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An die Sternen ist ein Sonett des barocken Dichters Andreas Gryphius Gryphius nahm es als 36 Gedicht in seinem dritten Lyrikband Sonette Das erste Buch auf 1 womit die Niederschrift des Sonetts auf die Jahre 1640 oder 1641 fallen muss Das Gedicht zahlt eigentlich zur geistlichen Lyrik 2 Daruber hinaus kann es als Naturlyrik gelesen werden Inhaltsverzeichnis 1 Text 2 Form 3 Interpretation 4 Vertonungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseText BearbeitenAn die Sternen Ihr Lichter die ich nicht auff Erden satt kan schauen Ihr Fackeln die ihr stets das weite Firmament Mit euren Flammen ziert vnd ohn auffhoren brennt Ihr Blumen die jhr schmuckt dess grossen Himmels Auen Ihr Wachter die als Gott die Welt auff wolte bauen Sein Wort die Weissheit selbst mit rechten Namen nennt Die Gott allein recht misst die Gott allein recht kennt Wir blinden sterblichen was wollen wir vns trauen Ihr Burgen meiner Lust wie manche schone Nacht Hab ich in dem ich euch betrachtete gewacht Regierer unser Zeit wenn wird es doch geschehen Dass ich der euer nicht alhier vergessen kan Euch derer Liebe mir steckt Hertz und Geister an Von andern Sorgen frey werd unter mir besehen Form BearbeitenDas Gedicht An die Sternen besteht aus zwei Quartetten sowie zwei Terzetten Die Quartette bestehen jeweils aus einem umarmenden Reim a b b a die beiden Terzette sind im Schweifreim gehalten c c d e e d Im Versmass des Alexandriners stehend entspricht das Sonett der barocken Poesie Interpretation BearbeitenIm ersten Quartett gipfelt die steigernde Poetisierung der Himmelskorper Lichter Fackeln und Flammen in einer Huldigung des Himmels Bereits im Titel des Gedichts wird die Position des Sprechers deutlich Als Sender einer Botschaft ist er an einem eigentlichen Naturerlebnis nicht interessiert In der metaphorischen Ansprache der Sterne wird diese Perspektive wiederholt doch in ihrer zunehmenden Grosse wird sie richtungsweisend sie fuhrt schliesslich zu den grossen Himmels Auen Andererseits lasst eine profane Himmelsbetrachtung den Menschen unbedeutend erscheinen wenn nicht jene Zielfuhrung zu Gott vorhanden ware 3 Im folgenden Quartett wird die kosmische Ordnung sichtbar die sich dem Menschen einzig in Harmonie offenbart Der siebte Vers Die Gott allein recht misst die Gott allein recht kennt ist hierbei eine Anspielung auf das Buch der Weisheit Du aber hast alles nach Mass Zahl und Gewicht geordnet 19 22 EinheitsubersetzungEU Aus dem Anblick der Sterne gewinnt der Sprecher zwar die Erkenntnis dass Gottes Ordnung bestaunt werden kann aber die Komposition jener heiligen Ordnung bleibt ihm unsichtbar Daran mahnt auch der Ausruf Was wollen wir vns trauen Schliesslich endet die Anrede mit der Mittelzeile des ersten Terzetts da einerseits die Anapher Ihr Lichter Ihr Blumen Ihr Wachter und Ihr Burgen beendet sowie im zehnten Vers eine neue Sprecherperspektive eingenommen wird denn aus dem kan schauen im ersten Vers ist ein betrachtete geworden Im zweiten Terzett erinnert sich der Sprecher dessen Blick nun auf die Erde gerichtet ist an die Sterne die er nicht vergessen kan Gestarkt vom Glauben Liebe mir steckt Hertz und Geister richtet er sich allein auf das Jenseits aus Vertonungen BearbeitenDas Sonett ist mehrfach vertont worden unter anderem von Barbara Sukowa 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource An die Sternen Quellen und Volltexte An die Sternen im Projekt Gutenberg DEEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Andreas Gryphius An die Sternen In Marian Szyrocki und Hugh Powell Hrsg Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke Niemeyer Tubingen 1963 Volker Meid Hrsg Die deutsche Literatur im Zeitalter des Barock Vom Spathumanismus zur Fruhaufklarung Beck Munchen 2009 S 172 Vgl Psalm 8 Psalm 8 4 Lut Birdland Barbara Sukowa Devouring Time Memento des Originals vom 21 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www birdland com auWerke von Andreas Gryphius TheaterstuckeAbsurda Comica oder Herr Peter Squenz Catharina von Georgien Horribilicribrifax Teutsch Leo ArmeniusGedichteAbend An den gecreutzigten Jesum An Gott den Heiligen Geist An die Sternen Einsamkeit Es ist alles eitel Gleich als ein Wandersmann dafern die trube Nacht Lissaer Sonette Menschliches Elende Mittag Mitternacht Morgen Sonett Schon ist ein schoner Leib den aller Lippen preisen Tageszeitenzyklus Tranen des Vaterlandes Uber des Herrn Gefangnis Uber die Geburt Jesu Vanitas Vanitatum Vanitas Was wundert Ihr Euch noch Ihr Rose der Jungfrauen Wenn meine Seel in Euch mein Licht wie kann ich leben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title An die Sternen amp oldid 222152692