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Dieser Artikel bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Widerspricht vielen Richtlinien Schreibstil Gliederung Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Tranen des Vaterlandes ist ein Sonett von Andreas Gryphius Es ist eines der bekanntesten Barockgedichte 1 das wahrscheinlich beruhmteste deutsche Gedicht des 17 Jahrhunderts fester Bestandteil des schulischen und universitaren Kanons 2 immer wieder nachgedruckt in Anthologien und Lesebuchern 3 und hat wie kaum ein anderes eine intensive Forschungsgeschichte 4 Druck in der Auflage von 1657Das Gedicht wurde erstmals 1637 als sechsundzwanzigstes der 31 sogenannten Lissaer Sonette im heute polnischen Lissa publiziert Es trug dort den Titel Trawrklage des verwusteten Deutschlandes Der nachste Druck eine stark uberarbeitete Fassung unter dem Titel Threnen des Vatterlandes Anno 1636 erschien 1643 in Leiden siebenundzwanzigstes der Sammlung von 50 Sonetten ANDREAE GRYPHII SONNETE Das erste Buch Weitere Drucke zu Gryphius Lebzeiten erfolgten 1650 1657 5 und schliesslich in der Ausgabe letzter Hand 1663 Der Untertitel Anno 1636 nennt vermutlich das Jahr der Entstehung mitten im Dreissigjahrigen Krieg 6 Die 1637er Fassung wurde 1963 neu gedruckt in Band 1 einer von Marian Szyrocki und Hugh Powell verantworteten Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke 7 die 1663er Fassung 2012 von Thomas Borgstedt 8 Inhaltsverzeichnis 1 Text 2 Interpretation 2 1 Form 2 2 Uberschrift 2 3 Erstes Quartett 2 4 Zweites Quartett 2 5 Erstes Terzett 2 6 Zweites Terzett 2 7 Intertextualitat 2 8 Das Ganze 3 Dichterische Rezeption im 20 Jahrhundert 4 Literatur 5 Einzelnachweise und AnmerkungenText BearbeitenDie Texte sind Szyrockis und Borgstedts Neudrucken entnommen Trawrklage des verwusteten Deutschlandes 1637 9 WIr sind doch nunmehr gantz ja mehr alss gantz vertorben Der frechen Volcker schar die rasende Posaun Dass vom Blutt feiste Schwerd die donnernde Carthaun Hat alles diss hinweg was mancher sawr erworben Die alte Redligkeit vnnd Tugend ist gestorben Die Kirchen sind verheert die Starcken vmbgehawn Die Jungfrawn sind geschand vnd wo wir hin nur schawn Ist Fewr Pest Mord vnd Todt hier zwischen Schantz vn KorbẽDort zwischen Mawr vn Stad rint allzeit frisches Blutt Dreymal sind schon sechs Jahr als vnser Strome Flutt Von so viel Leichen schwer sich langsam fortgedrungen Ich schweige noch von dehm was starcker als der Todt Du Strassburg weist es wol der grimmen Hungersnoth Vnd dass der Seelen Schatz gar vielen abgezwungen Thranen des Vaterlandes Anno 1636 1663 10 WIr sind doch nunmehr gantz ja mehr denn gantz verheeret Der frechen Volcker Schaar die rasende Posaun Das vom Blutt fette Schwerdt die donnernde Carthaun Hat aller Schweiss und Fleiss und Vorrath auffgezehret Die Turme stehn in Glutt die Kirch ist umgekehret Das Rathauss ligt im Grauss die Starcken sind zerhaun Die Jungfern sind geschand t und wo wir hin nur schaun Ist Feuer Pest und Tod der Hertz und Geist durchfahret Hir durch die Schantz und Stadt rinnt allzeit frisches Blutt Dreymal sind schon sechs Jahr als vnser Strome Flutt Von Leichen fast verstopfft sich langsam fort gedrungen Doch schweig ich noch von dem was arger als der Tod Was grimmer denn die Pest und Glutt und Hungersnoth Das auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen Interpretation BearbeitenDie Interpretation geht von der Fassung von 1663 aus die sich von der 1643er und den dazwischenliegenden wenig unterscheidet Die Germanistin Nicola Kaminski hat davon ironisch als den in der Forschung fast ausnahmslos grosserer Beliebtheit sich erfreuenden gesprochen 11 Auch Erich Trunz hat sie seiner von allen Spateren als wegweisend bezeichneten Analyse aus dem Jahr 1949 zugrunde gelegt 12 Form Bearbeiten Das Gedicht ist wie alle Lissaer Sonette in dem 1624 von Martin Opitz in seinem Buch von der Deutschen Poeterey fur Sonette empfohlenen Versmass des Alexandriners verfasst mit dem ebenfalls von Opitz empfohlenen Reimschema abba abba fur die Quartette und ccd eed fur die Terzette Die Verse mit den a und d Reimen sind dreizehnsilbig die Reime weiblich die Verse mit den b c und e Reimen sind zwolfsilbig daher entsprechend den Ausgaben von Szyrocki und Borgstedt eingeruckt die Reime mannlich Die Zasur folgt regelhaft der sechsten Silbe Im ersten Vers hat Gryphius den Satz WIr sind doch nunmehr gantz lt gt verheeret durch den Einschub ja mehr denn gantz in das Versmass des Alexandriners eingepasst Doch sind die Verse nicht monoton Eine differenzierte Abfolge von Tempowechseln etwa von Vers 2 und 3 zu Vers 4 und von Vers 5 bis 7 zu Vers 8 erzeugt eine kunstvolle Dynamik 13 Binnenreime Schweiss Fleiss Rathauss Grauss Alliterationen der frechen Volcker Schaar Schwerdt Schweiss Fleiss Vorrath Schantz und Stadt und Enjambements von Vers 3 zu 4 von Vers 7 zu 8 tragen zur Musikalitat bei Nach Trunz entspricht der Alexandriner in seiner Weitraumigkeit der Masse dessen was gesagt werden soll Sein stolzer Schritt gebe allem feste Gestalt Seine Gesetzlichkeit bandige die dustere Fulle auf die der Blick starrt zu reiner Form und sei eben darum hier am Platze 14 Uberschrift Bearbeiten Thranen des Vaterlandes der Genitivus subiectivus legt nahe dass es das Vaterland ist das im Gedicht spricht dass das Sonett ein Rollengedicht ist 15 In der 1663er Trawrklage des verwusteten Deutschlandes erhebt unzweideutig das verwustete Deutschland klagend seine Stimme Jedoch unterschlagt die Vorstellung eines rhetorischen Rollen Deutschlands die Wirkung mit der das einsetzende WIr den Leser unmittelbar packt und einbezieht Im Gedichttext so Borgstedt spricht nicht die Personifikation des verwusteten Deutschlandes oder des Vaterlandes sondern ein reales kollektives Wir Letztlich ist Gryphius poetisches Sprechen lt gt nicht eindeutig auf eine lyrische Sprecherinstanz ruckfuhrbar 16 Fur Gryphius und seine zeitgenossischen Leser klang in Thranen das griechische Threnos 8rῆnos an ursprunglich Bezeichnung fur eine Totenklage Pseudo etymologiserend schrieb Sigmund von Birken 1679 die KLagLieder oder Threnien seien also benamet weil sie gleichsam mit Threnen geschrieben werden Es wird damit der Untergang nicht allein grosser Leute sondern auch der Stadte und Lander beschrieben 17 Thranen des Vaterlandes Anno 1636 ist unter anderem von der spathumanistischen Threnos Poetik bestimmt Erstes Quartett Bearbeiten WIr sind doch nunmehr gantz ja mehr denn gantz verheeret Wir der Dichter selbst steht mitten in dem grossen gemeinsamen Schicksal Das Vaterland kann Gryphius Heimat Schlesien sein doch ist wohl Deutschland gemeint 18 Verheeret nennt das Ausmass der Zerstorung und zugleich die Ursache die Kriegsheere Mitten in dem schlichten fast alltagssprachlichen Satz WIr sind doch nunmehr gantz lt gt verheeret unterbricht sich der Sprecher den Satz zum Alexandriner formend mit einer Uberbietung die logisch unmoglich ist ja mehr denn gantz ein Ratsel das Aufmerksamkeit erregen und auf die Losung gespannt machen soll Es folgen in zwei Versen die Tater der gantz lt en gt Verheerung die anonym bleibenden frechen Volcker und ihr Kriegsgerat Die analog gebauten parataktisch gereihten Nominalphrasen die die Halbverse ausfullen beschleunigen den Sprechrhythmus 19 Der frechen Volcker Schaar die rasende Posaun Das vom Blutt fette Schwerdt die donnernde Carthaun Hat aller Schweiss und Fleiss und Vorrath auffgezehret Die Epitheta frech rasend fett donnernd erzeugen eine hohe rhetorische Lautstarke Schmucklos wuchtig werden Zentnerworte gehauft 20 Doch dann folgt ein langerer Satz den ganzen Alexandriner einnehmend Tempowechsel eine Beruhigung Der Singular Hat gegen die heutige Grammatikregel aber damals moglich fur haben 21 verknupft jedes einzelne der Substantive der Verse 2 und 3 der Volcker Schar die Posaun das Schwerdt die Carthaun auf jedes einzelnen Schrecklichkeit insistierend mit dem Pradikat Hat lt gt auffgezehret Das Wuten der Kriegsgerate hat alle materiellen Lebensgrundlagen vernichtet Zweites Quartett Bearbeiten Die zweite Strophe verstarkt den Klang der ersten noch Nach der Nennung der Tater und ihrer Werkzeuge werden die Zerstorungen aufgezahlt wieder in schnell rhythmisierten Halbverse fullenden sich ubersturzenden Nominalsatzen Die Turme stehn in Glutt die Kirch ist umgekehret Das Rathauss ligt im Grauss die Starcken sind zerhaun Die Jungfern sind geschand t und wo wir hin nur schaun Ist Feuer Pest und Tod der Hertz und Geist durchfahret Elend uberall Die Turme stehen fur die wehrhafte Sicherheit die Kirch fur das geistliche Leben das Rathauss fur die weltliche Verwaltung die Starcken fur die militarische Wehrhaftigkeit die Schandung der Jungfern fur die Vernichtung moralischer und personlicher Integritat 22 In einer den Leser einbeziehenden Geste wo wir hin nur schaun wird der Blick dann in wieder verlangsamtem Rhythmus auf die Allgegenwart von Feuer Pest und Tod gelenkt ihre nicht nur zer sondern nun auch Hertz und Geist durchfahrende verstorende Wirkung 23 Zweimal also im ersten und zweiten Quartett die Bildhaufung die einer leidenschaftlichen Erregung der Seele entspricht und zweimal dann das um die eigene Ohnmacht wissende ruhig traurige Abstandnehmen und Verallgemeinern 24 Die Quartette sind durchsetzt mit Zeichen aus der Offenbarung des Johannes Posaun Offb 8 2 LUT in der Lutherbibel von 1545 Vnd ich sahe sieben Engel die da tratten fur Gott vnd jnen wurden sieben Posaunen gegeben Schwerdt Offb 6 4 LUT in der Lutherbibel von 1545 Vnd es gieng er aus ein ander Pferd das war rot vnd dem der drauff sass ward gegeben den Friede zunemen von der Erden vnd das sie sich vnternander erwurgeten Vnd jm ward ein gros Schwert gegeben Feuer Pest und Tod Offb 6 8 LUT in der Lutherbibel von 1545 Vnd sihe vnd ich sahe ein falh Pferd vnd der drauff sass des name hies Tod vnd die Helle folgete jm nach Vnd jnen ward macht gegeben zu todten das vierde teil auff der Erden mit dem Schwert vnd Hunger vnd mit dem Tod vnd durch die Thiere auff Erden Die Worter rufen das Bild der vier apokalyptische Reiter wach Erstes Terzett Bearbeiten Wohin kann das Gedicht weiter fuhren fragt Trunz 25 Hir durch die Schantz und Stadt rinnt allzeit frisches Blutt Dreymal sind schon sechs Jahr als vnser Strome Flutt Von Leichen fast verstopfft sich langsam fort gedrungen Gryphius entwirft ein Bild das man grandios nennen musste ware es nicht so furchtbar von Dantescher Imagination dass sogar die Flusse von Leichen verstopft sind und deshalb nur noch langsam fliessen 26 Selbst der Natur dem Stromen der Flusse tut die Verheerung Gewalt an Das Bild wirkt ubertrieben und unwahrscheinlich keine beobachtete Wirklichkeit 27 In der Tat ist es ein Topos der bis zur Ilias zuruckreicht in deren 21 Gesang der Flussgott Skamandros gegen den wutenden Achilleus klagt 28 Voll sind mir von Toten bereits die schonen Gewasser Kaum auch kann ich annoch ins heilige Meer mich ergiessen Eingeengt von Toten Jedoch warnt der zeitgenossische Pratext in Martin Opitz Trostgedichten in Widerwertigkeit dess Krieges siehe unten Intertextualitat davor dem Bild Realitat abzusprechen als sei es eine pure Metapher fur kriegerisches Morden Die Wirklichkeitsnahe des Gedichts wird unabweisbar in der Zeitangabe Dreymal sind schon sechs Jahr Anno 1636 ist es uberschrieben 1618 hatte der Krieg begonnen Durch die Zerlegung der 18 in 6 6 6 wird die Wirkung gesteigert Das endlos Lange dieses Krieges kann nicht einfach mit einer Zahl abgetan sein sechs Jahre trug man es und dann noch einmal sechs Jahre und dann noch einmal so lange die Formel hat hier echtes Leben 29 Marian Szyrocki hat bei seiner Analyse der Zahlensymbolik in Gryphius Werk auf eine mogliche verborgene Bedeutung der dreimaligen 6 hingewiesen 30 In der Offenbarung heisst es daruber nach der Lutherbibel von 1545 31 VND ich sahe ein ander Thier auffsteigen von der Erden vnd hatte zwey Horner gleich wie das Lamb vnd redet wie der Drache lt gt Hie ist Weisheit Wer verstand hat der vberlege die zal des Thiers denn es ist eines Menschen zal Vnd seine zal ist sechs hundert vnd sechs vnd sechzig Die 666 sei eine Teufelszahl Sie ergibt etwa die Sinndeutung dieser Krieg ist das Werk der Holle das den Untergang nach sich ziehen wird Die Akzentuation der langen Kriegsdauer findet eine weitere Verstarkung durch die Verbindung der Zeitbestimmung mit einem schauererregend realistischen Bild des Kriegsmordens im Ungluck dehnt sich namlich die Zeit ins Unermessliche Die Kriegsdauer von 18 Jahren weist zuruck auf den Titel Das Gemalde des Grauens erhalt so seinen Rahmen Zweites Terzett Bearbeiten Irritierend aber gerade dadurch Aufmerksamkeit erregend beginnt das zweite Terzett mit einer Ankundung von Schweigen Doch schweig ich noch von dem was arger als der Tod Was grimmer denn die Pest und Glutt und Hungersnoth Das auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen Wovon schweigt das Sonett Es hat wie Barockgedichte so oft den Gipfel fur den Schluss aufgespart 32 Es kommt hier auf das Ratsel des ersten Verses zuruck was denn mehr denn gantz verheeret sein konne grimmer denn die Pest und Glutt und Hungersnoth Die Komparative steigern die Spannung aufs Hochste Die Antwort gibt der letzte Vers Den zwolf Zeilen der in hochstgesteigerten Bildfolgen lt gt vorgestellten Kriegsauswirkungen steht eine einzelne Zeile steht nur eine Metapher gegenuber 33 ein sursum corda 34 langsam unaufgeregt Das auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen Aber um welchen Seelen Schatz handelt es sich Den christlichen Glauben Eine Konfession Die Seele uberhaupt Das Gute im Menschen Daruber schweigt das Gedicht in der Tat Der Satz Doch schweig ich besteht also zu Recht 35 Man hat von einer intendierten Unbestimmtheit gesprochen 36 einer deutungs heischenden Pointe einem Appell an den Leser zu mitwirkender Erganzung 37 Zu den Deutungsmoglichkeiten gehort das Eschatologische der letzten Zeile zu hinterfragen Sicher sagt sie dass der Schaden den die Menschen an ihrer Seele genommen haben schwerer wiege als jede Art korperlichen Leidens 38 aber muss nicht das korperliche Leiden ganz unmetaphysisch ernst genommen werden Nicola Kaminski hat auf die Lissaer Fassung des zweiten Terzetts hingewiesen Ein Fenster auf die unmetaphysisch zeitgenossische Wirklichkeit des verwusteten Deutschlandes offne die Trawrklage dort Ich schweige noch von dehm was starcker als der Todt Du Strassburg weist es wol der grimmen Hungersnoth Vnd dass der Seelen Schatz gar vielen abgezwungen Du Strassburg weist es wol was weiss Strassburg wohl und was in Strassburg Geschehene konnte Gryphius als deutschlandweit bekannt voraussetzen Kaminski vermutete es konne sich im Lissaer Druck um einen Setzerfehler fur Augsburg handeln Du Augsburg weist es wol Im belagerten Augsburg herrschte 1635 eine Hungersnot von mythischer Exemplaritat Hund und Katzen lt wurden gt an statt eines Wildprets von den Armen aber auch Mause und andere unnaturliche Sachen gessen ja die Menschliche Leichnamb vielfaltig angewendet 39 Der kaiserliche Gouverneur Otto Heinrich Fugger habe heisst es weiter die zartlichste Stadt in Deutschland zum Menschen fleisch gebracht so dass itzt ein labendiger den andern anfihl 40 Leichenschandung Kannibalismus so Kaminski konne mit starcker als der Todt gemeint sein Mario Zanucchi ist dagegen der Nachweis gelungen dass die Strassburger Hungerkatastrophe auf welche das Sonett anspielt historisch belegt ist 41 In den Jahren 1636 und 1637 wutete in der Stadt eine Hungersnot von welcher die inzwischen zerstorte Strassburger Stadtchronik von Johann Wencker berichtete Gryphius war uber die zeitgenossische Strassburger Hungersnot bestens informiert vermutlich uber die Lekture einer Danziger Zeitung namlich des Berichts durch Pommern was newlichst vorgangen Unter der Uberschrift Auss Strassburg vom 17 May liest man 1636 also genau im Entstehungsjahr von Gryphius Sonett im Bericht durch Pommern Die betrubte Zeit die wir anjetzo alhier erlebet haben ist zu erbarmen die Leute mussen Hungers sterben auff dem Lande denn sie haben nichts mehr zu essen das Viehe Ross Esel Katzen vnnd Hunde ist schon alles verzehret ja der Hunger ist so gross dass die Menschen sich einander fressen wie auch die verstorbene Todten Corper etzliche Kinder haben sich auff dem Lande verlohren vnnd sollen auss eines Mannes Hauss vier Kinder verlohren seyn vnnd mussen die Eltern sich befurchten dass sie getodtet vnd gefressen seyn Die Tonne Korn gilt 20 Reichstaler das konnen die Armen nicht bezahlen der liebe Gott wolle es wenden 42 Fur den Druck von 1643 hat Gryphius das zweite Terzett stark umgeformt Das antithetische Doch markiert jetzt in Vers 12 einen Neuansatz die Herausnahme des Klammersatzes glattet den Rhythmus die Komparativfolge arger grimmer bindet die Verse 12 und 13 zusammen der letzte Vers mit dem Vnd von 1637 Glied einer Aufzahlung wird erst durch die Neufassung die Kronung des Vorhergesagten 43 pointierende Zuspitzung und sinngebende Wendung ins Geistliche 44 Inhaltlich wird durch die Herausnahme des Klammersatzes das Fenster auf die zeitgenossische Bestialitat geschlossen Der Gedichttext stellt nun eine allgemeiner gefasste Aussage dar die das Kriegsgeschehen insgesamt benennen kann 45 Intertextualitat Bearbeiten Du sihest das allenthalben die Ecker verwustet die Dorffer zerrissen vnd geplundert die Stadte angezundet vnd vmbgekehret die Leute gefangen vnd zu Todt geschlagen die ehrliche Weiber geschendet die Jungfrawen weniger gemacht werden vnnd was sonsten mehr im Kriege zu folgen pfleget Die deutsche Ubersetzung einer Passage aus den 1584 publizierten De Constantia Libri Duo des flamischen Philosophen Justus Lipsius erschien 1599 46 Lipsius schildert die Zustande in seiner Heimat wahrend des spanisch niederlandischen Krieges und mahnt im Geist der jungeren Stoa zu Mut und Standhaftigkeit angesichts der Zumutungen des Lebens Die Zeilen konnten als Vorlage fur Gryphius Gedicht verstanden werden 47 Weit direkter und detaillierter hat nach Gunther Weydt Opitz Versepos Trostgedichte in Widerwertigkeit dess Krieges in Tranen des Vaterlandes hineingewirkt Opitz hatte das Werk 1621 verfasst Er erwahnt es in seiner Deutschen Poeterey von 1624 veroffentlichte es aber erst 1633 Im ersten der vier Bucher mit insgesamt 2312 paargereimten Alexandrinern beschreibt Opitz den Bohmischen Krieg als Schickung Gottes Im Zweiten bis Vierten Buch propagiert er wie Lipsius stoische Tugenden ruft zur heroischen Variante der Bestandigkeit in Form des Freiheitskampfes auf und relativiert die gegenwartige Bedrangnis vor dem Hintergrund der Verganglichkeit und des JungstenGerichts 48 Am Anfang des Ersten Buches definiert er Thema und Zeit 49 Erstes Buch Verse 1 4 und 49 56 DEs schweren Krieges Last den Deutschland jetzt empfindet Vnd dass GOTT nicht vmbsonst so hefftig angezundetDen Eyfer seiner Macht auch wo in solcher Pein Trost her zu holen ist sol mein Getichte seyn lt gt Die grosse Sonne hat mit jhren schonen Pferden Gemessen dreymal nun den weiten Kreiss der Erden Seit dass der strenge Mars in vnser Deutschland kam Vnd dieser schwere Krieg den ersten Anfang nahm Ich wil den harten Fall den wir seither empfunden Vnd manniglich gefuhlt wiewol man frische WundenNicht viel betasten sol durch keinen blawen Dunst Vnd Nebel vberziehn Opitz schrieb im Jahr 1621 dem Jahr in dem die Sonne dreymal seit Kriegsbeginn den weiten Kreiss der Erden gemessen hatte Gryphius zeitliche Fixierung Dreymal sind schon sechs Jahr findet sich bei Opitz vorgebildet Aus dessen Riesenepos mit philosophischen und theologischen Abschnitten hat Gryphius gewahlt was zu seinem Threnos Klagegesang passte und hat es in die 14 Zeilen seines Sonetts montiert Ahnliche Einzelbilder ahnliche Formulierungen gleiche Reimwortpaare sind markante Spuren von Opitz im Sonett 50 Erstes Buch Verse 77 80 und 85 88 Der Acker fraget nun nach keinem grossen hawen Mit Leichen zugesaet er fragt nach keinem tawen Nach keinem dungen nicht Was sonst der Regen thut Wird jetzt genung gethan durch feistes Menschen Blut lt gt Ach ach da hort man jetzt die grawsamen Posaunen Den Donner vnd den Plitz der fewrigen Carthaunen Das wilde Feldgeschrey wo vormals Laub vnd Grass Das Land vmbkronet hat da ligt ein faules Aas Erstes Buch Verse 123 126 und 153 156 Dergleichen nie gehort Wie manche schone Stadt Die sonst das gantze Land durch Pracht gezieret hat Ist jetzund Asch vnd Staub Die Mawren sind verheeret Die Kirchen hingelegt die Hauser vmbgekehret lt gt Der Mann hat mussen sehn sein Ehebette schwachen Der Tochter Ehrenbluth in seinen Augen brechen Vnd sie wann die Begier nicht weiter ist entbrandt Vnmenschlich vntergehn durch jhres Schanders Hand Vers 80 durch feistes Menschen Blut lieferte das Material zu einem vollig neuen in die Embleme vom Kriege sich einfugenden Bildmonument das vom Blutt feiste Schwerd 1637 das vom Blutt fette Schwerdt 1643 Aus den grawsamen Posaunen wurde die rasende Posaun Der Opitzsche Vers 86 Den Donner vnd den Plitz der fewrigen Carthaunen wurde zum Halbvers die donnernde Carthaun kondensiert Die Singularsetzung kundet von dem einen grossen Morden Die Opitzschen Reimworte verheeret vmbgekehret fuhrte Gryphius erst 1643 ein und erweiterte sie zu verheeret auffgezehret umgekehret durchfahret scheute sich also keineswegs die Imitatio gegenuber 1637 noch zu verstarken Gryphius ist nicht nur mit dem Blick fur treffende Bildelemente begabt er konzentriert sie auch zu einem neuen effektreichen Ganzen das im Vergleich zu Opitz intensivere Leuchtkraft und Wirkung zeigt 51 Drittes Buch Verse 132 134 Der Rhodan 52 selber stund der sonst so strenge laufft Der Leichen grosse Zahl ist hauffig furgeschossen Vnd hat jhn zugestopfft so dass er nicht geflossen Gryphius hat auf diese Verse zuruckgreifend aus Von so viel Leichen schwer 1637 das plastischere Von Leichen fast verstopfft 1663 gewonnen Opitz Vorsatz war ohne blawen Dunst Vnd Nebel ohne Beschonigen und Verdecken uber den harten Fall zu berichten Erstes Buch Vers 53 56 Die Verse aus dem Dritten Buch selbst schon der Tradition entnommen bekraftigen die grausige Realitat von Gryphius erstem Terzett Das Ganze Bearbeiten In der Forschung zu Tranen des Vaterlandes sind nach Borgstedt das patriotisch kampferische das endzeitlich apokalyptische und zugleich innerlich autonome das realistisch wirklichkeitsbezogene auch pazifistisch verstandene Moment das allgemeinmenschliche Moment im Sinne der christlichen Tradition das konfessionell anklagende Moment oder das uberzeitlich asthetische Moment hervorgehoben worden 53 Das endzeitlich apokalyptische und zugleich innerlich autonome Moment entwickelt laut Borgfeldt Trunz Fur Trunz vereinigen sich in dem Gedicht eine gewaltige als Haufung gebrachte Bilderfulle des Kriegselends die zwischen Realismus und Apokalyptik steht mit einem von Schwermut uberschatteten Hinweis auf die sittliche Freiheit des Menschen die als einziges ihm im hochsten Elend bleibt und eine straffe Sprache die in immer neuen Wellen das Elend schildert dazwischen und danach aber in langen ruhigen Satzen Abstand und Uberschau findet und in ihrer Zucht selbst eine Ordnung des Geistes gegen das Chaos der sinnlosen Gewalten stellt 54 Nah und doch fern dieser Deutung steht die von Herbert Cysarz aus dem Jahr 1942 55 Nah insofern Cysarz schreibt Wie apokalyptische Reiter beherrschen Feuer Pest Hunger und Tod das Feld Fern bei Cysarz weltkriegerischem Durchhaltepathos Tief und schwer geht der Atem des blutenden Deutschland Gleichsam metallisch die Grundfarbe des Gedichts als ob sich alles im schwarzen Panzerkleid einer durch nichts zu brechenden Seele spiegelte Auch aus den geschwellten Gleichnissen spricht eine eherne Wahrhaftigkeit des Gefuhls spricht das gefuhllose Gefuhl eines trutzigen Stehers eisernen Besens einer eisernen Zeit durch Traum und Tat Verzuckung und Grauen der Umwelt verbunden ohne die leiseste Schwankung des lauteren Mannescharakters Den Realismus und Wirklichkeitsbezug betont nach Trunz Wir der Dichter selbst steht mitten in dem grossen gemeinsamen Schicksal 56 Marian Szyrocki Vom Eingangssatz an atme das Gedicht eine sonst in der Lyrik des 17 Jahrhunderts selten anzutreffende Wirklichkeitstreue 57 Fur Nicola Kaminski ist Pratext der Trawrklage nicht die Johannesapokalypse sondern der Horror des Krieges wie ihn Opitz ohne blawen Dunst Vnd Nebel beschrieben habe Das Opitzsche Epos katapultiere wie ein intertextuelles Fanal eine Rezeptionsanweisung in Gryphius Gedicht 58 Fur Wolfram Mauser dagegen verfehlt man die Intention des Dichters wenn man vom Anfangswort wir ableitet dass der Dichter selbst lt gt mitten in dem grossen gemeinsamen Schicksal stehe Das Gedicht sei weit davon entfernt das historische Ereignis in seiner Besonderheit festzuhalten Was interessiere sei der Krieg als Beispiel irdischer Geissel Nicht ein Blick in die reale Welt steuere die Abfolge der Bilder sondern die Vorstellung einer in Gefahr geratenen geistigen Ordnung Um ihrer selbst willen seien die Bilder nicht mitteilenswert Der Anspruch des Sonetts und seine Rechtfertigung liege im Bereich des Meditativen Der Schrecken des Krieges sei ein Beispiel der Vanitas in allen Lebensbereichen Da aber Leiden und Tod untrennbar mit dem zeitlichen Dasein des Menschen verbunden sind sind nicht sie das Ungeheuerliche Die Threnen als Zeichen uberwaltigenden Leidens beziehen sich uber die reale Not hinaus auf die elementare Bedrangnis der Seele die grimmer den die pest vndt glutt vndt hungers noth 59 ist lt gt Aber auch das was arger als der todt ist kann der Mensch selbst im hochsten Ungluck durch die Besinnnung auf das Kreuz Christi uberwinden Diese letzte Schlussfolgerung fuhrt das Gedicht nicht mehr aus aber fur den Zeitgenossen liegt sie nahe und im Zusammenhang der Sonettsammlung ist sie durch die kompositorische Sonderstellung der Christus Sonette gegeben 60 Mit dem Abzwingen des Seelen Schatzes im letzten Vers sind nach Kaminski 61 und Borgstedt 62 am wahrscheinlichsten die Zwangsmassnahmen zur Rekatholisierung Schlesiens im Jahr 1628 gemeint Gryphius hatte damals als Zwolfjahriger mit seiner Familie die lutherisch bleiben wollte seinen Geburtsort Glogau verlassen und ins Exil gehen mussen Bei allen Interpretations Differenzen darf nach Jurgen Landwehr gelten dass die Fullung der Sonettform in Tranen des Vaterlandes durch und durch rhetorisch sei 63 Theodor Verweyen vergleicht die Struktur mit der 1704 veroffentlichten Grundlichen Anleitung zur Teutschen accuraten Reim und Dicht Kunst des Magnus Daniel Omeis 64 Christian von Zimmermann findet in dem Sonett die an den Schulen des 17 Jahrhunderts geubte rhetorische Argumentationsform der Chrie wieder mit einer protasis in der das Thema gestellt der paraphrasis sive explicatio in der es naher erlautert der amplificatio in der es erweitert wird und dem epilogus der pointiert das eigentliche Ziel der Argumentation darbietet Der erste Vers sei die protasis mit dem Thema Verheerung In den folgenden drei Versen werde naher bestimmt was Verheerung meine die deskriptiv definierende paraphrasis sive explicatio Dass in Vers 4 aller Schweiss und Fleiss und Vorrath auffgezehret ist bedeute nicht nur eine Plunderung der Vorratskammern vielmehr sei wie das zweite Quartett aufzahle alles zerstort was der Fleiss errichtet habe eine amplificatio Mit Vers 8 Feuer Pest und Tod der Hertz und Geist durchfahret werde die Bedrohung an Leib und Leben einbezogen Die amplificatio erreiche im ersten Terzett mit dem Hinweis auf Blut Leichen und die lange Kriegsdauer ihren Hohepunkt Die Amplifikation diene der nachdrucklichen Betonung der Klage um den schwerer wiegenden Verlust des Seelenschatzes im epilogus Gryphius uberlagert diese Basisstruktur mit der ansteigenden threnetischen Klage lt gt Dass abschliessend eine erschreckend dustere Aussage steht die dem Kriegsgeschehen apokalyptische Zuge verleiht hat eine einfache Erklarung Gryphius folgt hier den Gegebenheiten der threnetischen Gattung die gerade in der untrostlichen Klage besteht Dadurch ist sie vom trostenden Epicedium unterschieden 65 Nach Marian Szyrocki hat Gryphius der durch die verzweifelte Situation der Protestanten in seiner Heimat selbst betroffen war seinen personlichen Erfahrungen in dem Sonett Allgemeingultigkeit verliehen Zwar benutzte er rhetorisch geschult uberlieferte Bilder und Motive er verwendet sie aber in einer damals beispiellosen Dichte und erreicht damit eine Intensitat der Aussage die dem Sonett individuelles Geprage verleiht 66 Dichterische Rezeption im 20 Jahrhundert BearbeitenZu Gryphius dreihundertstem Geburtstag 1916 erschienen zwei Auswahlbande Der Schriftsteller Klabund Alfred Henschke erklarte ihn zum Pazifisten der verfolgt worden sei weil seine Dichtungen geeignet waren das Volk gegen den Krieg aufzureizen Nach dem Zweiten Weltkrieg bemerkt Kurt Ihlenfeld seien die Tranen des Vaterlandes durch ganz Deutschland gegangen Der Schauspieler Will Quadflieg rezitierte das Gedicht im Rahmen einer Erbauungsstunde in einem Kriegsgefangenenlager 67 Der expressionistische Dichter und zeitweise kommunistische Politiker Johannes R Becher gab 1954 eine Anthologie Tranen des Vaterlandes heraus die das Bild der fruhneuzeitlichen Dichtung in der DDR pragte Im Moskauer Exil hatte er 1937 ein Sonettpaar Tranen des Vaterlandes Anno 1937 geschrieben das bekannteste Echo auf ein einzelnes Gryphius Gedicht 68 Tranen des Vaterlandes Anno 1937 dd dd dd dd dd dd dd dd dd dd dd dd dd dd I O Deutschland Sagt was habt aus Deutschland ihr gemacht Ein Deutschland stark und frei Ein Deutschland hoch in Ehren Ein Deutschland drin das Volk sein Hab und Gut kann mehren Auf aller Wohlergehn ist jedermann bedacht Erinnerst Du Dich noch des Rufs Deutschland erwacht Als wurden sie Dich bald mit Gaben reich bescheren So nahmen sie Dich ein die heute Dich verheeren Geschlagen bist Du mehr denn je in einer Schlacht Dein Herz ist eingeschrumpft Dein Denken ist missraten Dein Wort ward Lug und Trug Was ist noch wahr und echt Was Luge noch verdeckt entblosst sich in den Taten Die Peitsche hebt zum Schlag ein irrer Folterknecht Der Henker wischt das Blut von seines Beiles Schneide O wieviel neues Leid zu all dem alten Leide II Du machtig deutscher Klang Bachs Fugen und Kantaten Du zartes Himmelsblau von Grunewald gemalt Du Hymne Holderlins die feierlich uns strahlt O Farbe Klang und Wort geschandet und verraten Gelang es euch noch nicht auch die Natur zu morden Ziehn Neckar und der Rhein noch immer ihren Lauf Du Spielplatz meiner Kindheit wer spielt wohl heut darauf Schwarzwald und Bodensee was ist aus euch geworden Das vierte Jahr bricht an Um Deutschland zu beweinen Stehn uns der Tranen nicht genugend zu Gebot Da sich der Tranen Lauf in soviel Blut verliert Drum Tranen haltet still Lasst uns den Hass vereinen Bis stark wir sind zu kunden Zu Ende mit der Not Dann Farbe Klang und Wort Glanzt drohnt und jubiliert Im ersten Sonett werden den Versprechungen des Hitler Regimes seine Verbrechen gegenubergestellt Im zweiten wird dazu aufgerufen statt Tranen zu vergiessen das Regime voll Hass zu bekampfen damit das Erbe Matthias Grunewalds Johann Sebastian Bachs und Friedrich Holderlins wieder lt g gt lanzt drohnt und jubiliert Gryphius Sonett wird fur die Identitatsstiftung des besseren postfaschistischen Deutschlands beansprucht 69 Literatur BearbeitenAchim Aurnhammer Martin Opitz Trost Getichte ein Grundungstext der deutschen Nationalliteratur aus dem Geist des Stoizismus In Barbara Neymeyr Hrsg Stoizismus in der europaischen Philosophie Literatur Kunst und Politik eine Kulturgeschichte von der Antike bis zur Moderne Band 2 Verlag Walter de Gruyter Berlin 2008 S 711 729 Im Internet Horst Bienek Andreas Gryphius 1616 1664 Tranen des Vaterlands Anno 1636 In Rudolf Riedler Hrsg Wem Zeit ist wie Ewigkeit Dichter Interpreten Interpretationen Piper Verlag Munchen Zurich 1987 ISBN 3 492 10701 X S 14 17 Thomas Borgstedt Hrsg Andreas Gryphius Gedichte Reclam Verlag Stuttgart 2012 ISBN 978 3 15 018561 2 Thomas Borgstedt Andreas Gryphius Thranen des Vaterlandes Anno 1636 Epos Imitatio und Kriegsklage im Sonett In Marie Therese Mourey Hrsg La Poesie d Andreas Gryphius Centre d etudes germaniques interculturelles de Lorraine Nancy 2012 S 19 34 Im Internet Thomas Borgstedt Sonette In Nicola Kaminski Robert Schutze Hrsg Gryphius Handbuch Verlag Walter de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 022943 1 S 90 112 Eoin Bourke Andreas Gryphius 1616 1664 Tranen des Vaterlandes Anno 1636 1663 In Florian Krobb Hrsg Poetry Project Irish Germanists Interpret German Verse Peter Lang Oxford u a 2003 ISBN 3 906766 45 4 S 17 22 Herbert Cysarz Drei barocke Meister In Heinz Otto Burger Hrsg Gedicht und Gedanke Auslegungen deutscher Gedichte Max Niemeyer Verlag Halle Saale 1942 S 72 78 Nicola Kaminski EX BELLO ARS oder Ursprung der Deutschen Poeterey Universitatsverlag Winter Heidelberg 2004 ISBN 3 8253 1564 9 Jurgen Landwehr Ein poetisch inszenierter Weltuntergang mit Zuschauer Andreas Gryphius Threnen des Vatterlandes Anno 1636 In Andreas Bohn u a Hrsg Lyrik im historischen Kontext Festschrift fur Reiner Wild Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2009 ISBN 978 3 8260 4062 7 S 20 31 Dieter Martin Rezeption im 20 Jahrhundert im Zeichen zweier Weltkriege In Nicola Kaminski Robert Schutze Hrsg Gryphius Handbuch Verlag Walter de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 022943 1 S 802 814 Wolfram Mauser Dichtung Religion und Gesellschaft im 17 Jahrhundert Wilhelm Fink Verlag Munchen 1976 ISBN 3 7705 1191 3 George Schulz Behrend Hrsg Martin Opitz Gesammelte Werke Kritische Ausgabe Band I Die Werke von 1614 bis 1621 Anton Hiersemann Verlag Stuttgart 1968 Marian Szyrocki Der junge Gryphius Rutten amp Loening Berlin 1959 Marian Szyrocki Hrsg Andreas Gryphius Sonette Max Niemeyer Verlag Tubingen 1963 Marian Szyrocki Die Welt ist aus den Fugen Interpretation von Tranen des Vaterlandes Frankfurter Anthologie Band 9 1991 S 20 21 Erich Trunz Funf Sonette des Andreas Gryphius In Fritz Martini Hrsg Vom Geist der Dichtung Gedachtnisschrift fur Robert Petsch Hoffmann und Campe Hamburg 1949 S 180 205 Erich Trunz Andreas Gryphius Tranen des Vaterlandes Anno 1636 In Benno von Wiese Hrsg Die deutsche Lyrik Form und Geschichte Interpretationen vom Mittelalter bis zur Fruhromantik August Bagel Verlag Dusseldorf 1957 Eine leicht uberarbeitete Fassung des Aufsatzes von 1949 Theodor Verweyen Thranen des Vaterlandes Anno 1636 von Andreas Gryphius Rhetorische Grundlagen poetische Strukturen Literarizitat In Wolfgang Dusing Hrsg Traditionen der Lyrik Festschrift fur Hans Henrik Krummacher Max Niemeyer Verlag Tubingen 1997 ISBN 3 484 10739 1 S 31 45 Jorg Wesche Zeitgenossische Rezeption im 17 Jahrhundert In Nicola Kaminski Robert Schutze Hrsg Gryphius Handbuch Verlag Walter de Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 022943 1 S 767 778 Gunther Weydt Sonettkunst des Barock Zum Problem der Umarbeitung bei Andreas Gryphius In Jahrbuch der deutschen Schiller Gesellschaft 9 1965 S 1 32 Christian von Zimmermann Andreas Gryphius Threnen des Vatterlandes Anno 1636 Uberlegungen zu den rhetorischen Grundlagen fruhneuzeitlicher Dichtung In Daphnis Band 28 Nr 2 1999 S 227 244 doi 10 1163 18796583 90000663 Mario Zanucchi Andreas Gryphius Sonette Trawrklage des verwuesteten Deutschlandes Threnen des Vatterlandes Anno 1636 und Johannes R Bechers Doppelsonett Tranen des Vaterlandes Anno 1937 In Fabian Lampart Dieter Martin und Christoph Schmitt Maass Hrsg Der Zweite Dreissigjahrige Krieg Deutungskampfe in der Literatur der Moderne Klassische Moderne 39 Ergon Wurzburg 2019 ISBN 978 3 95650 491 4 S 185 200 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Szyrocki 1991 Borgstedt 2016 Bienek 1987 Borgstedt 2016 S 108 Das Bild stammt aus einer 1658er Titelauflage der Auflage von 1657 Bienek 1987 Szyrocki 1963 Borgstedt 2012a Szyrocki 1963 S 19 Borgstedt 2012a S 23 Die Bevorzugung dieser oder jener Fassung spiegele unverhohlen das Belieben den Geschmack des jeweiligen Interpreten wider Kaminski 2004 S 275 Trunz 1949 Trunz wahlte einen Nachdruck den Andreas Gryphius Sohn Christian 1698 besorgte 34 Jahre nach dem Tod des Dichters Borgstedt 2012b S 24 Trunz 1949 S 191 Verweyen 1997 S 40 Landwehr 2009 S 21 Kaminski 2004 S 275 Zitiert nach Kaminski 2004 S 279 Trunz 1949 S 187 Borgstedt 2012b S 23 Cysarz 1942 S 76 Der Begriff Zentnerworte stammt aus der Eloge die Daniel Caspar von Lohenstein nach Gryphius Tod auf den von ihm bewunderten Dichter schrieb Gryphius Zentner Worte seien mit klugen Lehren erfullt Wesche 2016 S 771 Trunz 1949 S 187 Landwehr 2009 S 22 Landwehr 2009 S 22 Trunz 1949 S 188 Trunz 1949 S 188 Bienek 1987 S 17 Trunz 1949 S 188 Homer Ilias Ubersetzt von Johann Heinrich Voss Philipp Reclam jun Stuttgart 1962 S 422 Trunz 1949 S 188 Szyrocki 1959 S 89 und 103 104 Offb 13 1 18 LUT ist die Revision von 2017 Trunz 1949 S 189 Opitz sprach von der Spitzfindigkeit eines Gedichts als seiner Seele die sonderlich an dem ende erscheinet das allezeit anders als wir verhoffet hetten gefallen soll Weydt 1965 S 24 Landwehr 2009 S 23 Cysarz 1942 S 73 Trunz 1949 S 190 Verweyen 1997 S 45 Landwehr 2009 S 23 Mauser 1976 S 149 Kaminski 2004 S 289 Kaminski 2004 S 288 Mario Zanucchi Andreas Gryphius Sonette Trawrklage des verwuesteten Deutschlandes Threnen des Vatterlandes Anno 1636 und Johannes R Bechers Doppelsonett Tranen des Vaterlandes Anno 1937 In Fabian Lampart Dieter Martin und Christoph Schmitt Maass Hrsg Der Zweite Dreissigjahrige Krieg Deutungskampfe in der Literatur der Moderne Ergon Wurzburg 2019 S 185 200 Anno 1636 Bericht durch Pommern Was newlichst vorgegangen Georg Rethe Danzig Stettin Szyrocki 1959 S 104 Weydt 1965 S 18 Borgstedt 2012b S 32 Justus Lipsius Von der Bestendigkeit De Constantia Faksimiledruck der deutschen Ubersetzung des Andreas Viritius Herausgegeben von Leonard Forster J B Metzler sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1965 S 19 verso von Zimmermann 1999 S 239 Aurnhammer 2008 S 712 Schulz Behrend 1968 S 192 193 Schulz Behrend 1968 S 194 196 Weydt 1965 S 17 Die Rhone Borgstedt 2016 S 108 Trunz 1946 S 191 Cysarz 1942 Trunz 1949 S 187 Szyrocki 1959 S 104 Kaminski 2004 S 284 Mauser zitiert die Fassung von 1643 Mauser 1976 S 148 149 Zu den Christus Sonetten gehoren die in Mausers Buch besprochenen Gedichte Uber die Geburt Jesu und An den gecreutzigten Jesum Kaminski 2004 S 316 Borgstedt 2012b S 30 Landwehr 2009 S 21 Verweyen 1997 von Zimmermann 1999 S 241 Szyrocki 1991 Martin 2016 S 805 Johannes R Becher Tranen des Vaterlandes Anno 1937 In Johannes R Becher Ausgewahlte Dichtung aus der Zeit der Verbannung 1933 1945 Aufbau Verlag Berlin etwa 1945 S 49 50 Dazu Zanucchi 2019 Martin 2016 S 810 Werke von Andreas Gryphius TheaterstuckeAbsurda Comica oder Herr Peter Squenz Catharina von Georgien Horribilicribrifax Teutsch Leo ArmeniusGedichteAbend An den gecreutzigten Jesum An Gott den Heiligen Geist An die Sternen Einsamkeit Es ist alles eitel Gleich als ein Wandersmann dafern die trube Nacht Lissaer Sonette Menschliches Elende Mittag Mitternacht Morgen Sonett Schon ist ein schoner Leib den aller Lippen preisen Tageszeitenzyklus Tranen des Vaterlandes Uber des Herrn Gefangnis Uber die Geburt Jesu Vanitas Vanitatum Vanitas Was wundert Ihr Euch noch Ihr Rose der Jungfrauen Wenn meine Seel in Euch mein Licht wie kann ich leben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tranen des Vaterlandes amp oldid 237890911