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1863 Gesamterneuerungswahlendes Nationalrats 1866 1869 Wahlbeteiligung 50 6 50403020100 39 628 417 010 52 91 6 FLLMKKDLERUnabh Gewinne und Verluste im Vergleich zu p 6 4 2 0 2 4 6 4 5 4 6 2 0 3 8 1 7 0 2FLLMKKDLERUnabh Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu langDie Schweizer Parlamentswahlen 1866 fanden am 28 Oktober 1866 statt Zur Wahl standen 128 Sitze des Nationalrates Die Wahlen wurden nach dem Majorzwahlrecht vorgenommen wobei das Land in 47 unterschiedlich grosse Nationalratswahlkreise unterteilt war Wie schon drei Jahre zuvor blieben die Freisinnigen bzw Radikal Liberalen zwar starkste Kraft mussten aber weitere Sitzverluste hinnehmen und verfehlten erneut die absolute Mehrheit Wahlsiegerin wurde die linke demokratische Bewegung In allen Kantonen waren die Wahlen in den Standerat indirekt und erfolgten durch die jeweiligen Kantonsparlamente Das neu gewahlte Parlament trat in der 7 Legislaturperiode erstmals am 3 Dezember 1866 zusammen Sitzverteilung im Nationalrat10 54 38 4 22 10 54 38 4 22 Insgesamt 128 Sitze DL 10 FL 54 LM 38 ER 4 KK 22 Inhaltsverzeichnis 1 Wahlkampf 2 Ergebnis der Nationalratswahlen 2 1 Gesamtergebnis 2 2 Ergebnisse in den Kantonen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseWahlkampf BearbeitenKurz nach den Wahlen von 1863 beschloss die Studentenverbindung Helvetia eine Revision der schweizerischen Bundesverfassung anzustreben mit der Volkswahl des Bundesrates als Hauptforderung Der Wahlkampf von 1866 sollte ganz diesem Ziel gewidmet sein Zu diesem Zweck sollte eine Massenbewegung aufgezogen werden um die Behorden unter politischen Druck zu setzen Wie schon 1860 ging die Helvetia ein Bundnis mit dem Grutliverein ein die Zusammenarbeit von Intellektuellen und Gesellen sollte fur eine breite Basis in der Bevolkerung sorgen Infolge der im franzosisch schweizerischen Handelsvertrag aufgeworfenen Frage der Niederlassungsfreiheit der Juden leitete der Bundesrat die Revision jedoch selbst ein Mit ihren eigenen Vorschlagen fand die Helvetia im Parlament keine Unterstutzung weshalb sie vor der Volksabstimmung am 14 Januar 1866 die Nein Parole beschloss Das Stimmvolk lehnte acht von neun Verfassungsanderungen ab nur die Gleichstellung der Juden wurde angenommen 1 Beflugelt durch diesen Erfolg begann die Helvetia bald darauf mit der Unterschriftensammlung fur eine Totalrevision Im Sommer 1866 kam die Aktion aber vollstandig zum Erliegen da der preussisch osterreichische Krieg die Aufmerksamkeit auf militarische und aussenpolitische Probleme lenkte und die Verfassungsrevision in den Hintergrund drangte Fragen wie die Starkung der Wehrkraft oder die Neubewaffnung der Armee dominierten nun den Wahlkampf und waren weitgehend unbestritten Wahrend der Unterschriftensammlung hatte sich gezeigt dass die landliche Bevolkerung die Hauptzielgruppe der demokratischen Bewegung mehr an materiellen Verbesserungen interessiert war als am Ausbau der Volksrechte Das demokratische Reformprogramm war noch zu wenig reichhaltig um im Volk wirklich Fuss fassen zu konnen Daruber hinaus war die soziale Frage weitgehend ausgeklammert worden Alle diese Faktoren fuhrten zu einem eher flauen Wahlkampf 2 Wahrend der 6 Legislaturperiode hatte es aufgrund von Vakanzen neun Ersatzwahlen in sieben Wahlkreisen gegeben dabei ergaben sich Verschiebungen von der liberalen Mitte zu den Demokraten und den Katholisch Konservativen 1866 gab es insgesamt 65 Wahlgange vier weniger mehr als drei Jahre zuvor Nur in 29 Wahlkreisen waren die Wahlen bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden Wie in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ublich traten alle amtierenden Bundesrate zu einer Komplimentswahl an d h sie stellten sich als Nationalrate zur Wahl um sich von den Wahlern ihre Legitimation als Mitglieder der Landesregierung bestatigen zu lassen Sowohl Wilhelm Matthias Naeff als auch Jean Jacques Challet Venel scheiterten in ihren Wahlkreisen Dessen ungeachtet wurden sie anschliessend von der Bundesversammlung knapp in ihrem Amt bestatigt 3 Mit der letzten Erganzungswahl am 20 Januar 1867 war der Nationalrat komplett Im Vergleich zu 1863 war die Wahlbeteiligung 4 Prozent hoher Dies ist insbesondere auf eine sprunghaft angestiegene Beteiligung im Kanton Zurich zuruckzufuhren von 18 6 auf 59 3 In den meisten anderen Kantonen hingegen war ein leichter Ruckgang zu verzeichnen 4 Wie ublich den hochsten Wert wies der Kanton Schaffhausen auf wo aufgrund der Wahlpflicht 86 3 ihre Stimme abgaben Das Schlusslicht bildete der Kanton Schwyz mit 17 0 Eindeutige Wahlverlierer waren die Freisinnigen mit funf Sitzverlusten am starksten legten die Demokraten zu 4 Sitze Ergebnis der Nationalratswahlen Bearbeiten Hauptartikel Schweizer Parlamentswahlen 1866 Resultate Nationalratswahlen Gesamtergebnis Bearbeiten Von 561 669 volljahrigen mannlichen Wahlberechtigten nahmen 284 020 an den Wahlen teil was einer Wahlbeteiligung von 50 6 entspricht 5 In diesen Zahlen nicht mitberucksichtigt sind die Kantone Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Glarus Obwalden Nidwalden und Uri Dort erfolgte die Wahl durch die jeweilige Landsgemeinde weshalb keine genauen Resultate verfugbar sind Die 128 Sitze im Nationalrat verteilten sich wie folgt 6 7 Partei Sitze1863 vor Auf losung Sitze1866 Wahler anteil FL 59 59 54 5 39 6 4 5 LM 37 34 38 1 28 4 4 6 KK 21 22 22 1 17 0 2 0 DL 6 8 10 4 10 5 3 8 ER 5 5 4 1 0 2 9 1 7 Diverse 0 1 6 0 1 kl Parteien 0 3 FL Freisinnige Linke Freisinnige Radikale Radikaldemokraten LM Liberale Mitte Liberale Liberaldemokraten KK Katholisch Konservative ER Evangelische Rechte evangelische reformierte Konservative DL Demokratische Linke extreme Linke Demokraten Hinweis Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt moglich Der politischen Wirklichkeit des 19 Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteistromungen oder richtungen sprechen deren Grenzen teilweise fliessend sind Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschatzung Ergebnisse in den Kantonen Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der errungenen Sitze auf die Kantone 8 9 Kanton Sitzetotal Wahl kreise Betei ligung FL LM KK DL ERKanton Aargau nbsp Aargau 10 3 78 4 2 2 7 3 1 1Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 2 1 1 1 1 1Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 1 1 1Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 3 1 61 7 2 1 1 1Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 2 1 66 6 1 1Kanton Bern nbsp Bern 23 6 43 7 19 1 4 1Kanton Freiburg nbsp Freiburg 5 2 33 9 5Kanton Genf nbsp Genf 4 1 52 7 4 4 4Kanton Glarus nbsp Glarus 2 1 1 1 1 1Kanton Graubunden nbsp Graubunden 5 3 47 3 2 2 1Kanton Luzern nbsp Luzern 7 3 31 4 5 2Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 4 1 26 4 4Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 1 1 1Kanton Obwalden nbsp Obwalden 1 1 1Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 2 1 86 9 1 1Kanton Schwyz nbsp Schwyz 2 1 17 0 1 1 1 1Kanton Solothurn nbsp Solothurn 3 1 61 8 2 1Kanton St Gallen nbsp St Gallen 9 3 66 6 2 3 2 1 1 3 1Kanton Tessin nbsp Tessin 6 2 47 2 3 1 1 2 1Kanton Thurgau nbsp Thurgau 5 1 70 7 1 1 1 1 2 1Kanton Uri nbsp Uri 1 1 1Kanton Waadt nbsp Waadt 11 3 33 2 7 2 4 2Kanton Wallis nbsp Wallis 5 3 52 7 2 3Kanton Zug nbsp Zug 1 1 30 7 1Kanton Zurich nbsp Zurich 13 4 59 3 9 2 4 4 2Schweiz 128 47 50 6 54 5 38 1 22 1 10 4 4 1Literatur BearbeitenErich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1442 9 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1443 7 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 2 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1444 5 Anmerkungen Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1445 3 Tabellen Grafiken Karten Einzelnachweise Bearbeiten Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 656 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 657 659 Paul Fink Die Komplimentswahl von amtierenden Bundesraten in den Nationalrat 1851 1896 In Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz Hrsg Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 45 Heft 2 Schwabe Verlag 1995 ISSN 0036 7834 S 218 doi 10 5169 seals 81131 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 659 660 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 369 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 662 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 485 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 99 112 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 351 Schweizer Nationalrats und Standeratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Nationalratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019Detailergebnisse der Schweizer Standeratswahlen 1869 1872 1872 1875 1875 1878 1878 1881 1881 1884 1884 1887 1887 1890 1890 1893 1893 1896 1896 1899 1899 1902 1902 1905 1905 1908 1908 1911 1911 1914 1914 1917 1917 1919 1919 1922 1922 1925 1925 1928 1928 1931 1931 1935 1935 1939 1939 1943 1943 1947 1947 1951 1951 1955 1955 1959 1959 1963 1963 1967 1967 1971 1971 1975 1975 1979 1979 1983 1983 1987 1987 1991 1991 1995 1995 1999 1999 2003 2003 2007 2007 2011 2011 2015 2015 2019 2019 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Parlamentswahlen 1866 amp oldid 223168303