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Absurda Comica oder Herr Peter Squenz ist ein Schimpfspiel in drei Aufzugen von Andreas Gryphius Erstmals wurde das Stuck 1657 gedruckt entworfen wurde es wahrscheinlich schon zwischen 1648 und 1650 Heute gehort es zu den am meisten gelesenen und gespielten deutschen Barockkomodien DatenTitel Absurda Comica Oder Herr Peter SquentzGattung SchimpfspielOriginalsprache DeutschAutor Andreas GryphiusErscheinungsjahr 1657PersonenSpielende Personen Herr Peter Squentz Schreiber und Schulmeister zu Rumpels Kirchen Prologus und Epilogus Pickelharing des Koniges lustiger Rath Piramus Meister Krix uber und uber Schmied der Monde Meister Bulla Butain Blasebalckmacher die Wand Meister Klipperling Tischler der Lowe Meister Lollinger Leinweber und Meister Sanger der Brunn Meister Klotz George Spulenmacher Thisbe Zusehende Personen Theodorus der Konig Serenus der Printz Cassandra die Konigin Violandra Princessin Eubulus der Marschalck Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Entstehungsgeschichte 3 Struktur 4 Sprache und Rhetorik 5 Komik 6 Ausgaben 7 Literatur 8 WeblinksHandlung BearbeitenErster AufzugPeter Squenz hat erfahren dass der Konig ein Liebhaber von allerlei lustigen Tragodien ist Deswegen ruft er eine Gruppe von Handwerkern zusammen um eine Komodie einzustudieren Pyramus und Thisbe eine Tragodie aus Ovids Metamorphosen soll aufgefuhrt werden Squenz verteilt die Rollen an die seiner Meinung nach passenden Personen Um vor dem Konig Eindruck zu schinden erstellt Peter Squenz eine lange Liste an Stucken um sie dem Konig zur Auswahl vorzulegen Das letzte Stuck der Liste soll Pyramus und Thisbe sein und die Handwerker vermuten dass der Konig dieses auswahlen wird und sie fur hochgelehrte Leute halten wird Zweiter AufzugNachdem der Konig uber das Angebot der Handwerker informiert worden war spricht Squenz vor der koniglichen Familie vor Dabei ist Squenz nicht ganz klar wie er sich verhalten soll und missachtet dadurch die Rangfolge als er sich als vornehmsten Mann der ganzen Welt bezeichnet Als der Konig eines der Stucke aus der langen Liste aussuchen soll erkennt er Squenz Ubertreibung und verlangt zunachst jedes andere Stuck lieber als Pyramus und Thisbe Doch Squenz erfindet fur jedes Stuck eine Ausrede warum er und die Handwerker das Stuck nicht spielen konnten Am Ende einigt man sich auf Pyramus und Thisbe Der Hof erwartet durch die Ungeschicktheit der Gruppe um Squenz belustigt zu werden Dritter AufzugNach Verspatung der Handwerker kommt es zur Auffuhrung bei der einige Saue Fehler passieren so kommen sie mit dem Text durcheinander die Reimworter werden durch andere ersetzt man reagiert auf Zwischenrufe des Publikums und zwischen Pickelhering und Bulla Butan kommt es sogar zu einer Prugelei auf der Buhne Der Hof jedoch amusiert sich bestens denn man erwartete das Ungeschick der Handwerker bereits Am Ende werden die Handwerker grosszugig belohnt denn sie erhalten fur jede Sau 15 Gulden vom Konig Entstehungsgeschichte BearbeitenDie Absurda Comica geht zuruck auf William Shakespeares Komodie Ein Sommernachtstraum 1595 96 in der das Rupelspiel um Peter Squenz Truppe einen der drei Handlungsbogen darstellt Laut Gryphius ist der eigentliche Verfasser der Altdorfer Professor Daniel Schwenter 1585 1636 der das Stuck auch zum ersten auff den Schauplatz gefuhret biss er endlich meinem liebsten Freunde begegnet welcher ihn besser ausgerustet mit neuen Personen vermehret und vorstellen lassen hat Gryphius uberarbeitete das Stuck und liess es dann mit seinen Stucken auffuhren Struktur BearbeitenEs handelt sich um eine Spiel im Spiel Funktion d h in die umfassende Buhnenhandlung wird eine theatrale Einlage eingeschoben die als Theaterspiel nicht nur dem Publikum sondern auch einigen Buhnenfiguren prasentiert wird wobei andere Buhnenfiguren als Schauspieler agieren Sprache und Rhetorik BearbeitenDie Gruppe um Peter Squenz bedienen sich einer derben Sprache in unbeholfenen Knittelversen Ach Piramus du edles Kraut wie hast du mir mein Herz zerhaut und verstossen damit gegen den hohen Stil Ausserdem fluchen und beschimpfen und streiten sich die Handwerker mehrmals im Stuck Komik BearbeitenDurch die aus der Rolle fallenden Handwerker ihr sprachliches Fehlverhalten wie auch durch ihre amateurhaften schauspielerischen Darstellungen entsteht Komik Sprachlich versucht Squenz Gruppe sich an die Umgangsformen des Hofs anzupassen dies misslingt und der eigene Bildungsgrad und Stand wird sichtbar Die nichtvollendeten Knittelverse werden zu einer Art Sprachkomik Der Versuch den tragisch angelegten Stoff aufzufuhren wird durch die Saue unfreiwillig zur Lachnummer Durch diese immer wieder auftretenden Saue wird die fiktionale Handlung unbewusst durch die Handwerker unterbrochen Das Fehlverhalten der Handwerker kommt erst durch die Distanz zu den gebildeten hofischen Personen komisch zum Tragen Ausgaben BearbeitenAndreas Gryphius Absurda Comica oder Herr Peter Squentz Schimpff Spiel in ders Dramen Bibliothek Deutscher Klassiker 67 Bibliothek der fruhen Neuzeit 3 Hrsg und mit Komm von Eberhard Mannack Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1991 S 577 619 Text und S 1138 1168 Kommentar ISBN 978 3 618 66450 5 Andreas Gryphius Herr Peter Squenz Modernisierte Ausgabe Reclams Universal Bibliothek Ditzingen 2006 ISBN 978 3 15 000917 8 Andreas Gryphius Absurda Comica oder Herr Peter Squentz Hrsg von G Dunnhaupt und K H Habersetzer Kritische Ausgabe Reclam Ditzingen 2006 ISBN 978 3 15 007982 9 Andreas Gryhius Absurda Comica oder Herr Peter Squentz Schimpfspiel Auf der Textgrundlage von G Dunnhaupt und K H Habersetzer hrsg von Dirk Niefanger Studienausgabe Reclam Ditzingen 2023 ISBN 978 3 15 014337 7 Literatur BearbeitenNicola Kaminski Andreas Gryphius Reclam Ditzingen 1998 ISBN 978 3 15 017610 8 Dramen vom Barock bis zur Aufklarung Reclam Ditzingen 2000 ISBN 978 3 15 017512 5 Weblinks BearbeitenAndreas Gryphius Absurda Comica oder Herr Peter Squentz im Projekt Gutenberg DE Inhaltsangabe und Interpretationen Universitat Kiel Memento vom 2 Juli 2008 im Internet Archive Werke von Andreas Gryphius TheaterstuckeAbsurda Comica oder Herr Peter Squenz Catharina von Georgien Horribilicribrifax Teutsch Leo ArmeniusGedichteAbend An den gecreutzigten Jesum An Gott den Heiligen Geist An die Sternen Einsamkeit Es ist alles eitel Gleich als ein Wandersmann dafern die trube Nacht Lissaer Sonette Menschliches Elende Mittag Mitternacht Morgen Sonett Schon ist ein schoner Leib den aller Lippen preisen Tageszeitenzyklus Tranen des Vaterlandes Uber des Herrn Gefangnis Uber die Geburt Jesu Vanitas Vanitatum Vanitas Was wundert Ihr Euch noch Ihr Rose der Jungfrauen Wenn meine Seel in Euch mein Licht wie kann ich leben Normdaten Werk GND 4528941 4 lobid OGND AKS VIAF 204614023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Absurda Comica oder Herr Peter Squenz amp oldid 235880287