessen um ihren aufgebahrten Leichnam eine Trauerburg lat Castrum doloris errichten Man fand sie an weltlichen und geistlichen Furstenhofen auch beim Adel bei Domkapiteln und Stiften sogar bei der verarmten Szlachta Der Kaiserhof ging sowohl zeitlich wie auch in der prunkvollen Ausfuhrung bzw in der Anzahl der gleichzeitig errichteten Castra doloris den ubrigen Hofen voran Da die Zahl der bekannten Castra doloris unubersehbar ist seien nur ein paar Beispiele genannt 1 Das Castrum doloris 1619 fur Kaiser Matthias HRR in der Wiener Augustinerkirche als verhaltnismassig fruhes Werk 2 Die Castra doloris 1705 fur Kaiser Leopold I HRR in zahlreichen Kirchen und 3 Das Castrum doloris 1711 fur Kaiser Joseph I HRR in der Wiener Augustinerkirche fast eine Theaterdekoration Solche Castra doloris konnten sehr kostspielig sein So ist vom Castrum doloris 1745 fur Kaiser Karl VII HRR in der Munchner Theatinerkirche bekannt dass es 3700 Gulden kostete 8 Auch von den Castra doloris seiner Vorganger in Wien sind die hohen Kosten bekannt Die grosse Zeit der Castra doloris war das 17 und 18 Jahrhundert Seine Errichtung blieb auch durch das ganze 19 Jahrhundert hindurch Brauch wenn auch als Ausnahme und ohne die betont architektonische Note So gab es ein Castrum doloris 1881 fur Zar Alexander II ein Castrum doloris 1888 fur Kaiser Wilhelm I und ein Castrum doloris 1894 fur Frankreichs Staatsprasident Sadi Carnot Funktion und Gestalt Bearbeiten nbsp Das Castrum doloris 1733 fur August den Starken in WarschauDas Castrum doloris diente als Mittel der Trauerbewaltigung grosserer Bevolkerungsgruppen die sich von ihrem verstorbenen Prominenten personlich verabschieden seine Leistungen im tiefen individuellen Gebet wurdigen und dabei eine aussergewohnlich sinnliche Erfahrung machen wollten War eine Prominenz bei den Romisch katholischen Klerikern sehr beliebt so wurden ihr fast in allen Klostern und von jeder Bruderschaft Castra doloris erbaut Bei Klerikern wurde das Castrum doloris stets so ausgerichtet dass ihr Haupt zum Altar zeigte bei allen anderen hingegen so dass die Fusse zum Altar zeigten Die Castra doloris wurden mit den schonsten allegorischen Statuen oder Tugenden die mit den wahren Umstanden der verstorbenen Person harmonierten mit der schonsten Architektur und Bildhauerarbeit mit Fackeln und Illuminationen ambelliert und mit Piedestalen Sinnbildern und Inschriften verziert Bei den Castra Doloris sah man auch hin und wieder Statuen die entweder aus Alabaster Marmor Holz oder Pappe errichtet wurden klagende Frauen und Knaben mit umgekehrten und ausgeloschten Lebensfackeln romanische Urnen und Inschriften die hin und wieder an den Gesimsen an den Portalen und zwischen den Kolonnaden und dem Saulenwerk angebracht wurden An der Hauptfassade des Castrum doloris standen ein paar Marschalle bzw an den Seiten herum andere Kavaliere Uber dies wurden die Kirchen ganz und gar mit einem schwarzen Tuch bekleidet und auf den Furstenkirchen auch bisweilen an anderen Kirchenplatzen das Familien bzw Amtswappen des Prominenten angeheftet Bisweilen war die ganze Kirche wie ein Mausoleum dekoriert Man sah allenthalben Zypressen Sinnbilder Statuen Illuminationen und brennende Wachskerzen die an kristallenen oder silbernen Kronenleuchter hingen Das Pendant der Kronleuchter schien als feuriger Obelisk Zudem fand man noch kostbare Monumenta die mit sehr viel massiven Silberwerk orniert von unten bis oben mit Wachskerzen befleckt und oft auch die Verdienste der Vorfahren mit den sinnreichsten Inschriften vorstellten Die Pfeiler der Kirchen waren oft mit Sinnbildern ausgeschmuckt welche die geschatzten Taten des Verstorbenen abbildeten Man sah auch bei Castra doloris des Hochadels brodierte Wappen samtlicher Provinzen auf schwarzen Samt Dergleichen Mausolea blieben bisweilen einige Wochen Monate auch zu halben Jahren bestehen bevor sie abgetragen wurden Nachgehend wurden Kupferstiche angefertigt und den gedruckten Leichenpredigten angehangt 9 nbsp Sargportrat des polnischen Landadligen Stanislaw Woysz 1677Ein besonders wertvolles und hilfreiches Schmuckelement war im europaischen Massstab das in Polen Litauen ubliche Sargportrat des Verstorbenen Es ermoglichte eine angenehm besinnliche Abschiednahme vom Verstorbenen Castra doloris wurden durch Tischler und Zimmerleute von leichten ungehobelten Holz errichtet und danach mit schwarzen Tuchern und silbernen Dressen Moor oder Zindel bezogen und mit allerhand Bildhauerei die allgemein nur aus Pappe gemacht wurde und mit Malerei auf weisser Leinwand oder wenigstens auf geoltem Papier zum illuminieren ausgeschmuckt wozu denn ein guter Poet die Aufschriften dieselbe gleichsam zu beleben erfand Die ganze Disposition aber kam dem Baumeister zu Die Illuminationen mussten das meiste dabei tun Da sollte vorerst das Contrefait des Verstorbenen in einer Glorie oder Sonne gemalt in der Luft schweben oder von einem aus gesteifter Leinwand oder Papier uber subtilen danach geformten Draht und inwendig mit Licht besteckten fliegenden Engel getragen werden Zur Verschonerung konnte uber dem Sarg eine Ehrenpforte stehen mit corperlich aus Holtz gemachter und schon auf Marmorart und Metall Art angestrichener Architectur 10 11 Das wesentlichste Merkmal eines Castrum doloris war das zum Schutz und zur Begleitung des Katafalks errichtete Schmuckgerust das einen kunstvoll gearbeiteten Baldachin zur Uberdachung des Totenbetts trug Es war mit dem Wappen des Verstorbenen seinen Herrschaftsinsignien Kerzen Trauerblumen einem Epitaph sowie allegorischen Statuen und Wachsbildern dekoriert Von der Zeit der Renaissance bis zum Barock wurden die Ausschmuckungen immer verschwenderischer bis das Castrum doloris im Barock von der Entfernung schliesslich wie eine einzige Flamme aussehen sollte und dafur mehr als tausend Kerzen auf dem Baldachin aufgestellt wurden Die Lust zum Spektakel und festlichen Anlassen fand hier ihren Ausdruck Die Darstellung des Ruhmes und der eigenen Herrlichkeit ruckte immer weiter in den Vordergrund der Riten und Brauche Kerzen wurden an die Besucher der Liturgie verteilt Dabei war die Anzahl der verteilten Kerzen mit dem Prestige des Verstorbenen verknupft denn Kerzen waren teuer So kam es in offentlichen Kirchen regelmassig zu Tumulten und Storungen wegen des Andranges auf die Kerzenverteiler Funktion in der Totenliturgie BearbeitenDas Caeremoniale Episcoporum verwendet im Buch II Kap 11 den Ausdruck Castrum doloris als Ort fur einen Teil der kirchlichen Totenliturgie Es fasst die Gesange und Gebete zusammen die in der Renaissance und im Barock bei Prominenten am Castrum doloris verwendet wurden wenn der Bischof bei der Liturgie mitwirkte Es waren die Gesange und Gebete zur Erteilung der Absolution verstorbener Prominenter im Anschluss an die Totenmesse Die Absolution fur Verstorbene war seit alten Zeiten ein Bestandteil der kirchlichen Liturgie insbesondere am Begrabnistag sowie am dritten siebenten und dreissigsten Tag nach dem Verscheiden Nach Jan K Siedleckis Cantionale ecclesiasticum und dem romischen Messbuch fand sie zuerst am Begrabnistage statt im Zusammenhang mit dem eigentlichen Begrabnis als Ubergang vom Altar zum Grabe Bei den Gedenktagen stand statt des Sarges ein Tumba Scheinsarg in der Kirche an dem der Ritus vollzogen wurde Inhalt und Form bestimmten die Rubriken beider Rituale wie folgt Unter funf Pralaten oder Kanonikern wurde der Zelebrant bestimmt Dieser Zelebrant legte nach der Totenmesse Casula und Manipel ab bekleidete sich mit dem Pluviale welches in der Farbe der Trauerliturgie entsprach und begab sich bedeckten Hauptes unter Vortritt der anderen ohne Manipel und bedeckten Hauptes gekleideten Pralaten bzw Kanoniker zum Katafalk im Castrum doloris Alle nahmen sie nach Ablegung des Biretts um den Katafalk herum Platz der jungste der vier Pralaten oder Kanoniker mit dem Kruzifix in der Hand an der Ecke an der sich der rechte Fuss des Verstorbenen befand der zweitjungste an der Ecke an der sich die linke Schulter des Verstorbenen befand der drittjungste am linken Fuss des Verstorbenen und der viertjungste ehrenhalber zur rechten Schulter des Verstorbenen Der Zelebrant aber setzte sich zwischen sie ans Kopfende des Verstorbenen und begann das Gebet Non intres in judicium cum servo tuo zu singen betend dass der Verstorbene es verdient der rachenden Strafe Gottes zu entkommen er der als er lebte mit dem Siegel der Heiligen Dreifaltigkeit gekennzeichnet wurde Nach Auffassung der Kirche erschienen der Zelebrant und die anderen mitwirkenden Kleriker nicht nur als Reprasentanten der Kirche sondern handelten In persona Christi als Christi Stellvertreter und in seinem Namen Wie ein Blick auf den ersten Hauptteil des liturgischen Aktes zeigt war die Form der Furbitte so gewahlt dass ihre Diener aus dem Herzen der Verstorbenen heraus beteten und gleichsam ihre Zunge und Lippe demjenigen liehen fur welche das heilige Opfer dargebracht und mundliche liturgische Bitte verrichtet wurde Hinter dem Zelebranten hielten sich zu seiner Linken Akolythen mit Weihrauchfass und Weihrauch Weihwasser und ein Aspergill bereit An das Gebet Non intres schloss sich das erste Responsorium Subvenite aus den kirchlichen Sterbegebeten Es wurde mit dem Ruf des Kantors Kyrie eleison beendet Und als alle darauf Christe eleison antworteten standen alle auf Es folgte noch einmal Kyrie eleison und alle setzten sich wieder Der ehrbarste Pralat zur rechten Schulter des Verstorbenen sprach nun die erste Zeile des Pater noster das leise weitergebet wurde Wahrenddessen kamen Diakon Subdiakon Thuriferar und samtliche Kleriker mit Weihwasser an die Seite des ehrbarsten Pralaten um ihn zu assistieren der ehrbarste Pralat nahm daraufhin das Aspergill tunkte es beim Diakon ins Weihwasser und besprengte damit das Totenbett dabei umschritt er von seiner Ecke ausgehend das Totenbett und grusste an dessen Ecken jeweils die Pralaten Anschliessend empfing er vom Diakon das Weihrauchfass und beweihraucherte damit den Sarg in der gleichen Art und Weise Schliesslich sprach er laut den letzten Satz des Pater noster Et ne nos inducas in tentationem und fuhre uns nicht in Versuchung den alle mit sed libera nos a malum sondern erlose und von dem Bosen beantworteten Danach setzten alle ihre Birette auf der Bischof die Mitra und der Chor sang das zweite Responsorium Qui Lazarum resuscitasti 12 Auch dies wurde mit dem Wechselgesang des Kyrie eleison wie beim ersten Responsorium beendet Wahrend des Singens kamen zwei Akolythen mit dem Weihrauchfass Weihwasser und Aspergill auf den drittjungsten Pralaten zu und platzierten sich zu seiner Rechten Er sprach nun das Pater noster besprengte und beweihraucherte den Sarg so wie es sein Vorganger tat Das dritte Responsorium Domine quando veneris 13 hatte denselben Ablauf den jetzt der zweitjungste Pralat vollzog beim vierten Responsorium Ne recorderis 14 war es der jungste Pralat Den Abschluss machte das letzte Responsorium Libera me 15 bei dem der Zelebrant den Ritus vollzog Mit der vom Kantor gesungenen Antiphon In paradisum begann am Begrabnistag jetzt der Prozessionszug mit dem Sarg zum Grab und zur Beisetzung Werke BearbeitenZahlreiche Meisterwerke der Castra doloris sind als Kupferstiche und Lithographien dokumentiert Castrum doloris BuxWV 134 ist der Titel einer Abendmusik von Dietrich Buxtehude anlasslich des Todes von Kaiser Leopold I 1705 Wahrend das Textbuch erhalten ist ist die Komposition verschollen Erhalten sind die Responsorien Subvenite Qui Lazarum Domine quando veneris und Ne recorderis dagegen in Andrzej Piotrkowczyks Processionale aus dem Jahre 1621 in Krakau und wurden vor wenigen Jahren mit der Schola Gregoriana Silesiensis dem Bornus Consort und dem Chor Sarmacki im G G Gorczyckiego unter der Leitung von Robert Pozarski eingespielt Unter dem Titel Castrum doloris Old Polish Burial Ceremonies wurden sie 2014 als CD bei Dux Records veroffentlicht Kritik BearbeitenKunstler und Maler ubertrafen sich gegenseitig mit den prunkvollsten Entwurfen so dass in mehreren Kirchen verschiedene Castra doloris aufgestellt wurden Beim Tod Kaiser Leopold I wurden in Wien alleine funf Castra doloris errichtet Es zeigte sich dass das Castrum doloris und die Darstellung einer herrschaftlichen Apotheose den tatsachlichen Umstanden der Regierungszeit nicht selten widersprachen Sie bildeten ein idealisiertes Gesamtbild das auf der Illusion vom tugendhaften und verdienstvollen Fursten beruhte Literatur BearbeitenEdmund W Braun Castrum doloris in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band 3 1952 Sp 372 379 Digitalisat Benjamin Favrin Praxis sollemnium functionum episcoporum ac praclatorum episcopis interiorum iuxta ritum Romanum Editio altera Pustet Regensburg 1926 S 124 131 Magdalena Hawlik van de Water Der schone Tod Zeremonialstrukturen des Wiener Hofes bei Tod und Begrabnis zwischen 1640 und 1740 Herder Wien u a 1989 ISBN 3 210 24945 8 Zugleich Wien Univ Dissertation 1989 Liselotte Popelka Castrum Doloris oder Trauriger Schauplatz Untersuchungen zu Entstehung und Wesen ephemerer Architektur Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1994 ISBN 3 7001 2089 3 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Veroffentlichungen der Kommission fur Kunstgeschichte 2 Julius Bernhard von Rohr Einleitung zur Ceremonial Wissenschaft der grossen Herren Berlin 1729 I Teil Kap 16 Von der Furstl Personen Vorbereitungen zu ihrem Tode und von ihrem Sterben selbst Georg Schrott Trauer und Festdekorationen in den bayerischen Klostern des 17 und 18 Jahrhunderts Kunstgeschichtliche Hinweise aus der Personalschriftenforschung In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 109 1998 ISSN 0303 4224 S 275 290 Jan Kazimierz Siedlecki Cantionale ecclesiasticum ad usum ecclesiarum Poloniae 1886Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Castrum doloris Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitalisat von Paris Gille Castrum Doloris fur den Salzburger Fursterzbischof Paris von Lodron 1586 1653 Einzelnachweise Bearbeiten vgl die Totenbettbilder in Pforzheim Inv Baden IX 6 Abb 150 155 sowie das falschlich Castrum doloris genannte Totenbettbild des Eberhard von Rappolstein Elsass Lothr Jb 11 1932 149ff ed Thuasne I 13 zum Jahr 1484 vgl Totenmesse und Jul v Schlosser Gesch der Portratbildnerei in Wachs Jb Kaiserh 29 1910 11 191ff H Beenken Hubert u Jan van Eyck Munchen 19412 Abb 8 Stadel Jb 7 8 1932 S 55 J Burckhardt Gesch d Renss in Italien Esslingen 19247 187 S 368 welcher fur diese Architekturen den Namen Dekorationen des Augenblicks fand beschrieben von Jac Giunti gedruckt Florenz 1564 hiernach Vasari Steinmann Wittkower Mich Bibliogr Nr 619 Kreisarchiv Munchen Mitt Dr N Lieb Julius Bernhard von Rohr in Einleitung zur Ceremonial Wissenschaft der grossen Herren usw Berlin 1729 I Teil Kap 16 Von der Furstl Personen Vorbereitungen zu ihrem Tode und von ihrem Sterben selbst 25 32 Leonh Christoph Sturm Vollstandige Anweisung Grabmale zu Ehren der Verstorbenen wie auch Parade Betten und Castra Doloris anzugeben Augsburg 1720 Joh Friedr Penthers Lexicon architectonicum Augsburg 1744 Ad pedis dextris Responsorium Qui Lazarum resuscitasti a monumento foeditum Tu eis Domine dona requiem et locum indulgentiae V Qui venturus es iudicare vivos et mortuos et saeculum per ignem A Kyrie eleison R Christe eleison Kyrie eleison Ad pedis sinistris Responsorium Domine quando veneris iudicare terram ubi me abscondam a vultu irae tuae Quia peccavi nimis in vita mea V Commissa mea pavesco et ante te erubesco dum veneris iudicare noli me condemnare A Kyrie eleison R Christe eleison Kyrie eleison Ad humerum sinistrum Responsorium Ne recorderis peccata mea Domine dum veneris iudicare saeculum per ignem V Dirige Domine Deus meus in conspectu tuo viam meam A Kyrie eleison R Christe eleison Kyrie eleison Ad humerum dextrum Responsorium Libera me Domine de morte aeterna in die illa tremenda V Quando caeli movendi sunt et terra Dum veneris iudicare saeculum per ignem Tremens factus sum ego et timeo dum discussio venerit atque ventura ira V Quando caeli movendi sunt et terra Dies illa dies irae calamitatis et miseriae dies magna et amara valde V Dum veneris iudicare saeculum per ignem V Requiem aeternam dona eis Domine et lux perpetua luceat eis R Libera me V Kyrie eleison R Christe eleison Kyrie eleison Normdaten Sachbegriff GND 4367331 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Castrum doloris amp oldid 221100599