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1851 Gesamterneuerungswahlendes Nationalrats 1854 1857 Wahlbeteiligung 45 7 6050403020100 59 515 814 37 41 61 4 FLLMKKERDLUnabh Gewinne und Verluste im Vergleich zu p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 6 4 2 2 1 2 6 1 2 5 1 2FLLMKKERDLUnabh Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Die Schweizer Parlamentswahlen 1854 fanden am 29 Oktober 1854 statt Zur Wahl standen 120 Sitze des Nationalrates Die Wahlen wurden nach dem Majorzwahlrecht vorgenommen wobei das Land in 49 unterschiedlich grosse Nationalratswahlkreise unterteilt war Wie bei den zwei bisherigen Wahlen errangen die Freisinnigen bzw Radikal Liberalen einen deutlichen Wahlsieg Sowohl beim Wahleranteil als auch bei der Sitzzahl konnten sie zulegen Wahrend die liberale Mitte stagnierte mussten die ubrigen politischen Gruppierungen leichte Verluste hinnehmen In allen Kantonen waren die Wahlen in den Standerat indirekt und erfolgten durch die jeweiligen Kantonsparlamente Das neu gewahlte Parlament trat in der 3 Legislaturperiode erstmals am 4 Dezember 1854 zusammen Sitzverteilung im Nationalrat2 82 16 6 14 2 82 16 6 14 Insgesamt 120 Sitze DL 2 FL 82 LM 16 ER 6 KK 14 Inhaltsverzeichnis 1 Wahlkampf 2 Ergebnis der Nationalratswahlen 2 1 Gesamtergebnis 2 2 Ergebnisse in den Kantonen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseWahlkampf BearbeitenNachdem 1848 und in geringerem Masse auch 1851 die Angst vor der europaischen Reaktion den Wahlkampf der dominierenden Freisinnigen gepragt hatte galten die Errungenschaften des schweizerischen Bundesstaates nun nicht mehr als gefahrdet Gemass der Neuen Zurcher Zeitung sei der alte Zustand nicht mehr wiederherstellbar Die konservative Opposition begann sich allmahlich mit den Bundesinstitutionen anzufreunden wahrend einzelne Kantone den zunehmenden Einfluss der Bundesverwaltung beklagten Der Wahlkampf war vom Begriff der Fusion gepragt Insbesondere im Kanton Bern aber auch in den Kantonen St Gallen Schwyz Graubunden Thurgau und Basel Stadt war damit eine Versohnung und Annaherung zwischen einst verfeindeten Lagern gemeint Dazu trug vor allem die Tatsache bei dass 1853 den ehemaligen Sonderbundskantonen die noch ausstehenden Reparationszahlungen erlassen worden waren und die Schweiz sich dank des Eisenbahnbaus wirtschaftlich im Aufschwung befand Nur im Kanton Luzern blieben die alten Gegensatze zwischen Freisinnigen und Katholisch Konservativen zunachst unuberwindbar Eine andere Bedeutung hatte die Fusion in der Romandie und im Kanton Tessin Hier verbundeten sich die ganz links stehenden Ultrademokraten bzw Ultraradikalen aus taktischen Grunden mit den Konservativen um Stimmung gegen die zunehmende Zentralisierung zu machen Die freisinnige Mehrheit betrachtete dieses Zweckbundnis als widernaturliche Allianz zwischen zwei prinzipiell heterogenen Elementen 1 Wahrend der 2 Legislaturperiode hatte es aufgrund von Vakanzen insgesamt zwolf Ersatzwahlen gegeben was einem Sechstel aller Nationalrate entsprach Dabei resultierten nur marginale parteipolitische Verschiebungen Bei den Wahlen von 1854 gab es 68 Wahlgange acht weniger als drei Jahre zuvor In 30 Wahlkreisen waren die Wahlen bereits nach dem ersten Durchgang entschieden Dass dennoch relativ viele zusatzliche Wahlgange notig waren lag nicht etwa an harten Konkurrenzkampfen zwischen politischen Lagern sondern war vor allem eine Folge schlechter Organisation wodurch sich zahlreiche Kandidaten ahnlicher politischer Ausrichtung gegenuberstanden und eine Stimmenzersplitterung verursachten 2 Alle sieben Bundesrate traten zu einer Komplimentswahl an d h sie stellten sich als Nationalrate zur Wahl um sich von den Wahlern ihre Legitimation als Mitglieder der Landesregierung bestatigen zu lassen Ulrich Ochsenbein der erfolglos in zwei Berner Wahlkreisen antrat wurde im Dezember von der Bundesversammlung abgewahlt und durch Jakob Stampfli ersetzt Mehr Gluck hatte Stefano Franscini der zwar in seinem Heimatkanton Tessin knapp durchfiel dann aber im Kanton Schaffhausen mit Erfolg am dritten und vierten Wahlgang teilnahm Dieses Manover zur Bestatigung seiner Legitimation ware vielleicht gar nicht notwendig gewesen denn die Tessiner Wahlen wurden nach einem Rekurs fur ungultig erklart und mussten drei Monate spater wiederholt werden 3 4 Schliesslich dauerte es bis zum 27 Marz 1854 bis alle Erganzungs und Wiederholungswahlen abgeschlossen waren und der Nationalrat komplett war Der Wahlkampf war recht flau was zum Teil unmittelbar mit der versohnlichen Stimmung der Fusion zusammenhing Abgesehen von 1848 war die schweizweite Wahlbeteiligung von 45 7 im ersten Wahlgang die niedrigste in der Majorz Ara Dabei gab es erneut sehr grosse Unterschiede zwischen den Kantonen Im Kanton Schaffhausen war die Wahlbeteiligung am hochsten und betrug 85 2 eine Folge der dort ublichen Wahlpflicht Am niedrigsten war sie im Kanton Zurich mit lediglich 7 7 am zweiten Wahlgang im Wahlkreis 1 Stadt Zurich und Umgebung wollten sich sogar nur 3 6 beteiligen Einige Berner Zeitungen bemerkten dazu dass hier nicht mehr von einer Volksreprasentation die Rede sein konne sondern von einem kleinen Zirkel der sich selber vorschlage und wahle 5 Ergebnis der Nationalratswahlen Bearbeiten Hauptartikel Schweizer Parlamentswahlen 1854 Resultate Nationalratswahlen Gesamtergebnis Bearbeiten Von 517 641 volljahrigen mannlichen Wahlberechtigten nahmen 236 760 an den Wahlen teil was einer Wahlbeteiligung von 45 7 entspricht 6 In diesen Zahlen nicht mitberucksichtigt sind die Kantone Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Glarus Obwalden Nidwalden und Uri Dort erfolgte die Wahl durch die jeweilige Landsgemeinde weshalb keine genauen Resultate verfugbar sind Die 120 Sitze im Nationalrat verteilten sich wie folgt 7 8 Partei Sitze1851 vor Auf losung Sitze1854 Wahler anteil FL 78 71 82 4 59 5 6 4 LM 16 17 16 0 15 8 2 2 KK 16 13 14 2 14 3 1 2 ER 7 7 6 1 0 7 4 6 1 DL 3 4 2 1 0 1 6 2 5 Diverse 0 1 4 1 2 FL Freisinnige Linke Freisinnige Radikale Radikaldemokraten LM Liberale Mitte Liberale Liberaldemokraten KK Katholisch Konservative ER Evangelische Rechte evangelische reformierte Konservative DL Demokratische Linke extreme Linke Hinweis Eine Zuordnung von Kandidaten zu Parteien und politischen Gruppierungen ist nur bedingt moglich Der politischen Wirklichkeit des 19 Jahrhunderts entsprechend kann man eher von Parteistromungen oder richtungen sprechen deren Grenzen teilweise fliessend sind Die verwendeten Parteibezeichnungen sind daher eine ideologische Einschatzung Ergebnisse in den Kantonen Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der errungenen Sitze auf die Kantone 9 10 Kanton Sitzetotal Wahl kreise Betei ligung FL LM KK ER DLKanton Aargau nbsp Aargau 10 3 82 0 7 3 2 1 1 2Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 2 1 2 Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 1 1 1Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 2 1 23 9 2 1 1Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 1 1 22 9 1Kanton Bern nbsp Bern 23 6 49 9 18 3 1 1 3 4 1Kanton Freiburg nbsp Freiburg 5 2 74 1 5 2 2 3 3Kanton Genf nbsp Genf 3 1 73 4 3 3 3Kanton Glarus nbsp Glarus 2 1 2 1 1Kanton Graubunden nbsp Graubunden 4 4 45 7 2 1 1 1 1Kanton Luzern nbsp Luzern 7 3 23 7 4 1 2Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 4 1 17 3 4Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 1 1 1Kanton Obwalden nbsp Obwalden 1 1 1Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 2 1 85 2 1 1 1 1Kanton Schwyz nbsp Schwyz 2 1 10 9 1 1 1 1Kanton Solothurn nbsp Solothurn 3 1 32 3 1 2 2 2Kanton St Gallen nbsp St Gallen 8 4 61 3 7 1Kanton Tessin nbsp Tessin 6 2 61 7 6 2 2Kanton Thurgau nbsp Thurgau 4 1 75 4 3 1 1 1Kanton Uri nbsp Uri 1 1 1Kanton Waadt nbsp Waadt 10 3 39 1 9 4 4 1Kanton Wallis nbsp Wallis 4 3 48 1 2 2Kanton Zug nbsp Zug 1 1 14 7 1Kanton Zurich nbsp Zurich 13 4 0 7 7 11 1 1Schweiz 120 49 45 7 82 4 16 0 14 2 6 1 2 1 Inkl Jakob Kellenberger dessen Parteirichtung nicht genau geklart ist Literatur BearbeitenErich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 erster Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1442 9 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1443 7 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 2 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1444 5 Anmerkungen Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1445 3 Tabellen Grafiken Karten Einzelnachweise Bearbeiten Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 627 629 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 629 630 Paul Fink Die Komplimentswahl von amtierenden Bundesraten in den Nationalrat 1851 1896 In Allgemeine Geschichtsforschende Gesellschaft der Schweiz Hrsg Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte Band 45 Heft 2 Schwabe Verlag 1995 ISSN 0036 7834 S 217 218 doi 10 5169 seals 81131 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 631 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 630 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 369 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 1 zweiter Teil S 632 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 485 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 41 55 Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Band 3 S 347 Schweizer Nationalrats und Standeratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Nationalratswahlen 1848 1851 1854 1857 1860 1863 1866 1869 1872 1875 1878 1881 1884 1887 1890 1893 1896 1899 1902 1905 1908 1911 1914 1917 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1939 1943 1947 1951 1955 1959 1963 1967 1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995 1999 2003 2007 2011 2015 2019 2023Detailergebnisse der Schweizer Standeratswahlen 1869 1872 1872 1875 1875 1878 1878 1881 1881 1884 1884 1887 1887 1890 1890 1893 1893 1896 1896 1899 1899 1902 1902 1905 1905 1908 1908 1911 1911 1914 1914 1917 1917 1919 1919 1922 1922 1925 1925 1928 1928 1931 1931 1935 1935 1939 1939 1943 1943 1947 1947 1951 1951 1955 1955 1959 1959 1963 1963 1967 1967 1971 1971 1975 1975 1979 1979 1983 1983 1987 1987 1991 1991 1995 1995 1999 1999 2003 2003 2007 2007 2011 2011 2015 2015 2019 2019 2023 2023 2027 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer Parlamentswahlen 1854 amp oldid 223168328