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1881 Gesamterneuerungswahlendes Nationalrats 1884 1887 Wahlbeteiligung 63 1 50403020100 42 025 716 88 26 20 20 9 FLKKLMDLERSoz Unabh Gewinne und Verluste im Vergleich zu p 4 2 0 2 4 2 2 1 1 3 6 0 5 0 1 0 2 0 5FLKKLMDLERSoz Unabh Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Die Schweizer Parlamentswahlen 1884 fanden am 26 Oktober 1884 statt Zur Wahl standen 145 Sitze des Nationalrates Die Wahlen wurden nach dem Majorzwahlrecht vorgenommen wobei das Land in 49 unterschiedlich grosse Nationalratswahlkreise unterteilt war Die Freisinnigen bzw Radikal Liberalen konnten ihre Position als starkste Kraft klar behaupten wahrend vor allem die liberale Mitte Verluste hinnehmen musste Das neu gewahlte Parlament trat in der 13 Legislaturperiode erstmals am 1 Dezember 1884 zusammen Inhaltsverzeichnis 1 Wahlkampf 2 Ergebnis der Nationalratswahlen 2 1 Gesamtergebnis 2 2 Ergebnisse in den Kantonen 3 Standerat 4 Literatur 5 EinzelnachweiseWahlkampf BearbeitenDie Freisinnigen waren 1881 als deutliche Sieger aus den Wahlen hervorgegangen und hatten wieder die absolute Mehrheit inne Doch die konservativen Krafte begannen das Referendumsrecht das sie ursprunglich bekampft hatten als effektive Waffe gegen die liberale Vorherrschaft zu nutzen Alle sieben Referendumsabstimmungen der folgenden drei Jahre fielen in ihrem Sinne aus Insbesondere die Schulvogt Vorlage von 1882 geplant war ein erster Schritt zu einer schweizweiten Vereinheitlichung des Schulwesens erhitzte die Gemuter Drei katholisch konservative Nationalrate wollten den Schwung nutzen und reichten im Juni 1884 eine Motion ein in der sie eine Anderung der Bundesverfassung in funf Punkten forderte Insbesondere sollte die Moglichkeit einer Teilrevision geschaffen werden Es war das erste Mal uberhaupt dass die Konservativen nicht einfach nur reagierten sondern sich aktiv fur Neuerungen einsetzten Die neuerliche Revisionsfrage beherrschte fortan den Wahlkampf 1 Innerhalb des konservativen Lagers begann sich ein Gegensatz abzuzeichnen Wahrend gemassigte Katholiken um den Luzerner Josef Zemp eine Aussohnung mit den Freisinnigen anstrebten radikalisierten sich Teile der reformierten Konservativen allen voran im Kanton Bern die neue Bernische Volkspartei von Ulrich Durrenmatt Mit einer Kandidatenflut versuchte sie alle 26 Berner Freisinnigen aus dem Amt zu drangen Eine Zusammenarbeit mit anderen konservativen Gruppen kam jedoch nur punktuell zustande Der Schwung der Referendumsabstimmungen konnte nicht auf die Wahlen ubertragen werden am Ende standen die reformierten Konservativen im Kanton Bern ohne einen einzigen Sitz da Die Katholisch Konservativen die ausser der 1882 gegrundeten Parlamentsfraktion ebenfalls uber keine gesamtschweizerische Organisation verfugten konnten nur wenige ihrer Wahlziele erreichen Dem liberalen Zentrum fehlte seit dem Tod von Alfred Escher eine unbestrittene Fuhrungspersonlichkeit was sich in schlechten Wahlergebnissen niederschlug 2 Wahrend der 12 Legislaturperiode hatte es aufgrund von Vakanzen 19 Ersatzwahlen in 15 Wahlkreisen gegeben dabei kam es nur zu marginalen Sitzverschiebungen 1881 gab es insgesamt 60 Wahlgange gleich viele wie drei Jahre zuvor In 39 von 49 Wahlkreisen waren die Wahlen bereits nach dem ersten Wahlgang entschieden Alle amtierenden Bundesrate traten zu einer in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ublichen Komplimentswahl an d h sie stellten sich als Nationalrate zur Wahl um sich von den Wahlern ihre Legitimation als Mitglieder der Landesregierung bestatigen zu lassen Die darauf notwendig gewordenen Erganzungswahlen waren am 25 Januar 1885 abgeschlossen womit der Nationalrat komplett war Im Vergleich zu 1881 war die Wahlbeteiligung aufgrund der starken Mobilisierung ein Prozent hoher der dabei erzielte Wert von 63 1 war der hochste in der gesamten bis 1919 dauernden Majorz Ara Der hochste Wert wurde wie ublich im Kanton Schaffhausen erzielt infolge der dort geltenden Wahlpflicht legten 95 9 ihre Stimme in die Urne Beteiligungen von uber 80 gab es sonst nur in den Kantonen Aargau und Appenzell Ausserrhoden Das geringste Interesse zeigten die Wahler im Kanton Neuenburg wo nur 25 1 an die Urne gingen Trotz eines Sitzverlustes blieben die Freisinnigen die klar starkste Kraft und konnten ihre absolute Mehrheit behaupten Am meisten legten die Demokraten zu 5 Sitze hauptsachlich auf Kosten der liberalen Mitte Ergebnis der Nationalratswahlen Bearbeiten Hauptartikel Schweizer Parlamentswahlen 1884 Resultate Nationalratswahlen Gesamtergebnis Bearbeiten Von 640 262 volljahrigen mannlichen Wahlberechtigten nahmen 404 028 an den Wahlen teil was einer Wahlbeteiligung von 63 1 entspricht 3 Die 145 Sitze im Nationalrat verteilten sich wie folgt 4 5 15 74 18 1 37 15 74 18 1 37 Insgesamt 145 Sitze DL 15 FL 74 LM 18 ER 1 KK 37 Partei Sitze1881 vor Auf losung Sitze1884 Wahler anteil FL 75 75 74 1 42 0 2 2 KK 35 36 37 2 25 7 1 1 LM 22 21 18 4 16 8 3 6 DL 10 11 15 5 0 8 2 0 5 ER 3 2 1 2 0 6 2 0 1 Soz 0 0 2 0 2 Diverse 0 0 9 0 5 FL Freisinnige Linke Freisinnige Radikale Radikaldemokraten LM Liberale Mitte Liberale Liberaldemokraten KK Katholisch Konservative ER Evangelische Rechte evangelische reformierte Konservative DL Demokratische Linke Demokraten Demokratische Partei Soz SozialdemokratenHinweis Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt moglich Der politischen Wirklichkeit des 19 Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteistromungen oder richtungen sprechen deren Grenzen teilweise fliessend sind Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschatzung Ergebnisse in den Kantonen Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der errungenen Sitze auf die Kantone 6 7 Kanton Sitzetotal Wahl kreise Betei ligung FL KK LM DL ERKanton Aargau nbsp Aargau 10 3 86 0 5 2 1 3 1Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 3 1 75 5 1 2Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 1 1 80 1 1Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 3 1 36 8 3Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 3 1 61 2 2 1Kanton Bern nbsp Bern 27 6 59 5 27 2 1 1Kanton Freiburg nbsp Freiburg 6 3 66 4 2 6 2Kanton Genf nbsp Genf 5 1 62 9 3 1 2 1Kanton Glarus nbsp Glarus 2 1 47 7 1 1 1 1Kanton Graubunden nbsp Graubunden 5 3 70 3 2 2 1 1 1Kanton Luzern nbsp Luzern 7 4 69 8 2 5Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 5 1 25 1 5Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 1 1 46 7 1Kanton Obwalden nbsp Obwalden 1 1 38 2 1Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 2 1 95 9 1 1 1 1Kanton Schwyz nbsp Schwyz 3 1 29 6 3Kanton Solothurn nbsp Solothurn 4 1 75 5 4Kanton St Gallen nbsp St Gallen 10 3 76 0 1 1 5 1 4 3 2 1Kanton Tessin nbsp Tessin 7 2 51 6 2 5Kanton Thurgau nbsp Thurgau 5 1 74 8 4 1 1 1Kanton Uri nbsp Uri 1 1 64 1 1Kanton Waadt nbsp Waadt 12 3 55 0 12Kanton Wallis nbsp Wallis 5 3 65 7 5Kanton Zug nbsp Zug 1 1 56 5 1Kanton Zurich nbsp Zurich 16 4 65 6 6 2 10 2Schweiz 145 49 63 1 74 1 37 2 18 4 15 5 1 2Standerat BearbeitenDie Wahlberechtigten konnten die Mitglieder des Standerates nur in acht Kantonen selbst bestimmen In den Kantonen Graubunden Solothurn Thurgau Zug und Zurich an der Wahlurne in den Kantonen Appenzell Ausserrhoden Nidwalden und Obwalden an der Landsgemeinde In allen anderen Kantonen erfolgte die Wahl indirekt durch die jeweiligen Kantonsparlamente Literatur BearbeitenErich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1442 9 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1443 7 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 2 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1444 5 Anmerkungen Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1445 3 Tabellen Grafiken Karten Einzelnachweise Bearbeiten Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 703 706 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 709 710 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 369 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 712 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 485 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 185 199 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 357 Schweizer Nationalrats und Standeratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Nationalratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Standeratswahlen 1869 1872 1872 1875 1875 1878 1878 1881 1881 1884 1884 1887 1887 1890 1890 1893 1893 1896 1896 1899 1899 1902 1902 1905 1905 1908 1908 1911 1911 1914 1914 1917 1917 1919 1919 1922 1922 1925 1925 1928 1928 1931 1931 1935 1935 1939 1939 1943 1943 1947 1947 1951 1951 1955 1955 1959 1959 1963 1963 1967 1967 1971 1971 1975 1975 1979 1979 1983 1983 1987 1987 1991 1991 1995 1995 1999 1999 2003 2003 2007 2007 2011 2011 2015 2015 2019 2019 2023 2023 2027 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Parlamentswahlen 1884 amp oldid 212557069